Marktradar vom Montag, 15. Januar 2024
Sehen wir im Bitcoin und in Japan jetzt Weichenstellungen für die Zukunft ?
Bitcoin
Am 10. Januar genehmigte die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde (SEC) elf Bitcoin-Spot-ETFs. Dieses geschah nach Börsenschluss. Mit Börseneröffnung am 11. Januar waren die SPOT-ETFs an der Wall Street bereits handelbar.
Zu den Emittenten der ersten Stunde gehören so illustre Namen wie BlackRock, Fidelity, Franklin Templeton, die weltweit zu den Fondsgesellschaften mit den höchsten Einlagen gehören.
Im Einzelnen sind seit dem 11. Januar nun folgende Bitcoin-Spot-ETFs über die Wall Street handelbar:
Außerdem wurde der schon länger handelbare Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) mit Wirkung vom 11. Januar in einen Spot-ETF umgewandelt.
Zuvor konnten US-Investoren über die Wall Street bereits den ProShares Bitcoin Strategy ETF (BITO) handeln, der jedoch nicht in den Bitcoin selbst investiert, sondern gemäß einer Roll-Strategie Bitcoin Futures kauft, so dass die Performance des Bitcoins über die Futures möglichst gleichlaufend abgebildet werden soll.
Der entscheidende Unterschied eines sogenannten Spot-ETFs gegenüber anderen Produkten ist, dass ein SPOT-ETF den Bitcoin auf die Sekunde aktualisiert abbilden soll und auch tatsächlich Anteile des Bitcoins “physisch” kauft, um damit im ETF das digitale Asset Bitcoin als Wertanlage selbst hinterlegen zu können. Damit können diese ETF-Produkte den Bitcoin durch Transaktionen in seiner Performance beeinflussen, was mit den anderen Produkten nur indirekt möglich ist. Indirekt meint, dass die Futures, die ja nur Termingeschäfte und keine Warengeschäfte darstellen, für manche institutionelle Händler durchaus Preisbewegungen in Bezug auf Verfallstermine vorwegnehmen können beziehungsweise vorbörslichen auf den Eröffnungskurs am Kassamarkt einwirken können. Futures können damit indirekt durchaus Impulse für den Kauf bzw. Verkauf des Underlyings geben.
Andere Exchange-Trade-Products (ETP’s) auf den Bitcoin, die seit 2021 vermehrt auch über europäische Börsen kaufbar sind, bilden die Wertentwicklung über SWAP-Geschäfte ab. Ein Swap ist ein Vertrag, bei dem – etwas vereinfacht ausgedrückt – zwei Parteien vereinbaren, Zahlungsströme zu vorher festgelegten Bedingungen auszutauschen mit dem Ziel, die Abbildung einer Kapitalkurve des Underlyings so nah wie möglich an einer 1:1-Entwicklung im ETP anzupassen – vor Abzug aller Kosten. Solche Produkte dürfen von institutionellen Händlern, wie globale Fondsmanager es sind, nicht gehandelt werden. Daher werden diese vorwiegend nur Privathändlern angeboten.
„Obwohl wir heute die Notierung und den Handel mit bestimmten Bitcoin-Spot-ETPs genehmigt haben, haben wir Bitcoin weder akzeptiert noch befürwortet“, sagte SEC-Vorsitzender Gary Gensler in einer Erklärung. „Investoren sollten hinsichtlich der unzähligen Risiken, die mit Bitcoin und Produkten verbunden sind, deren Wert an Kryptowährungen gebunden ist, vorsichtig bleiben.“
Die SEC hat sich lange dagegen ausgesprochen, einen Bitcoin-Spot-ETF zu genehmigen.
Viele Experten gehen davon aus, dass mit der SEC-Genehmigung der Bitcoin in Kürze hohe Geldzuflüsse von institutioneller Seite erleben dürfte. Denn mit den Bitcoin-Spot-ETFs kann erstmals auch die Wall Street Elite im großen Stil in Kryptowährungen investieren. Beispielsweise könnten Pensionskassen und Versicherungen nun den Bitcoin als neues Asset beimischen, was die Nachfrage nach Bitcoin ankurbeln würde. Außerdem ruft die Zulassung all jene Anleger auf den Plan, die bisher tatenlos zugesehen haben und nun den Sprung in die Kryptowährung wagen möchten.
Die neuen SPOT-ETFs sind von den Emittenten mit extrem günstigen Kostenstrukturen aufgelegt worden – denn nur wer zuerst die meisten Gelder anzieht, wird als ETF so etwas wie die Benchmark, stellvertretend für alle anderen, darstellen – womöglich auch als Platzhirsch aufwarten können, während die anderen ETFs in wenigen Jahren nur unter ferner liefen gehandelt werden.
Die drei ETFs mit den günstigsten Kosten sind BITB (0,24 % Kosten p.A.), HODL (0,25 % Kosten p. A.) und ARKB (0,26 % Kosten p. A.). Zum Vergleich: der schon länger handelbare GBTC-ETF verlangt von den ETF-Haltern Kosten von 1,50 % p. A. und könnte mit der SEC-Genehmigung durchaus ins Abseits des Interesses geraten. Die Investmentgesellschaft Grayscale, die hier Pionierarbeit geleistet hat, könnte als Verlierer in dieser 11-er Mannschaft “vom Platz gehen”, da viele private Anleger nun wohlmöglich zu den günstigeren Produkten wechseln werden, den GBTC-ETF also verkaufen, um dafür beispielsweise den BITB-ETF ins Portfolio zu setzen.
Der SPOT-ETF Start ist missglückt
Der Start der Bitcoin-Spot-ETFs kann, was die Performance betrifft, allerdings alles andere als geglückt bezeichnet werden. Seit dem “Spot-ETF-IPO” hat der günstigste unter den elf Startern (BITB) 10,6 % in zwei Handelstagen verloren. Der teuerste (GBTC) hat jedoch nur 8,69 % seit dem Opening am 11. Januar verloren. Der Bitcoin selbst endete am 12. Januar den Handel mit 38.712,28 Punkten, nachdem er am 11. Januar als ersten Kurs 42.852,37 Punkte angezeigt hat. Damit hat der Bitcoin selbst in den ersten zwei Handelstagen nach der SPOT-ETF Genehmigung 9,66 % verloren.
Euphorische Kursziele für den Bitcoin
„Dies ist der nächste Schritt in die etablierte Finanzwelt. Krypto ist gekommen, um zu bleiben“, kommentiert beispielsweise Eric Demuth, Gründer der österreichischen Kryptobörse Bitpanda die Entscheidung. Er ist zuversichtlich, dass der Bitcoin-ETF den Kurs der Kryptowährung weitertreiben wird, womöglich bis zur Marke von rund 100.000 Punkten noch in diesem Jahr. Damit würde der Bitcoin sein bisheriges Rekordhoch von gut 56.400 Punkten, das Mitte Juli 2021 erreicht wurde, deutlich überschreiten.
Was geschah, als der erste Gold-Spot ETF handelbar wurde ?
Schauen wir uns doch einmal den Gold SPDR ETF (GLD) an. Dieser ist als Spot-ETF seit November 2004 an der Börse handelbar. Der erste Kurs lag bei 44,43 US-Dollar. Im Dezember 2004 erreichte der GLD-ETF ein Hoch bei 46 US-Dollar (3,5 % Anstieg seit der SEC-Genehmigung). Etwa ein Jahr lang bewegte sich Gold und damit auch der GLD-ETF praktisch seitwärts, wobei der tiefste Kurs um 41 US-Dollar im Februar 2005 verzeichnet wurde. Erst als der GLD-ETF im September 2005 (also etwa 10 Monate nach der SEC-Genehmigung) über 46 US-Dollar steigen konnte, begann die Gold-Rallye, die den GLD-ETF bis zum August 2011 auf rund 185 US-Dollar hochtrieb (ein Anstieg von mehr als 300 % seit Einführung des Gold-Spot-ETFs).
Damit ist natürlich nicht gesagt, dass wir im Bitcoin nun 10 Monate seitwärts laufen werden und massive Kapitalzuflüsse in den Spot-ETFs erst in 10 Monaten (also im November 2024) zu einer Rallye im Bitcoin führen werden.
Halving im Bitcoin steht für April 2024 an
Im April steht das nächste Halving im Bitcoin an.
Der eigentliche Bullrun im Bitcoin wird von Experten sowieso erst nach dem nächsten Halving erwartet, das im April 2024 ansteht.
Kleine Bull-Runs sahen wir im Bitcoin in der Vergangenheit zwar schon etwa 3 Monate vor Beginn des Halvings (also etwa jetzt), aber meist kam es kurz vor Beginn des Halvings zu stärkeren Korrekturen im Bitcoin von bis zu 30 %. Die richtig großen Mittelzuflüsse in den neuen Bitcoin-Spot-ETFs könnten demnach erst nach dem Halving aufkommen, womit wir ab Mai oder Juni eine Rallye im Bitcoin erwarten könnten, die sich dann – gemäß historischer saisonaler Muster im Bitcoin – bis in das Jahr 2026 halten könnte.
Sollten nach dem Halving die ersten wirklich großen Mittelzuflüsse in die Spot-ETFs einsetzen und professionelle Marktteilnehmer bis dahin eher auf Preisfindung an der Seitenlinie verharren, dann würde eine durch die SPOT-ETFs gestiegene Nachfrage auf ein durch das Halving erzeugtes halbiertes Angebot stoßen, was als preistreibend eingestuft werden müsste. Wenn eine wachsende Nachfrage auf ein sinkendes Angebot trifft, dann steigen in aller Regel die Preise für das Produkt, das in diesen Strudel von sinkendem Angebot und steigender Nachfrage gerät.
Dass die Mittelzuflüsse allerdings in einem 1:1 Verhältnis auf den Bitcoin-Kurs einwirken werden, ist wohl eher Wunschdenken und beruht in keinerlei Weise auf einem digitalen Zwilling. Das bedeutet, eine Vorab-Simulation für den Einfluss der Spot-Bitcoin-ETFs auf die Preisbildung im Bitcoin kann auch durch die Künstliche Intelligenz nicht erstellt werden, weil es keine Daten aus der Vergangenheit dafür gibt. Denn erst die Praxis wird zeigen, ob Mittelzuflüsse nicht vielmehr zeitversetzt auf den Bitcoin-Preis einwirken, wie es beispielsweise bei Silber der Fall ist. Denn würde die physische Nachfrage nach Silber sich im Silberpreis 1:1 widerspiegeln, dann müsste der Silberpreis aktuell deutlich höher stehen. Bei der täglichen Preisbildung haben an der Börse nämlich Faktoren wie Angst und Gier, Intermarket-Zusammenhänge, saisonale Muster und eine künstliche Drückung und noch vieles andere mehr in kurzen Zeitfenstern oft mehr zu sagen als das Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Letzteres wird im Nachhinein immer ausschlaggebend sein. Aber wie weit Angebot und Nachfrage im Nachhinein ignoriert werden konnte, das kann niemand vorhersagen.
Bitcoin-Spot-ETFs sind ein absolut neues Produkt; daher wäre es kein Wunder, wenn institutionelle Händler, statt diese Produkte “unerprobt” zu kaufen, sich vielmehr erst einmal noch “hinter dem Schaufenster” aufhalten, um zu beobachten, was für Preiskorrelationen mit Einführung dieser Spot-ETFs überhaupt entstehen werden.
Japan im Fokus
Der Anstieg im Nikkei 225 über 35.000 Punkte könnte jetzt als Weckruf für alle gelten, die dem japanischen Aktienmarkt bisher nicht viel Beachtung geschenkt haben.
Zum ersten Mal seit mehr als 30 Jahren schafft der japanische Leitindex Nikkei 225 wieder den Sprung über die Marke von 35.000 Punkten. Mit 35.577,11 Punkten notierte der 225 japanische Aktien umfassende Index am Freitag so hoch wie seit Anfang 1990 nicht mehr. Zum Allzeithoch vom Dezember 1989 ist es nicht mehr weit.
Allein in den vergangenen fünf Jahren hat der Nikkei 225 um 75 Prozent an Wert zugelegt, zumindest in der Landeswährung Yen gerechnet. Euro-Investoren haben von der starken Kursentwicklung weniger gut profitiert. Denn in Euro umgerechnet sinkt das Plus über fünf Jahre auf 34 Prozent zusammen. Das ist deutlich weniger als die 103 % im S&P 500, die US-Amerikaner im US-Dollar Raum mit ihrem Leitindex in fünf Jahren verdienen konnten. Der Grund dafür ist der schwache Yen: Er hat während der vergangenen fünf Jahre rund 33 % an Wert gegenüber dem US-Dollar eingebüßt.
Seit Auflegung im Jahr 1949 konnte der Nikkei 225 bis Dezember 1989 um atemberaubende 25.000 % steigen – eine 50-Jahres-Rallye, die es mit so einer Performance sonst wohl nirgendwo jemals in einem Leitindex gegeben hat. Das hat auch dazu geführt, dass in den späten 1980er-Jahren japanische Aktien im MSCI World mit einem Anteil von rund 40 Prozent sehr hoch gewichtet waren. Nach dem Platzen der Technologie- und Immobilienblase Ende der 80’er Jahre folgte eine lange Phase der wirtschaftlichen Stagnation, die mit Deflation einherging. Die Bank of Japan betrieb über vier Jahrzehnte eine lockere Geldpolitik und deckelt seitdem über Anleihekäufe die Rendite zehnjähriger japanischer Staatsanleihen.
Jüngste Daten vom japanischen Arbeitsmarkt deuten nun an, dass es in Japan endlich wieder zu einer inflationären Tendenz kommen könnte, was stimulierend auf japanische Aktien wirken würde, die ihr Geschäftsmodell auf den inländischen Konsum richten.
Im Jahr 2023 haben viele japanische Arbeitnehmer eine deutliche Lohnerhöhung erhalten. Die Bank of Japan konzentriert sich besonders auf das Lohnwachstum, um künftige inflationäre Trends vorhersagen zu können.
Am 7. Dezember 2023 deutete Kazuo Ueda, seit Februar 2023 Zentralbankchef von Japan, an, dass Japan von seiner ultralockeren Zinspolitik abrücken und nun in eine Phase von Zinsanhebungen eintreten könnte. Diese Meldung beschleunigte eine Mitte November 2023 begonnene Aufwertung des Japanischen Yen gegenüber Euro und US-Dollar, die zu Jahresbeginn 2024 dann aber wieder ein abruptes Ende fand.
Seit Jahresbeginn hat der Japanische Yen gegenüber dem US-Dollar wieder abgewertet, und zwar um 3 %.
Als Grund wird von vielen Marktexperten das Erdbeben und die Tsunamis vom 1. Januar 2024 vor der Küste der Präfektur Ishikawa im Westen des Landes angemerkt; diese Katastrophe könnte die Bank of Japan dazu veranlassen, sich von einer strafferen Geldpolitik und damit Zinserhöhungen, wie sie im Dezember noch von Kazuo Ueda geäußert wurde, doch wieder abzuwenden.
Nachdem institutionelle Investoren in der zweiten Jahreshälfte 2023 sich massiv von Investments in China getrennt haben und dafür in den indischen Aktienmarkt investiert haben, werfen viele global ausgerichtete Fondsmanager den Blick wieder auf Japan. Insbesondere wenn der Japanische Yen die im November 2023 begonnene Aufwertung gegenüber dem US-Dollar und dem Euro wieder aufnehmen wird, dürften japanische Aktien noch über einen längeren Zeitraum hinweg steigen.
Der Marktradar vergibt für Länder aus Asien den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken” und zugleich das Siegel “Trendfolgend kaufbar” aktuell neben Japan auch für Indien (INDA), Indonesien (EIDO), Malaysia (EWM), Pakistan (PAK), Philippinen (EPHE).
Den Tagesstempel “Abwarten oder auf Sell-Off spekulieren” erhalten die Länder-ETFs für China (ASHR und FXI), Hongkong (EWH) und Thailand (THD).
Vietnam erhält den Tagesstempel “Unter Beobachtung”.
Kann die Aufwertung des Japanischen Yen gegenüber dem US-Dollar und Euro fortgesetzt werden ?
Die seit Jahresanfang beobachtete US-Dollar Aufwertung gegenüber dem japanischen Yen könnte nur als kurzes Intermezzo in die Geschichtsbücher eingehen. Dass japanische Aktien in einer Phase einer wieder aufgenommenen Abwertung des Japanischen Yen gegenüber dem US-Dollar dennoch in den ersten Handelstagen von 2024 bravourös gestiegen sind, könnte darauf hindeuten, dass der Japanische Yen gegenüber dem US-Dollar im Laufe dieses Jahres wieder aufwerten wird.
Im Tageschart des Währungspaares USD/JPY sind alle, die dieses Währungspaar trendfolgend Short gehandelt haben, am 4. Januar “auf dem falschen Fuß erwischt worden”, weil der Japanische Yen das tiefere Hoch vom 19. Dezember (143,87) gegen alle Erwartungen überrannt hat – Schlusskurs am Freitag: 144,91. Erst ein Rückfall unter 143,40 würde wieder Kurspotenzial auf der Short Seite bis etwa 140 freilegen können.
S&P 500 schloss am Freitag nur 1 US-Cent unter Allzeithoch
Der ETF des S&P 500 (SPY) schloss am Freitag bei 476,68 US-Dollar. Der höchste jemals erreichte Schlusskurs wurde am 28. Dezember 2023 im SPY-ETF bei 476,69 US-Dollar erreicht. Damit schloss der SPY-ETF am Freitag nur 1 US-Cent unter seinem Allzeithoch auf Schlusskursbasis.
Womöglich führt der schwache Start in das Jahr 2024 nun doch zu keinem Verlustmonat im Januar im S&P 500 – die zweite Handelswoche sorgte für deutlich bessere Stimmung bei den Börsianern, auch wenn die am Freitag veröffentlichten Quartalszahlen von Großbanken wie JP Morgan & Chase, Wells Fargo, Bank of America und Citigroup zu gemischten Reaktionen bei den Börsianern führten.
Die geldpolitischen Rahmendaten sehen für US-Aktien nun eigentlich sehr bullisch aus. Sollten Zinssenkungen nach hinten verschoben werden, dann wäre das für die Aktienkurse aus Sicht des Marktradars bullisch zu werten – auch wenn vielerorts das Gegenteil behauptet wird. Eine Inflation führt meist zu steigenden Aktienkursen, eine Deflation hingegen zu fallenden Aktienkursen, wie wir diese jahrzehntelang zum Beispiel im japanischen Aktienmarkt gesehen haben. Ein Anstieg der Verbraucherpreise in den USA sollte die FED nicht aus der Ruhe bringen, zumal die Erzeugerpreise zuletzt etwas gesunken sind.
Wenn die FED in den nächsten Monaten wenig tut, also die Zinsen im März nicht senkt und weiterhin Zinssenkungen für Mai oder später in Aussicht stellt, dann dürfte das US-Aktien nicht belasten – im Gegenteil: der S&P 500 könnte, angetrieben durch das Hinauszögern der FED, neue Allzeithochs ausbilden.
Ebenfalls für steigende Kurse für den ETF auf den S&P 500 (SPY) spricht, dass institutionelle Händler weiterhin mehr Angst davor haben, die nächste Aufwärtswelle in Richtung 500 US-Dollar zu verpassen als davor, Geld durch eine Korrektur in Richtung 460 US-Dollar zu verlieren.
Erstmals wurde von Notenbanken außerdem in den Raum gestellt, dass die FED nicht nur die Zinsen nicht weiter erhöhen wird, sondern auch die Anleihenpolitik weniger restriktiv fortsetzen könnte. Das wäre ein sehr bullischer Impuls für die Aktienmärkte.
Außerdem geht Goldman Sachs davon aus, dass der Ausblick für 2024 von vielen Unternehmen als zu negativ eingeschätzt wird, so dass viele Unternehmen in der nun beginnenden Berichtssaison positiv überraschen könnten.
Was sehen wir unter dem Radar der großen US-Aktienindizes ?
Aktuell erhalten 19 von 60 beobachteten Sektor-, Branchen- und Themen ETFs den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken”. Das entspricht einer Quote von 31,6 % (in der Vorwoche lag diese Quote noch bei 41,6 %).
7 ETFs erhalten den Tagesstempel “Abwarten oder auf Sell-Off spekulieren”. In der Vorwoche war das nur ein ETF.
Die höchste Quote in der Zuteilung erhält für diesen Dienstag der Tagesstempel „Buy the Dip ?“. 32 von 60 ETFs erhalten diesen Tagesstempel, was einer Quote von 53,3 % entspricht.
Da die meisten ETFs, die den Tagesstempel “Buy the dip ?” erhalten, im Chart zuletzt tiefere Hochs bzw. tiefere Tiefs zeigten, sollten Swing-Trades auf der Long-Seite nur sehr ausgesucht erfolgen. Sofern im Chart ein tieferes Hochs ausgemacht wird, sollte auf einen Swing-Long Einstieg lieber verzichtet werden und stattdessen erst ein Anstieg über das tiefere Hoch abgewartet werden, bevor Rücksetzer zum Einstieg wieder genutzt werden könnten.
Höhere Tiefs sahen wir zuletzt in folgenden Branchen-ETFs: Aus dem Finanzsektor: Banken (XLF), Fintech (ARKF), Versicherungen (KIE). Aus dem Gesundheits-Sektor: Biotech (XBI), Cannabis (MJ), Healthcare (XLV), Medizinische Geräte (IHI), Pharma (IHE). Aus dem Technolgie-Sektor: Digitale Kommunikation (XLC). Aus dem Konsum / Freizeit-Sektor: Gaming und Sport (ESPO). Aus zyklisch sensiblen Old-Economy Sektoren: Hausbauer (XHB), Schifffahrt (BOAT), Stahl (SLX). In diesen Branchen könnte an schwachen Tagen ein Einstieg auf der Long-Seite gemäß einer Buy-the Dip-Strategie nach Meinung des Marktradars gesucht werden bzw. Breakout-Einstiege gewagt werden.
Drei Biotechnologie Aktien, die 2024 positiv überraschen könnten
Heute wollen wir uns noch einmal Aktien aus dem Umfeld Biotechnologie anschauen. Die Biotechnologie-Branche zeigte zu Jahresanfang eine relative Stärke, die in dieser Form fast im gesamten Jahr 2023 nicht zu beobachten war.
Moderna
Die Aktie von Moderna (MRNA; Marktkapitalisierung: 40 Mrd. US-Dollar) konnte am ersten Handelstag des Jahres mit hohem Handelsvolumen die 100 US-Dollar Marke im Chart überwinden (Schlusskurs am Freitag: 105,95 US-Dollar).
2023 verlor die Aktie 44,63 % und war zugleich die Aktie im S&P 500 mit der schlechtesten Jahresperformance gewesen.
Die schlechtesten Aktien eines Börsenjahres gehören nicht selten zu den Gewinnern des darauf folgenden Börsenjahres.
Trader könnten bei der Moderna-Aktie nun, noch nah am Jahresbeginn, zumindest darauf spekulieren, dass der ehemalige Widerstand bei 100 US-Dollar jetzt als Unterstützung dient und einen entsprechenden Stopp-Loss unter 100 US-Dollar platzieren, so dass bei einem Swing-Einstieg auf der Long Seite ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis entstünde.
Moderna wurde im Jahr 2010 gegründet und hat sich auf die Anwendung der Boten-Ribonukleinsäure (mRNA) spezialisiert, um innovative Therapien und Impfstoffe zu entwickeln. Dieser Ansatz ermöglicht es, genetisches Material in den Körper einzuführen, um die Produktion von Proteinen zu stimulieren. Diese Proteine können dann therapeutische oder prophylaktische Wirkungen haben. Moderna hat diese Technologie in verschiedenen Bereichen, einschließlich Impfstoffen und Krebstherapien, vorangetrieben.
Während der weltweiten COVID-19-Pandemie spielte Moderna eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung eines mRNA-Impfstoffs gegen das Coronavirus. Der von Moderna entwickelte COVID-19-Impfstoff, unter dem Namen „mRNA-1273“ bekannt, war einer der ersten mRNA-Impfstoffe, der eine Notfallzulassung von Gesundheitsbehörden erhielt. Doch die Umsätze bei COVID-19 Impfstoffen sind stark rückläufig. Daher investiert Moderna sehr intensiv in Forschung und Entwicklung, um die Anwendung der mRNA-Technologie in anderen medizinischen Bereichen voranzutreiben.
Oppenheimer hebt in einer Analyse vom 2. Januar die straffe Kostenkontrolle von Moderna hervor und sieht aufgrund entscheidender Entwicklungen in den nächsten zwei Jahren die Möglichkeit, dass Moderna ab 2025 wieder ein Umsatzwachstum verzeichnen wird. Bis etwa Mitte 2025 werden wohl neue Produkte verkauft werden können, darunter Impfstoffe gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) und gegen die Influenza-Grippe.
Zugleich vermutet der Oppenheimer-Analyst, dass die Verkaufszahlen der COVID-19-Impfstoffe 2024 ihren Tiefpunkt erreichen, bevor sie dann 2025 dank verbesserter Aufklärungsarbeit und erhöhter Ausgaben für die Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung wieder ansteigen.
Natürlich gibt es hierzu sehr gegensätzliche Meinungen, da COVID-19 Impfstoffe weiterhin ein Reizthema in der Öffentlichkeit darstellen; weniger Aufklärungsarbeit als vielmehr die gesellschaftliche Akzeptanz für COVID-19 Impfstoffe dürfte wohl der entscheidende Faktor darstellen, ob Moderna die Schlagzahl beim Umsatz erhöhen kann. Genauso gut denkbar wäre für den Marktradar, dass Moderna mit COVID-19 Impfstoffen auch über 2025 hinaus Umsatzrückgänge erleiden wird, die dann durch neue Produkte kompensiert werden müssten.
Alnylam Pharmaceuticals
Alnylam Pharmaceuticals (ALNY; Marktkapitalisierung: 25 Mrd. US-Dollar) kratzt charttechnisch aktuell an der 200 US-Dollar Marke, konnte diese bisher aber nicht überwinden. Trader könnten hier einen Einstieg erwägen, sobald die Aktie über 200 US-Dollar steigt.
Wie Moderna forscht Alnylam im Bereich der Ribonukleinsäure (RNA).
Die Pipeline der RNAi-Therapeutika von Alnylam Pharmaceuticals konzentriert sich auf genetische Medikamente, kardiometabolische Erkrankungen, hepatische Infektionskrankheiten und Erkrankungen des zentralen Nervensystems (ZNS)/Augen.
Alnylam plant, seine pharmazeutische Pipeline bis Ende 2025 erheblich zu erweitern. und über 15 neue Kandidaten marktreif zu machen. Das Unternehmen hat vor kurzem erste Daten für ein Medikament gegen Herzmuskelerkrankung (Amyloidose) veröffentlicht, die vielversprechend für die Unterstützung der jährlichen Dosierung für Typ-2-Diabetes Patienten sind.
Das Medikament Zilebesiran, das auf die Behandlung von Bluthochdruck abzielt, sorgt aktuell für Aufsehen, insbesondere angesichts der für die erste Hälfte des Jahres 2024 erwarteten Phase-II-KARDIA-2-Daten, die seine Wirksamkeit in Kombination mit Standardtherapien gegen Bluthochdruck untersuchen werden. Die KARDIA-3-Studie, die sich an Hochrisikopatienten richtet, ist dann für Mitte 2024 geplant.
Die HELIOS-B-Phase-3-Studie für AMVUTTRA, ebenfalls ein Medikament gegen Amyloidose, wird voraussichtlich Anfang 2024 Top-Line-Daten veröffentlichen. Die strategische Partnerschaft von Alnylam mit Roche, einschließlich einer erheblichen Vorauszahlung und potenziellen Meilensteinen, stärkt das Vertrauen in die Technologie und Pipeline von Alnylam. Darüber hinaus hat das Management großes Vertrauen in den erfolgreichen Ausgang der HELIOS-B-Studie zum Ausdruck gebracht und plant bei Erfolg eine sNDA-Einreichung bereits Mitte 2024.
Analysten zeigen sich bei den Kurszielen noch zurückhaltend. So hat Wells Fargo die Aktie am 8. Dezember nur mit Halten und Kursziel 171 US-Dollar eingestuft (Schlusskurs der Aktie am Freitag: 193,99 USD).
Gilead Sciences
Gilead Sciences (GILD; Marktkapitalisierung 100 Mrd. US-Dollar) konzentriert sich insbesondere auf systemische Pilzinfektionen, Tumorerkrankungen, HIV und Hepatitis-B.
Zu den bekanntesten Medikamenten von Gilead gehört jedoch Remdesivir, das bei der Behandlung von COVID-19 eingesetzt wird.
Gilead Sciences dürfte von den hier vorgestellten Aktien die defensivste Anlage im Biotechnologiesektor darstellen. Mit einer Dividende von 3,3 % p. A. und einem KGV für 2024 von 14 sowie einem KUV von 4 dürfte die Aktie auch so manchen Value-Investor ansprechen.
Von 2023 auf 2024 erwarten Analysten ein Gewinnwachstum von 15 %, obwohl das Umsatzwachstum nur bei etwas über 2 % liegen soll. Damit kann Gilead Sciences profitabel wirtschaften, so dass auch risikoscheue Investoren diese Aktie auf ihren Watchlisten haben könnten.
Das Wachstum dürfte im Unterschied zu Moderna und Alnylam hingegen recht begrenzt sein, dafür sollten schlechte Studienergebnisse bei Phase 1, 2 oder 3-Kandidaten durch die etablierte Pipeline von Medikamenten, die von Gilead Sciences bereits verkauft werden, zu keinen dasaströsen Kurseinbrüchen führen.
Die Aktie hat im um die Dividenden bereinigten Chart am Freitag eine Tassenformation abgeschlossen, die im Dezember 2022 begonnen wurde. Die obere Begrenzung der Tasse konnte am Freitag überwunden werden und die Aktie schloss den Handelstag mit einem 8-Jahres-Hoch bei 86,38 US-Dollar ab.
Cup-and-Handle Trader warten nun erst die Ausbildung eines Henkels beziehungsweise eines Griffs (auch stabile flache Basis genannt) ab, um in die Aktie einzusteigen. Dass es nach Vollendung einer Tassenformation schnurstracks nach oben weitergeht, ohne dass eine Unterbrechnung durch eine Henkel- oder Griff-Korrektur für neuen Schwung sorgt, kommt eher selten vor.
Das Musterdepot Marktradar bei wikifolio.com
Hinweis: Interessierte Anleger können dem Musterdepot, das diese Kolumne begleitet, folgen, indem sie eigenes Kapital in das wikifolio-Zertifikat “Marktradar” investieren, das ab sofort über die Börsenplätze Stuttgart und Lang & Schwarz handelbar ist.
Wertentwicklung im Musterdepot
Das Musterdepot verlor in der vergangenen Handelswoche 0,68 % an Wert. Aktuell sind wir seit Auflegung am 31. Juli 2023 mit 1,02 % im Verlust. Damit stehen wir momentan etwas schlechter als der DAX da, der seit dem 31. Juli 2023 auf Xetra-Basis 1,57 % an Wert gewonnen hat. Der S&P 500 hat in diesem Zeitraum 4,92 % gewonnen – auf Euro Basis jedoch 5,34 % gewonnen.
Trades aus der vergangenen Woche im Musterdepot und weiteres geplante Vorgehen
In der vergangenen Handelswoche belasteten die weitere Aufwertung des Japanischen Yen gegenüber dem US-Dollar und der unglückliche Einstieg bei den Aktien von Exact Sciences Corporation und Pacific Scientific of California die Performance im Musterdepot. Außerdem haben wir die Prä-Earning Trades auf Aehr Test Systems und Tilray Brands mit Verlusten beendet, da die Reaktion auf die Quartalsergebnisse negativ war.
Positiv entwickelten sich hingegen die Aktien von Meta Platforms und Coloplast. Der Einstieg in Ionis Pharmaceuticals verlief vielversprechend.
Wir wollen jetzt auf das Kurs-Desaster in der vergangenen Handelswoche bei Exact Sciences Corporation und Pacific Scientific of California eingehen: Das Timing für den Kauf der Aktien Exact Sciences Corporation und Pacific Bioscientic of California erwies sich im Nachhinein als unglücklich, obwohl es am Freitag, 5. Januar, charttechnisch noch so ausgesehen hatte, als ob beide Aktien nun nach oben durchstarten würden. Beide Unternehmen haben am vergangenen Montag, 8. Januar, vorläufige Ergebnisse zum vierten Quartal 2023 veröffentlicht. An diesen gab es eigentlich nichts auszusetzen, weil die Erwartungen erfüllt, teilweise sogar übertroffen werden konnten. Was in beiden Aktien dennoch zu starken Kursrückgängen führte, waren Personalien. So gab Exact Sciences bekannt, dass der CFO, Jeff Elliott, seinen Posten abgeben möchte, dem Unternehmen vorerst aber weiterhin zur Verfügung steht, um einen reibungslosen Führungswechsel zu ermöglichen. Als Grund für den Rücktritt gab er an, dass er mehr Zeit mit seiner Frau und Kindern verbringen möchte. Diese Meldung führte statt zu einer positiven Reaktion auf die robusten vorläufigen Ergebnisse zu einem kräftigen Abverkauf in der Aktie. Wenn der CFO freiwillig und ohne Druck oder Stellenwechsel geht, dann gehen Börsianer in der Regel davon aus, dass er entweder auf der Höhe des Zenits seiner Arbeit geht oder weil die finanzielle Zukunft im Unternehmen vielleicht doch nicht so rosig aussieht, wie zuletzt präsentiert wurde. Auch könnten Meinungsverschiedenheiten auf Vorstandsebene natürlich der eigentliche Grund für den Rücktritt sein. Ähnliches sahen wir bei Pacific Biosciences of California, auch wenn hier die Personalie als negative Schlagzeile offiziell erst am 11. Januar öffentlich bekannt wurde, nachdem das Unternehmen am 10. Januar während der J.P. Morgan Healthcare Conference diese Personalie wohl erstmals publik gemacht hat. Der Chairman von Pacific Biosciences of California, John F. Milligan, gab am Donnerstag bekannt, dass er in den Vorstand des nicht börsennotierten Gesundheitsdienstleisters TurnCare berufen wurde. Neben dem Chairman-Posten bei Pacific Biosciences of California ist John F. Milligan, der früher CEO von Gilead Sciences war und den Aufstieg des Biotech-Schwergewichts maßgeblich mitgesteuert hat, auch Vorstandsvorsitzender bei 4D Molecular Therapeutics (FDMT) und Aiolos Bio, einem Unternehmen, das in Privatbesitz ist. John F. Mulligan gab am Donnerstag aber nicht bekannt, dass er seinen Posten bei Pacific Biosciences of California aufgeben wird. Beide Personalien verunsichern aktuell die Aktionäre von Exact Sciences Corporation und Pacific Biosciences of California. Exact Sciences Corporation verlor aus Wochensicht 8,31 %, Pacific Biosciences of California sogar 28,62 %, was wir – insbesondere bei Pacific Biosciences of California – angesichts der enorm vielversprechenden Aussichten beim Umsatzwachstum für die nächsten beiden Jahre für völlig überzogen halten. Wir haben in der Aktie von Pacific Biosciences of California inzwischen einen Teilverkauf vorgenommen. Wir wollen die Entwicklung in beiden Aktien noch etwas beobachten, tendieren jetzt aber dazu, in den nächsten Wochen lieber andere Aktien als diese beiden im Portfolio zu halten.
Wir haben uns im Laufe der vergangenen Handelswoche von drei Aktien getrennt: CTS Eventim, Kontron, Robinhood Markets. Außerdem haben wir den Optionsschein auf Exxon Mobil verkauft, nachdem Exxon Mobil wieder unter der 100 US-Dollar Marke schloss. Robinhood Markets fiel nach der SEC-Genehmigung für die Bitcoin-Spot-ETFs bei Anlegern in Ungnade (wie übrigens auch die Coinbase-Aktie), weil erstens die Spot-ETFs den US-Kryptobörsen vermutlich Marktanteile abjagen werden und zweitens ein schneller Bull-Run vor dem Halving im April nach den Gewinnmitnahmen im Bitcoin vom Donnerstag und vom Freitag aktuell wohl nicht mehr erwartet wird. Die deutschen Nebenwerte Kontron und CTS Eventim standen bis einschließlich Donnerstag unter Abgabedruck, weshalb wir uns von beiden Aktien vorerst getrennt haben. Am Freitag wurden beide Aktien aber wieder mit relativ hohem Handelsvolumen gekauft. Mit diesem starken Kaufimpuls vom Freitag hat sich auch die angeschlagene charttechnische Situation in den Aktien von CTS Eventim und Kontron sozusagen von heute auf morgen aufgehellt, sodass wir eventuell einen Wiedereinstieg in Kürze vornehmen werden.
Im Rahmen unserer Prä-Earning Trades sind wir aktuell in den Aktien von Interactive Brokers, Fastenal und Schlumberger (alle drei mit Earnings in dieser Woche) sowie in den Aktien von Textron, Las Vegas Sands und Intel (alle drei wohl mit Earnings in der nächsten Woche) investiert.
Wie oben schon indirekt angedeutet, haben wir uns von allen Positionen in den Kryptowährungen Bitcoin, Ethereum und XRP sowie von der Short-Spekulation auf den USD/JPY verabschiedet. Wir erwarten im Bitcoin eher eine Seitwärtsbewegung und erst nach dem Halving im April einen Bull-Run. Für den Japanischen Yen erwarten wir tendenziell eine Aufwertung gegenüber Euro und US-Dollar. Um wieder in den Japanischen Yen Long zu gehen, fehlen uns momentan allerdings charttechnische Fingerzeige.
Neu im wikifolio sind neben Exact Sciences Corporation, Pacific Scientific of California und Ionis Pharmaceuticals auch Short-Positionen auf AirBNB, Arm Holdings und Infineon.
Der Bargeldbestand hat sich durch die zahlreichen Verkäufe wieder aufgefüllt. Wir planen aktuell mehr Discount-Optionsscheine als Einzelaktien zu kaufen, um auch während einer Seitwärtsphase an den Aktienbörsen Geld verdienen zu können.
Wir behalten deutsche Nebenwerte und US-Small- und Mid-Caps im Auge. Meistens beginnt erst um den 15. Januar der eigentliche Run auf Aktien aus der zweiten Reihe. Sollten wir davon in der nächsten Woche nicht viel sehen können, dann könnten wir erst ab April wieder Rallyes in den großen US-Aktienindizes (und wohl auch im Russell 2000) sehen, was saisonal übrigens auch typisch für Börsenjahre wäre, an denen US-Präsidentschaftswahlen stattfinden.
Hinweis:
Gemäß §34 WpHG weise ich darauf hin, dass die Kolumne “Marktradar” ausschließlich Informationszwecken dient und in keinem Fall Empfehlungen zum Kauf von Aktien oder anderen Wertpapieren darstellen. Ich gebe hier ausschließlich meine eigene Meinung wieder und berate niemanden. Die hier vorgetragenen Ideen können vom Autor aktiv in seinen privaten Depots (inklusive wikifolios) umgesetzt werden oder auch nicht. Interessenkonflikte können in jedem Fall und jederzeit bestehen. Auch wenn ich die Kolumne nach bestem Wissen und Gewissen schreibe, können jederzeit Fehler auftauchen. Die Haftung für Vermögensschäden, die aus der Nutzung der von mir veröffentlichten Ausführungen für eine Anlageentscheidung resultieren können, ist kategorisch ausgeschlossen. Ich lehne jegliche Haftung für allfällige Verluste oder Schäden irgendwelcher Art ab, die direkt oder indirekt durch die Benutzung des Inhalts entstehen.