Marktradar vom Montag, 8. Juli 2024
Goldene Eier für Stockpicker
Die beiden ETFs für die großen US-Aktienindizes S&P 500 (SPY) und Nasdaq 100 (QQQ) erreichten am Freitag neue Allzeithochs und notieren in den Wochencharts nun wieder über dem oberen Bollinger Band (gemäß Standardeinstellung von 20 Tagen bei einer Standardabweichung von 2). Eigentlich ein charttechnisches Warnsignal für eine kurzfristige Überhitzung am Aktienmarkt. Tauchen Wochenkerzen aber gehäuft über dem oberen Bollinger Band auf, so wie wir das im Moment sehen, dann haben wir es mit einem sehr trendstarken Börsenprodukt zu tun, das durchaus noch über Wochen oder Monate hinweg ein so hohes Momentum beibehalten kann.
Der SPY-ETF gewann aus Wochensicht 1,9 % und konnte am Mittwoch erstmals über 550 US-Dollar schließen.
Der QQQ-ETF legte aus Wochensicht sogar um starke 3,5 % zu. Der Nasdaq 100, den der QQQ-ETF abbildet, konnte bereits am Dienstag erstmals in seiner Geschichte über 20.000 Punkte einen Handelstag beenden und beendete den Handel am Freitag schließlich bei 20.390,71 Punkten. Falls sich die 20.000 Punkte-Marke in den nächsten Tagen und Wochen als charttechnische Unterstützung etablieren würde – wenn nämlich bei einem Rückfall auf die 20.000 Punkte-Marke bereits ausgestiegene Trader wieder dazustoßen wollen -, dann steht uns noch ein schönes Kursfeuerwerk bis Jahresende bevor.
Diese Anstiege aus Wochensicht gehen nicht unwesentlich auf das Konto der Tesla-Aktie, die aus Wochensicht um mehr als 25 % steigen konnte.
Im QQQ-ETF ist die Tesla-Aktie mit etwa 3 % gewichtet, im SPY-ETF mit etwa 1,5 %.
Tesla – das zukünftige goldene Ei für Stockpicker ?
Wir sind bereits in der Vorwoche ausführlich auf die Tesla-Aktie eingegangen und haben darauf verwiesen, dass Tesla mehr als Robotik-Aktie denn als Auto-Aktie von Börsianern bewertet wird, denn ansonsten wäre der hohe Bewertungsaufschlag gegenüber deutschen Autobauern wie BMW, Mercedes-Benz oder Volkswagen nicht zu rechtfertigen. Wir vermuten, dass dieser Schwenk in der Branchenzuordnung viele fundamental orientierte Investoren zum Halbjahreswechsel neu rechnen ließ: statt die Tesla-Aktie mit Autobauern, die mit Verbrenner-Autos immer noch das meiste Geld verdienen, zu vergleichen, kann die Tesla-Aktie nun als KI-Profiteur bewertet werden. Elon Musk schaut schon seit langem weit über den Tellerrand der Autoindustrie hinaus und wird irgendwann mittels Tesla vielleicht humanoide Roboter unsere Welt bevölkern lassen, die uns im Haushalt, bei Gartenarbeiten, beim Kochen helfen und uns beim Einkaufen auf einem Wochenmarkt oder bei Behördengängen ersetzen könnten – vielleicht sogar in Geschäfts-Meetings vertreten können oder die Kinderbetreuung aktiv mitgestalten können. In Anbetracht des Zukunftsmarktes Robotik könnte die Tesla-Aktie auf einmal als unterbewertetes Schnäppchen erscheinen – weil die Nachfrage für humanoide Roboter als massentauglicher Zukunftsmarkt immer noch unterschätzt oder sogar noch nicht mal als Wirtschaftsmarkt von vielen Vertriebsprofis erkannt wird – ähnlich wie der in den 70er Jahren hinsichtlich seines Verbreitungspotentials unterschätzte Personalcomputer – wohl niemand hätte damals gedacht, dass ein innen so komplexes Gerät einmal von fünfjährigen in Kinderzimmern bedient werden könnte; wir erinnern uns da gerne noch einmal an den Bill Gates unterstellten Satz von 1981: “Niemand braucht mehr als 640 Kilobyte Arbeitsspeicher in seinem PC”, den vermutlich mal ein Journalist, aber nicht Bill Gates geschrieben hat, denn der Microsoft-Gründer dementierte 1997, den Satz je gesagt zu haben: “Ich habe einige dumme und einige falsche Dinge gesagt, aber nicht das”.
Zurück zur Gegenwart: Was mit ChatGPT über maschinelles Lernen für immobil herumstehende Geräte wie Server oder PC`s auf den Weg gebracht wurde, kann Nvidia mit seinem Isaac-Programm bereits für herumlaufende Roboter entwickeln. Nvidia hat mit Isaac eine KI-Roboter-Entwicklungsplattform geschaffen, die sich vermutlich als die maßgebliche etablieren wird. Mit Isaac könnte ein Roboter in wenigen Tagen millionen mal üben, Hemden zu bügeln, Fahrradfahren oder Schwimmen lernen oder pädagogische oder handwerkliche Ausbildungen wie Erzieher, Lehrer, Klempner, Gärtner, Koch absolvieren, für die Menschen das Hundertfache an Zeit aufbringen müssten. Vielleicht könnten humanoide Roboter sogar fliegen lernen, etwas, was ein Mensch bisher noch nicht lernen konnte. Tesla könnte die Vorreiterrolle im Markt für humanoide Robotik einnehmen, also die Roboter bauen, die über Nvidias Isaac-Simulationsplattform zu Erziehern oder Gärtnern oder womöglich fliegenden Boten ausgebildet werden, indem ein humanoider Roboter sich als Drohne über Ein- und Ausklappungen und anderen technischen Ausführungen am Roboter-Körper umwandeln ließe – ein Markt, mit dem Tesla irgendwann vielleicht deutlich mehr verdienen wird als mit dem Absatz von E-Autos.
Diese Roboter könnten dann sogar Verbrenner fahren – wenn diese dann noch auf den Straßen zugelassen werden.
Elon Musk sagte Mitte Juni auf dem Cannes Lions International Festival of Creativity: “Ich denke, die Menschen werden ihren persönlichen Optimus-Roboter als eine Art Freund betrachten”. Tesla plant den Einsatz des Optimus-Roboters also nicht nur in Fabriken, sondern auch als persönlicher Helfer im Alltag, der Menschen im Haushalt, im Garten oder womöglich sogar bei der Kindererziehung oder bei Geschäftsmeetings hilfreich zur Hand oder temporär sogar ersetzen könnte – vielleicht sogar die Funktion eines didaktisch geschulten, von Fachwissen nur so strotzenden Seminarleiters einnehmen könnte.
Damit wird die Tesla-Aktie immer mehr zu einer Wette auf den 8. August: An diesem Tag wird Tesla neue Informationen zum Entwicklungsstand der Robotaxis und neue Details zur Full-Self-Driving (FSD)-Technologie verkünden. Zuvor wird Tesla am 23. Juli neue Quartalszahlen veröffentlichen. Robotaxis könnten für Auto-Dienste, wie sie beispielsweise Uber anbietet, neues Gewinnpotential eröffnen – sollen für Tesla aber der Türöffner zum Massenmarkt für angelernte Robotik werden – die dann nicht nur auf vier Rädern, sondern auch zweibeinig und latent humanoid unsere Welt bevölkern und verändern wird.
Mit Tesla wurde in der vergangenen Woche also die Zukunft gehandelt – und wie sieht das mit Aktien aus dem Mid- und Small-Cap-Bereich aus ?
Russell 2000 mit Wochenverlust
In der wegen der Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag verkürzten Handelswoche an US-Börsen konnte sich die Marktbreite nicht wie von uns erhofft zu Halbjahresbeginn verbessern. Der ETF für den Russell 2000 (IWM) verlor auf Wochensicht knapp 1 % – was für eine Enttäuschung !
Immerhin konnte sich der IWM-ETF am Freitag über der 200 US-Dollar Marke behaupten, auch wenn der IWM-ETF kurzzeitig unter diese so wichtige Marke im Chart gefallen war – Schlusskurs am Freitag im IWM-ETF: 200,87 US-Dollar.
Was für den Nasdaq 100 die 20.000 Punkte-Marke werden könnte, ist für den IWM-ETF bereits die 200 US-Dollar Marke geworden – eine maßgebliche Unterstützung, die, falls sie fallen sollte, eine Kettenreaktion an Verkaufsaktivitäten verursachen könnte.
Wir glauben zwar nicht an eine Unterschreitung dieser Marken im Monat Juli, sollten diese aber ernst nehmen, wenn sie kommt.
Solange die 200 US-Dollar Marke im IWM-ETF auf Wochenschlusskurs-Basis hält, dürfte der US-Aktienmarkt weiterhin interessant für global orientierte Fondsmanager bleiben, die einen Hang zu kleineren Aktien und zum Stockpicking haben.
Auch wenn sich viele Mid- und Small Caps im ersten Halbjahr 2024 insgesamt enttäuschend entwickelten, so gab es auch hier einige goldene Eier zu finden.
GeneDX Holdings – auch Ende 2024 noch die beste Aktie im Russell 2000 ?
So konnte die Aktie von GeneDX Holdings (WGS; Marktkapitalisierung: 750 Mio US-Dollar) seit Jahresbeginn um über 900 % steigen. Nvidia stieg im ersten Halbjahr dagegen nur um läppische 160 %.
Die Aktie von GeneDX ist am 1. Juli in den Russell 2000 aufgenommen worden.
Die Unternehmenslenker von GeneDX haben es sich zur Aufgabe gemacht, das Gesundheitswesen mittels Künstlicher Intelligenz umzugestalten. Es wendet die KI und maschinelles Lernen auf multidimensionale, longitudinale klinische und genomische Daten an, um dynamische Modelle für Gesundungsverläufe zu erstellen. Die Software-Plattform Centrellis umfasst dabei über 15 Millionen anonymisierte klinische Aufzeichnungen und soll mittels KI therapeutische Entdeckungsprozesse initiieren, die so zuvor noch nie durchgeführt werden konnten. Das Unternehmen wurde im Oktober 2015 vom Informatiker Eric Schadt gegründet und hat seinen Hauptsitz in Stamford, Connecticut.
Im ersten Quartal 2024 führte GeneDx über 16.000 Tests durch, was einer bemerkenswerten Steigerung von 91 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dieser Anstieg der Tests deutet auf eine wachsende Nachfrage nach ihren fortschrittlichen Diagnosediensten hin, die eine umfassende Analyse genetischer Daten umfassen, um Ärzte bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen.
Andere Aktien im Russell 2000, die sich stärker als Nvidia im ersten Halbjahr entwickelt haben
Weitere Aktien, die im Russell 2000 vertreten sind und seit Jahresbeginn eine höhere Performance als Nvidia erreichen konnten sind unter anderem folgende sechs Aktien:
Corbus Pharmaceuticals (CRBP; Marktkapitalisierung: 530 Mio US-Dollar – Performance seit Jahresbeginn: über 700 %) – Biotech-Unternehmen, das neue Arzneimittel unter anderem gegen die Vermehrung von Bindegewebe im menschlichen Körper einsetzen will.
Avidity Biosciences (RNA; Marktkapitalisierung: 3 Mrd. US-Dollar – Performance seit Jahresbeginn: über 300 %) – Das Biotech-Unternehmen möchte RNA-Therapeutika entwickeln, um bisher nicht medikamentös behandelbare Gewebe- und Zelltypen zu erreichen. Außerdem sollen über die mRNA-Forschung die zugrunde liegenden genetischen Ursachen von Krankheiten effektiver bekämpft werden können.
Sezzle Inc. (SEZL; Marktkapitalisierung: 500 Mio US-Dollar – Performance seit Jahresbeginn: über 300 %) – Betreiber einer Zahlungsplattform, die Bank-zu-Bank-Geldtransfers zwischen Verbrauchern und Unternehmen ermöglicht.
NuScale Power (SMR; Marktkapitalisierung: 1 Mrd. US-Dollar – Performance seit Jahresbeginn: über 250 %) – NuScale Power gilt als der branchenführende Anbieter von kleinen modularen Kernreaktoren. Wir haben bereits im Marktradar vom 14. August 2023 über diese Aktie berichtet.
AudioEye (AEYE; Marktkapitalisierung: 225 Mio US-Dollar – Performance seit Jahresbeginn: über 250 %) – Das Unternehmen hat sich der digitalen Barrierefreiheit verschrieben. Das Unternehmen bietet patentierte Software zur Veröffentlichung und Verteilung von Internetinhalten an, die die Konvertierung beliebiger Medien in ein zugängliches Format und die Echtzeitverteilung an Endbenutzer auf jedem internetfähigen Gerät ermöglicht.
Vital Farms (VITL; Marktkapitalisierung: 3,1 Mrd. US-Dollar – Performance seit Jahresbeginn: 180 %). – Vital Farms gilt in den USA als einer der führenden Anbieter von Eiern, die über Freilandhaltung produziert werden.
Es gab sie also tatsächlich auch im ersten Halbjahr 2024: die goldenen Eier für Stockpicker !
Was sehen wir unter dem Radar der großen US-Aktienindizes ?
Aktuell erhalten 28 von 60 beobachteten Sektor-, Branchen- und Themen ETFs den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken”. Das entspricht einer Quote von 46,6 % (in der Vorwoche lag diese Quote bei 28,3 %).
Von den 28 Sektor-, Branchen- und Themen ETFs, die den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken” erhalten, werden 17 ETFs vom Marktradar für diesen Montag als trendfolgend kaufbar eingestuft. In der Vorwoche erhielten nur 7 ETFs dieses Gütesiegel.
Auch wenn die Marktbreite weiterhin signalisiert, dass relativ wenige Aktien die großen US-Aktienindizes nach oben ziehen, so können wir nun immerhin ein etwas verbreitertes Feld bei den Branchen sehen, die vom Marktradar als trendfolgend kaufbar eingestuft werden.
Dieses Feld ist jedoch immer noch ungenügend am gedeihen, sofern man die Branchenbreite relativ zu einem gesunden Bullenmarkt bewerten möchte. Ein solcher würde sich dadurch auszeichnen, dass “die Flut alle Boote hebt” – ein solcher Wellenschwung ist aktuell aber aus Sektor- und Branchensicht nicht zu erkennen.
Weiterhin ist Branchen-Stockpicking notwendig, um im Portfolio keiner “Ebbe” ausgesetzt zu werden.
Gold- und Silber-Spekulationen werden vom wiedererstarkten Euro nach oben gezogen
Was in der vergangenen Handelswoche auffiel, ist die neu gewonnene relative Stärke bei Gold-, Silber- und auch Kupferminenaktien. Diese korreliert mit dem Wiedererstarken des Euro gegenüber dem US-Dollar, sodass gemäß dieser Intermarketanalyse die Devisenhändler letztendlich Gold- und Silber-Spekulationen wieder attraktiv erscheinen lassen und nicht umgekehrt. Erst wenn sich Gold und Silber wieder behaupten kann, obwohl der US-Dollar zum Euro Stärke zeigt – wie wir das von Anfang März bis Mitte April zur Überraschung vieler gesehen haben -, würden wir Gold- und Silber-Spekulationen ein Eigenleben gegenüber dem Devisenpaar EUR/USD einräumen.
Experten gehen aber davon aus, dass die kommende Berichtssaison für Betreiber von Gold- und Silberminen positive Überraschungen mit sich bringen wird, weil der von Mitte Februar bis Mitte April stark gestiegene Goldpreis für positive Cash-Flow-Ergebnisse bei den Minengesellschaften im zweiten Quartal geführt haben dürfte – eine positive Überraschung, die von vielen fundamentalen Analysten womöglich noch nicht wirklich in ihren Bewertungsmodellen eingepreist worden ist.
Ein Pair-Trade Goldminen-ETF (GDX) Long und Goldpreis-ETF (GLD) Short könnte daher im August, wenn die meisten Gold- und Silberminengesellschaften Quartalsergebnisse vorlegen, durchaus Sinn machen.
Kupferminen profitieren von erwarteter Angebotsverknappung bei Kupfer
Bei den Kupferminenaktien überrascht der Anstieg insofern, da wir in den USA nun eine leichte Abkühlung der Inflation sehen und auch eine sich leicht abkühlende Wirtschaft – bekanntlich ist Kupfer ein sensibler Sensor für Inflation und Wirtschaftswachstum.
Die Analysten von Morgan Stanley verweisen aktuell aber auf anhaltende Herausforderungen bei der globalen Kupferversorgung und positive Entwicklungen bei Unternehmen, die von steigenden Kupferpreisen bei den nun folgenden Quartalsergebnissen überraschen könnten (analog zu den Gold- und Silberminen). Die Analysten von Morgan Stanley nennen dabei die Aktien von Freeport-McMoRan (FCX; Marktkapitalisierung: 74 Mrd. US-Dollar), Alcoa (AA; Marktkapitalisierung: 7,6 Mrd. US-Dollar) und Compania de Minas Buenaventura (BVN; Marktkapitalisierung: 4,3 Mrd. US-Dollar) und stufen diese drei Aktien hoch, weil sie alle von höheren Kupfer-, Aluminium- und Goldpreisen profitieren sollten.
Die ersten spekulativen Anzeichen für eine bevorstehende Kupferangebotsverknappung sahen wir bereits von Februar bis Mai 2024, als der Kupferpreis sich in drei Monaten um mehr als 30 % verteuerte. Der Optimismus hinsichtlich höherer Kupferpreise resultierte aus der Erwartung potenzieller Lieferengpässe, nachdem bekannt wurde, dass chinesische Schmelzfabriken eine Produktionsdrosselung erwägen, um einen starken Rückgang der Rentabilität zu bewältigen.
Ein wichtiger Impuls kam in Bezug auf Angebotsverknappung bereits Ende 2023, als die Schließung eines großen Kupferminenprojekts in Panama angeordnet wurde. Das Cobre Panama-Projekt, eine der größten Kupfertagebau-Minen der Welt, musste nach einem Urteil des obersten Gerichts von Panama geschlossen werden, das den Vertrag als verfassungswidrig erklärte, nachdem landesweite Proteste gegen den Weiterbetrieb stattgefunden hatten.
Der Kupfer-Futur (HG) mit Laufzeit September korrigierte von Mitte Mai bis Ende Juni um etwa 13 % und setzte in der vergangenen Handelswoche zu einem starken Rebound an, der bis Freitag einen parabolischen Zug annahm.
Wir verhalten uns aktuell noch abwartend bei Gold-, Silber- und Kupferminenaktien, nachdem wir kürzlich in dem diese Kolumne begleitenden Musterderdepot Aktien aus der Branche Gold-und Silberminen durch Aktien aus der Branche Gesundheit (hier insbesondere Diagnostik) ersetzt haben.
Gesundheitsaktien trotz saisonalem Rückenwind noch ohne Schwung nach oben
Was noch auffiel ist, dass der Gesundheitssektor von unserem Bewertungsmodell abgestuft worden ist. Von dessen saisonal starken Phase im Monat Juli, die historisch ziemlich eindeutig ist, haben wir bisher noch nicht wirklich etwas gesehen.
Die ETFs für Gesundheitsdienstleister (IHF) und für Medizintechnik (IHI) werden für diesen Montag sogar mit dem Tagesstempel “Abwarten oder auf Sell-Off spekulieren” bewertet, während der breiter gefasste ETF für Aktien aus dem Bereich Healthcare (XLV) auf den Tagesstempel “Buy the dip ?” abgestuft worden ist.
Die am 25. Juni begonnene Korrekturstrecke im XLV-ETF, während der dieser ETF sieben Handelstage in Folge mit einem tieferen Schlusskurs abschloss, dauerte uns zu lang angesichts des eigentlich zu erwartenden saisonalen Rückenwinds.
Etwas Hoffnung macht uns aber der vergangenen Freitag, währenddessen es zu einer Rebound-Bewegung bei allen Gesundheits-ETFs inklusive den Biotech- und Pharma-ETFs (XBI und IHE) gekommen ist.
Ob dieser Freitags-Rebound nun den Startschuss für eine saisonale Rallye bis Ende Juli für den Gesundheitssektor gegeben hat, bleibt abzuwarten.
Drohendes Überangebot führte zum Bitcoin-Absturz auf 50.000
Der Bitcoin hat in der ersten Juli-Woche fast 17 % an Wert verloren, fiel von 60.000 auf 50.000 Punkte. Nun, am Wochenende, sehen wir eine leichte Erholung vom am Freitag getesteten 50.000 Punkte-Tief, die aktuell etwa 5 % beträgt.
Die nicht mehr existierende, bis 2014 in Tokyo beheimatete Bitcoin-Börse Mt.Gox ließ bereits in der vierten Juniwoche verlauten, dass sie in der ersten Juliwoche mit der Verteilung der Vermögenswerte beginnen werde, die ihren Kunden bei einem Hackerangriff im Jahr 2014 gestohlen wurden, nachdem die Fristen jahrelang verschoben worden waren. „Der Rehabilitationstreuhänder hat sich darauf vorbereitet, im Rahmen des Rehabilitationsplans Rückzahlungen in Bitcoin und Bitcoin Cash vorzunehmen“, sagte Treuhänder Nobuaki Kobayashi in einer auf der Website von Mt.Gox veröffentlichten Erklärung. „Die Rückzahlungen werden ab Anfang Juli 2024 erfolgen“, sagte Kobayashi und fügte hinzu, dass eine sorgfältige Prüfung und bestimmte Sicherheitsmaßnahmen erforderlich sein werden, bevor die Zahlungen erfolgen.
Nach dem Zusammenbruch der Börse im Jahr 2014 verloren Nutzer insgesamt 850.000 BTC. Davon wurden 142.000 BTC geborgen und sollen nun also an ihre Eigentümer übergeben werden. Diese haben aktuell einen Gegenwert von etwa 7,5 Mrd. US-Dollar.
Der Mt.Gox-Marktplatz in Tokio war in der frühen Bitcoin-Ära die weltweit größte Handelsplattform für die digitale Kryptowährung. Ende Februar 2014 meldete Mt.Gox nach einem Hackerangriff Insolvenz an und stürzte die Währung damals in eine erste große Vertrauenskrise.
Unklar ist, wie die ehemaligen Mt.Gox-Kunden sich jetzt verhalten werden. Sollte ein erheblicher Teil von ihnen die geretteten Bitcoin-Bestände kurzfristig verkaufen wollen, was viele Marktteilnehmer allein aus psychologischen Motiven wohl zurecht für wahrscheinlich erachten, würde dies zu einem temporär massiven Bitcoin-Überangebot auf dem Markt führen.
Am 4. Juli konnten über die Blockchain auch erste Rückzahlungen gesichtet werden. Die zusammengebrochene Krypto-Börse Mt.Gox hat am späten Donnerstagabend über 47.000 BTC (entspricht einem Gegenwert von etwa 2,5 Mrd. US-Dollar) auf ein anderes Wallet verschoben, so berichtete Arkham Intelligence. Eines der drei Wallets von Mt.Gox, das einen erheblichen Teil der Gelder enthielt, schickte diese Bitcoins an eine Wallet-Adresse, die mit “6onk” endet. Nachdem Mt.Gox die Bitcoins im Wert von etwa 2,5 Mrd. US-Dollar verschoben hatte, schickte die neue Wallet-Adresse 2.702 BTC (etwa 150 Mio. US-Dollar) zurück an den Cold Storage der Börse, die anschließend an ein anderes Wallet gesendet wurden. Diese Wallet überwies dann wiederum 1.545 BTC (etwa 85 Mio. US-Dollar) auf eine Wallet auf Bitbank. Bitbank gehört zu den Börsen, die die Rückzahlungen von Mt.Gox unterstützen.
Wir können also konstatieren, dass die Rückzahlungen nun tatsächlich vorgenommen werden und weitere in den kommenden Tagen und Wochen höchstwahrscheinlich folgen werden.
Die Aktien von Bitcoin-Miners reagierten relativ gelassen auf den Bitcoin Absturz infolge des drohenden Überangebots.
Die Aktie von Marathon Digital Holdings (MARA; Marktkapitalisierung: 5,5 Mrd. US-Dollar) gewann aus Wochensicht sogar 1,6 %, weil die Aktie am 1. Juli um über 13 % steigen konnte, ohne dass unternehmerische News über die Ticker liefen. Da konnten Aktionäre den Kursrückgang im Zuge des Bitcoin Absturzes vom 2. bis zum 5. Juli verschmerzen.
Absolut stabil und ohne nennenswerte Kursrückgänge hielt sich die Aktie des Bitcoin-Mining Unternehmens Core Scientific (CORZ; Marktkapitalisierung: 1,8 Mrd. US-Dollar), das aus Wochensicht sogar um 7,75 % zulegen konnte.
Solange die Aktien von Bitcoin-Minern die Talfahrt im Bitcoin nicht mitmachen, sehen wir die Rückgänge beim Bitcoin weiterhin als eine Kaufgelegenheit für mittel- bis langfristig orientierte Bitcoin-Fans.
Daytrader können die nun hohe Volatilität im Bitcoin für kurze Manöver nutzen.
Ein Rückfall des Bitcoin auf 40.000, was einem Down-Potenzial von aktuell rund 25 % entsprechen würde, sollte für diesen Sommer aber einkalkuliert werden.
Agrarrohstoffe mit Rebound zu Halbjahresbeginn
Die Agrarrohstoff-Futures für Mais (ZC), Sojabohnen (ZS) und Weizen (ZW) verbilligten sich im Juni deutlich. Mais verbilligte sich im Juni um etwa 11 %, Sojabohnen um etwa 6 % und Weizen sogar um satte 18 %.
Der Rebound, den wir zum Monatswechsel in allen drei genannten Agrarrohstoffen sahen, deutet nun darauf hin, dass der Juli und womöglich auch die kommenden Sommermonate von Preissteigerungen geprägt sein werden; insbesondere beim Mais-Future werden aktuell Rekord Netto-Short-Positionen gesichtet, so dass eine Erholungsrallye allein vom Sentiment reichlich Nahrung erhält.
Die Branche Agribusiness, die wir mit dem Vaneck Agribusiness ETF (MOO) im Rahmen des Marktradars beobachten, bildete am 2. Juli ein 43-Monatstief aus – tiefer als 70 US-Dollar auf Schlusskursbasis notierte der ETF zuletzt am 16. November 2020.
Trader und Investoren, die nach antizyklischen Chancen suchen, finden hier womöglich Aktien, die nahe ihren Tiefs aufgesammelt werden könnten.
Wir wollen uns nun die größte Position in diesem ETF, Deere & Co. (mit 8,18 % im MOO-ETF gewichtet), näher anschauen, da wir diese Aktie nun für einen antizyklischen Einstieg im Rahmen eines Range-Tradings interessant finden.
Deere & Co.
Deere & Company (DE; Marktkapitalisierung: 99 Mrd. US-Dollar) ist der größte Landmaschinenhersteller der Welt. Die grünen Traktoren mit den markanten gelben Felgen sind das Vorzeigeprodukt des 1837 gegründeten Unternehmens. Der Konzern bietet neben Traktoren, Mähdreschern und Anbaugeräten auch Wartungs- und Reparaturdienstleistungen an. Deere & Co. investiert massiv in die Digitalisierung, um dadurch den Landwirten zu helfen, Geld zu sparen. Die Aktie des Branchenprimus kommt auf eine Netto-Marge von 17 %, was auf den ersten Blick ordentlich klingt. Das Unternehmen weist aber eine hohe Verschuldung auf.
Seit Juni häufen sich positive Analystenempfehlungen, die für die Aktie Kursziele zwischen 395 und 439 US-Dollar nennen – Schlusskurs am Freitag: 360,03 US-Dollar.
Der bekannte Value-Investor Bill Nygren hat jüngst Aktien von Deere & Co. als größte Neuaufnahme für sein Portfolio gekauft; die Aktie gehört direkt nach Kauf schon zu den Top 10 Holdings in seinem Oakmark-Funds-Portfolio.
Freunde des Range-Tradings finden in der Aktie Deere & Co. nun womöglich einen guten Zeitpunkt für einen Einstieg.
Die Aktie bewegt sich seit dem 21. November 2022 in einer Range zwischen 360 und 440 US-Dollar, wobei sich die Range seit August 2023 in den Bereich zwischen 360 und 415 US-Dollar verengt hat. Aktuell notiert die Aktie ziemlich exakt am unteren Ende der Range bei 360 US-Dollar, die in den letzten 19 Monaten nur jeweils kurz mal nach unten verlassen wurde.
Ein nachhaltiger Rutsch unter 360 US-Dollar könnte die Aktie charttechnisch schnell in Richtung 300 US-Dollar fallen lassen, was einem Abwärtspotenzial von etwa 16 % entsprechen würde. Dem steht nun die Chance auf eine Kurserholung in Richtung 400 US-Dollar gegenüber (entspricht einem Aufwärtspotenzial von etwa 11 %), deren Wahrscheinlichkeit wir höher einschätzen als einen Kursrutsch in Richtung 300 US-Dollar.
Das Unternehmen wird Mitte August neue Quartalszahlen vorlegen, die letzte Quartalsdividende wurde am 28. Juni gezahlt. In der Regel erfolgt die Dividendenzahlung an einem temporären Zwischenhoch im Chart, so auch dieses Mal: nach der Dividendenzahlung hat die Aktie innerhalb von 5 Handelstagen 4 % an Wert verloren. Nun könnte die Aktie aber mit den erwarteten Preissteigerungen für Agrarrohstoffe ein bisschen mitziehen, so dass wir uns gut vorstellen können, dass die Aktie in Kürze wieder bei 380 US-Dollar steht und danach durchaus noch bis 400 US-Dollar steigen könnte.
Trader könnten einen Long-Einstieg relativ eng unter der Kurs-Marke von 360 US-Dollar mit einem Stopp-Loss absichern und bei einer Ausstoppung auf einen Wiedereinstieg knapp über 360 US-Dollar lauern.
Semiconductor-Aktien wieder vor dem Breakout ?
Im ETF für Semiconductor (SMH) verorten wir für den 1. Juli ein Outside-Reversal-Signal im Chart, auf das prompt eine Rebound-Bewegung erfolgte. Am 1. Juli unterschreitete der SMH-ETF kurzzeitig das zuletzt erreichte höhere Tief vom 24. Juni nur minimal, um dann per Handelsschluss über dem Eröffnungskurs zu schließen. Damit fanden sich sofort Käufer, als das letzte höhere Tief am 1. Juli unterschritten wurde. Am 2. und 3. Juli kam es dann zum Rebound, der das Outside-Reversal nun in seiner gültigen Relevanz bestätigt.
Wir haben nun Ausschau nach Semiconductor Aktien gehalten, die ebenfalls ein Outside-Reversal vollzogen haben und vor einem Breakout stehen. Wir wollen zwei Aktien davon gleich vorstellen.
Um es vorwegzunehmen: Bei der Nvidia-Aktie können wir im Chart kein Outside-Reversal entdecken, die Aktie hat am 1. Juli aber dennoch eine schöne Hammer-Kerze ausgebildet und bewegt sich in einer engen Spanne zwischen 120 und 130 US-Dollar. Sollte es zu einem Breakout bei Semiconductor-Aktien kommen, wäre Nvidia natürlich dabei. Trader könnten ein Stop-Buy-Limit über der Kursmarke von 130 US-Dollar platzieren.
Synopsys
Die Aktie von Synopsys (SNPS; Marktkapitalisierung: 95 Mrd. US-Dollar) ist so eine Aktie, die charttechnisch aktuell auch relative Stärke zum SMH-ETF zeigt (die Nvidia-Aktie zeigt das aktuell übrigens nicht), weil der Abstand zum letzten Zwischenhoch vom 20. Juni im Chart der Synopsys-Aktie nur 0,27 % beträgt – zum Vergleich: der SMH-ETF notiert 3,52 % unter dem letzten Zwischenhoch, die Nvidia-Aktie sogar 10,6 % unter dem letzten Zwischenhoch, die sich beide ebenfalls am 20. Juni verorten lassen. Die Synopsys Aktie dürfte also früher als der SMH-ETF und auch früher als Nvidia ein neues Hoch ausbilden.
Synopsys kann als Software-Dienstleister für die Halbleiter-Industrie klassifiziert werden, profitiert also neben der Breakout-Phantasie bei Semiconductor-Aktien zusätzlich vom aktuellen Run auf Software-Aktien.
Der ETF für Aktien aus dem Bereich Software (IGV) hat aktuell den besten Lauf aller Branchen-ETFs und verzeichnet seit 8 Handelstagen täglich höhere Schlusskurse.
Synopsys Inc. produziert EDA-Software (Electronic Design Automation) für die Elektronikindustrie. Die Produkte werden von Designern von integrierten Schaltungen (ICs), auch für system-on-a-chip-ICs und für elektronische Produkte, wie Handys, Computer und WLAN-Router gebraucht. Diese benutzen solche integrierten Schaltungen, um bedeutende Teile ihres Chipdesignprozesses zu automatisieren. Die einzelnen integrierten Schaltungen unterscheiden sich in ihrer Geschwindigkeit, ihrer Größe, ihrem Energieverbrauch und den Produktionskosten. Mithilfe der Produkte von Synopsys lassen sich diese Faktoren optimieren, wobei die Gesamtherstellungsdauer der integrierten Schaltungen verringert wird. Neben der technischen Ausstattung bietet das Unternehmen auch Supportdienste und Schulungen an, damit die Kunden die Produkte optimal anwenden können.
Broadcom nutzt die fortschrittlichen EDA-Tools von Synopsys für die Simulation, Verifikation und das physikalische Design von Halbleiterprodukten. Diese Tools helfen Broadcom, die Komplexität der Chipentwicklung zu bewältigen und die Markteinführungszeit zu verkürzen.
Synopsys selbst hatte mit den Quartalszahlen am 22. Mai nicht ganz überzeugen können, dennoch hat sich die Aktie seitdem recht stark entwickelt.
Die Synopsys-Aktie kann aufgrund ihrer starken Marktstellung als Dauerläufer an der Börse bezeichnet werden, selbst während des Corona-Crashes verlor die Aktie relativ wenig an Wert und im Bärenmarkt 2022 lief sie mehr oder weniger seitwärts statt wie viele Konkurrenten aus dem Software- / Semiconductor-Bereich wie ein Stein nach unten zu fallen.
Natürlich ist die Aktie kein Schnäppchen, wird für 2024 mit einem KUV von 15 und mit einem KGV von 66 sportlich bewertet.
Synopsys scheint eine der wenigen Technologieaktien zu sein, die zum Kaufen und Liegenlassen geeignet sind.
Axcelis Technologies
Axcelis Technologies Inc. (ACLS; Marktkapitalisierung: 4,6 Mrd. US-Dollar) ist eine Small-Cap Aktie, die im Russell 2000 vertreten ist.
Die Firma entwickelt, fertigt und wartet Ionenimplantations- und andere Verarbeitungsgeräte, die bei der Herstellung von Halbleiterchips verwendet werden. Neben Geräten bietet das Unternehmen Aftermarket-Lebenszyklusprodukte und -dienste an, darunter gebrauchte Werkzeuge, Ersatzteile, Geräte-Upgrades, Wartungsdienste und Kundenschulungen.
Geografisch ist die Gruppe in Nordamerika, im asiatisch-pazifischen Raum und in Europa vertreten, wobei der Hauptumsatz im asiatisch-pazifischen Raum erzielt wird. Am 27. Juni meldete das Unternehmen die Eröffnung neuer Servicebüros in Japan.
Weil das Unternehmen mit seiner Produktlinie alle Implantationsverfahren in den Prozesstechnologiemärkten abdecken kann und im Bereich der Ionenimplantation den weltweit größten Anteil hält, verfügt es hier über einen Burggraben.
Im Chart hat die Axcelion-Aktie ein Outside-Reversal Signal bereits am 21. Juni ausgebildet und bewegt sich seitdem in einer engen Range zwischen 135 und 145 US-Dollar. Die Aktie sieht so aus, als ob es im Kessel bereits kocht und der Deckel in Kürze wegfliegen müsste. Ein erster Breakout-Versuch erfolgte auf Intraday-Ebene am Freitag, aber die Aktie fiel per Tagesschluss wieder unter 145 US-Dollar zurück – Schlusskurs am Freitag: 141,81 US-Dollar.
Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis der Deckel hier beiseite fliegt.
Mit einem KUV 2024e von 3 und einem 2024er KGV von 16 scheint die Aktie relativ günstig bewertet zu sein. Bis 2025 erwarten Analysten einen Anstieg beim Umsatz von 20 % und einen Anstieg beim Gewinn von 30 %, so dass wegen der starken Marktstellung noch viel Kurspotenzial in der Aktie steckt. Das Allzeithoch wurde im August 2023 erreicht und lag bei 200 US-Dollar.
Trades aus der vergangenen Woche im Musterdepot und weiteres geplante Vorgehen
In der vergangenen Handelswoche haben wir zahlreiche Trades durchgeführt, dabei haben wir uns sowohl von Positionen verabschiedet als auch neue Positionen aufgesetzt. Interessierte können die Trades auf wikifolio.com verfolgen, indem sie zum Beispiel im Suchfeld “Marktradar” eingeben.
In der vergangenen Handelswoche haben wir uns von einigen Positionen getrennt und die Anzahl an Werten damit etwas verschlankt.
Die zahlreichen Gesundheits-Aktien in unserem Musterdepot haben zumeist die Woche mit kleinen Verlusten beendet. Der über dem gesamten Bereich der Gesundheitsaktien erfolgte Rebound am Freitag macht uns nun aber Hoffnung, dass wir ab der neuen Handelswoche endlich vom saisonalen Rückenwind in diesem Sektor profitieren können, der eigentlich bis Ende Juli anhalten sollte.
Von den etwas höher gewichteten Langfrist-Positionen hat sich Qualcomm mit einem Wochengewinn von etwa 5 % am besten entwickelt.
Die Schwäche des US-Dollars zum Euro belastete unser Musterdepot, da wir stark im US-Dollar-Raum positioniert sind.
Ausgestoppt wurden wir unter anderem in den Positionen auf den Bitcoin und XRP, sowie auf Natural Gas und im ETF auf den chinesischen Index CSI300.
Neu im Musterdepot ist ein Hebelzertifikat auf Silber.
Als Earning Trade halten wir aktuell keine Aktien. Wir warten hier auf Einstiegssignale. Am kommenden Freitag wird die Berichtssaison starten und wir werden hier in den kommenden Wochen wieder aktiver werden.
Im Rahmen unseres Tradings von trendstarken Aktien haben wir neben einem Breakout-Setup nun auch ein Swing Setup eingeführt.
Aktuell sind wir trendfolgend in den Aktien von Alphabet, ASML Holding, Gea Group, Intuitive Surgical, Microsoft, Moody’s dabei.
Über Swing-Trades halten wir aktuell die Aktien Amgen, Bel Fuse, Casey’s General Stores, Medpace.
Über Faktor-Zertifikate sind wir in der Assetklasse Volatilität (VIX Future) aktiv. Wir sind hier aktuell Vola Long positioniert.
Hinweis:
Gemäß §34 WpHG weise ich darauf hin, dass die Kolumne “Marktradar” ausschließlich Informationszwecken dient und in keinem Fall Empfehlungen zum Kauf von Aktien oder anderen Wertpapieren darstellen. Ich gebe hier ausschließlich meine eigene Meinung wieder und berate niemanden. Die hier vorgetragenen Ideen können vom Autor aktiv in seinen privaten Depots (inklusive wikifolios) umgesetzt werden oder auch nicht. Interessenkonflikte können in jedem Fall und jederzeit bestehen. Auch wenn ich die Kolumne nach bestem Wissen und Gewissen schreibe, können jederzeit Fehler auftauchen. Die Haftung für Vermögensschäden, die aus der Nutzung der von mir veröffentlichten Ausführungen für eine Anlageentscheidung resultieren können, ist kategorisch ausgeschlossen. Ich lehne jegliche Haftung für allfällige Verluste oder Schäden irgendwelcher Art ab, die direkt oder indirekt durch die Benutzung des Inhalts entstehen.
Seit 2014 ist Stefan Pröhl bei wikifolio aktiv. Dort setzt er Rotationsmodelle auf Wochen-, Monats- oder Quartalsbasis um.
Die Idee zum Marktradar ist entstanden, weil ihm bisher ein vernünftiges Modell fehlte, mit dem er sich täglich einen schnellen Überblick verschaffen kann, in welche Sektoren und Branchen gerade Kapital hineinfließt und aus welchen gerade Kapital abgezogen wird.
Mit dem von ihm entwickelten “Marktradar” kann er täglich für jeden Sektor bzw. jede Branche fünf Tagesstempel vergeben: “Kaufen oder Aufstocken”, “Buy the dip ?”, “Bodenbildung oder Seitwärts”, “Abwarten oder auf Sell Off spekulieren”, “Unter Beobachtung”.
Diese “Top Down” Analyse gibt ihm täglich wichtige Hinweise und Tipps zur Intermarketanalyse. Mit dem Schreiben dieser Kolumne dokumentiert er auf hoffentlich auch etwas unterhaltsame Weise die Tipps und Hinweise, die ihm der Marktradar liefert.
Mit jedem Wissen entsteht auch Unwissen. Nur so kann Stillstand, Leere, Einrosten im Kopf verhindert werden. Täglich gibt es Neues zu entdecken und täglich werden Überzeugungen revidiert. Das ist das Mindset, dem auch diese Kolumne folgt.