Marktradar vom Montag, 2. Oktober 2023
US-Haushaltsstreit: Ein Shutdown jetzt wäre bullisch für die Wall Street gewesen – die nun beschlossene Übergangslösung dürfte hingegen die Bären am Ruder belassen
Politische Beobachter gingen seit Donnerstag davon aus, dass in den USA ab dem 1. Oktober eine Haushaltssperre (engl. Shutdown) droht. Anders als 2018 soll es – ginge es nach Hardlinern aus der Partei der Republikaner – nicht zu einer Übergangslösung kommen, sondern direkt in den Shutdown gehen. Aber nun kam es doch noch zu einer Übergangslösung, was aus Sicht des Marktradars nun die Bären bis mindestens Mitte November bei Laune halten könnte.
Hätten sich Demokraten und Republikaner nicht in letzter Minute geeinigt, wäre ab dem 1. Oktober der Shutdown in Kraft getreten. Hunderttausende Staatsbedienstete hätten dann in den unbezahlten Zwangsurlaub geschickt und zahlreiche öffentliche Einrichtungen geschlossen werden müssen. Die Geschäfte der Regierung werden nun bis Mitte November auf dem Niveau des vorherigen Haushalts weiterfinanziert. Ab Mitte November könnte es dann zu einem Shutdown kommen, falls sich Republikaner und Demokraten bis dahin nicht einig werden können.
Ein solcher Übergangshaushalt wird nun vermutlich die US-Aktienmärkte deutlich mehr belasten, als es ein Shutdown vermocht hätte. Denn mit dem Beginn eines Shutdowns wird auch sein schnelles Ende eingeläutet. Mit Beginn der Übergangslösung wird der Haushaltsstreit nun erst einmal bis Mitte November weiter die Gemüter erregen und die Bullen an der Wall Street damit wohl nicht zum Zuge kommen lassen.
Der Streit zwischen Republikanern und Demokraten dreht sich vor allem um weitere Hilfsgelder an die Ukraine. Viele Republikaner wollen diese nicht weiter zahlen.
Im Übergangshaushalt sind die Hilfsgelder für die Ukraine erst einmal nicht mehr enthalten, was die Republikaner nun durchgesetzt haben. Die Demokraten, obgleich sie weitere Hilfsgelder an Kiew befürworten, stimmten der Übergangslösung paradoxerweise mit mehr Stimmen zu, als die Republikaner es taten. 209 Demokraten stimmten im Repräsentantenhaus mit Ja und nur einer mit Nein für den Übergangshaushalt, mit dem neue Hilfsgelder an Kiew vorerst nicht mehr auf den Weg gebracht werden können. Bei den Republikanern waren es 126 Ja-Stimmen und 90 Nein-Stimmen. Damit stimmten deutlich mehr Demokraten für den republikanischen Vorschlag als die Republikaner, was die innere Zerrissenheit der Republikaner und den Willen der Demokraten, eine Zahlungsunfähigkeit zu verhindern, unterstreicht.
Für Joe Biden sind weitere Hilfen für die Ukraine notwendig und nicht verhandelbar. Die Demokraten standen in der Nacht zum Sonntag vor der Frage, ob sie einen Regierungsstillstand im Streit über die Unterstützung von Kiew in Kauf nehmen. Dass in dem Übergangshaushalt keine Hilfe für die Ukraine enthalten ist, bedeutet nicht, dass Kiew sofort keine Unterstützung mehr von den USA bekommt. Allerdings gehen die bisher genehmigten Mittel langsam zur Neige. Das Pentagon warnte bereits davor, dass nicht mehr viel Geld für Militärhilfe übrig sei.
Biden forderte nach der Abstimmung im US-Kongress schnell weitere Unterstützung für die Ukraine: „Wir können unter keinen Umständen zulassen, dass die amerikanische Unterstützung für die Ukraine unterbrochen wird“, mahnte er. Er forderte den republikanischen Vermittler McCarthy auf, bei den Republikanern für weitere Hilfen zu werben.
Der Fehler des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump aus dem Jahr 2018, der die Börsen mit einer Hinhaltetaktik bezüglich einer drohenden Haushaltssperre auf Talfahrt schickte, wird 2023 nun vermutlich durch seine Parteifreunde wiederholt werden.
Warum eine solche Übergangslösung nun die Bären an der Wall Street stärken wird, das wollen wir nun erläutern:
In der US-Politik kommt es zu einer sogenannten Haushaltssperre, wenn sich Senat, Repräsentantenhaus und der US-Präsident nicht auf die Bereitstellung weiterer Haushaltsmittel einigen können. Dazu muss nämlich die Schuldenobergrenze in den USA regelmäßig angehoben werden. Passiert dies nicht, ist der Staatsapparat zahlungsunfähig. Er ist dann grundsätzlich nicht mehr berechtigt, Geld auszugeben. Allerdings gibt es Ausnahmen: Gelder werden weiter an die Bundespolizei und das FBI, Rettungsdienste, Grenz- und Heimatschutz, Transportwesen und Fluglotsendienste und an militärisches Personal gezahlt.
Da der US-Staat grundsätzlich so viel Geld drucken kann, wie er möchte – heute passiert das allerdings nicht mehr über das Drucken von Bargeld, sondern über Mausklicks am PC – soll er zumindest einmal im Jahr über sein Ausgabeverhalten Rechenschaft ablegen.
Je mehr der Staat Geld für Stimuli von Verbraucher und Unternehmen ausgibt, desto höher werden die zukünftigen Steuereinnahmen sein und desto robuster wächst die Wirtschaft. Gleichzeitig steigt aber in der Regel die Inflation, daher sollte die Anhäufung von Schulden immer in Relation zu Erzeuger- und Verbraucherpreisen und weiteren ökonomischen Daten betrachtet werden. Die Rückzahlung von Schulden ist für einen souveränen Staat, wie die USA es mit ihrer Hartwährung US-Dollar ist, kein Thema. Zumindest solange keine Verschuldung in Form anderer Währungen in den Büchern schlummert.
Grundlage für eine Haushaltssperre bietet ein “Anti-Defizit” Gesetz: Dieses schreibt vor, dass die US-Behörden nur Geld ausgeben dürfen, wenn ihnen dies vom Gesetzgeber bewilligt wurde. Deshalb muss zu Beginn des neuen Haushaltsjahres am 1. Oktober ein sogenanntes Bewilligungsgesetz beschlossen werden bzw. bestehende Bewilligungen zumindest temporär ausgesprochen werden (die sogenannte Übergangslösung), bis es dann zu einer Einigung kommt.
Die längste Haushaltssperre fand in den USA vom 22. Dezember 2018 bis zum 25. Januar 2019 statt und dauerte also 35 Kalendertage. Diese begann nicht am 1. Oktober 2018, weil zunächst eine Bewilligung zum Geldausgeben temporär ausgesprochen wurde (Übergangshaushalt). Der Kongress weigerte sich damals, US-Präsident Donald Trump elf Milliarden US-Dollar für den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko bereitzustellen. Trump wiederum wollte auf das Geld nicht verzichten. Schließlich einigte man sich auf einen Haushalt, in dem keine Mittel für den Bau einer Grenzmauer vorgesehen waren.
Während des längsten Shutdowns der US-Geschichte 2018 / 2019 stieg der S&P 500 um über 8 %. Tritt die Haushaltssperre in Kraft, dann gilt an der Börse entweder “Buy on Bad News” oder dieses Ereignis ist ein Non-Event.
Ganz anders sieht es aber aus, wenn eine nur temporär ausgesprochene Bewilligung für das Geldausgeben ausgesprochen wird – wie es seit Sonntag nun wieder der Fall ist. Zumindest stürzten 2018 die Aktienkurse in den Keller, solange Unsicherheit darüber herrschte, ob eine Haushaltssperre kommt oder nicht. Während der temporären Verlängerung der Bewilligungen vom 1. Oktober bis zum 22. Dezember 2018 verlor der S&P 500 über 17 % an Wert. Damals wurde die schlechte Stimmung an den Aktienmärkten durch die hawkische Rhetorik von FED-Chef Jerome Powell zur künftigen Zinspolitik in den USA verstärkt.
Da nun aber ein Übergangshaushalt beschlossen wurde und keine sofortige Haushaltssperre, spricht dieses psychologisch für fallende Aktienkurse in den USA bis Mitte November, wenn dann wieder versucht werden soll, eine Einigung im Haushaltsstreit zu erzielen bzw. bei Nichteinigung der Shutdown eintritt.
Wäre die Haushaltssperre allerdings bereits jetzt in Kraft getreten, dann hätte das die Aktienkurse womöglich nur mäßig beeinflusst. Mit dem realen Beginn einer Haushaltssperre gehen Börsianer davon aus, dass sich Republikaner und Demokraten gezwungen sehen, sich schnell auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze bzw. in diesem Jahr auf die Zahlung von Hilfsgeldern an die Ukraine zu einigen. Eine Einigung wird in diesem Fall von Börsianern vorausgesetzt, weil eine Nichteinigung praktisch nicht durchsetzbar, weil für die US-Bürger nicht vermittelbar wäre.
Womöglich haben die Republikaner den Vorschlag des republikanischen Sprechers im Repräsentantenhaus, Kevin McCarthy, für eine Übergangslösung auch deshalb abgelehnt, um ein Sell-Off an den Börsen zu Oktoberbeginn zu verhindern. Rechte Hardliner seiner eigenen Fraktion hatten sogar damit gedroht, McCarthy abzusetzen, sollte der Entwurf die nötige Unterstützung der Demokraten erhalten. Genau das ist nun geschehen.
Die großen US-Aktienindizes sind im Bären Modus
Die großen US-Aktienindizes sind Ende September in den Bären-Modus verfallen. In allen großen US-Indizes sahen wir in dieser Handelswoche (meist am Mittwoch) ein tieferes Tief, das in vielen Tagescharts von einer Tageskerze mit langer Lunte begleitet war. Damit bietet sich dieses tiefere Tief für Candlestick-Trader als Umkehrpunkt an. Der Marktradar wird dieses Tief aber erst als Umkehrpunkt werten, sofern dieser in Kürze durch ein höheres Tief bestätigt wird. Sollten wir ein solches höheres Tief zum Beispiel am kommenden Mittwoch sehen, dann geht der Marktradar im Prinzip davon aus, dass die großen US-Aktienindizes ab dem 9. Oktober in den Rallye-Modus für die Jahresendrallye starten können.
Durch die Verlängerung im Haushaltsstreit sehen wir für dieses Szenario nun aber große Fragezeichen im Börsenhimmel auftauchen. Trader sollten Long-Positionen eng mit Stopp-Loss Orders absichern und im Gedächtnis behalten, dass der S&P 500 im Jahr 2018 während ähnlicher politischer Grabenkämpfe von Anfang Oktober bis Mitte November mehr als 15 % an Wert verlor.
Growth mehr gefragt als Value
Aktuell werden für die ETFs auf den Nasdaq 100 (QQQ) und für den Russell 1000 Growth (IWF) der Tagesstempel “Buy the dip?” vergeben, während der S&P 500 den Tagesstempel “Unter Beobachtung” erhält. Die gleichgewichteten Versionen für den S&P 500 (RSP) und für den Nasdaq 100 (QQQE) erhalten allerdings den Tagesstempel „Abwarten oder auf Sell-Off spekulieren”, ebenso der Russell 2000 (IWM) und auch der Russell 1000 Value (IWD).
Da Growth weiterhin mehr gesucht wird als Value, gingen wir gemäß Risk-On / Risk-Off Logik von einem schnellen Wiedereintreten in den Risk-On Modus nach der saisonal schwachen Phase August bis September aus. Historisch und saisonal spricht nun eigentlich alles für steigende Aktienkurse – auf einen schwachen August und einen schwachen September erfolgte in der Vergangenheit dann, wenn die Aktienkurse bis Ende September seit Jahresbeginn im Plus notierten, in fast allen Fällen ein gutes viertes Quartal.
Die Übergangslösung im Haushaltsstreit versetzt Börsianer nun aber in eine depressive Phase der Mutlosigkeit und könnte tatsächlich bewirken, dass die vorab schon fast ausgemachte Jahresendrallye tatsächlich durch die politischen Grabenkämpfe verhindert wird und es stattdessen – wie im Jahr 2019 – zu einer Jahresanfangsrallye im Januar 2024 kommt. Mit dem Beginn des Shutdowns am 22. Dezember 2018 stieg der S&P 500 bis Ende Januar 2019 um 12 %.
Was sehen wir unter dem Radar der großen US-Aktienindizes ?
Für den Handelsstart heute erhalten nur 3 von 60 beobachteten Sektor-, Branchen- und Themen ETFs den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken”. Das entspricht einer Quote von 5 % (in der Vorwoche lag diese Quote bei 6,67 %).
Den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken” erhalten die Branchen Holz- und Forstwirtschaft (WOOD), Schifffahrt (BOAT) und Uran (URA). Alle drei Branchen werden dabei als “trendfolgend kaufbar” empfohlen.
37 ETFs erhalten den Tagesstempel “Abwarten oder auf Sell-Off spekulieren” (Vorwoche: 24). Da auf breiter Front meist am Mittwoch, 27. September, tiefere Tiefs über oft wichtigen Unterstützungszonen in den Charts gebildet wurden, die zudem von einer langen Lunte in der Tageskerze begleitet wurden, könnte dieser Handelstag durchaus einen Umkehrpunkt suggerieren.
Wir warten im Marktradar nun auf höhere Tiefs, die sich über dem Tiefpunkt vom Mittwoch in den Charts bilden.
Einer der wenigen ETFs, in denen wir am 27. September ein höheres Tief sahen, ist der ETF für Gesundheitsdienstleister (IHF). Allerdings kam es am Freitag zu einem recht starken Kursrutsch in diesem ETF, der jedoch noch knapp über dem höheren Tief (intraday) vom 27. September (245,64 US-Dollar) schloss (246,10 US-Dollar). Mit enger Stopp-Loss Absicherung kann hier auf Trendfrüherkennung auf der Long-Seite spekuliert werden.
Die drei größten Position im IHF-ETF sind UnitedHealth Group (UNH; Marktkapitalisierung: 470 Mrd. US-Dollar), Elevance Health Inc. (ELV; Marktkapitalisierung: 100 Mrd. US-Dollar) und CVS Health Corporation (90 Mrd. US-Dollar). Elevance Health sieht charttechnisch angeschlagen aus und ist für einen Long-Einstieg aktuell uninteressant. United Health bietet sich als Prä-Earning-Trade an und mit CVS Health können langfristig orientierte Value-Investoren eine Qualitätsaktie zu einem günstigen Preis erwerben.
UnitedHealth Group
Das Kerngeschäft von der UnitedHealth Group setzt sich aus Versicherungen und Gesundheitsfürsorge zusammen, die jeweils über die beiden Bereiche UnitedHealthcare und Optum erbracht werden. UnitedHealthcare bietet Vorsorgepläne für ein breites Spektrum von Kunden wie Unternehmen aller Größenordnungen und Privatkunden sowie für staatlich Versicherte und Rentner. Optum unterstützt hingegen das Gesundheitswesen an sich und will mit seinen Leistungen zur Verbesserung der Versorgung sowohl für Patienten und das Pflegepersonal als auch für diejenigen, die für die Versorgung bezahlen – wie Arbeitgeber und Versicherungen sowie Forschungsorganisationen – beitragen. Zu den Tätigkeitsbereichen gehören umfassende Pflegeleistungen und -programme, Pflegemanagement, Informationstechnologie und Software sowie Pharmazieprogramme.
UnitedHealth gilt wie viele Versicherer als Profiteur von Inflation, konnte die Versicherungsprämien zuletzt deutlich anheben und damit gut an die Teuerungsrate anpassen. Bisher konnten sich die neuen Preismodelle bei den Kunden durchsetzen. Solange es in den USA keine staatlichen Krankenkassen gibt, müssen die Menschen weiterhin eine Krankenversicherung abschließen, um Gesundheitsdienstleistungen abzusichern. UnitedHealth ist der mit Abstand größte Krankenversicherer für US-Bürger.
Die Aktie von UnitedHealth konnte vor den Quartalszahlen, die am 13. Oktober vorbörslich veröffentlicht werden, die prägnante 500 US-Dollar Marke zurückerobern (Schlusskurs am Freitag: 504,19 US-Dollar). Trader könnten einen Stopp-Loss knapp unter die 500 US-Dollar-Marke platzieren und auf einen Run Richtung Allzeithoch (550 US-Dollar) noch vor Veröffentlichung der Quartalszahlen spekulieren.
Seit 2016 wird die UnitedHealth Group meist mit einem KGV zwischen 20 und 30 bewertet. Das für 2023 erwartete KGV liegt aktuell bei 20 und soll bis 2025 auf 15 fallen. Damit scheint der größte Krankenversicherer der USA historisch attraktiv bewertet zu sein.
CVS Health Corporation
Die CVS Health Corporation betreibt Apotheken- und Drogerien in den USA. Zudem betreibt CVS Minutenkliniken für die Schnell-Diagnose und Behandlung kleinerer Beschwerden.
Die Aktie von CVS Health wird erst am 1. November vorbörslich neue Quartalszahlen melden und an diesem Tag auch die Quartalsdividende von 0,605 US-Dollar je Aktie auszahlen. Trader könnten bei einem Überspringen der 70 US-Dollar Marke auf eine Stabilisierung der laufenden Bodenbildung in der Aktie spekulieren. CVS Health hat seit Jahresbeginn fast 30 % an Wert verloren. Inzwischen notiert die Aktie 7 % über dem Jahrestief, das am 31. August erreicht wurde. Die Aktie zeigte im September also relative Stärke zum Gesamtmarkt.
Im September wurde die Aktie von zwei Analystenhäusern mit Kurszielen zwischen 80 und 83 US-Dollar auf “Outperform” hochgestuft. Das entspricht einem Kurspotential von 14,5 – 18,8 % in Bezug auf den Schlusskurs vom Freitag (68,67 US-Dollar).
Seit 2000 wurde die Aktie von CVS Health meist mit einem KGV zwischen 15 und 20 bewertet. Für 2023 wird die Aktie aktuell mit einem KGV von nur 8 bewertet. Auch das KUV für 2023e von 0,3 erscheint historisch günstig, notiert am unteren Ende der seit 2000 gemessenen KUV-Bewertungen. Damit scheint der Gesundheitsdienstleister CVS Health so günstig bewertet zu sein wie selten zuvor. Hier können Investoren eine defensive Qualitätsaktie aus dem Bereich Apotheken und Drogerien zu einem günstigen Preis erwerben.
Das Musterdepot Marktradar bei wikifolio.com
Hinweis: Das wikifolio befindet sich noch in der Testphase – daher ist es nicht für Nutzer der wikifolio-Webseite sichtbar.
Das Musterdepot gewann in der vergangenen Handelswoche 0,45 % an Wert. Aktuell sind wir seit Auflegung am 31. Juli 2023 mit 0,34 % im Plus.
Die beiden Prä-Earning-Trades auf Paychex und Jabil konnten mit Gewinnen beendet werden.
Die DAX Short-Position haben wir am Mittwoch nah am Tief komplett verkauft.
Wir haben die Aktie der Allianz gekauft und sind wieder in die Aktie der Hannover Rück eingestiegen.
Als neue Prä-Earning Trades haben wir Aktien von Lamb Weston und Tilray Brands gekauft.
Bei Ely Lilly haben wir mehrmals nachgekauft.
In Livent haben wir nach einer Reduzierung der Positionsgröße prozyklisch nachgekauft.
In Claerfield haben wir antizyklisch etwas nachgekauft.
Kommentare zu gehaltenen Positionen
Eli Lilly
Mit etwas über 12 % ist Ely Lilly aktuell die Aktie im Depot, die wir am höchsten gewichtet haben. Aktuell würden wir bei Kursschwäche nicht mehr nachkaufen. Bei einer positiven Kursentwicklung würden wir ein paar Stücke verkaufen.
Schlumberger Limited
Die Schlumberger-Aktie ist wieder unter die Marke von 60-US-Dollar gefallen. Wir haben die Position mit einem Stopp-Loss abgesichert. Ab Oktober beginnt für den Ölpreis eine saisonal eher schwache Phase.
Nasdaq Inc.
Die Nasdaq-Aktie konnte die 50 US-Dollar Marke noch nicht zurückerobern, hielt sich die Handelswoche aber über unserem im Markt platzierten Stopp-Loss.
Livent
Unterhalb des Tiefs vom vergangenen Mittwoch würden wir einen Großteil der Stücke verkaufen. Wir sind aber bereit, bei leichter Kursschwäche noch etwas nachzukaufen.
Clearfield
Wir haben darauf spekuliert, dass um 30 US-Dollar in der Aktie ein Short-Squeeze einsetzt. Dieser bleibt bisher aus. Wir verkaufen die Aktie am Montag.
Allianz
Wir haben eine Position beim deutschen Versicherungsunternehmen Allianz aufgebaut. Die Allianz-Aktie gilt als Profiteur von steigenden Zinsen.
Hannover Rück
Wir sind wieder in die Aktie von Hannover Rück eingestiegen. Bei Schwäche würden wir ein paar Stücke nachkaufen.
Tilray Brands und Lamb Weston
Tilray Brands wird am 4. Oktober vorbörslich neue Quartalszahlen vorlegen.
Lamb Weston am 5. Oktober vorbörslich.
Tilray Brands hatte ich im letzten Marktradar vorgestellt. Das Cannabis-Unternehmen verkauft auch Getränke und möchte bei einer Cannabis-Legalisierung Cannabis als Alkohol-Alternative vermarkten.
Die Lamb Weston Holdings ist einer der weltweit größten Anbieter von Tiefkühl-Kartoffelprodukten, wobei hier Pommes Frites die Verkaufsschlager sind.
Silber Discount
Der Silberpreis ist am Freitag nach Handeleröffnung abverkauft worden. Da wir im Discount Optionsschein auch dann eine Seitwärtsrendite erzielen, wenn der Silberpreis bis zum 15. Dezember um über 13 % fällt, können wir entspannt an der Seitenlinie bleiben. Die Position ist durch den Abverkauf bei Silber am Freitag leicht ins Minus gerutscht.
S&P 500 Discount
Sofern der S&P 500 im Juni 2024 über 4.250 US-Dollar notiert, wird der Discount-Optionsschein am Verfallstag mit 5 US-Dollar abgerechnet. Bei einem EUR/USD-Kurs zwischen 1 und 1,10 US-Dollar liegt der Abrechnungspreis dann zwischen 4,55 und 5 Euro, was einer Seitwärtsrendite in 9 Monaten zwischen 13 und 24 % zum Einstiegskurs bei 4,02 Euro entspricht. Aktuell sind wir mit etwa 6 % im Minus. Auch wenn der S&P 500 wieder unter 4250 Punkte fällt, würden wir Verluste aussitzen, da wir mit diesem Produkt als Stillhalter agieren.
Weitere geplante Aktionen im Musterdepot:
Wir planen, bei Kursschwäche im Gesamtmarkt oder bei einzelnen Aktien wieder Prä-Earning Trades aufzusetzen.
Wir nehmen die Aktie von der CVS Health Corporation auf die Watchlist wegen der günstigen fundamentalen Bewertung. Evtl. handeln wir die Aktie mit einem Optionsschein, unser Kursziel in der Aktie liegt bei 80 US-Dollar.
Hinweis:
Gemäß §34 WpHG weise ich darauf hin, dass die Kolumne “Marktradar” ausschließlich Informationszwecken dient und in keinem Fall Empfehlungen zum Kauf von Aktien oder anderen Wertpapieren darstellen. Ich gebe hier ausschließlich meine eigene Meinung wieder und berate niemanden. Die hier vorgetragenen Ideen können vom Autor aktiv in seinen privaten Depots (inklusive wikifolios) umgesetzt werden oder auch nicht. Interessenkonflikte können in jedem Fall und jederzeit bestehen. Auch wenn ich die Kolumne nach bestem Wissen und Gewissen schreibe, können jederzeit Fehler auftauchen. Die Haftung für Vermögensschäden, die aus der Nutzung der von mir veröffentlichten Ausführungen für eine Anlageentscheidung resultieren können, ist kategorisch ausgeschlossen. Ich lehne jegliche Haftung für allfällige Verluste oder Schäden irgendwelcher Art ab, die direkt oder indirekt durch die Benutzung des Inhalts entstehen.