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Marktradar für Freitag, 21. Oktober 2022

Marktradar für Freitag, 21. Oktober 2022 von Stefan Pröhl

Mondsüchtige haben keine Angst

Die einem Doji ähnliche Kerze im Chart vom SPY, die wir am Mittwoch sahen, wurde am Donnerstag sowohl überschritten als auch unterschritten. Ein Zeichen dafür, dass keiner wirklich weiß, wohin die Reise in den nächsten Tagen hingehen soll.

Da die Kerze per Tagesschluss gestern unter dem Tief vom Mittwoch schloss, werde ich nun die Richtung Short für mich bevorzugen.

Gegen Short spricht aber einiges:

Gegen Short spricht zum Beispiel, dass nun zwei Tage in Folge die implizite Volatilität für den S&P 500 – gemessen von VIX, VVIX etc -, gefallen ist, während zugleich der S&P 500 ebenfalls gefallen ist. Und das obwohl heute Verfallstag für Terminmarktgeschäfte ist ! – Normalerweise steigt die implizite Volatilität vor solchen Tagen nach oben an.

Stefan Pröhl

Technischer Analyst & Wikifolio Trader

Laut einem deutschen Experten für Zyklen ist heute der “Dark Day of the Moon” gemäß Mondkalender. Wenn ein Crash droht, dann wäre heute der Tag dafür. Aber niemand fürchtet sich davor. Statt alles “aus dem Fenster zu schmeißen und sich selbst hinterher zu stürzen” nutzen die Anleger dieses Ereignis heute vermutlich um bei Mondschein “schlafzuwandeln”. Stellt sich nun die Frage: landen wir zu Tagesschluss wieder im warmen Bett oder fallen wir vom Dach?

Was fiel uns unter dem Radar der großen Aktienindizes auf?

Versicherungen und Regionalbanken gehörten gestern zu den Verlierern. Beide Branchen wurden im Tagesstempel wieder abgestuft. Ich bin in der Regionalbank German American Bancorp (GABC) gestern nicht eingestoppt worden. Ich lasse die Stopp-Buy Order erst einmal im Markt.

Neben Aktien aus dem Öl- und Gas Bereich gehörten gestern Aktien aus dem Bereich Stahl und Casinos zu den Gewinnern. Der Semiconductor Bereich hielt sich recht stabil.

Negative News führten nicht zum Einsturz

Wer nach neuen Kandidaten für Dynamik Breakdown Attacks oder Turtle Short Kandidaten sucht, könnte nun in den Bereichen Wasser, Social Media oder bei den Hausbauern fündig werden. Die entsprechenden ETFs zu diesen Branchen zeigen für die letzten Handelstage eine deutliche relative Schwäche zum Markt an und zugleich wurde das letzte Verlaufstief noch nicht unterschritten. Eine Kombination, die Stockpicker nun zum trendfolgenden Shortselling animieren könnte. Aber Vorsicht: Am Beispiel der Aktie von Alcoa sahen wir gestern, dass es nach schwachen Quartalszahlen zwar zu einem Down Gap kam, die Aktie zu Handelsbeginn aber attraktiv für Käufer wurde. Da zugleich Unternehmen aus der Stahlbranche sehr gute Zahlen präsentieren, dürfte Alcoa hier ein bisschen davon profitiert haben. Ich würde daraus nicht schließen, dass negative News nun generell gekauft werden. Das wäre natürlich ein bullisches Zeichen.

Bei Tesla führten eher schwache Quartalszahlen zu einem Doji Day. Bei Tesla sahen wir also “Schlafwandeln bei hoher Windstärke”.

Politischer Gegenwind vom Labor Department

Ich positioniere mich im Rahmen des Marktradars heute Short heute bei DASH (Doordash). Doordash ist der Branche Internet Content zuzuordnen. Das in California ansässige Unternehmen bietet Online-Logistik Dienste für Unternehmen an, u. a. Hilfestellung bei der Kundenakquise. Außerdem ist Doordash als Essenslieferant für Restaurants tätig. Dem Unternehmen bläst politisch Gegenwind ins Gesicht, da das Labor Department in den USA einen Gesetzesvorschlag einbringen möchte, der das Unternehmen dazu nötigen würde, die Zusteller von Lebensmittel höher zu bezahlen. Ich spekuliere auf einen Breakdown Attack, der vielleicht heute schon erfolgen könnte, und die Aktie in Kürze vielleicht auch unter 40 $ fallen lassen könnte. Auch Aktien wie Uber oder Lyft wären davon betroffen. Ich nehme die beiden Aktien in meine Short Watchlist auf.

Gemäß §34 WpHG weise ich darauf hin, dass der Author jederzeit eigene Geschäfte in den vorgestellten Aktien, CFDs, Optionen und Derivate tätigen bzw. diese erwerben oder veräußern können. Die evtl. getätigten Transaktionen können unter Umständen den jeweiligen Kurs des Handelsobjektes beeinflussen. Auch wenn wir jeden Bericht respektive Beitrag nach bestem Wissen und Gewissen anfertigen, raten wir Ihnen betreffs Ihrer Anlageentscheidungen weitere Quellen zu nutzen. Bspw. Ihre Hausbank oder etwaige Berater. Deshalb ist auch die Haftung für Vermögensschäden, die aus der Nutzung der von uns veröffentlichten Ausführungen für Ihre Anlageentscheidung resultieren können, kategorisch ausgeschlossen. Generell sind alle börsennotierten Wertpapiere und auch Handelsprodukte, die außerbörslich gehandelt werden, zum Teil erheblichen Schwankungen unterworfen.