Season-trader

Marktradar für 12.Februar 2024

Marktradar für Montag, den 

12. Februar 2024
von Stefan Pröhl

 

Marktradar vom Montag, 12. Februar 2024

 

Fällt der S&P 500 noch einmal unter 5.000 ?

 

Der S&P 500 konnte am vergangenen Freitag erstmals seit Bestehen des Index über 5.000 Punkte schließen.

Viele institutionelle Investoren haben an dieser psychologisch auffälligen Kursmarke Call-Optionen zu Hedge-Zwecken verkauft, so dass ein längeres Verbleiben über 5.000 Punkte im S&P 500 diese Händler ein bisschen schwitzen lassen könnte. 

Sofern allerdings nicht nur ein Hedge aufgesetzt wurde, sondern Händler aggressiv auf eine größere Korrektur beziehungsweise längere Konsolidierung spekulieren, dann könnten diese mehr und mehr in Zugzwang geraten, was die Kurse weiter nach oben treiben würde. Diesen Händlern wäre nun sehr daran gelegen, dass der S&P 500 spätestens zum großen Verfallstag für Termingeschäfte (15. März 2024) wieder unter 5.000 US-Dollar notiert. Ansonsten könnte dieser Hedge bzw. die aggressive Short-Spekulation teuer werden.

Sollte der S&P 500 jetzt schnell über 5.200 US-Dollar steigen, dann könnten sich die 5.000 US-Dollar im Chart von einer Widerstandszone in eine Unterstützungszone verwandeln.

Ein Überschießen der 5.000 US-Dollar Marke im S&P 500 bereits sechs Wochen nach Jahresbeginn wurde nur von wenigen Händlern kurz nach Jahresbeginn erwartet. Die Chancen für die Bullen erscheinen jetzt auch deshalb am Aktienmarkt aussichtsreich, weil der Überraschungseffekt klar auf ihrer Seite besteht.

Die auffälligste kurzfristige Unterstützungszone im S&P 500 kann nun beim Tagestief vom 31. Januar (4.921) verortet werden, da dieses zugleich das zuletzt erreichte höhere Tief darstellt. 

Solange der S&P 500 nicht per Tagesschluss unter 4.921 US-Dollar fällt, bleibt der S&P 500 trendfolgend handelbar und Rücksetzer könnten zum Nachkaufen genutzt werden.

 

Wie sieht es mit den Argumenten der Bären aus ?

 

Ich möchte nun auf zwei Argumente eingehen, die aktuell die Bären anführen, um zu begründen, warum wir in den nächsten Wochen eine Korrektur oder Konsolidierung im S&P 500 erwarten werden.

 

  • 1. Argument der Bären: Von Mitte Februar bis Mitte März fallen US-Aktien in US-Präsidentschaftswahljahren

Heute beginnt die 7. Kalenderwoche. Wir haben einmal untersucht, wie sich der ETF des S&P 500 von der 7. bis zur 12. Kalenderwoche in den letzten fünf US-Präsidentschaftswahljahren entwickelt hat. Wir haben das getan, weil zahlreiche Börsenexperten aktuell darauf hinweisen, dass sich der S&P 500 in dieser Periode innerhalb dieses Vier-Jahres Zyklusses meistens schwach entwickelt haben soll:

  • 2020 verlor der SPY-ETF von der 7. bis zur 12. Kalenderwoche 38,5 %
  • 2016 gewann der SPY-ETF von der 7. bis zur 12. Kalenderwoche 11,32 %
  • 2012 gewann der SPY-ETF von der 7. bis zur 12. Kalenderwoche 2,05 %
  • 2008 verlor der SPY-ETF von der 7. bis zur 12. Kalenderwoche 3,15 %
  • 2004 verlor der SPY-ETF von der 7. bis zur 12. Kalenderwoche 1,93 %

Im Jahr 2020 fand in diesem Zeitraum der sogenannte Corona-Crash statt. Natürlich hat dieser Crash den Mittelwert extrem nach unten gezogen, so dass diejenigen, die nur auf den Mittelwert schauen, denken könnten, dass es fast jedesmal Verluste “gehagelt” hat. Dem war aber nicht so. Wer die Streuung in solchen statistischen Untersuchungen nicht beachtet, wird als saisonaler Trader leicht in die Irre geleitet. Das ist der große Knackpunkt bei saisonalen Analysen. Unabhängig davon, dass eine Untersuchung von nur fünf Perioden sowieso nicht wirklich statistisch relevant ist.

 

  • 2. Argument der Bären: Wir sind zu weit von den Gleitenden Durchschnitten entfernt

In der Tat liegen die Abstände des S&P 500 zu den Gleitenden Durchschnitten (GD’s) mal wieder so weit von relevanten GD’s entfernt, dass viele Experten für die nächsten Wochen eine Korrektur im S&P 500 von 5 bis 9 % erwarten.

Der Autor dieser Zeilen beobachtet dafür schon seit vielen Jahren den Gleitenden Durchschnitt mit der Periodeneinstellung 32 Wochen. Aktuell ist der S&P 500 tatsächlich relativ hohe 11,15 % vom GD 32 Wochen entfernt. Wir haben nun untersucht, was passierte, als der S&P 500 in der jüngeren Vergangenheit weiter als 11,15 % über dem GD 32 Wochen notiert hat.

Vom 5. April bis 7. Mai 2021 notierte der S&P 500 über 5 Wochen lang weiter als 11,15 % vom GD 32 Wochen entfernt. Bis zum Jahresende 2021 konnte der S&P 500 danach noch etwa 13 % zulegen. Eine mehrwöchige Korrektur fand erst im September, also vier Monate später, statt. In dieser 2021er Korrektur fiel der S&P 500 um etwa 5 %.

Der weiteste Abstand des S&P 500 vom GD 32 Wochen wurde am 28. August 2020 gemessen. An diesem Freitag lag der S&P 500 satte 15,07 % über dem GD 32. Im Anschluss korrigierte der S&P 500 vier Wochen lang und fiel um etwa 8 %. Vom Tiefpunkt aus konnte der S&P 500 bis zum Jahresende dann noch 14 % steigen.

Da wir im S&P 500 in den letzten 15 Wochen 14 mal Wochengewinne verzeichnen konnten, wären nun 4 bis 5 Wochen fallende Kurse keine wirkliche Überraschung. 

Wer will, kann sich nun ein bisschen abhedgen oder Teilgewinne realisieren und darauf spekulieren, dass der S&P 500 zum nächsten Verfallstermin am 15. März unter 5.000 US-Dollar notiert.

 

Zwei Szenarien für die kommenden Wochen im S&P 500

 

Der Marktradar geht unter Berücksichtigung dieser Argumente der Bären von zwei möglichen Szenarien für die kommenden Wochen im S&P 500 aus:

 

  • 1. Szenario:

Falls es in Kürze zu einer vier- bis fünfwöchigen Konsolidierung im S&P 500 kommt, dann dürfte der S&P 500 maximal bis etwa 4.600 US-Dollar fallen. Danach dürfte die 5.000 US-Dollar Marke aber nachhaltig überwunden werden.

 

  • 2. Szenario:

Sollten jedoch schnell Kurse im S&P 500 von über 5.200 US-Dollar erreicht werden, dann könnten die 5.000 US-Dollar gar nicht mehr unterschritten werden, weil sich diese Zone als Unterstützung im Chart etablieren wird. Für dieses Szenario spricht, dass wir in den letzten beiden Handelstagen eine Abkopplung des IWM-ETFs vom TLT-ETFs sahen. Zuvor fielen US-Mid- und Small Caps (IWM), wenn US-Staatsanleihen mit langen Laufzeiten (TLT) gefallen sind. Diese sind am Donnerstag und Freitag gefallen, der IWM-ETF konnte hingegen steigen. Das zeigt, dass Mister Market Zinsängste zu ignorieren beginnt und stattdessen die robuste US-Wirtschaft zu honorieren bereit ist. Damit könnte der Aufschwung nun an Marktbreite gewinnen, was auch den S&P 500 weiter steigen lassen dürfte.

Wir favorisieren das zweite Szenario, auch wenn wir gewillt sind, sofort unsere Meinung zu ändern, wenn der S&P 500 unter die 5.000 US-Dollar Marke per Tagesschluss fallen sollte.

 

Was sehen wir unter dem Radar der großen US-Aktienindizes ?

 

Aktuell erhalten 38 von 60 beobachteten Sektor-, Branchen- und Themen ETFs den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken”. Das entspricht einer Quote von 63,3 % (in der Vorwoche lag diese Quote bei 50 %).

7 ETFs erhalten den Tagesstempel “Abwarten oder auf Sell-Off spekulieren”. In der Vorwoche erhielten 10 ETFs diesen Tagesstempel.

Die höchste Quote in der Zuteilung erhält für diesen Dienstag der Tagesstempel „Kaufen oder Aufstocken“. Von den 38 Sektor-, Branchen- und Themen-ETFs, die diesen Tagesstempel erhalten, werden 21 mit dem Siegel “Trendfolgend kaufbar” versehen: Dieser geht an folgende ETFs: Aus dem Bereich Technologie: Digitale Kommunikation (XLC), Global Robotic & AI (BOTZ), Semiconductor (SMH), Software (IGV). – Aus dem Bereich Gesundheit: Biotech (XBI), Cannabis (MJ), Medizintechnik (IHI), Pharma (IHE). – Aus dem Bereich Konsum: Fluglinien (JETS), Gaming und Sport (ESPO), Luxusgüter (XLY). – Aus dem Bereich Industrie: Hausbau (XHB), Infrastruktur (PAVE), Industrie allgemein (XLI), Rüstung und Luftfahrt (ITA), Wasseraufbereitung (PHO). – Aus dem Bereich Finanzen: Bitcoin Miners (WGMI), Broker und Börsen (IAI), Fintech (ARKF), Private Equity (PSP). – Aus dem Bereich REITs: REITs Datencenter und Digitale Infrastruktur (VPN).

Gegenüber der Vorwoche wurde den Themen Internet-Cloud (WCLD), Chemie und Materialien (XLB), Transport (IYT) das Siegel “Trendfolgend kaufbar” entzogen. Im ETF für Chemie und Materialien (XLB) sehen wir ein tieferes Hoch, so dass wir hier ein Trendfrüherkennungssignal für die Short-Seite aussprechen können. Sofern das tiefere Hoch vom Mittwoch (83,30 US-Dollar) nicht an diesem Montag per Tagesschluss überschritten wird, könnte eine temporäre Short-Spekulation im Bereich Chemie gewagt werden – Schlusskurs im XLB-ETF am Freitag: 83,14 US-Dollar. Käme es im S&P 500 nun zu einer mehrwöchigen Korrektur, böten sich also Aktien aus dem Bereich Chemie zum Leerverkaufen an.

Gegenüber der vergangenen Handelswoche neu hinzugekommen sind die Themen Biotech (XBI), Bitcoin Miners (WGMI), Fluglinien (JETS), Global Robotic & AI (BOTZ), Private Equity (PSP), REITs Datencenter und Digitale Infrastruktur (VPN).

Wir wollen heute zuerst vier Aktien besprechen: Zum einen zwei KI-Profiteure aus dem Software-Bereich und zwei Aktien aus dem MDAX. Danach wollen wir auf den Kurssprung beim Bitcoin eingehen.

 

Zwei KI-Profiteure aus dem Software-Bereich

 

International Business Machines (IBM)

 

Die am 24. Januar nachbörslich veröffentlichten Quartalszahlen des Software-Schwergewichts International Business Machines (IBM; Marktkapitalisierung: 170 Mrd. US-Dollar), besser bekannt als IBM, konnten die Schätzungen bei Umsatz und Gewinn leicht übertreffen. Allein diese Ergebnisse rechtfertigen eigentlich nicht den Kursanstieg von fast 10 %, den diese Aktie, die gern ein bisschen abfällig als Langweiler unter den Big-Software US-Aktien betrachtet wird, am Earnings-Day hingelegt hat. Was wie ein Paukenschlag, ja Weckruf für alle, die nach KI-Profiteuren suchen, wirkte, war der Auftragseingang für die Künstliche-Intelligenz-Plattform Watsonx. Dieser hat sich im vierten Quartal gegenüber dem dritten Quartal verdoppelt. 

Hoppla ! Kann ein auf den ersten Blick schwerfälliger Software-Konzern wie IBM zu einem leichtfüßigen Spurt ansetzen und die Tausendsassas Meta Platforms, Microsoft und Google, was die KI betrifft, sogar überholen ?

IBM’s Software-Produkt Watson kann durchaus als eine Art ChatGPT für Unternehmen bezeichnet werden. Jeder, der schon einmal mit Watson gearbeitet hat, weiß das eigentlich. Anfang 2023 hatte IBM die Plattform Watsonx eingeführt, die es Kunden ermöglicht, KI-Modelle zu trainieren, abzustimmen, zu validieren und einzusetzen.

Mit Watsonx verdient IBM bisher nur einen Bruchteil dessen, was am Ende als Gewinn für das Unternehmen herauskommt. Zum Ende des dritten Quartals belief sich das Geschäft mit KI und Watsonx nur auf ein paar Hundert Millionen US-Dollar. Dieser Betrag verdoppelte sich im vierten Quartal. Ein Drittel entfiel dabei auf Software, zwei Drittel auf Beratung. Das dürfte aber erst der Anfang sein.

Des Weiteren ist IBM im Bereich Quantencomputing aktiv und gilt hier immer noch als einer der einflussreichsten Pioniere.

In der Börsenberichterstattung herrschte eine Art Schweigekodex um Watsonx, wenn Profiteure vom KI-Boom aufgezählt wurden. Start-Ups wie OpenAI und Branchenriesen wie Google oder Salesforce haben ihre KI-Lösungen einfach lauter vermarktet als IBM. Doch im Hintergrund konnte IBM imposante Aufträge von Großkunden gewinnen – im Großkundengeschäft liegt ja sowieso die Kernkompetenz von IBM.

IBM Watson ist eine KI- und Analyseplattform, die laut Unternehmensangaben einen der fortschrittlichsten Ansätze in der Welt der künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens repräsentiert. Watson wurde bekannt für seine Fähigkeit, komplexe Daten zu analysieren, Muster zu erkennen und darauf basierend Entscheidungen zu treffen oder Empfehlungen auszusprechen. Beispielsweise hat IBM den spanischen Erstligisten FC Sevilla beraten, um über eine von der KI unterstützte Anwendung die Suche nach talentierten Fußballspielern zu optimieren. 

Im vierten Quartal 2023 brachte das Unternehmen watsonx.governance auf den Markt, um Kunden und Partner dabei zu unterstützen, generative KI zu steuern und Vertrauen in sie zu schaffen. IBM wurde kürzlich von der International Data Corporation (IDC) als führend im Bereich generative KI für Governance-Plattformen bezeichnet.

Seit über einem Jahrzehnt nutzt das Imperium Watson bereits Künstliche Intelligenz. Das KI-System schlug Weltklasse-Schachspieler und Widersacher beim Wissensspiel „Jeopardy!“. KI wurde zu einem Kernstück des IBM-Marketings, doch IBM ist seit einem Jahr in der medialen Berichterstattung von jüngeren Konkurrenten wie OpenAI in den Schatten gestellt worden.

Laut einer Studie des Digital Science Unternehmens „IFI CLAIMS Patent Services“ konkurrieren große Akteure um den Spitzenplatz bei Patenten rund um die Generative KI (GenAI). Der Bereich hat in den vergangenen fünf Jahren einen Anstieg von 16 % bei der Erteilung von Technologie-Patenten und ein Wachstum von 31 % bei den Anmeldungen verzeichnet. Die Liste der Unternehmen mit den meisten Patentanmeldungen im Bereich der generativen KI wird laut dem Bericht von den US-Konzernen IBM, Google und Microsoft angeführt. Auch weitere große Unternehmen wie Samsung, Adobe und Intel sind unter den Top 10 vertreten. Was dabei etwas erstaunt ist, dass IBM bei GenAI-Patenten mit 1.500 Patentanmeldungen im vergangenen Jahr der Spitzenreiter war. Die Anzahl an Anmeldungen entspricht einem Drittel mehr als die des zweitplatzierten Google-Konzerns und mehr als doppelt so viel wie bei Microsoft. IBM muss sich also auch hier nicht verstecken – im Gegenteil: der Konzern ist inzwischen, was die Innovationsbereitschaft bei KI betrifft, ganz vorn dabei.

IBM trainiert seine Künstliche Intelligenz auf Basis von Schulungsdaten, die speziell für Unternehmen nach intensiver Beratung zusammengestellt werden. ChatGPT und Googles Bard sind, was die Quellen angeht, häufig Black Boxes. Nutzer können nicht immer sehen, auf welchen Daten diese Systeme basieren. Das gefällt nicht jedem Unternehmen. IBM ist vor allem bei der Beratung von Großkunden stark aufgestellt.  “Jeder Kunde, mit dem ich spreche, fragt danach, wie er seine Produktivität mit KI steigern und seinen Technologie-Stack verwalten kann, von dem ein Großteil in einer hybriden Umgebung, öffentlich, privat und vor Ort eingesetzt wird. Diese Trends werden die Nachfrage nach Hybrid-Cloud und künstlicher Intelligenz weiter anheizen”, sagte Chairman und CEO Arvind Krishna im Earnings-Call.

IBM erwartet für das laufende Jahr ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich und geht davon aus, dass das Unternehmen einen Free Cashflow von etwa 12 Mrd. US-Dollar erwirtschaften wird; das entspricht einem Anstieg von über 7 % gegenüber dem Vorjahr.

Im Langfristchart konnte IBM erst im Herbst 2023 das Hoch aus 2012 überwinden und damit eine fast 12jährige Seitwärtsphase nach oben verlassen. Das nächste kurzfristige Ziel könnte im IBM-Chart die 200 US-Dollar Marke sein – Schlusskurs am Freitag: 186,34 US-Dollar.

Wir gehen davon aus, dass IBM den S&P 500 auf längere Sicht nun auch dann outperformen kann, wenn der S&P 500 sich nach oben entwickelt. In der Vergangenheit schaffte IBM eine Outperformance zum S&P 500 meist nur in Phasen, wenn der S&P 500 Verluste machte – IBM galt lange als defensiver Top-Pick. Seit Oktober 2023 hat die IBM-Aktie jedoch besser abgeschnitten als der S&P 500 (66 % für IBM gegenüber 17 % für den S&P 500). 

Bevor andere diesen Sprint-Charakter bei IBM auch bemerken, könnte ein Pair-Trade IBM Long und SPY Short eine durchaus spannende Idee sein.

 

Open Text

 

Das kanadische Software-Unternehmen Open Text (OTEX; Marktkapitalisierung: 11 Mrd. US-Dollar) ermöglicht es Unternehmen, unstrukturierte Informationen aus Dokumenten, E-Mails, Präsentationen etc. zu archivieren, zu aggregieren, abzurufen und zu durchsuchen. Dieses kann unabhängig vom Dateityp und Speicherort geschehen und kann auch verwendet werden, um Daten jenseits unternehmensinterner Datenquellen zu durchsuchen.

Kunden können die von OpenText angebotene Plattform nutzen, um Daten über Konnektoren aufzunehmen, diese dann in KI- und Analyse-Engines einzuspeisen und nach gewünschten Zielvorgaben zu verarbeiten. 

Im Oktober 2023 wurde die KI-Initiative mit der Vorstellung von opentext.ai und der Aviator-Suite beschleunigt, die eine Familie an generativen KI-Funktionen bereitstellt, um Daten über Large Language Modelle (LLM) während eines rechenintensiven Trainingsprozesses zum Beispiel statistisch zu erfassen. Solche LLM-Durchläufe mittels der KI sollen auch ermöglichen, komplexe Daten in natürlicher und möglichst allgemeinverständlicher Sprache zusammenzufassen. Auch ist eine Bilderfassung möglich, so dass Objekte aus einer Bilderflut herausgefiltert werden können, um diese dann für bestimmte Anwendungen einer Bewertung, statistischen Untersuchung oder auch Häufigkeitsanalyse zu unterziehen. 

Das Unternehmen meldete am 1. Februar nachbörslich Quartalszahlen, die über den Erwartungen lagen. Der Jahresumsatz stieg um 71 %, der Jahresgewinn um 39 %. Besonders erfreulich war, dass das Unternehmen das Wachstumsziel bei Cloud-Buchungen für 2024 von 15 % auf nun 25 bis 30 % angehoben hat.

Der CEO, Mark Barrenechea, resümierte im Earnings-Call: „Open Text ist relevanter denn je, da wir in die neue Ära der Geschäfts-KI eintreten.“ 80 % der künftigen Investitionen sollen in den Ausbau der Cloud-Dienste fließen.

Zuletzt profitieren von der KI am meisten Hardware-Hersteller wie Nvidia oder Super Micro Computer. Nun könnten Software-Informationsdienstleister, zu denen IBM natürlich auch gehört, und die mittels KI vor einem Auftragsboom stehen, vermehrt in den Fokus von Investoren geraten.

Open Text könnte neben IBM eines dieser Unternehmen sein. Der Marktradar hält die Software-Kompetenz, die das Unternehmen auszeichnet, für prädestiniert, um von der Wachstumsbeschleunigung, die durch die KI in Cloud-Anwendungen angefacht wird, überproportional zu profitieren.

Der Markt hat nach Bekanntgabe der Quartalszahlen aber nur zur Eröffnung euphorisch reagiert. Nach den Quartalsergebnissen hat die Aktie die Kursgewinne seit Mitte Januar innerhalb einer Handelswoche wieder abgegeben. Die Open Text-Aktie fiel von 45,47 US-Dollar auf 41,86 US-Dollar. Dabei deutet das hohe Handelsvolumen darauf hin, dass viele Investoren gemäß dem Motto “Sell on Good News” reagierten.

Wir halten diese Korrektur vom Story-Telling her betrachtet für eine Einstiegsgelegenheit in die Open Text-Aktie, auch wenn es charttechnisch nicht so verlockend aussieht und der Abverkauf nach den Earnings wie eine zugeschnappte Bullenfalle aussieht.

Da jedoch immer Mister Market und nicht wir Recht behalten sollten, wäre es ratsam, einen Stopp-Loss knapp unter 40 US-Dollar in der Open Text-Aktie zu platzieren. Bei einem Rutsch unter die 40 US-Dollar Marke würde sich die Lage charttechnisch so stark eintrüben, dass eine schnelle Rückeroberung von 45 US-Dollar und ein Anlaufen auf 50 US-Dollar an Wahrscheinlichkeit verlieren würde.

 

Zwei deutsche MDAX-Aktien mit Firmensitz in Jena

 

Jenoptik

 

Das deutsche Unternehmen Jenoptik (WKN: A2NB60; Marktkapitalisierung: 1,7 Mrd. Euro) mit Hauptsitz in Jena ist im Bereich der Photonik aktiv. Mit Photonik bezeichnet man die Übertragung, Speicherung und Verarbeitung von Information mittels optischer Verfahren. Schlüsselmärkte der Photonik bilden für das im MDAX gelistete Unternehmen vor allem Halbleiter und Elektronik, Life Science und Medizintechnik sowie Smart Mobility. So gilt Jenoptik beispielsweise als wichtiger Zulieferer für ASML und steuert für den niederländischen Hersteller von EUV-Anlagen, die in der Halbleiterfertigung verwendet werden, die optische Qualitätskontrolle. 

Bis 2025 möchte das Unternehmen beim Umsatz mit 13 % wachsen, den Gewinn jedoch in diesem Zeitraum um fast das Dreifache, nämlich um 36 %, steigern. Möglich wird eine solche Erhöhung der operativen Marge durch einen Transformationsprozess, der firmenintern als Agenda 2025 bezeichnet wird. Das Unternehmen möchte bis 2025 von organischem Wachstum stärker profitieren, als es in der Vergangenheit gelang. Möglich werden soll das durch abgeschlossene Übernahmen und Investitionen, die klar auf den Bereich Photonik fokussiert sind.

Bereiche, die nicht zum Kerngeschäft Photonik gehören, sollen womöglich veräußert werden, was – falls dies gelingt – von Aktionären vermutlich honoriert werden dürfte.

Sollte die vom Management nun in Aussicht gestellte Wachstumsbeschleunigung gelingen, dann würde das KGV2025e nur noch bei 10 liegen; aktuell wird Jenoptik mit einem KGV von 13 bewertet. Damit scheint die Firma für ein deutsches mittelständisches Technologieunternehmen attraktiv bewertet zu sein. 

Die Jenoptik-Aktie hat am Donnerstag das höhere Tief vom 31. Januar (28,24 Euro) unterschritten, was wir generell als bärisch bewerten. Allerdings notiert die Aktie nun knapp über dem EMA 50 Tage, der schon im Januar als Sprungbrett gedient hat.

Die Kursziele der Analysten reichen von 28 bis 39 Euro. Am Freitag schloss die Aktie bei 28,81 Euro.

 

Carl Zeiss Meditec

 

Carl Zeiss Meditec (WKN: 531370; Marktkapitalisierung: 10 Mrd. Euro) hat seinen Hauptsitz ebenfalls in Jena und ist wie Jenoptik auch im MDAX gelistet. Carl Zeiss Meditec stellt in erster Linie medizinische Bildgebungssysteme her, die es Augenärzten ermöglichen, präzise Diagnosen zu erstellen und die Entwicklung von Augenerkrankungen zu überwachen. Das Unternehmen bietet auch Lasersysteme für Augenoperationen an. Diese Systeme ermöglichen präzise und schonende Eingriffe zur Verbesserung der Sehkraft und Behandlung von Augenerkrankungen. 

Außerdem vertreibt Carl Zeiss Meditec Mikroskope, Lithografieoptik, Optische Geräte für die Messtechnik, Brillengläser, Planetariumstechnologie, Film- und Fotoobjektive sowie Ferngläser und andere optische Sehhilfen. Darüber hinaus bietet der Konzern neben Operationsmikroskopen auch Visualisierungslösungen für die HNO- und Neurochirurgie. Die Produkte werden dabei in erster Linie bei der Entfernung von Tumoren und der Behandlung von Gefäßerkrankungen eingesetzt.

Jüngst gab Carl Zeiss Meditec bekannt, die D.O.R.C. Deutschland GmbH für 985 Mio. Euro zu übernehmen. Das ist ein Anbieter von Geräten für die Netzhautchirurgie.

Der ehemalige Dauerläufer am deutschen Aktienmarkt (von 2001 bis 2021 stieg die Carl Zeiss Meditec-Aktie um fast 4.000 % !) verliert seit Herbst 2021 kontinuierlich an Wert, notiert immer noch 45 % unter dem Ende 2021 erreichten Allzeithoch, obwohl die Aktie seit Oktober sich um fast 50 % von den Tiefständen wegbewegen konnte. Grund für die Kursschwäche seit Herbst 2021 sind zu hohe Lagerbestände und damit verbundene sinkende Margen. Die hohen Lagerbestände hatten ihren Grund in der Corona-Pandemie, als Carl Zeiss Meditec, um wettbewerbsfähig zu bleiben, zu viele Vorräte aufgebaut hatte. Noch bis mindestens in das zweite Quartal hinein wird es wohl dauern, bis diese abgebaut werden – das hat der CEO im Earnings-Call eingeräumt.

Die am Freitag veröffentlichten Quartalszahlen waren wie erwartet schlecht gewesen, aber wohl nicht ganz so schlecht wie erwartet. Der Gewinn ging gegenüber dem Vorjahr um fast 30 % zurück. Die Talsohle bei Gewinn und Marge sollte aber im Laufe des Jahres 2024 laut dem CEO beendet werden können. Das zweite Halbjahr 2024 soll profitabler werden als das erste Halbjahr.

China ist mit einem Umsatzanteil von etwa 25 Prozent immer noch ein wichtiger Markt für das Thüringer Unternehmen.

Die Aktie stieg am Earnings-Day um 4,5 %. Wir glauben, dass die Aktie damit ein Zwischen-Top im Chart erreicht hat und raten zum Verkauf der Aktie.

Aktuell profitiert die Aktie aus Sicht des Marktradars in erster Linie vom relativ starken Momentum für Aktien aus dem Bereich Medizintechnik. Sobald dieser Trend etwas schwächer wird, dürfte Carl Zeiss Meditec wieder zu einem Underperformer in dieser Branche und auch im MDAX werden.

Vier Analysten haben am Freitag neue Kursziele für die Carl Zeiss Meditec-Aktie ausgegeben. Diese reichen von 52 bis 125 Euro. Die Aktie schloss am Freitag bei 110,75 Euro.

 

Der Trader-Countdown für das Bitcoin-Halving hat begonnen

 

Einen schönen Ausbruch sehen wir seit Mittwoch im Bitcoin. Das tiefere Intraday-Hoch vom 30. Januar konnte im BITO-ETF am 7. Februar per Tagesschluss überschritten werden. 

Nachdem es im Zuge der Emission von elf Bitcoin-Spot-ETF’s zu keiner Kursrallye gekommen ist – auf die Gründe dafür werden wir gleich eingehen – können wir nun endlich einen positiven Netto-In-Flow auf institutioneller Seite beim Bitcoin beobachten.

Zur Erinnerung: Am 10. Januar genehmigte die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde (SEC) elf Bitcoin-Spot-ETFs: 

  • ARK 21Shares Bitcoin ETF (ARKB)
  • Bitwise Bitcoin ETF (BITB)
  • Fidelity Advantage Bitcoin ETF (FBTC)
  • Franklin Bitcoin ETF (EZBC)
  • Grayscale Bitcoin Trust (GBTC)
  • Invesco Galaxy Bitcoin ETF (BTCO)
  • IShares Bitcoin Trust (IBIT)
  • Valkyrie Bitcoin Fund (BRRR)
  • VanEck Bitcoin Trust (HODL)
  • Wisdom Tree Bitcoin Fund (BTCW).

Dabei wurde der schon länger handelbare Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) mit Wirkung vom 11. Januar in einen Spot-ETF umgewandelt.

Zuvor konnten US-Investoren über die Wall Street zwar den Grayscale Bitcoin Trust-ETF (GBTC) und den ProShares Bitcoin Strategy ETF (BITO) handeln. Der Grayscale Bitcoin Trust unterlag noch nicht der Pflicht, sich physisch mit Bitcoin eindecken zu müssen und wurde am 11. Januar in einen Bitcoin-Spot-ETF umgewandelt. Alle anderen 10 Bitcoin-Spot-ETF feierten am 11. Januar “ihre Geburt” und keine “Metamorphose” wie der Grayscale-ETF.  

Der BITO-ETF, den wir aktuell noch im Marktradar beobachten, investiert nicht in den Bitcoin selbst, sondern kauft gemäß einer Roll-Strategie Bitcoin Futures, so dass die Performance des Bitcoins über die Futures möglichst gleichlaufend abgebildet werden soll.

Der entscheidende Unterschied eines sogenannten Spot-ETFs gegenüber anderen Produkten ist, dass ein SPOT-ETF den Bitcoin auf die Sekunde aktualisiert abbilden soll und auch tatsächlich Anteile des Bitcoins “physisch” kauft, um damit im ETF das digitale Asset Bitcoin als Wertanlage selbst hinterlegen zu können. Damit können diese ETF-Produkte den Bitcoin durch Transaktionen in seiner Performance beeinflussen, was mit dem BITO-ETF nur indirekt über Futures möglich war. 

Ab dem 11. Januar kam es aber zu keinem Netto-In-Flow im Bitcoin auf institutioneller Seite, weil Grayscale in der ersten Woche nach der Umwandlung in einen Spot-ETF massiv Bitcoins verkauft hat. Grayscale ist ab dem 11. Januar der von den Gebühren her mit Abstand teuerste im Kreis der elf Bitcoin Spot-ETF’s. Offenbar zogen viele Anleger Geld aus diesem ETF ab und Grayscale hatte diesen mit Bitcoins hinterlegt, die nun abgestoßen werden mussten. Damit entstand nach der Emission der elf Bitcoin-Spot-ETFs kein Netto-In-Flow, sondern umgekehrt ein Netto-Out-Flow. Die Verkäufe im Bitcoin von Grayscale übertrafen nämlich die Käufe aller anderen zehn Bitcoin-Spot-ETF Emittenten zusammen.

Aktuell zeichnet sich ab, dass der von BlackRock emittierte IShares Bitcoin Trust (IBIT), was die Akkumulation von Anlagekapital betrifft, die Nase vorn hat, gefolgt vom Fidelity Advantage Bitcoin ETF (FBTC). Damit erhalten der größte Vermögensverwalter aus den USA (BlackRock) und der drittgrößte Vermögensverwalter aus den USA (Fidelity) auch das größte Vertrauen der institutionellen Bitcoin-ETF Käufer, obwohl beispielsweise die ETFs von kleineren Häusern wie Bitwise (BITB) und VanEck (HODL) von den Gebühren her noch ein bisschen günstiger sind. Daraus könnte man schlussfolgern, dass das große Geld auch gewillt ist, den Bitcoin als neue Anlageklasse in Fondsprodukte mit einzugliedern. 

Inzwischen gibt es auch den erwarteten Netto-In-Flow beim Bitcoin, nachdem die Grayscale Verkäufe im Bitcoin stark zurückgegangen sind und die Käufe bei den anderen Bitcoin-Spot-ETFs immer besser ins Rollen geraten.

Die Emission der Bitcoin-Spot-ETFs war damit kein Flop, wie die charttechnische Reaktion darauf vielleicht auf den ersten Blick hätte vermitteln können. Stattdessen wird zukünftig immer mehr institutionelles Geld im Kryptomarkt direkt kaufen während viele nun neu hinzu kommende Privatanleger vermutlich statt bei Coinbase oder Bitpanda den Bitcoin zu kaufen diesen lieber über einen ETF in ihr Wertpapierdepot legen statt in ein digitales Wallet einzulagern.

Das nächste Bitcoin-Halving wird voraussichtlich im April stattfinden. Das Bitcoin Halving findet in regelmäßigen Abständen von etwa vier Jahren statt. Konkret wird dieses Ereignis jeweils nach der Entstehung von 210.000 neuen Bitcoin-Blöcken ausgelöst. Diese Halbierung der BTC-Belohnung ist im Code fest verankert. Da die Zeit, die dafür nötig ist, um wenige Minuten variieren kann, kann das Datum des nächsten Bitcoin Halvings nur geschätzt werden. Aktuell gehen Experten davon aus, dass das Halving zwischen dem 12. und 21. April stattfinden wird – eben dann, wenn der 840.000ste Block (4 mal 210.000) erreicht worden ist. Nachdem das geschehen ist, wird die Belohnung für den Miner von 6,25 auf 3,125 Bitcoin pro validiertem Block reduziert.

Im Februar beginnt in der Regel der Trader-Countdown für das Halving, da historisch betrachtet ab Februar der Bitcoin-Kurs steigt, um dann kurz vor dem Halving ein bisschen zu crashen (Sell The Event). Mehrere Wochen nach dem Halving beginnt dann in der Regel eine parabolische Rallye im Bitcoin, die durchaus 16 Monate andauern kann. 

Diese parabolische Kursrallye wurde bei den drei letzten Halvings jedoch von Mal zu Mal prozentual immer geringer, so dass Trader 2024 – 2025 von verminderten prozentualen Renditen als in der Vergangenheit ausgehen sollten.

Relativ pünktlich könnte am vergangenen Mittwoch, 7. Februar, der Trader-Countdown für die Pre-Halving-Rallye gestartet worden sein, die aber vermutlich vor dem Event wieder von einem Kurseinbruch unterbrochen wird, bevor ein paar Wochen nach dem Halving dann das eigentliche Geldverdienen mit dem Bitcoin beginnt. 

Der Anstieg nach dem Halving kann damit begründet werden, dass die Nachfrage von einem Tag auf den anderen auf ein halbiertes Angebot trifft. 

Ob es tatsächlich so kommt, wie oben geschrieben, kann natürlich niemand mit Sicherheit vorhersagen. Immerhin haben sich durch die Emission der Bitcoin-Spot-ETFs nun die Player dieses Spiels recht einschneidend geändert. Diese könnten nun durchaus neue Regeln – sozusagen Work in Progress – etablieren, die sie selbst noch nicht genau kennen. Einen Free-Lunch wird es auch hier nicht geben, auch wenn sich der Spielverlauf  bei den letzten drei Halvings mehr oder weniger ähnlich zugetragen hat.

 

Das Musterdepot Marktradar bei wikifolio.com

 

Hinweis: Interessierte Anleger können dem Musterdepot, das diese Kolumne begleitet, folgen, indem sie eigenes Kapital in das wikifolio-Zertifikat “Marktradar” investieren, das über die Börsenplätze Stuttgart und Lang & Schwarz handelbar ist.

 

Wertentwicklung im Musterdepot

Das Musterdepot gewann in der vergangenen Handelswoche 1,74 % an Wert. Aktuell sind wir seit Auflegung am 31. Juli 2023 mit 2,31 % im Gewinn. Damit stehen wir momentan ein bisschen schlechter als der DAX da, der seit dem 31. Juli 2023 auf Xetra-Basis 2,91 % an Wert gewonnen hat. Der S&P 500 hat in diesem Zeitraum 10,31 % gewonnen – auf Euro Basis jedoch 12,62 % gewonnen.

 

Trades aus der vergangenen Woche im Musterdepot und weiteres geplante Vorgehen

 

In der vergangenen Handelswoche haben wir einige Trades durchgeführt, dabei haben wir uns sowohl von Positionen verabschiedet als auch neue Positionen aufgesetzt. Interessierte können die Trades auf wikifolio.com verfolgen, indem sie zum Beispiel im Suchfeld “Marktradar” eingeben. 

Wir haben zahlreiche neue Aktien gekauft: Adesso, Advanced Micro Devices, Alphabet, Booking Holdings, CTS Eventim, Jenoptik, Microsoft, Secunet Security Networks, Sleep Number, Textron.

Wir haben ETFs auf den Bitcoin und japanische Aktien gekauft.

Wir haben Hebelprodukte auf die Deutsche Bank, LVMH (Discount-Optionsschein) und IBM gekauft.

Außerdem haben wir Short-Positionen auf den S&P 500 gekauft.

Getrennt haben wir uns von Agnico Eagle Mines, Compugroup Medical, Drägerwerk, Electronic Arts (Discount-Optionsschein) und Eli Lilly.

Earning-Trades auf Datadog, Home Depot, Par Pacific Holdings, Universal Technical Institute konnten mit Gewinnen beendet werden. Die Earning Trades auf Paypal und Rambus wurden mit Verlust beendet. Der Earning Trade auf Proto Labs wird am Montag vermutlich mit einem kleinen Verlust beendet werden.

Im Rahmen unserer Earning Trades sind wir aktuell in Aktien von Medpace, Tyler Technologies (beide mit Earnings in dieser Woche) und in Aktien von Datagroup, Public Storage, Steven Madden, Toro (Earnings in der nachfolgenden Woche beziehungsweise später) investiert.

Wir haben insgesamt unser Engagement in Gold und Silber reduziert und dafür Positionen in deutsche Nebenwerte und KI-Profiteuren aus den USA gekauft.

In der vergangenen Woche profitierten wir stark von Positionen aus dem Healthcare-Bereich (Coloplast, BB Biotech, Exscientia, Inmode, Medpace). In Coloplast und BB Biotech (Faktor-Zertifikat) haben wir Teilgewinne realisiert, planen aber, die Positionen gegebenenfalls wieder aufzustocken. Einstiege in den Bitcoin, IBM und Sleep Number sehen nun erst einmal geglückt aus, während der Einstieg in die Deutsche Bank wegen einer Shortseller-Aufstockung und Presseberichten über Risiken im Markt für Büro-Immobilien nicht glücklich war.

Wir planen, unser Engagement im Bitcoin zu erhöhen und auch wieder Positionen in Ethereum und XRP aufzubauen.

Sollte der S&P 500 unter 5.000 Punkte fallen, würden wir entweder etwas mehr Cash aufbauen oder weitere Short-Positionen aufsetzen.

 

 

Hinweis:

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