Neben vielen anderen Informationen findest Du in den nächsten Leseminuten Antworten auf folgende Fragen:
Warum der VIX nach dem Wahltermin Short gehandelt werden sollte
Warum sowohl Donald Trump als auch Kamala Harris gut für die Wall Street sind
Warum sich der Belastungsfaktor Staatsdefizit für die USA in Kürze in Luft auflösen wird
Warum der Kupferpreis zur China-Wette wird
Warum ein Einstieg bei Rambus nun eine gute saisonale Idee sein kann
Warum Waste Management ein Dauerläufer bleiben wird
Marktradar vom Montag, 4. November 2024
Was wäre wenn ?
Alle Unsicherheiten, die mit der US-Wahl im Vorfeld zusammenhängen, dürften nun im VIX eingepreist sein – im S&P 500 aber natürlich nicht !
Wir halten es nun für sehr wahrscheinlich, dass wir am 31. Oktober, also Halloween, den Hochpunkt im CBOE Volatility Index (VIX) vor den US-Präsidentschaftswahlen gesehen haben. An diesem Tag ist der VIX um 13 % von 20,35 auf 23,42 Punkte gestiegen. Eigentlich hatten wir eine stärkere Bewegung nach oben im VIX erwartet, rechneten sogar mit einem senkrechten Anstieg in Richtung 30 Punkte bis spätestens 1. November. Aber offensichtlich ist der Wunsch, sich vor den US-Wahlen noch mit Put-Optionen auf den S&P 500 abzusichern, was den VIX hätte steigen lassen, zuletzt nicht mehr allzu groß gewesen.
Einen solchen schwachen VIX-Anstieg vor einer US-Präsidentschaftswahl sahen wir zuletzt im Jahr 2012, als der Demokrat Barack Obama gegen den Repuplikaner John McCain die Wahl für sich entscheiden konnte. Direkt nach dem Wahlausgang verlor der S&P 500 in acht Handelstagen knapp 5 % an Wert. Zugleich verlor der CBOE Volatility Index in diesen acht Handelstagen ebenfalls 5 % an Wert. Der Kursrückgang im S&P 500 wurde also von einem moderaten Kursrückgang im VIX-Index begleitet.
Der S&P 500 erreichte am 16. November 2012 übrigens ein Tief, das danach nie mehr unterschritten wurde.
Ob wir etwas ähnliches bis zum 16. November 2024 sehen werden, können wir hier natürlich nicht mit 100%iger Sicherheit prognostizieren – aber als mögliches Muster aus der Vergangenheit könnten Season-Trader ein solches Szenario für die ersten acht Handelstage nach dem Wahltermin durchaus im Auge behalten.
Viele Marktteilnehmer werden nun das Wahlergebnis abwarten, bevor sie richtungsweisende Entscheidungen für die kommenden Monate treffen wollen.
Und bevor sie diese treffen, wollen sie natürlich sehen, wie Mister Market auf den Ausgang der US-Präsidentschaftswahl reagiert.
Alle Unsicherheiten, die mit der US-Wahl im Vorfeld zusammenhängen, dürften nun im VIX eingepreist sein – im S&P 500 aber natürlich nicht !
Die womöglich neu geschaffenen Unsicherheiten, die ein Wahlausgang pro Trump oder pro Harris dann für die Akteure an den Börsen und im realen Wirtschaftsleben der USA mit sich bringen würde, werden dann nicht mehr über die implizite Volatilität gemessen, sondern dürften an den Aktienkursen selbst ablesbar werden.
Vermutlich aber nicht sofort nach der Wahl, sondern erst nach der Vereidigung, die am Montag, 20. Januar 2025 wieder auf den Stufen des Kapitolgebäudes in Washington stattfinden wird.
Sofern ein klarer Sieger oder Siegerin der Wahl nicht schnell benannt werden kann, können wir uns für die ersten Tage nach der Wahl durchaus volatile Aktienkurse bei leicht abnehmender impliziter Volatilität vorstellen.
Ein klarer Ausgang des Wahlkampfes zwischen dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump und der Vizepräsidentin Kamala Harris, egal zu welchen Gunsten, könnte die Wall Street sowohl erst einmal aufatmen lassen oder – wie 2012 – in den Risk-Off-Modus schalten lassen – also auf den “Sell-Button” drücken lassen.
Beides wäre möglich.
Die Frage aller Fragen “Was wäre wenn ?” ist, auch wenn wir das “wenn” wissen, nicht im Vorwege beantwortbar.
Mister Market wird das tun, was er immer tun wird: So handeln, dass wir ungläubig auf die Charts schauen und im Nachhinein aber immer genau sagen können, warum Mister Market so reagiert hat.
Was wir aber mit ziemlicher Sicherheit sagen können ist, – und damit kommen wir auf den ersten Satz in dieser Kolumne zurück – dass der VIX in den ersten Handelstagen nach der US-Wahl nicht mehr über 23 Punkte steigen wird … oder ?
Schauen wir noch einmal zurück in das Jahr 2012. Auch wenn der 16. November 2012 ein langfristig idealer Einstiegszeitpunkt mit 0 % Drawdown in den S&P 500 gewesen wäre, stieg der CBOE Volatility Index (VIX) vom 18. Dezember bis Jahresschluss 2012 um fast 50 % in die Höhe, erreichte sogar für wenige Tage eine höhere Punktzahl als beim Hochpunkt vor dem Wahltermin. Und was machte der S&P 500 während dieses weihnachtlichen VIX-Torpedos? Er fiel um mickrige 3 %, bevor dann eine imposante Jahresanfangsrallye begann.
Solche erratischen Bewegungen jetzt vorherzusagen oder auch kurz nach dem Wahlausgang vorherzusagen, halten wir für schier unmöglich.
Wir halten aber an der Aussage fest, dass nun ein guter Zeitpunkt ist, um mittel- und langfristig die Anlageklasse Volatilität Short zu handeln – aber bitte so, dass ein zwischenzeitlicher 50%iger VIX-Torpedo nicht das Konto zerschießt.
Wir fragen noch einmal: Was wäre wenn ?
Die Frage “Was wäre wenn ?” wollen wir nun nicht mit Blick auf die Charts im VIX und im S&P 500 stellen, sondern mit Blick auf die Wahlversprechungen der beiden Kandidaten für das Präsidentenamt.
Sollte Donald Trump als Wahlsieger hervorgehen, dann erwarten Marktteilnehmer ein weniger regulatorisches Umfeld für die Wirtschaft, damit einhergehend Bürokratieabbau sowie Steuersenkungen für Unternehmen und Verbraucher. Aktien dürften steigen, US-Staatsanleihen blieben weiterhin unattraktiv, da diese bei einer von Donald Trump geführten Regierung eine steigende Inflation einpreisen müssen, verursacht durch Stimuli, die nicht mit einer schwächelnden Wirtschaft einhergehen.
Allerdings erwarten einige Ökonomen, sollte Donald Trump seine Ziele einer protektionistischen Zollpolitik am langen Ende durchsetzen, dass die US-Wirtschaft in eine Rezession gerät. Diese Einschätzung birgt aber auch die Hoffnung, dass Trump Abstriche bei seiner extremen Zollpolitik vornehmen wird, um der US-Wirtschaft keinen Schaden zuzufügen.
Sollte Kamala Harris als Wahlsiegerin hervorgehen, dann könnte der schon fast zwei Jahre andauernde Bullenmarkt mehr oder weniger bruchlos verlängert werden – es käme aber nicht zu einem “Katapult-Effekt” wie ihn womöglich ein Wahlsieg von Donald Trump im S&P 500 verursachen könnte.
Kamala Harris hat im Vorfeld der Wahl angekündigt, die Körperschaftssteuer von 21 % auf 28 % anzuheben. Außerdem soll es höhere Steuern auf Kapitalgewinne, Dividenden und Aktienrückkäufe geben.
So eine Agenda schmeckt den Börsianern natürlich gar nicht.
Dafür dürfte die von Joe Biden eingeführten Maßnahmen zur Reindustrialisierung der USA und die Rückführung von Produktionsstätten auf amerikanischen Boden weiterhin den Arbeitsmarkt nahe Vollbeschäftigung und das US-Wirtschaftswachstum weiterhin jenseit von Rezessionsängsten belassen.
Einige Beobachter gehen davon aus, dass Kamala Harris ihre Steuererhöhungspläne für die Kapitalmärkte sowieso aufgeben muss, um von der Opposition Unterstützung für neue Ausgaben wie die Ausweitung der Steuergutschrift für Kinder und der Steuergutschrift für US-Bürger mit niedrigem Erwerbseinkommen zu gewinnen.
Wird die Schuldenpolitik in den USA 2025 zu einem Belastungsfaktor ?
Manche Beobachter erwarten, dass ab Januar die Schuldenpolitik der USA zunehmend als Belastungsfaktor empfunden wird – vor allem auf dem Markt für US-Staatsanleihen.
Wir sehen das nicht so, weil die USA, solange ein eklatanter Vertrauensverlust in der Weltleitwährung US-Dollar nicht zu einer harten Realität wird, so viel Geld per Mausklicks über die Notenbank erzeugen kann, wie sie möchte.
Die Staatsschuld ist schlicht die Summe dessen, was die US-Regierung über die Jahrzehnte mehr in die Wirtschaft hineingesteckt hat, als sie aus ihr wieder in Form von Steuern herausgezogen hat, und was den Haltern von US-Staatsanleihen als Sparinstrument dient, Unternehmen oder Bürgern an Subventionen oder Entlastungen zugekommen ist oder einfach irgendwo versickert ist, sei es durch Korruption oder hervorgerufen durch wirtschaftliche Fehlanreize.
Einen Gläubiger in der Notenbank, der geliehenes Geld von der US-Regierung zurück haben will, gibt es in diesem Kreislauf nicht.
Also kann das Gelddrucken per Mausklick weitergehen, solange, bis sich die USA genötigt sehen, Schulden aufzunehmen, die nicht im US-Dollar notieren.
Dass die USA in so eine Notlage geraten könnte, ist weit und breit nicht zu sehen, also wird sich das Thema aufgeblähter Staatsdefizite schneller in Luft auflösen als irgendeine Blase am Aktienmarkt.
Wirtschaftsdaten aus den USA fielen etwas schwächer aus – Wirtschaftsdaten aus China jedoch etwas stärker als erwartet
Der von der Fed of Atlanta veröffentlichte GDP-Now Indikator geht aktuell für das vierte Quartal von einem US-Bruttoinlandsprodukt von 2,3 % aus. Das ist zwar etwas weniger als die 2,8 %, die momentan für das abgelaufene dritte Quartal an Wirtschaftswachstum von offizieller Seite gemeldet wird, dürfte aber dennoch keine Rezessionsängste schüren.
Der am Freitag vorbörslich gemeldete Arbeitsmarktbericht dürfte die FED dennoch darin bestärken, am 7. November den US-Leitzins um weitere 25 Basispunkte zu senken. Die US-Wirtschaft schuf im Oktober nur 12.000 neue Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft, das war deutlich weniger als die von Ökonomen prognostizierten 125.000. Zwar belasteten die Auswirkungen der Hurrikane und des Streiks bei Boeing, doch dieser deutliche Rückgang könnte die Argumente für eine Zinssenkung bei der nächsten Fed-Sitzung stärken.
Laut CME Fed-Watch Tool erwarten die Marktteilnehmer mit einer Wahrscheinlichkeit von 98,9 %, dass die Fed die Zinsen am 7. November um 25 Basispunkte senken wird.
Zuvor wurde der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe veröffentlicht, der etwas schwächer ausfiel als erwartet. Dieser liegt den siebten Monat in Folge unter der Wachstumsschwelle von 50.
Auch in China gibt es ähnliche Erhebungen, die aktuell Mut machen, dass die chinesische Wirtschaft das Ende der Talsohle erreicht haben könnte.
Der auf einer Umfrage des Wirtschaftsmagazins Caixin basierende Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe stieg um 1,0 Punkte auf 50,3. Damit erholte sich der Stimmungsindikator vom Dämpfer im September, als er auf den tiefsten Wert seit über einem Jahr gefallen war. Analysten hatten mit einer Verbesserung auf lediglich 49,7 Punkte gerechnet. Der Indexwert kletterte zudem über die sogenannte Wachstumsschwelle von 50 Punkten, was auf eine Zunahme der wirtschaftlichen Aktivitäten hindeutet. Der vom Magazin Caixin ermittelte Indikator zeigt die Stimmung in eher kleineren und privaten Unternehmen des Landes, die auch exportorientierter sind.
Am Donnerstag hatte Chinas Statistikamt den staatlich ermittelten Einkaufsmanagerindex veröffentlicht, der die Stimmung in den eher großen und staatlichen Unternehmen erfasst. Hier zeigte sich ebenfalls eine bessere Stimmung als zuvor. Der staatliche Indikator für die Stimmung in der Industrie stieg im Oktober um 0,3 Punkte auf 50,1 Zähler.
Das verarbeitende Gewerbe hat im ersten Halbjahr dieses Jahres laut offiziellen Daten mehr als ein Viertel der chinesischen Wirtschaftsleistung ausgemacht.
Ob sich aus diesen Daten ablesen lässt, dass sich die Wirtschaft in den USA mittelfristig nun abzukühlen droht, während sich die Wirtschaft in China nun wieder zu beleben scheint, möchten wir daraus jetzt nicht schlussfolgern.
Sollte Donald Trump zum US-Präsidenten gewählt werden, dann dürfte sich China aber darin bestärkt sehen, die eigene Wirtschaft plus Kapitalmärkte womöglich noch mit mehr Geld zu fluten als aktuell ohnehin schon vorgesehen ist.
Aktuell scheinen die USA den Kampf um das Rennen um den Titel der “Stärksten Volkswirtschaft der Welt” auch dank ihrer MMT-Politik gewonnen zu haben. Aber China ist sicher nicht bereit, sich dieser temporären Niederlage zu beugen, sondern wird alles versuchen, um den Titel “Stärkste Volkswirtschaft der Welt” irgendwann doch für sich beanspruchen zu können. Und der schnellste Weg, dieses zu erreichen, ist eben die Flutung der Wirtschaft und der Kapitalmärkte mit Geld.
Was sehen wir unter dem Radar der großen US-Aktienindizes ?
Aktuell erhalten 16 von 60 beobachteten Sektor-, Branchen- und Themen ETFs den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken”. Das entspricht einer Quote von 26,6 % (in der Vorwoche lag diese Quote bei 43,3 %).
Von den 16 Sektor-, Branchen- und Themen ETFs, die den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken” erhalten, werden 3 ETFs vom Marktradar für diesen Montag als trendfolgend kaufbar eingestuft. In der Vorwoche erhielten 12 ETFs das Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar”.
Als trendfolgend kaufbar werden vom Marktradar für diesen Montag folgende Sektor-, Branchen- und Themen ETFs eingestuft (in Klammern der Abstand zum Moving Average mit der Parametereinstellung 50 Tage):
Digitale Kommunikation (XLC; 3,96 %)
Fintech (ARKF; 4,66 %)
Fluggesellschaften (JETS; 13,15 %)
Die ETFs für den S&P 500 (SPY), Nasdaq 100 (QQQ) und Russell 2000 (IWM) werden nun alle mit dem Tagesstempel “Buy the Dip ?” bewertet.
Von diesem Trio sieht uns der Nasdaq 100 am ehesten danach aus, dass die Korrektur direkt nach dem Wahlausgang weitergeführt wird, ein “Sell the Rip” also näher liegt als ein “Sell the Dip”. Der Grund liegt darin, dass im QQQ-ETF im Tageschart ein tieferes Tief (23. Oktober) am 31. Oktober unterschritten wurde, was eigentlich ein klares Signal für einen mittelfristigen Trendwechsel (weg von Risk-On und hin zu Risk-Off) signalisiert.
Um dem Risk-Off Szenario nun entgegentreten zu können, bedarf es einer schnellen Umkehrbewegung, die per Durchlauf die markante Marke von 500 US-Dollar und damit das Intraday-Hoch vom 29. Oktober (501,35 US-Dollar) im QQQ-ETF überwinden kann.
Für ein Risk-On Szenario nach der Wahl steht hingegen die relative Stärke des Renaissance IPO-ETFs (IPO), der noch den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken” und sogar das Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar” erhält.
Eine relative Stärke von IPO-Aktien gegenüber dem S&P 500 und auch dem Russell 2000 signalisiert eigentlich, dass die Risk-On Bereitschaft nicht klein beigeben will, um den Risk-Off Mahnern die Vorherrschaft zu überlassen.
Ob nach dem Wahlausgang kurzfristig Risk-On oder Risk-Off die Oberhand behalten wird, dürfte Mister Market letztendlich “für sich allein” entscheiden. Wir Trader müssen dann sein Vorgehen nur schnell genug richtig interpretieren.
Sollte es bis zum Jahresende aber wieder zu so erratischen Bewegungen wie im Jahr 2012 kommen, dürften wohl nur die wenigsten Trader den Markt bis zum Jahresende erfolgreich timen können.
Trendfrüherkennungssignale Long bei Solar und Kupfer
Solaraktien vor der Wahl Long gehen ?
Der ETF für Aktien aus dem Bereich Solar (TAN) zeigte vor allem in den letzten drei Handelstagen relative Stärke zum Gesamtmarkt, drückt damit indirekt aus, dass sich die Wahlchancen für Kamala Harris im Endspurt ein bisschen verbessert haben.
Sowohl am 24. Oktober und am 30. Oktober können wir höhere Tiefs im Chart des TAN-ETF verorten.
Seit Anfang Februar bewegt sich der ETF in einer Range zwischen 36,60 und 43,80 US-Dollar und schloss am Freitag bei 39,79 US-Dollar, was in etwa in der Mitte dieser Range liegt.
Sollte Kamala Harris die US-Präsidentschaftswahl gewinnen, dann könnte der TAN-ETF schnell Richtung Obergrenze der Range laufen. Trader können unter dem Tief vom Mittwoch einen Stopp-Loss platzieren (unter 38 US-Dollar) und als Trading-Ziel 44 US-Dollar anpeilen. Das entspricht derzeit einem Chance-Risiko-Profil (CRV) von 2:1.
Kupfer wird immer mehr zur China-Wette
Wir sind bereits in der Vorwoche auf das Nachholpotenzial von Kupfer gegenüber anderen Metallen eingegangen:
Kupfer erweist sich charttechnisch aktuell als das schwächste Metall hinter Gold, Silber, Palladium und Platin. Der Januar-Future für Kupfer (HG) bewegt sich seit dem 15. Oktober in einer engen Handelsspanne zwischen 4,30 und 4,35 US-Dollar. Innerhalb dieser Spanne hat sich am 23. Oktober ein höheres Tief gebildet, womit wir ein Trendfrüherkennungssignal für die Long-Seite ausmachen können.
Die Handelsspanne hat sich in der vergangenen Handelswoche weiter verengt, so dass ein Ausbruch nach oben (oder nach unten ?) in Kürze erfolgen sollte.
Während der Verengung der sowieso schon engen Handelsspanne hat sich im Chart am 30. Oktober ein zweites höheres Tief ausgebildet, was für Trader, die Kupfer Long handeln wollen, nun ein noch etwas besseres Chance-Risiko-Profil eröffnen würde, als es sich in der Vorwoche gezeigt hatte.
Future-Trader können unter dem Tief vom Mittwoch einen Stopp-Loss platzieren (unter 4,34 US-Dollar) und als Trading-Ziel 4,60 US-Dollar anpeilen. Das entspricht derzeit einem Chance-Risiko-Profil (CRV) von 4:1.
Kupfer wird immer mehr zur China-Wette. denn der rasante Anstieg beim Kupferpreis vom September, als der Januar-Future in einem Monat um etwa 17 % stieg, lief parallel zum Ansturm institutioneller Investoren in China Aktien.
Allerdings hat der Kupferpreis die Übertreibung beim China-Run Anfang Oktober nicht mehr mitgemacht.
Wie der Kupferpreis bewegt sich der ETF für den CSI-300 (ASHR), der Festland-Aktien, die in Shanghai und Shenzhen gehandelt werden, beinhaltet, seit dem 15. Oktober in einer engen Handelsspanne.
Wir sehen hier eine starke charttechnische Korrelation, die auch erst seit dem 23. September zu beobachten ist. Zuvor zeigten der CSI-300 ETF und der Kupfer-Future eigentlich keine signifikant ähnlichen Kursbewegungen auf.
China verbraucht etwa die Hälfte der globalen Kupferproduktion, so dass eine Korrelation zwischen diesen beiden Assets jetzt nicht aus dem heiteren Himmel kommt, sondern ökonomisch wohlbegründet erscheint.
Saisonale Idee der Woche: Rambus
Rambus (RMBS; Marktkapitalisierung: 5,5 Mrd. US-Dollar) sorgt mit seinen Lösungen für Arbeitsspeicher (RAMs), dass ein schneller Datenfluss im Hintergrund von Webseiten und in Rechenzentren möglich wird.
Waren die Speichertechnologien von Rambus bis vor kurzem vor allem dafür ausgerichtet gewesen, dass Internet-User auf Webseiten flott und zügig nach Mausklicks weitergeleitet wurden – es also nicht zu nervigen Ladezeiten kommt -, so wird inzwischen das Geschäft für Speichertechnologien in Rechenzentren zwecks generativer KI immer wichtiger.
Weil sich KI-Anwendungen durchsetzen und immer mehr benutzt werden, steigt das Datenvolumen exponentiell an, womit der Bedarf nach größeren Bandbreiten und schnelleren Taktfrequenzen in Arbeitsspeichern wächst, weil nur so die wachsenden Anforderungen an ein schnelleres Computing bedient werden können.
Die DDR4-RAM Technologie befindet sich aktuell im Übergang zur DDR5-RAM Technologie. DDR5 bietet im Vergleich zu DDR4 eine deutlich gesteigerte Bandbreite und Taktfrequenz. Standardmodule von DDR5 können etwa 50 Prozent mehr Daten als DDR4-Module übertragen, was sich in kürzeren Ladezeiten und einer flüssigen Ausführung einzelner Programme bemerkbar macht.
Der Übergang zur DDR5-RAM Technologie wird ein zusätzlicher Nachfragetreiber für Produkte von Rambus in den kommenden Quartalen und Jahren werden.
Rambus erzielt Einnahmen auf drei Arten: Speicherschnittstellenchips, die den Datenfluss zwischen dem Speicherchip und der CPU oder GPU in einem Server schützen und steuern; Lizenzeinnahmen, bei denen Rambus seine Patente an andere Chiphersteller lizenziert; Langfristverträge, mit denen seine physischen Chipkerne zusammen mit Service- und Wartungsgebühren lizenziert werden.
Am 9. September kündigte Rambus das branchenweit erste Controller IP für High-Bandwidth-Memory-Speicherchips an, der Kunden beim Einsatz einer neuen Generation von HBM-Speichern für hochmoderne KI-Beschleuniger, Grafik- und High-Performance-Computing-Anwendungen unterstützen soll.
„Large Language Models (LLMs) überschreiten mittlerweile eine Billion Parameter und wachsen weiter. Um die Echtzeit-Leistungsanforderungen von KI-Training und -Inferenz zu erfüllen, ist die Überwindung von Engpässen bei Speicherbandbreite und -kapazität von entscheidender Bedeutung“, schrieb Neeraj Paliwal, SVP und General Manager von Silicon IP bei Rambus in der am 9. November veröffentlichten Pressemitteilung.
Auch wenn diese Pressemitteilung nicht zu einem Kurssprung in der Rambus-Aktie geführt hat, so lässt sich doch beobachten, dass die Aktie seit diesem Tag bis heute nie mehr tiefer notiert hat.
Am 28. Oktober nachbörslich veröffentlichte Rambus Quartalszahlen, die zwar bei Gewinn und Umsatz und auch beim Ausblick unterhalb der Konsensschätzungen lagen, dennoch stieg die Aktie am nächsten Handelstag um 13 % in die Höhe.
Offensichtlich stimmten die Äußerungen des CEOs von Rambus, Luc Seraphin, während des Earning-Calls die Anleger sehr zuversichtlich, was die Marktstellung und die langfristig starke Positionierung von Rambus im Geschäft mit Künstlicher Intelligenz betrifft.
Luc Seraphin sagte im Earning-Call: “Allein im dritten Quartal erwirtschafteten wir 62 Millionen US-Dollar aus unserem operativen Geschäft und kauften Aktien im Wert von 50 Millionen US-Dollar zurück, was unser fünftes Quartal in Folge mit Aktienrückkäufen darstellt. Als weiteren Beweis unserer Produktführerschaft waren wir Anfang dieses Monats die Ersten gewesen, die komplette Chipsätze für den Industriestandard DDR5 MRDIMM mit 12.800 Megatransfers pro Sekunde und RDIMMs mit 8.000 Megatransfers pro Sekunde einführen. Diese neuen Chipsätze wurden entwickelt, um die unersättliche Nachfrage nach höherer Speicherleistung in fortschrittlichen Rechenzentrums- und KI-Workloads zu befriedigen. Diese Chipsätze stellen eine erhebliche Erweiterung unseres Zielmarktes und unserer langfristigen Wachstumschancen dar.”
Laut dem CEO ist Rambus gut positioniert, um von langfristigen Trends in den Bereichen Rechenzentren und KI zu profitieren.
Eine starke Cash-Generierung ermöglicht es Rambus, weiterhin in innovative Produkte zu investieren und strategische Initiativen zu verfolgen, die das langfristige Wachstum des Unternehmens vorantreiben, so der CEO im Earning-Call.
Die Bilanz von Rambus kann als kerngesund bezeichnet werden. Zu einer Eigenkapitalrendite von 36 % gesellt sich eine Eigenkapitalquote von über 80 %. Die operative Marge beläuft sich aktuell bei über 40 %, so dass Cash in hohem Maße aus dem operativen Geschäft heraus generiert werden kann.
Dass das Unternehmen bei solchen Kennzahlen keine Dividende zahlt, mag so manchen Dividendenjäger verwundern lassen – aber Rambus steckt seine stetig wachsenden Cashbestände lieber in die technologische Entwicklung oder in Aktienrückkäufe, als dass Rambus dieses Geld an die Aktionäre “verschenkt” – wir halten das für richtig.
Eine saisonale Mittelwertanalyse für die Rambus-Aktie zeigt, dass die Aktie von Mitte Juli bis September die schwächste Phase des Jahres verläuft.
Das konnten Season-Trader in diesem Jahr auf exemplarische Weise im Chart der Rambus-Aktie verfolgen: Von Mitte Juli bis zur Pressemitteilung am 9. September, die auf den branchenweit ersten Controller IP für High-Bandwidth-Memory-Speicherchips hingewiesen hat, verlor die Aktie mehr als 40 % an Wert.
Läuft die Saisonalität die nächsten Monate ähnlich exemplarisch wie seit Mitte Juli, dann sollte die Aktie erst Mitte Juli 2025 wieder eine stärkere Korrektur starten.
Schauen wir aber mal in die vergangenen vier Jahre zurück, um zu prüfen, ob eine so lange Haltedauer sich bewährt hätte:
2023 fand die Aktie ihr Herbsttief am 26. Oktober und stieg bis zum 22. Januar 2024 um etwa 55 %, bevor die Aktie dann Anfang Februar nach Quartalszahlen an einem Tag fast 20 % an Wert verlor.
2022 fand die Aktie ihr Herbsttief am 23. September und stieg bis Ende Mai 2023 um etwa 180 %, bevor die Aktie Ende Juli nach Quartalszahlen an einem Tag etwa 12 % verlor.
2021 fand die Aktie ihr Herbsttief am 6. Oktober und stieg bis Ende März 2022 um über 50 %.
2020 fand die Aktie ihr Herbsttief am 24. September und stieg bis Anfang August 2021 um etwa 90 %.
Daraus lässt sich folgendes schlussfolgern: Erfolgte in den vergangenen vier Jahren das Herbsttief bereits im September – was auch für 2024 zutrifft – dann konnten Season-Trader bis in den Mai (2023) beziehungsweise sogar bis Anfang August (2021) hohe Renditen mit dieser Aktie erzielen.
Schauen wir auf den aktuellen Chart, dann sehen wir, dass der Kursanstieg nach den Quartalszahlen am 29. Oktober ähnlich wie der vom 26. September von einem hohen Handelsvolumen begleitet gewesen war. Wir vermuten, dass institutionelle Anleger an diesen beiden Handelstagen gekauft haben.
Weil kaum Shortseller in diesem Wert drin sind, kann ein Short-Squeeze ausgeschlossen werden.
Bis mindestens Ende April können Season-Trader nun in der Aktie drinbleiben und auf ähnlich hohe Renditen spekulieren, wie die Aktie diese vor zwei beziehungsweise vier Jahren erreichen konnte.
Dauerläufer-Trendfolge Idee der Woche: Waste Management
Waste Management (WM; Marktkapitalisierung: 86 Mrd. US-Dollar) gilt als das größte Abfallbeseitigungsunternehmen in den USA. Das Unternehmen bietet neben der klassischen Müllentsorgung auch Recycling an. Immer wichtiger wird die Umwandlung von Abfall in Energie.
Das Unternehmen unterhält eigene Mülldeponien, Zwischenlager und Recyclinganlagen und ist zusätzlich über eigene Anlagen in der Energiegewinnung durch Abfälle tätig. Das Unternehmen versorgt mehr als 20 Millionen Haushalte und zwei Millionen Unternehmen in ganz Amerika.
In den kommenden Jahren will das Management mehr als 2 Mrd. US-Dollar in neue Technologien investieren. Rund 1,2 Mrd. US-Dollar möchte das Management davon in den Bau von Biogasanlagen investieren, die Methan aus Abfällen einfangen und in die globale Pipeline-Infrastruktur Richtung Elektrizität-Kraftwerke einspeisen sollen.
Rund 250 Mio. US-Dollar an Steuergutschriften wird Waste Management für die Installation von Gasproduktionsanlagen in rund 18 seiner Mülldeponien erhalten. Waste Management geht davon aus, dass bis 2026 die Gasproduktion verachtfacht werden kann, was zusätzliche Gewinne von bis zu 500 Mio. US-Dollar einbringen könnte.
Waste Management geht weiterhin davon aus, dass die angelaufene technische Modernisierung inklusive KI-Einsatz in den kommenden vier Jahren bis zu 240 Mio. US-Dollar zusätzliche Gewinne einbringen könnte. Im Wesentlichen geht es hier um den Einsatz von optischen KI-gesteuerten Sensoren, wobei der gesamte Sortiervorgang weitgehend automatisiert werden soll. Langfristig bedeutet dies die Verringerung von Kosten im operativen Müll-Geschäft, was in Kombination mit der höheren Recyclingproduktion und einer deutlich verbesserten Recyclingqualität in steigende operative Margen münden dürfte.
Diese Investitionen machen absolut Sinn, denn angesichts der weiter wachsenden Bedeutung des Onlinehandels, der dazu führt, dass immer mehr Produkte in Plastik/Papier verpackt und in Paketen verschickt werden, wird die Nachfrage nach recycelten Materialien auch bei der Industrieproduktion steigen.
Sehr langfristig denkbar ist, dass Waste Management irgendwann auch ein direkter Recycling-Dienstleister für Unternehmen werden wird, die im industriell geprägten Kreislauf zwischen Materialeinkauf, Verarbeitung und Vertrieb mit dem Wandel einer ökologisch sauberen Produktherstellung Schritt halten wollen.
Auch mit Müllbeseitigung sind in Zeiten von Klimaschutz und Künstlicher Intelligenz also Wachstumsmodelle denkbar, an die vor der KI-Revolution vielleicht schon gedacht wurde, die aber noch nicht in die Umsetzung treten konnten.
Am 28. Oktober nachbörslich meldete der Müll-Riese Quartalszahlen für das im September endende dritte Geschäftsquartal, die allesamt über den Konsensschätzungen lagen. Statt 1,86 US-Dollar pro Aktie erwirtschaftete das Unternehmen 1,96 US-Dollar Gewinn pro Aktie, statt der erwarteten 5,5 Mrd. US-Dollar an Umsatz konnte ein Umsatz von 5,61 Mrd. US-Dollar erreicht werden.
Im Earning-Call teilte der Präsident und CEO von Waste Management, James C. Fish Jr. mit, dass die Übernahme von Stericycle in Kürze abgeschlossen sein wird.
Was Aktionäre besonders beeindruckt haben dürfte, war seine Aussage, dass in den ersten neun Monaten dieses Jahres fast 800 Millionen US-Dollar an festen Verträgen für Abfall-Ankäufe mit einer starken Pipeline zusätzlicher Deals abgeschlossen werden konnten.
Mit Blick auf das Jahr 2025 erwartet der CEO ein kontinuierliches Wachstum im Geschäft mit festen Abfällen, außerdem erhöhte Einnahmen aus getätigten und teilweise kürzlich abgeschlossenen Investitionen im Bereich Nachhaltigkeit, die neben Recycling auch die Gewinnung von Energie aus Abfall betreffen. Außerdem wird die erfolgreiche Integration des Stericycle-Geschäfts dazu führen, dass ergänzend nun auch mit medizinischen Abfällen Geld verdient werden kann. Insgesamt erwartet der CEO für das Jahr 2025 einen signifikanten Anstieg bei Umsatz, Gewinn und freiem Cashflow.
Mit Ausnahme der Jahre 2015 und 2020 konnte Waste Management seit 2009 in jedem Jahr seinen Umsatz steigern. Gegenüber 2009 hat sich der Gewinn pro Aktie mehr als verdoppelt, was für ein Müllentsorgungsunternehmen beachtlich ist.
In den letzten 10 Jahren konnten Aktionäre mit der Aktie 440 % Gewinn erzielen, was einem Gewinn pro Jahr von 44 % entspricht.
Seit Ende Februar konnten Aktionäre mit der Aktie aber kaum Geld verdienen. Seit nunmehr acht Monaten bewegt sich die Aktie meistens in einer Range zwischen 200 und 215 US-Dollar. Ein Ausbruchsversuch Mitte Juli scheiterte.
Durch die guten Quartalszahlen konnte die Aktie am 29. Oktober den Widerstand bei 215 US-Dollar knacken. Wir sehen für die Aktie nun gute Aussichten, dass im Chart das acht Monate andauernde Seitwärtsgeplänkel in Kürze für beendet erklärt werden kann und die Aktie damit in Richtung neuer Allzeithochs starten wird.
Trades aus der vergangenen Woche im Musterdepot und weiteres geplante Vorgehen
In der vergangenen Handelswoche haben wir wieder Trades durchgeführt. Interessierte können die Trades auf wikifolio.com verfolgen, indem sie zum Beispiel im Suchfeld “Marktradar” eingeben.
Das wikifolio “Marktradar” gewann in der vergangenen Handelswoche 0,7 %, liegt seit Jahresbeginn mit 2,5 % im Plus.
Wir haben am Freitag alle VIX Faktor Long Zertifikate verkauft und sind aktuell in der Anlageklasse Volatilität nur noch Short positioniert.
Unser Themenschwerpunkt liegt momentan bei Smart Grid Profiteuren. Für das Thema Smart Grid halten wir die Aktien von Ameresco, IES Holdings, MYR Group, Quanta Services, Tetra Tech. Das Thema US-Präsidentschaftswahl haben wir am Freitag beendet, so dass wir nun wieder Cash zur Verfügung haben. Wir planen, als weitere Themen den Bitcoin und China-Aktien mit aufzunehmen, haben hier über ETFs auch schon einen Fuß in die Tür gesetzt.
Wir werden ab sofort einige Trendfrüherkennungssignale, die wir aus unserem Marktradar-Modell generieren, traden. Wir planen, in dieser Handelswoche Long-Positionen in Solaraktien und im Kupfer-Future aufzusetzen.
Für unser Trading von saisonalen Chancen halten wir Call-Optionsscheine auf Swiss Re, Workday und Micron Technology, Call-Discount-Optionsscheine auf BMW, Münchener Rück und Siemens, die Aktien von Collegium Pharmaceutical, Wienerberger und Vossloh und einen ETC auf den Bitcoin. Wir planen, die Aktie von Rambus zu kaufen.
Im Rahmen unserer Strategie “Defensiv von Links Unten nach Rechts oben” halten wir die Aktien von W.R. Berkley Corporation, Comfort Systems, Louisiana Pacific Corp., Parker Hannifin Corporation, RadNet, Tyler Technologies, Churchill Downs, BWX Technologies, Brown & Brown, Stryker Corp., Ensign Group, Costco Wholesale, MercadoLibre. In dieser Woche wollen wir die Aktie Waste Management dazu kaufen.
Als Earning-Trades halten wir aktuell Aktien von Iron Mountain, Atmos Energy, ACI Worldwide, Duke Energy, Motorola Solutions, Axon Enterprise, Lamar Advertising.
Hinweis:
Gemäß §34 WpHG weise ich darauf hin, dass die Kolumne “Marktradar” ausschließlich Informationszwecken dient und in keinem Fall Empfehlungen zum Kauf von Aktien oder anderen Wertpapieren darstellen. Ich gebe hier ausschließlich meine eigene Meinung wieder und berate niemanden. Die hier vorgetragenen Ideen können vom Autor aktiv in seinen privaten Depots (inklusive wikifolios) umgesetzt werden oder auch nicht. Interessenkonflikte können in jedem Fall und jederzeit bestehen. Auch wenn ich die Kolumne nach bestem Wissen und Gewissen schreibe, können jederzeit Fehler auftauchen. Die Haftung für Vermögensschäden, die aus der Nutzung der von mir veröffentlichten Ausführungen für eine Anlageentscheidung resultieren können, ist kategorisch ausgeschlossen. Ich lehne jegliche Haftung für allfällige Verluste oder Schäden irgendwelcher Art ab, die direkt oder indirekt durch die Benutzung des Inhalts entstehen.
Seit 2014 ist Stefan Pröhl bei wikifolio aktiv. Dort setzt er Rotationsmodelle auf Wochen-, Monats- oder Quartalsbasis um.
Die Idee zum Marktradar ist entstanden, weil ihm bisher ein vernünftiges Modell fehlte, mit dem er sich täglich einen schnellen Überblick verschaffen kann, in welche Sektoren und Branchen gerade Kapital hineinfließt und aus welchen gerade Kapital abgezogen wird.
Mit dem von ihm entwickelten “Marktradar” kann er täglich für jeden Sektor bzw. jede Branche fünf Tagesstempel vergeben: “Kaufen oder Aufstocken”, “Buy the dip ?”, “Bodenbildung oder Seitwärts”, “Abwarten oder auf Sell Off spekulieren”, “Unter Beobachtung”.
Diese “Top Down” Analyse gibt ihm täglich wichtige Hinweise und Tipps zur Intermarketanalyse. Mit dem Schreiben dieser Kolumne dokumentiert er auf hoffentlich auch etwas unterhaltsame Weise die Tipps und Hinweise, die ihm der Marktradar liefert.
Mit jedem Wissen entsteht auch Unwissen. Nur so kann Stillstand, Leere, Einrosten im Kopf verhindert werden. Täglich gibt es Neues zu entdecken und täglich werden Überzeugungen revidiert. Das ist das Mindset, dem auch diese Kolumne folgt.