Optionen sind bedingte Termingeschäfte, also Derivate. Optionen
bieten dem Käufer das Recht, nicht die Pflicht, ein Underlying zu
einem vorher bestimmten Preis und innerhalb eines vorher
bestimmten Zeitraums zu kaufen oder zu verkaufen. Optionen
beziehen sich immer auf ein sogenanntes Underlying. Das
Underlying kann eine Aktie, ein Future, ein ETF, eine Währung oder
vieles mehr sein. Ein Optionskäufer (LONG) kauft sich also
beispielsweise das Recht, eine Aktie in einem bestimmten Zeitraum,
zu einem bestimmten Preis zu kaufen oder zu verkaufen.
Andersherum muss der Optionsverkäufer (SHORT), die Aktie an
einem bestimmten Tag liefern oder zurücknehmen. Den zuvor
bestimmten Kauf- oder Verkaufspreis nennt man STRIKE. Eine
Option bezieht sich immer genau auf einen Strike, ein Datum
(Verfallsdatum) und das Underlying.
Die meisten Investoren kaufen Optionen um Ihr Portfolio vor fallenden Kursen zu schützen. Man kann sich natürlich auchvor steigenden Kursen schützen. Was bei Aktien etwas grotesk klingt macht im Future Handel durchaus Sinn.
Denn wenn man beispielsweise auf Öl angewiesen ist, könnte man sich durchaus gegen steigende Ölpreise schützen wollen. Die Käuferseite bezeichnet man als LONG Seite. Beim Kauf der Option werden der maximale Zeitraum (Verfallstag) und der Strike vereinbart. Die Option hat zum Zeitpunkt des Kaufs einen bestimmten Preis. Beim Ausführen der Order wird diese Prämie dem Verkäufer der Option gutgeschrieben. Der Kaufpreis ist nicht frei erfunden, vielmehr setzt sich der Wert einer Option aus verschiedenen Kriterien zusammen, dazu aber später mehr. Befindet sich der Kurs des Underlyings nun am Verfallstag unter dem Strike, können Sie sich das Underlying zum Strike Preis liefern lassen. Die bezahlte Prämie verbleibt beim Optionsverkäufer.
Gern vergleichen wir den Optionsverkauf mit dem Verkauf einer Versicherung. Der Verkäufer kassiert beim Verkauf eine Prämie. Für diese Prämie muss er dem Käufer nun etwas garantieren. Der Verkäufer kann seine Prämie stets behalten. Er garantiert jedoch dem Käufer beim Eintreten einer bestimmten Situation das Underlying zu liefern. Der Verkäufer bekommt diese Prämie im Optionshandel, da er dem Käufer garantiert, ein Underlying zu einem bestimmten Preis zu liefern oder abzunehmen. Die Verkäuferseite bezeichnet man als SHORT Seite oder als Stillhalter.
Beim Verkauf der Option werden wie beim Kauf auch, maximaler Zeitraum (Verfallstag) und der Strike vereinbart. Die Option hat zum Zeitpunkt des Verkaufs einen bestimmten Preis. Beim Ausführen der Order wird dem Verkäufer diese Prämie sofort im Konto gutgeschrieben. Befindet sich der Kurs des Underlyings nun am Verfallstag unter dem Strike, müssen Sie das Underlying zum Strike Preis ausliefern. Die eingenommene Prämie verbleibt.
Beispiel: Verkauf einer Aktienoption
Microsoft notiert am 26.Oktober 2016 bei 110 USD pro Aktie. Der
Verkäufer (VK) verkauft eine Verkaufsoption (PUT): MSFT Dec16’16
105 PUT für 0,72 USD. Er generiert damit sofort eine
Prämieneinnahme von 72 USD auf seinem Konto, da sich auch hier
ein Kontrakt immer auf 100 Aktien bezieht (0,72*100). VK bietet
diese Option an, da er es für unwahrscheinlich hält, dass der
Microsoft Kurs bis zum 16.Dezember 2016 unter 105 USD fällt.
VK hat nun aber die Pflicht 100 Microsoft Aktien bis zum 16.
Dezember 2016 für 105 USD zu kaufen, sollte das der
Optionskäufer (OK) wollen. Der Optionskäufer wird VK die Microsoft Aktien
natürlich nur für 105 USD verkaufen, wenn der Kurs unter 105USD +
Prämienausgabe notiert. VK behält in jedem Fall seine eingenommene Prämie.
Der Markt bestimmt die Prämie einer Option durch Angebot und Nachfrage. Es wurde jedoch viel über die Preisgestaltung von Optionen geforscht, vor allem über das Black-Scholes-Modell. Im Wesentlichen erklären diese Modelle, dass wir in einer risikoneutralen Welt einen fairen Marktwert für Optionen bestimmen können. Bei diesem Marktwert steht die Optionsprämie im Gleichgewicht mit der erwarteten diskontierten Rendite dieser Option.
Die Optionspreise bestehen aus zwei Komponenten:
Optionen auf Aktien und ETFs werden physisch abgewickelt, was bedeutet, dass der Basiswert den Besitzer wechselt, wenn die Option ausgeführt wird. Indexoptionen können nicht physisch abgewickelt werden und werden daher in bar abgewickelt: Der Optionsinhaber erhält vom Optionsschreiber (Stillhalter) den Betrag, um den sich die Option im Geld befindet.
Das Put/Call Ratio ist ein Verhältnis, das die Anzahl der verkauften Put-Optionen zur Anzahl der verkauften Call-Optionen auf einen bestimmten Basiswert, wie z.B. Aktien, angibt. Es wird verwendet, um die Stimmung der Marktteilnehmer zu analysieren und mögliche Trends vorherzusagen. Ein hohes Put/Call Ratio kann darauf hindeuten, dass sich viele Marktteilnehmer besorgt über einen fallenden Kurs des Basiswerts zeigen, während ein niedriges Put/Call Ratio darauf hinweisen kann, dass sich viele Marktteilnehmer optimistisch über einen steigenden Kurs des Basiswerts zeigen.
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