Season-trader

Marktradar vom 17. Februar 2025

Neben vielen anderen Informationen findest Du in den nächsten Leseminuten Antworten auf folgende Fragen:

 

Warum Inflation und US-Zölle von Börsianern seit Donnerstag an Schrecken verloren haben

 

Warum wir bis Ende März keine Spikes im VIX und eine Seitwärtsbewegung im S&P 500 erwarten

 

Warum Cathy Wood als Big Ideas 2025 auch Multiomics und Stablecoins nennt

 

Warum RobinHood Markets und Coinbase von Analysten unterschätzt wurden

 

Warum Chainlink eine vielversprechende Investition aus dem Altcoin-Sektor ist

 

Warum ein Kauf von Beijer nun eine gute saisonale Idee sein kann




Marktradar vom Montag, 17. Februar 2025



Was verspricht die Saisonalität für den S&P 500 bis zum nächsten großen Verfallstag für Termingeschäfte ?

 

Am Donnerstag interessierten Inflationsdaten niemanden mehr

 

Die drei großen US-Indizes S&P 500, Nasdaq 100 und Russell 2000 sahen ihr Verlaufstief in der vergangenen Handelswoche zur Eröffnung der Wall Street am Mittwoch.

 

Als Grund für den Down-Gap in den Charts am Mittwoch wurden höher als erwartet ausgefallene US-Verbraucherpreise genannt, die zugleich Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen – wieder einmal – auf später verschoben haben beziehungsweise bereits erste leichte Ängste für Zinserhöhungen schüren.

 

Allerdings haben am Freitag, 7. Februar, veröffentlichte Daten zum Konsumklimaindex der Universität von Michigan, die bereits auf höhere Inflationserwartungen hingewiesen haben, die Marktteilnehmer darauf vorbereitet, dass die Bekanntgabe aktueller Verbraucher- und Erzeugerpreise etwas heißer als erhofft ausfallen würden.

 

Interessanter als die Reaktion der Marktteilnehmer am Mittwoch vor Börseneröffnung war für uns die Reaktion der Marktteilnehmer am Donnerstag zur Börseneröffnung. Obwohl die am Donnerstag vor Börseneröffnung veröffentlichten Erzeugerpreise stärker zugelegt haben als erwartet, eröffneten die Kurse an der Wall Street im Plus.

 

Anleger scheinen seit spätestens Donnerstag also die höheren Inflationserwartungen abgenickt zu haben.

 

Auch das Thema US-Zölle verschreckt nicht mehr wirklich, da die Marktteilnehmer erkennen, dass Trump nicht plant, diese breitflächig und damit überregional zu verhängen, sondern US-Zölle auf bilateralem Wege mit jedem einzelnen Land ausgehandelt werden sollen. Das eröffnet Räume für Verhandlungen und auch Mitspieloptionen für die Wirtschaftsminister der einzelnen Länder, was durchaus dazu führen könnte, dass viele Regierungen nun ein die Wirtschaft belebendes Handeln über andere nationale Interessen stellen werden.

 

Somit könnte die US-Zollpolitik wider die Meinung des ökonomischen Mainstreams durchaus zu wirtschaftsfreundlichen Entscheidungen einzelner Regierungen ex-USA führen.

 

 

Charttechnisch konstruktive Lage

 

Da wir das Wochentief in vielen großen Länderindizes am Mittwoch gesehen haben, stellt das Tief vom Mittwoch charttechnisch nun eine wichtige Unterstützung dar, die – sofern sie nicht in Kürze unterschritten wird – durchaus als Katalysator für weiter steigende Kurse gewertet werden kann.

 

Wir sahen am Mittwoch in vielen Länder-Indizes, aber auch in nicht wenigen Sektor-, Branchen- und Themen ETFs, intraday Verlauftiefs, die mal als höhere und mal als tiefere Tiefs verortet werden konnten.

 

Die meisten tieferen Tiefs zur Eröffnung wurden am Mittwoch aber als “Buy the Dip”-Chance wahrgenommen, so dass wir in diesen Candlesticks im Chart sogenannte “Outside-Reversals” sahen: Trotz Unterschreitung eines höheren Tiefs konnte per Tagesschluss das letzte höhere Tief überschritten werden. Solche “Outside-Reversals” führen nicht selten zu einer dynamischen Umkehrbewegung, so dass die Aussichten für die nächsten Wochen charttechnisch durchaus vielversprechend für die Bullen sind.

 

 

Saisonal spricht nun alles für geringe Volatilität und Seitwärtsverläufe

 

Was ein bisschen gegen weitere Kursanstiege spricht, ist jetzt aber die Saisonalität.

 

Denn im ersten Nachwahljahr präsentierten sich die US-Indizes in der Vergangenheit von Mitte Februar bis Mitte März recht antriebsarm.

 

Schauen wir uns hierzu einmal die Kursentwicklung des S&P 500 zwischen dem 17. Februar und 21. März in den Jahren 2021, 2017, 2013 und 2009 an:

 

Vom 17. Februar bis zum 21. März 2021 verlor der S&P 500 etwa 0,3 % an Wert, entwickelte sich also seitwärts. Das Tief per Tagesschluss in dieser Zeitperiode erreichte der S&P 500 am 4. März: An diesem Tag wäre der Season-Trader fast 4 % im Minus gewesen.

 

Vom 17. Februar bis zum 21. März 2017 gewann der S&P 500 etwa 0,15 % an Wert, entwickelte sich also auch in diesem Nachwahljahr in dieser Zeitperiode seitwärts. Allerdings wäre unser Season-Trader erst am 21. März in den Verlust gerutscht, erreichte am 1. März sogar ein Verlaufshoch (wäre mit etwa 2 % im Gewinn gewesen); das nächste Verlaufstief wäre am 27. März erreicht worden, und an diesem Tag schloss der S&P 500 etwa auf Höhe des Einstiegskurses unseres Season-Traders – und etwa 2 % unter dem Verlaufshoch vom 1. März.

 

Vom 17. Februar bis zum 21. März 2013 gewann der S&P 500 etwa 2,7 % an Wert, entwickelte sich in diesem Nachwahljahr in dieser Zeitperiode positiv. Das Tief per Tagesschluss in dieser Zeitperiode erreichte der S&P 500 schon am 25. Februar: An diesem Tag wäre der Season-Trader mit 2 % im Minus gewesen.

 

Vom 17. Februar bis zum 22. März 2009 verlor der S&P 500 etwa 6,5 % an Wert, entwickelte sich also in diesem Nachwahljahr in dieser Zeitperiode am schlechtesten. Das Tief per Tagesschluss in dieser Zeitperiode erreichte der S&P 500 am 9. März: An diesem Tag wäre der Season-Trader mit fast 18 % im Minus gewesen.

 

 

Fazit: Ist nun ein guter Einstiegszeitpunkt für Seitwärtsrenditen ?

 

Wir können rückblickend also feststellen, dass der S&P 500 in den vergangenen drei Nachwahljahren zwischen dem 17. Februar und dem 22. März keine verheerenden Kursrückgange erlebt hat, aber nach oben hin auch keine starken Kurssprünge schaffte. 

 

Anders war es 2009, da ging es zunächst kräftig bergab: Der S&P 500 erlebte in diesen Tagen allerdings auch den finalen Abverkauf nach der Finanzkrise.

 

Index-Trader sollten für die großen US-Aktienindizes bis Ende März nun also keine großen Kurssprünge erwarten – wahrscheinlich werden sich die großen US-Aktienindizes bis zum großen Verfallstag für Termingeschäfte am Aktienmarkt seitwärts bewegen.

 

Diese Annahme würde die Vermutung unterstützen, dass der CBOE Volatility Index (VIX) in den kommenden vier bis sechs Wochen keine Spikes nach oben sehen wird.

 

Wer über Stillhaltergeschäfte mit Optionen Seitwärtsrenditen einfahren kann, könnte hierfür nun einen guten Einstiegszeitpunkt bis zum nächsten großen Verfallstag für Termingeschäfte (21. März) finden.

 



Was sehen wir unter dem Radar der großen US-Aktienindizes ?

 

Aktuell erhalten 30 von 60 beobachteten Sektor-, Branchen- und Themen ETFs den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken”. Das entspricht einer Quote von 50 % (in der Vorwoche lag diese Quote bei 48,3 %).

 

Von den 30 Sektor-, Branchen- und Themen ETFs, die den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken” erhalten, werden 24 ETFs vom Marktradar für diesen Montag als “Trendfolgend kaufbar” eingestuft. In der Vorwoche erhielten 21 ETFs das Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar”.

 

Sektor-, Branchen- und Themen ETFs, die wir mit dem Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar” einstufen, verfügen neben relativer Stärke zum Gesamtmarkt auch über ein im Tageschart sichtbares höheres Tief. Solange dieses nicht unterschritten wird, können Trendfolger davon ausgehen, dass in Kürze neue Verlaufhochs erreicht werden.

 

Zahlreiche dieser höheren Tiefs auf Tagesbasis sahen wir zur Eröffnung am kommenden Mittwoch.

 

Wir wollen nun die 5 Sektor-, Branchen- und Themen ETFs in einer Rangliste aufzählen, die am Mittwoch im Tageschart ein solches höheres Tief ausgebildet haben und die von allen beobachteten ETFs aktuell sich am weitesten von diesem Intraday-Tief entfernen konnten. Wir berücksichtigen dabei nur ETFs, die auch das Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar” erhalten (in Klammern der prozentuale Abstand zum Intraday-Tief vom Mittwoch):

 

 

Genomic (ARKG; 14,87 %)

 

Fintech (ARKK; 7,42 %)

 

Bitcoin Miners (WGMI; 7,14 %)

 

Gaming & Sport (ESPO; 5,21 %)

 

Datacenter REITs (DTCR; 4,84 %)

 



Cathie Wood beginnt zu sprinten

 

An der Spitze dieser Rangliste stehen zwei ETFs, die von Cathie Wood geführt werden: Ark Genomic Revolution ETF (ARKG) und Ark Fintech Innovation ETF (ARKF).

 

Beachtenswert ist auch, dass der von Cathie Wood geführte Ark Innovation ETF (ARKK), der im Tageschart am Mittwoch ein Outside-Reversal ausgebildet hat, aktuell satte 10,81 % über dem Intraday-Tief vom Mittwoch notiert.

 

 

Cathy Woods Big Ideas 2025

 

Cathy Wood hat jüngst ihre “Big Ideas 2025” verkündet. In dem Bericht hob die bekannte, aber auch umstrittene Fondsmanagerin das transformative Potenzial von Schlüsseltechnologien hervor, darunter Künstliche Intelligenz, Robotik, wiederverwendbare Raketen, digitale Assets und Multiomics.

 

Laut FactSheet ihres Ark Genomic Revolution ETFs vom Dezember 2024 machen Unternehmen, die im Bereich Multiomics unterwegs sind, mehr als 40 % von diesem ETF aus.

 

Unter Multiomics versteht man einen biologischen Analyseansatz, bei dem die Datensätze mehrerer “Omes” kombiniert werden, um dadurch das biologische Leben auf konzertierte Weise zu studieren.

 

Durch die Kombination dieser „Omes“ können Wissenschaftler komplexe biologische Big Data analysieren, um neue Assoziationen zwischen biologischen Einheiten zu finden, relevante Biomarker zu bestimmen und ausgefeilte Marker für Krankheiten und Physiologie zu erstellen. Dabei integriert Multiomics verschiedene Omics-Daten, um eine kohärent passende Geno-Phäno-Umwelttyp-Beziehung oder -Assoziation zu finden.

 

Die Integration von Multiomics-Datenanalyse und maschinellem Lernen hat mittels Künstlicher Intelligenz inzwischen zur Entdeckung neuer Biomarker geführt, so dass Forscher hoffen, die für Krankheiten verantwortlichen Ursachen im Zellstoffwechsel besser bestimmen zu können.

 

Multiomics verspricht derzeit, Lücken im Verständnis der menschlichen Gesundheit und Krankheit in ihrer Wechselhaftigkeit zu schließen, und viele Forscher arbeiten an Möglichkeiten, krankheitsbezogene Daten zu generieren und zu analysieren. Die Anwendungsgebiete reichen vom Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Wirt und Krankheitserreger und Infektionskrankheiten, Krebs bis hin zum besseren Verständnis chronischer und komplexer nicht übertragbarer Krankheiten und der Verbesserung der personalisierten Medizin.

 

Cathie Wood betont in ihrem Ausblick weiter, dass Künstliche Intelligenz das Wachstum in allen Innovationsbereichen beschleunigt, die Produktivität steigert und die Kosten für Forschung und Entwicklung rapide senkt. Sie prognostiziert erhebliche Auswirkungen auf Wirtschaftswachstum und Aktienmärkte, wobei disruptive Innovationen erheblich an Wert gewinnen werden. Disruptive Innovationen könnten mehr als zwei Drittel des globalen Aktienmarktes beherrschen und bis 2030 um 38 % wachsen.

 

Insbesondere wird aber die wachsende Bedeutung von Bitcoin für institutionelle Anleger und das rasante Wachstum von Stablecoin-Transaktionen hervorgehoben.

 

 

RobinHood Markets und Coinbase: Auch langfristige Profiteure von der erwarteten Rallye im Krypto-Markt ?

 

Letzteres konnten Anleger an den neuesten Quartalszahlen von RobinHood Markets (HOOD; Marktkapitalisierung: 567 Mrd. US-Dollar) und Coinbase (COIN; Marktkapitalisierung: 69 Mrd. US-Dollar), die beide in der vergangenen Handelswoche präsentiert wurden, auf beeindruckende Weise bestätigt sehen.

 

Die Einnahmen aus dem Handel mit allen angebotenen Wertpapiearten (Aktien, Anleihen, Optionen, Kryptos) stiegen bei Robinhood Markets im vierten Quartal um 200 % auf 672 Mio. US-Dollar, wobei insbesondere der Handel mit Kryptowährungen mit einem Anstieg von 700 % auf 358 Mio. US-Dollar herausragende Volumina hervorbrachte.

 

Coinbase meldete für das vierte Quartal ein Handelsvolumen von 439 Mrd. US-Dollar, was einem Anstieg von 137 % gegenüber dem Vorquartal (185 Mrd. US-Dollar) entspricht. Das war fast dreimal so viel wie im vierten Quartal 2023 (154 Mrd. US-Dollar). Analysten hatten für das vierte Quartal 2024 lediglich 216 Mrd. US-Dollar erwartet, womit die Konsenserwartungen um mehr als 100 % geschlagen wurden, was an der Börse wirklich selten passiert – und wenn, dann sollten Börsianer eine solche Pulverisierung der Analystenschätzungen ernst nehmen – dass diese sich nämlich nur als ein Strohfeuer erweisen, dürfte bei so hohen Überbietungen der Konsensschätzungen eher selten der Fall sein.

 

Ein entscheidender Treiber der Krypto-Rallye ist laut den Managern von Coinbase natürlich Trumps Wahlsieg und seine kryptofreundliche Haltung. Donald Trump plant, die USA zur “Krypto-Hauptstadt der Welt” zu machen und regulatorische Erleichterungen voranzutreiben.

 

Unter seiner Regierung wurden mehrere kryptofreundliche Regulierer ernannt, darunter Mark Uyeda als SEC-Vorsitzender sowie neue Führungen bei CFTC und FDIC. Diese Behörden arbeiten bereits an neuen Kryptorichtlinien. Die SEC formiert eine Krypto-Arbeitsgruppe, während Risikokapitalgeber David Sacks für das Weiße Haus ein Rahmenwerk für eine legale Krypto-Industrie entwickelt.

 

Laut Coinbase-Finanzchefin Alesia Haas erleben wir aktuell eine neue Wachstumsphase für Krypto:

 

„Wir stehen wirklich am Beginn einer neuen Ära für Krypto, sowohl durch die politische Wende im Weißen Haus als auch durch krypto-freundliche Gesetzgeber im Kongress.”

 

Parallel zur Entspannung der Regulierung bereitet der Kongress Gesetze vor, die Stablecoins offiziell regulieren sollen. Und genau darauf zielte Cathy Wood in ihrem Ausblick für 2025 ab. Diese digitalen Währungen, die meist an den US-Dollar gekoppelt sind, könnten unter klaren regulatorischen Bedingungen eine wettbewerbsfähige Zahlungsalternative werden. Coinbase könnte davon besonders profitieren, da das Unternehmen Mitbegründer des Stablecoins USDC ist. Die Einnahmen aus dem Stablecoin-Sektor stiegen im 4. Quartal auf 641 Mio. US-Dollar, ein Anstieg von 71 % im Vergleich zum Vorjahr. Analysten hatten nur mit 611 Mio. US-Dollar gerechnet.

 

Zudem prüft Coinbase eine Rückkehr zu seinen Plänen, eigene Aktien und andere Wertpapiere auf der Blockchain zu tokenisieren.

 

Larry Fink, CEO von BlackRock geht ohnehin davon aus, dass nahezu alle Finanzprodukte bis 2030 tokenisiert werden, also in einer Blockchain protokolliert werden. Über die Vorteile dieser Tokenisierung haben wir im Marktradar vom 10. Februar ausführlich berichtet.

 

Coinbase könnte auch auf juristischer Ebene von Trumps Politik profitieren. Die SEC hatte Coinbase 2023 unter Biden verklagt, weil die Plattform angeblich nicht registrierte Wertpapiere verkauft hat. Coinbase bestreitet diese Vorwürfe. Die neue Trump-Administration könnte den Fall jedoch fallen lassen oder eine Einigung erzielen, die es Coinbase erlaubt, seinen Betrieb uneingeschränkt fortzusetzen. Dies könnte neue Möglichkeiten für Token-Listings und zusätzliche Kryptodienstleistungen eröffnen, was das Umsatzwachstum weiter antreiben könnte.

 

 

Altcoins vor der Rallye: Chainlink (LINK)

 

Chainlink (LINK) wurde 2017 von Sergey Nazarov und Steve Ellis gegründet, die gemeinsam mit dem Cornell-Professor Ari Juels ein Whitepaper veröffentlichten, das die Vision eines dezentralen Orakel-Netzwerks skizzierte. Blockchain Orakel sind Drittanbieter-Dienste, die Smart Contracts mit externen Informationen versorgen. Dieses Netzwerk sollte die Herausforderung lösen, zuverlässige externe Daten für Smart Contracts bereitzustellen. 2019 wurde das Chainlink-Netzwerk offiziell gestartet und hat seitdem kontinuierlich an Bedeutung gewonnen.

 

Chainlink (LINK) fungiert damit als Bindeglied zwischen der Blockchain-Technologie und realen Datenquellen, was insbesondere für die Integration von Smart Contracts in traditionelle Finanzsysteme von Bedeutung ist.

 

In der traditionellen Finanzbranche sind genaue und aktuelle Daten essentiell, um beispielsweise Entscheidungen für Transaktionen an der Börse zu treffen. Chainlink ermöglicht es, solche Daten sicher und unveränderlich in Blockchain-Netzwerke zu integrieren.

 

Bereits angewendet werden diese Dienste beispielsweise bei folgenden Informationsbeschaffungen:

 

Dezentrale Finanzplattformen (DeFi) nutzen Chainlink, um aktuelle Marktpreise für Vermögenswerte zu erhalten, was für die Preisbildung und Risikobewertung unerlässlich ist.

 

Smart Contracts können durch Chainlink für Versicherungsgesellschaften automatisch Schadensfälle verifizieren und Zahlungen auslösen, basierend auf realen Ereignisdaten.

 

Automatisierte Handelsstrategien können an der Börse durch Chainlink auf Echtzeit-Marktdaten zugreifen und entsprechend agieren.

 

Durch die Integration von Chainlink können traditionelle Finanzdienstleister zusammengefasst die Vorteile der Blockchain-Technologie nutzen, ohne auf genaue und vertrauenswürdige Daten verzichten zu müssen.

 

Im laufenden Jahr 2025 hat das Unternehmen Chainlink Labs, das hinter der Kryptowährung Chainlink steht und mehr als 100 Mitarbeiter beschäftigt und für die Entwicklung und den Betrieb des Chainlink-Netzwerks verantwortlich ist, bedeutende Fortschritte gemacht, insbesondere durch die Einführung eines Cross-Chain-Interoperabilitätsprotokolls (CCIP). Dieses Protokoll ermöglicht die nahtlose Verbindung zwischen verschiedenen Blockchains und traditionellen Finanzsystemen (TradFi). Mehrere weltweit führende Banken arbeiten bereits mit Chainlink zusammen, um weitere Anwendungen für dieses Protokoll zu erforschen.

 

Analysten sehen in diesen Entwicklungen ein großes Potenzial für Chainlink. Prognosen deuten darauf hin, dass der LINK-Token, die native Kryptowährung des Netzwerks, von diesen Innovationen deutlich profitieren wird. Einige Experten erwarten, dass Chainlink in den kommenden Jahren eine führende Rolle im Bereich der dezentralen Orakel-Netzwerke einnehmen wird.

 

In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass Chainlink eine neue Strategie eingeführt hat, um ein großes Problem der künstlichen Intelligenz anzugehen – nämlich die Halluzinationen, zu denen die KI neigt, wenn die Informationen Lücken in der Aufarbeitung oder eine unschlüssige Haltung bei der Bewertung aufweisen. Wenn große Sprachmodelle (LLMs) Daten falsch interpretieren oder sogar fälschen, um gewünschte Antworten bieten zu können, dann können die Folgen für Finanzdienstleister kostspielig sein. Anstatt sich auf ein einziges KI-Modell zu verlassen, verwendet Chainlink daher nun einen Multimodell-Ansatz und nutzt nicht nur ein KI-System, sondern gleich drei: OpenAI, Google und Anthropic. Genauer formuliert: ChatGPT-4o von OpenAI, Gemini 1.5 Pro von Google und Claude 3.5 Sonnet von Anthropic. Diese drei LLMs analysieren Finanzinformationen jeweils unabhängig voneinander.

 

 

Am Wochenende wurde zudem bekannt, dass Chainlink’s CCIP Protokoll mit Ripple zusammenarbeitet, um Stablecoin-Daten in DeFi-Systeme zu integrieren und die Interoperabilität zwischen verschiedenen Blockchains zu verbessern.

 

Die langfristige Vision eines von Chainlink angebotenen Orakel-Netzwerkes besteht letztendlich darin, ein automatisiertes, skalierbares System zur Verarbeitung von Finanzdaten zu schaffen, das die globale Finanzbranche, so wünschen es sich natürlich die mehr als 100 Mitarbeiter von Chainlink Labs, nicht nur ein bisschen, sondern grundlegend verändern wird.

 

Der Chart von LINK befindet sich in einer Range zwischen 18 und 26 Euro, überstieg diese Range Mitte Dezember kurzfristig bis zu 28 Euro und notierte am Freitag zur Schlussglocke der Wall Street bei 18,53 Euro, also nahe der Unterkante dieser Range. Im Februar gab es zwar auch ein paar Tage, an denen LINK sich leicht unterhalb der 18 Euro-Marke bewegte, was wir momentan aber noch nicht als Austritt aus der Range bewerten.

 

LINK notiert etwa 80 % über dem Kurs vom 6. November, an dem Trumps Wahlsieg verkündet wurde. Daher halten wir LINK für Trendfolger weiterhin handelbar.

 

Wir können uns zwar durchaus vorstellen, dass ein Unterschreiten von 18 Euro noch im Februar oder März passieren kann, sehen Kurse unter 18 Euro aber als eine gute langfristige Einstiegschance für alle an, die vor Trumps Wahlsieg noch nicht in diesem Coin investiert gewesen sind.




Saisonale Idee der Woche: Beijer B-Aktie

 

Das schwedische Unternehmen Beijer (WKN: A3CMPX; Marktkapitalisierung: 7,6 Mrd. Euro) vertreibt und wartet Kühlsysteme wie Klimaanlagen, Kühlschränke und Wärmepumpen. Es ist dabei mehr als ein Dienstleister als ein Produkthersteller tätig. Das Unternehmen bedient die Nachfrage nach gewerblicher Kühlung (Lebensmittelgeschäfte, Einkaufszentren, Hotels), industrieller Kühlung (Rechenzentren, Büros, Eisbahnen) und Komfortkühlung (Privatwohnungen, Geschäftsräume). Beijer Ref verkauft seine Expertise unter anderem an Installateure von Kälteanlagen, Bauunternehmen und auch Kühlschrankhersteller. Das Unternehmen erwirtschaftet den Großteil seines Umsatzes auf dem europäischen Markt, beginnt in Nordamerika Fuß zu fassen und expandiert aktuell auch in die Region Asien / Pazifik. Insgesamt ist Beijer in 45 Ländern präsent.

 

 

Gemäß eigenen Angaben verfügt Beijer über eine starke Logistikinfrastruktur mit über 500 Filialnetzen und sechs Kältemittelfüllstationen, die alle Vertriebskanäle unterstützen. Beijer engagiert sich für die Förderung energieeffizienter und umweltfreundlicher Kühltechnologien. Eine hochqualifizierte Belegschaft von über 6.000 Mitarbeitern weltweit, die lokales Fachwissen und kundenorientierten Service gewährleistet, soll zeitliche Lücken bei der Wartung oder bei Service-Reparaturen nahezu ausschließen.

 

In der vergangenen Woche verkündete die EU ihre Initiative „InvestAI“. Mit Investitionen in Höhe von 200 Mrd. EURO will man bei der Künstlichen Intelligenz mitmischen. Im Ukraine-Krieg gibt es erste Hinweise auf eine Entschärfung. Beim Wiederaufbau würden dann vor allem europäische Unternehmen zum Zug kommen. 

 

Beijer könnte sowohl am Bau von Rechenzentren auf europäischem Boden als auch vom Wiederaufbau in der Ukraine profitieren, was in den Schätzungen für die Zukunft sicherlich noch nicht eingepreist ist.

 

Beijer veröffentlichte am 31. Januar Zahlen für das vierte Quartal. Nettoumsätze und das EBITA lagen über den Konsensschätzungen. Das Management musste aber einen leichten Rückgang der Rentabilität melden, der auf die verwässernde Wirkung der jüngsten Übernahmen in Nordamerika zurückgeführt wurde. 

 

Trotz dieser Herausforderungen konnte die Region Asien-Pazifik Margenverbesserungen verzeichnen. Die Zahlen stiegen von 9,8 % im vierten Quartal des Vorjahres auf 10,8 %, was auf eine stärkere Konzentration auf Eigenmarken und eine erhöhte Nachfrage zurückzuführen ist. 

 

Alle Produktsegmente von Beijer verzeichneten im vierten Quartal tatsächlich ein positives organisches Wachstum. Die Segmente Heizung, Lüftung und Klimaanlage sowie Erstausrüstung verzeichneten jeweils einen Zuwachs von 8 %. Die Segmente gewerbliche und industrielle Kühlung wuchsen um 4 %. Das Unternehmen meldete außerdem einen rekordverdächtigen operativen Cashflow in Höhe von 3.464 Millionen Schwedische Kronen für das Gesamtjahr, trotz eines strategischen Lageraufbaus in den USA. 

 

Analysten haben die robuste Leistung des Unternehmens anerkannt. Jefferies kommentierte die Ergebnisse mit den Worten: “Insgesamt unterstreicht diese Leistung die solide Erfolgsbilanz und Leistung von Beijer Ref in einem schwierigen Marktumfeld, und wir erwarten eine positive Reaktion in der heutigen Handelssitzung.”

 

Die positive Reaktion ließ aber an der Börse in Stockholm etwas auf sich warten und erfolgte erst am 6. Februar, als ein Ausbruch über den leichten Widerstand bei 165 Schwedischen Kronen gelang. Am Donnerstag erfolgte eine zweite Up-Bewegung, die am Freitag jedoch nicht auf neue Käufer stieß. Die jüngsten Anstiege wurden auch von keinem erhöhten Handelsvolumen begleitet, so dass der aktuelle positive Impuls noch nicht auf starken Füßen steht. 

 

Mit den positiven News von Europas Aufholjagd in Richtung KI und Rechenzentren und einer möglichen Beendigung des Russland-Ukraine-Krieges könnte es der Aktie aber gelingen, aus der Range, in der die Aktie seit Ende September zwischen 150 und 180 Schwedische Kronen festsitzt, nach oben auszubrechen.

 

Von 2024 auf 2026 soll der Gewinn laut Schätzungen um 40 % gesteigert werden können, da erscheint uns ein aktuelles KGV von 37 durchaus angemessen.

 

Eine saisonale Rückschau über die Mittelwertanalyse ergibt, dass bis zum 13. März noch eine kleine Schwächephase durchlaufen werden könnte, spätestens aber danach könnte es bis in den April hinein nach oben gehen. Ein signifikantes Verlaufshoch könnte die Aktie laut Mittelwertanalyse am 16. Juli erreichen. Vom 16. Juli bis zum 11. Oktober würde die Aktie dann die schwächste Phase des Jahres durchlaufen.

 

Schauen wir mal, wie sich die Aktie in den vergangenen vier Jahren vom 17. Februar bis zum 16. Juli entwickelt hat:

 

Vom 17. Februar bis zum 16. Juli 2024 stieg die Aktie um etwas mehr als 25 %. Der 16. Juli hätte sich auch als fast idealer Exit für einen Season-Trader erwiesen.

 

Vom 17. Februar bis zum 16. Juli 2023 verlor die Aktie etwas mehr als 25 % an Wert. Hier hätte sich der 17. Februar als sehr ungünstiger Einstieg für einen Season-Trader erwiesen.

 

Vom 17. Februar bis zum 16. Juli 2022 stieg die Aktie um etwas mehr als 8 %. Als idealer Exit hätte sich für unseren Season-Trader der 21. April erwiesen; an dem Tag hätte er den Trade mit einem Gewinn von etwas mehr als 25 % abschließen können.

 

Vom 17. Februar bis zum 16. Juli 2021 stieg die Aktie um fast 40 %. Als idealer Exit hätte sich für unseren Season-Trader der 26. August erwiesen; an dem Tag hätte ein Season-Trader den Trade bei der runden Kursmarke von 200 Schwedischen Kronen mit einem Gewinn von etwas mehr als 65 % abschließen können.

 

Wir planen die Aktie am Montag mit Kursziel 200 Schwedische Kronen zu kaufen – Schlusskurs am Freitag: 169,25 Schwedische Kronen. Spätestens am 16. Juli würden wir die Aktie verkaufen, eventuell würden wir aber am 19. April einen Teilverkauf oder sogar Komplettverkauf vornehmen.



Trades aus der vergangenen Woche im Musterdepot und weiteres geplante Vorgehen

 

In der vergangenen Handelswoche haben wir wieder Trades durchgeführt. Interessierte können die Trades auf wikifolio.com verfolgen, indem sie zum Beispiel im Suchfeld “Marktradar” eingeben.

 

Das wikifolio “Marktradar” gewann in der vergangenen Handelswoche 0,59 %, liegt seit Jahresbeginn mit 1,9 % im Minus.

 

Wir sind aktuell in der Anlageklasse Volatilität ausschließlich Short positioniert.

 

Als Aktien-Favoriten für 2025 halten wir die europäischen Aktien 2G Energy, Camurus, Kontron, PVA Tepla, Raiffeisen Bank International.

 

Im Rahmen unserer Strategie “Defensiv von Links Unten nach Rechts oben” halten wir die Aktien von W.R. Berkley Corporation, Louisiana Pacific Corp., Parker Hannifin Corporation, RadNet, Tyler Technologies, Churchill Downs, BWX Technologies, Brown & Brown, Stryker Corp., Ensign Group, Costco Wholesale, MercadoLibre, Waste Management, Broadridge Financial Solutions, Hartford Financial Services Group, Mastercard, Alphabet, Paychex, Intercontinental Exchange, Church & Dwight. Aktuell halten wir 20 Dauerläufer-Aktien und wollen diese Anzahl konstant halten. Wir wollen diese Aktien über mehrere Monate halten und meist nach Kursanstiegen peu à peu abstoßen, um dafür schnell neue Dauerläufer zu kaufen.

 

Für unser Trading von saisonalen Chancen halten wir Call-Optionsscheine auf Micron Technology, Coloplast und Salesforce, die Aktien von Wienerberger, Vossloh, Ansys, YOC AG, Primoris Service Corp., Porr AG. Die Aktie von Powell Industries und den Call- Optionsschein auf Schlumberger haben wir verkauft  Wir planen nun einen Einstieg in die Beijer-B Aktie.

 

Als Earnings-Trade halten wir aktuell Entergy, Cheesecake Factory, Globus Medical, Planet Fitness, Henry Schein, ExlService, Pure Storage. Die Aktie von GoDaddy werden wir am Montag verkaufen.

 

Im Rahmen von Short-Trades halten wir Short-Positionen auf den S&P 500 und Nvidia.

 

Im Rahmen des Handels von Assets fern von Aktien halten wir aktuell neun ETPs auf Kryptowährungen: Bitcoin (BTC), Tron (TRX), Ripple (XRP), Ethereum (ETH), Solana (SOL), Sui (SUI), Cardano (ADA), Polkadot (DOT), Ondo (ONDO). Außerdem halten wir eine Long-Position in Kupfer. Die Long-Position auf Weizen haben wir verkauft. Wir planen nun einen Kauf eines ETPs auf die Kryptowährung Chainlink (LINK).

 

 

Hinweis:

Gemäß §34 WpHG weise ich darauf hin, dass die Kolumne “Marktradar” ausschließlich Informationszwecken dient und in keinem Fall Empfehlungen zum Kauf von Aktien oder anderen Wertpapieren darstellen. Ich gebe hier ausschließlich meine eigene Meinung wieder und berate niemanden. Die hier vorgetragenen Ideen können vom Autor aktiv in seinen privaten Depots (inklusive wikifolios) umgesetzt werden oder auch nicht. Interessenkonflikte können in jedem Fall und jederzeit bestehen. Auch wenn ich die Kolumne nach bestem Wissen und Gewissen schreibe, können jederzeit Fehler auftauchen. Die Haftung für Vermögensschäden, die aus der Nutzung der von mir veröffentlichten Ausführungen für eine Anlageentscheidung resultieren können, ist kategorisch ausgeschlossen. Ich lehne jegliche Haftung für allfällige Verluste oder Schäden irgendwelcher Art ab, die direkt oder indirekt durch die Benutzung des Inhalts entstehen.



Seit 2014 ist Stefan Pröhl bei wikifolio aktiv. Dort setzt er Rotationsmodelle auf Wochen-, Monats- oder Quartalsbasis um.

Die Idee zum Marktradar ist entstanden, weil ihm bisher ein vernünftiges Modell fehlte, mit dem er sich täglich einen schnellen Überblick verschaffen kann, in welche Sektoren und Branchen gerade Kapital hineinfließt und aus welchen gerade Kapital abgezogen wird.

Mit dem von ihm entwickelten “Marktradar” kann er täglich für jeden Sektor bzw. jede Branche fünf Tagesstempel vergeben: “Kaufen oder Aufstocken”, “Buy the dip ?”, “Bodenbildung oder Seitwärts”, “Abwarten oder auf Sell Off spekulieren”, “Unter Beobachtung”.

Diese “Top Down” Analyse gibt ihm täglich wichtige Hinweise und Tipps zur Intermarketanalyse. Mit dem Schreiben dieser Kolumne dokumentiert er auf hoffentlich auch etwas unterhaltsame Weise die Tipps und Hinweise, die ihm der Marktradar liefert.

Mit jedem Wissen entsteht auch Unwissen. Nur so kann Stillstand, Leere, Einrosten im Kopf verhindert werden. Täglich gibt es Neues zu entdecken und täglich werden Überzeugungen revidiert. Das ist das Mindset, dem auch diese Kolumne folgt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert