Neben vielen anderen Informationen findest Du in den nächsten Leseminuten Antworten auf folgende Fragen:
Warum wir langfristig bullisch bleiben, kurzfristig aber Korrekturen einplanen
Warum Daten zur US-Inflation in dieser Woche die Märkte nach unten oder nach oben treiben könnte
Warum Mister Market irgendwann hohe Anleiherenditen und niedrige Leitzinsen positiv bewerten könnte
Warum die Bären nun auf das Handelsvolumen und den VIX-Index schauen werden
Warum Kupfer am 2. Januar sein Tief für 2025 gesehen haben könnte
Warum die Altcoins Cardano, Polkadot und Cosmos an der Infrastruktur für ein Internet der Blockchains arbeiten
Warum ein Kauf von Coloplast nun eine gute saisonale Idee sein kann
Negative Korrelationen überlagern positive Daten aus der US-Wirtschaft
Warum Daten zur Inflation nun wichtig werden
Am Freitag sorgten starke Arbeitsmarktdaten für Verkaufsdruck am US-Aktienmarkt. Damit bewirken positive News über die US-Wirtschaft negative News für den Aktienmarkt. So etwas tritt in der Regel nur dann auf, wenn ein Problem alles andere überlagert und objektiv eigentlich positive News dadurch verzerrt werden. Eine solche Verzerrung ist jedoch eher der Normalzustand an den US-Aktienmärkten, denn gäbe es diese nicht, dann würden Aktienkurse nur wenig schwanken.
Dennoch tauchen aktuell so viele negative Korrelationen auf, dass diese eine solche Verzerrung aktuell überstrapazieren.
Kommen wir zunächst auf die starken Arbeitsmarktzahlen zu sprechen:
Im Dezember wurden in den USA 256.000 Stellen geschaffen, während die Analysten lediglich mit 165.000 gerechnet hatten. Den Anlegern missfielen diese eigentlich für die zukünftige konjunkturelle Entwicklung ermutigenden Zahlen, da sie die Federal Reserve mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu Leitzinssenkungen bewegen werden. Daher ist der Frust über den Wegfall von Zinssenkungen in den kommenden Monaten aktuell größer als die Freude darüber, dass die USA erfolgreich eine Rezession umschiffen wird und also kein Soft Landing, sondern ein No Landing nach den bisher erfolgten Zinssenkungen hinlegen wird.
Das klingt auf den ersten Blick etwas paradox. Die Aktienmärkte sind eben stark von negativen Stimmungen und negativen Korrelationen getrieben, die oft mehr Einfluss auf die Kurse nehmen als ein reiner, scheinbar objektiver Fokus auf den Ist-Zustand der US-Wirtschaft.
Zu den negativen Korrelationen, die aktuell institutionellen Anlegern nicht schmecken dürften, gehören neben anderen die steigenden Renditen bei den 10-jährigen US-Staatsanleihen, die aktuell mehr Fragen als Antworten aufwerfen.
Die DWS zitierte dazu vor kurzem einen ehemaligen Mitarbeiter, der das Problem wie folgt auf den Punkt zu bringen versuchte: „Die Fed hat die Zinsen seit September um 100 Basispunkte gesenkt, und im gleichen Zeitraum sind die 10-Jahres-Zinsen um 100 Basispunkte gestiegen. Das ist höchst ungewöhnlich […]. Sind es fiskalische Sorgen? Liegt es an der geringeren Nachfrage aus dem Ausland? Oder waren die Zinssenkungen der Fed vielleicht nicht gerechtfertigt? Der Markt sagt uns etwas, und für Anleger ist es sehr wichtig zu wissen, warum die langfristigen Zinsen steigen, wenn die Fed die Zinsen senkt.“
Warum die zehnjährigen Zinsen für US-Staatsanleihen steigen, obwohl die FED die Zinsen gesenkt hat, darüber machen sich aktuell viele Aktienhändler sorgenvolle Gedanken.
Die Anleiherenditen sind am Freitag im Anschluss an die Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten weiter angestiegen und die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen legte um 10 Basispunkte auf 4,78% zu. Der weiterhin robuste Arbeitsmarkt in den USA belastet die Aktienmärkte dies- und jenseits des Atlantiks – auch in Deutschland sehen wir nämlich, dass der Euro-Bund Future fällt und die Renditen für deutsche Staatsanleihen steigen, obwohl die EZB gar nicht daran denkt, die Zinsen zu erhöhen.
Hohe Anleiherenditen haben sich in der Vergangenheit immer negativ auf die Bewertung von Aktien ausgewirkt und daher gehen institutionelle Händler davon aus, dass es auch für die kommende Berichtssaison so sein wird.
Ein Redakteur vom Börseninformationsdienst TraderFox analysierte diese Anomalie, wie wir finden, sehr passend und wir wollen seine Argumentation hier wiedergeben:
“Ein anhaltender Anstieg würde die Analystenhäuser dazu zwingen, ihre Prognosen für die Unternehmensgewinne, die Fähigkeit zur Schuldentilgung, zu Übernahmen und zum Rückkauf von Aktien neu zu bewerten. Nun stellt sich natürlich die Frage, ab wann die steigenden Anleiherenditen für den Aktienmarkt gefährlich werden. Als die Zinssätze im Oktober 2023 kurzzeitig die Marke von 5 % erreichten, kam es zu einer regen Nachfrage nach US-Staatsanleihen, und die Zinssätze begannen erneut zu fallen. Aktuell aber ist die Situation eine andere. Denn wie es scheint, gibt es kaum Nachfrage nach Anleihen. Da dies auch Ende der 1990er Jahre der Fall war und die Anleiherenditen dann auf über 6 % schnellten, während die Aktien gleichzeitig einen enormen Run vollzogen, bevor sie dann in sich zusammenkrachten, gehen einige Schwarzmaler davon aus, dass wir kurz vor der nächsten Dotcom-Blase stehen. Zwar ist es durchaus möglich, dass wir Renditen bei den 10-jährigen Treasuries von über 5 % sehen könnten, was den Aktienmarkt sicherlich belasten würde. Allerdings ist es meines Erachtens ein wenig vermessen, die aktuelle Situation mit dem Ende der 1990er-Jahre zu vergleichen, in denen zahlreiche Unternehmen ihre Existenz auf Luftschlössern aufbauten. Die Situation bei den Unternehmen ist heute eine völlig andere. Zwar mag der Aktienmarkt hoch bewertet sein, doch die meisten Unternehmen generieren reale Umsätze und weisen hohe Cashflows aus. Dabei kann ich mir durchaus vorstellen, dass sich die Märkte, solange es der Wirtschaft gut geht, einfach der Renditekurve anpassen werden. So gesehen könnte das Testen der 5 %-Marke bei den 10-jährigen Anleiherenditen eher auf eine Normalisierung der Renditekurve in einem Markt, der durch Wirtschaftswachstum geprägt ist, hinweisen, als auf ein erneutes Ansteigen der Inflation.”
Sollten die nächsten Daten zur US-Inflation, die am Dienstag und Mittwoch jeweils vorbörslich veröffentlicht werden, darauf hindeuten, dass die US-Wirtschaft wächst ohne dabei hohen Inflationsdruck zu erzeugen (immerhin scheint China aktuell eher Deflation als Inflation in die Welt zu tragen), dann könnten wir eine starke Erholung bei US-Aktienindizes sehen.
Ab wann würde die negative Korrelation zwischen Zinsen und Anleiherenditen positiv vom Aktienmarkt bewertet werden ?
Philipp Haas, der in Deutschland sowohl Fondsmanager als auch wikifolio-Trader ist, verwies in seinem aktuellen Newsletter auf eine mögliche Lösung der negativen Korrelation US-Staatsanleihen kontra US-Leitzinsen in Bezug auf den US-Aktienmarkt. Eine Lösung, die diese negative Korrelation in eine positive Korrelation überführen könnte, womit hohe Anleiherenditen und niedrige US-Leitzinsen positiv mit dem US-Aktienmarkt korrelieren würden.
Donald Trump wird vermutlich den Vertrag von Jerome Powell als Chef der US-Notenbank nicht verlängern und dafür einen neuen Notenbankchef ernennen, der negative Realzinsen positiv bewertet. Für diesen FED-Chef wäre es dann kein Problem, wenn die zehnjährigen US-Staatsanleihen bei, sagen wir, 5-6 % verharren und der US-Leitzins bis auf 2 % oder niedriger gesenkt werden würde.
Das wäre vermutlich eine US-Leitzinspolitik, die im Sinne von Donald Trump wäre.
Sollte es so kommen, dann dürften sich die Akteure an der Wall Street damit schnell arrangieren und ein solcher Wechsel an der Spitze der FED könnte eine starke Rallye am US-Aktienmarkt auslösen, die womöglich bis Ende 2025 und auch darüber hinaus Bestand haben könnte. Denn relativ hohe und (wichtig:) stagnierende (!) Anleiherenditen, gepaart mit Zinssenkungen bis unter 2 %, würden sich als extrem bullisch für die Kurse an der Wall Street erweisen.
Daher bleibt unser mittel- und langfristiger Ausblick für die Entwicklung an der Wall Street bullisch.
Wo die Bären nun hinschauen
Wir wollen aber noch auf zwei bärische Signalgeber hinweisen, die temporär auf einen starken Kursverfall bei US-Aktien hinweisen, wenn wir am Dienstag und Mittwoch US-Daten bekommen, die signalisieren, dass die Inflation in die Höhe schießen könnte.
Distribution Days
Wir sahen seit Anfang Dezember bei drei großen ETFs auf die Aktienindizes S&P 500 (SPY), Nasdaq 100 (QQQ) und Russell 2000 (IWM) viele sogenannte “Distribution Days”.
Ein Distribution Day wird gezählt, wenn der entsprechende ETF gegenüber dem Vortag im Minus schließt und gleichzeitig ein höheres Volumen als gegenüber dem Vortag aufweist.
Im S&P 500 (SPY) sahen wir seit dem 9. Dezember zehn solcher Distribution Days.
Im Nasdaq 100 (QQQ) sahen wir seit dem 10. Dezember sieben solcher Distribution Days.
Im Russell 2000 (IWM) sahen wir seit dem 2. Dezember neun solcher Distribution Days.
Das sind hohe Werte, die darauf hindeuten, dass institutionelle Anleger seit Dezember Aktien eher verkauft als akkumuliert haben. Haben sie das getan, weil sie mit fallenden Kursen am US-Aktienmarkt rechnen oder liegen die Gründe woanders ?
Sollten die Daten zur Inflation heißer ausfallen als erwartet, dann könnte es am Dienstag und Mittwoch zu kräftigen Kursrücksetzern in den großen US-Aktienindizes kommen.
VIX über 19 signalisiert Risk-Off
Mahnend zeigt sich aktuell auch der CBOE Volatility Index (VIX). Dieser ist am Freitag über die Marke von 19 Punkten gestiegen. Damit schalten institutionelle Anleger jetzt wieder in den Risk-Off Modus zurück, dürften sich also mit Käufen am Aktienmarkt zurückhalten und nun eher defensive Sektoren wie Gesundheit oder Basiskonsumgüter favorisieren als offensive Sektoren wie Technologie oder zyklische Auftragsfertiger aus der Industrie.
Wie wir gleich sehen werden, wenn wir wieder unter den Radar der großen US-Aktienindizes schauen, beobachten wir eine solche Risk-Off Haltung im Sektor- und Branchen-Bereich aber noch nicht. Bis Freitag waren die Anleger immer noch gewillt, offensive Sektoren den defensiven Sektoren vorzuziehen.
Was sehen wir unter dem Radar der großen US-Aktienindizes ?
Aktuell erhalten 4 von 60 beobachteten Sektor-, Branchen- und Themen ETFs den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken”. Das entspricht einer Quote von 6,66 % (in der Vorwoche lag diese Quote bei 11,6 %).
Von den 4 Sektor-, Branchen- und Themen ETFs, die den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken” erhalten, werden 2 ETFs vom Marktradar für diesen Montag als “Trendfolgend kaufbar” eingestuft. In der Vorwoche erhielten 3 ETFs das Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar”.
Die 2 ETFs, die vom Marktradar als “Trendfolgend kaufbar” eingestuft werden, listen wir nun auf (in Klammern die Performance seit Jahresbeginn):
Fluggesellschaften (JETS; 3,43 %)
Semiconductor (SMH; 2,06 %)
Delta Airlines, United Airlines und Sun Country
Delta Airlines (DAL; Marktkapitalisierung: 43 Mrd. US-Dollar) hat am Freitag neue Quartalszahlen vorgelegt. Traditionell ist Delta Airlines die erste von den vier großen US-Fluggesellschaften, die Quartalszahlen vorlegt. United Airlines (UAL; Marktkapitalisierung: 35 Mrd. US-Dollar) wird am 21. Januar Quartalszahlen vorlegen, American Airlines (AAL; Marktkapitalisierung: 12 Mrd. US-Dollar) wird zwei Tage später, am 23. Januar, Quartalszahlen vorlegen, Southwest Airlines (LUV; Marktkapitalisierung: 19 Mrd. US-Dollar) wird am 30. Januar Quartalszahlen vorlegen.
Delta Airlines konnte im vierten Quartal mit einem Umsatz von 15,6 Mrd. US-Dollar und einem Gewinn von 1,85 USD pro Aktie die Erwartungen übertreffen. Diese lagen beim Umsatz bei 14,99 Mrd. US-Dollar und beim Gewinn bei 1,76 Mrd. US-Dollar. Getrieben von der hohen Reiselust während der Feiertage, konnte Delta Airlines hohe Umsätze verbuchen. Für das erste Quartal 2025 rechnet Delta mit einem Umsatzwachstum von 7 bis 9 Prozent und einem Gewinn von bis zu einem US-Dollar pro Aktie – das liegt deutlich über den Prognosen der Analysten. Trotz einer etwas vorsichtigen Jahresprognose für 2025 bleibt Delta Airlines aber optimistisch. Die starke Nachfrage und stabile Buchungszahlen zu Jahresbeginn stimmen das Management im Großen und Ganzen zuversichtlich.
Analysten loben das Wachstum bei den Einnahmen pro Sitzmeile, welcher ein wichtiger Indikator für die Rentabilität bei Fluggesellschaften ist. Während die gesamte Airline-Branche von den steigenden Zahlen für Reisen profitiert, setzt Delta mit einem Fokus auf Effizienz und Preisgestaltung Maßstäbe für die kommenden Monate. Trotz Inflation erwartet das Management ein robustes Jahr 2025 mit einem anhaltenden Wachstum der Reisetätigkeit.
Die Aktien von Fluggesellschaften sind seit Anfang September stark gestiegen. Dennoch nahmen Anleger am Freitag, trotz der leicht enttäuschenden Jahresprognose bei Delta Airlines keine Gewinne mit, sondern hievten die Aktie per Tagesschluss auf ein Allzeithoch.
Auch Konkurrent United Airlines konnte am Freitag von den Delta-Zahlen profitieren, wenn auch nur mit einem Tagesanstieg von 3,27 %. United Airlines konnte am Freitag aber die magische Kursmarke von 100 US-Dollar überwinden, womit wir am Freitag auch bei dieser Aktie ein neues Allzeithoch sahen.
Charttechnisch interessant sieht nun die deutlich kleinere Fluggesellschaft Sun Country Airlines (SNCY; Marktkapitalisierung: 850 Mio US-Dollar) aus.
Das Unternehmen ging erst im März 2021 an die Börse. Das Geschäftsmodell basiert auf der Bereitstellung von erschwinglichen Flugreisen, sowohl für Freizeit- als auch für Geschäftsreisende. Es werden auch Charterflüge und Frachttransporte angeboten. Der Großteil der Einnahmen wird aber mit Passagieren erzielt.
Die Airline bietet Direktverkäufe über ihre Website an, Reisende können aber auch bei Reiseveranstaltern, mit denen Sun Country Partnerschaften eingegangen ist, Flugtickets kaufen.
Nach einer Tassenformation ist im Chart nun der Ausbruch aus dem Henkel gelungen.
Die Aktie schloss am Freitag bei 16,18 US-Dollar.
Barclays hat jüngst für die Aktie ein Kursziel von 24 US-Dollar ausgerufen, was einem Kurspotenzial von fast 50 % entspricht.
Die Analysten erwarten eine deutliche Verbesserung der Airline-Fundamentaldaten in 2025, sieht insbesondere bei Billigfliegern wie Sun Country hohes Aufwärtspotenzial, weil der Wettbewerb unter den Billigfliegern nun neu geordnet wird und Sun Country als Profiteur dieser Entwicklung gesehen wird, nachdem zuvor vor allem Platzhirsche wie Delta Airlines und United Airlines vom Reiseboom profitieren konnten.
Kann sich Kupfer von der China-Schwäche abkoppeln ?
Ein starker US-Dollar und verhaltene Daten über die Industrieproduktion in China haben den Preis für Kupfer in den letzten drei Monaten des Jahres 2024 belastet. Von Anfang Oktober bis Ende Dezember verlor Kupfer etwa 12 % an Wert.
Im Marktradar vom 6. Januar haben wir geschrieben, dass Kupferminen-Aktien relative Stärke zum Kupferpreis ausbilden. Das hat uns zu folgender spekulativen Idee veranlasst:
“Da Aktien aus dem Bereich Kupferminen aktuell relative Stärke gegenüber dem Kupferpreis zeigen, weil der Kupfer-März Future (HG) am 2. Januar ein 8-Monats-Tief erreichte, würden wir aus Risk-On / Risk-Off Gesichtspunkten davon ausgehen, dass die Kupferminenaktien den Kupferpreis nach oben ziehen werden und nicht umgekehrt. Ein antizyklischer Einstieg in den Kupferpreis könnte also jetzt durch die relative Stärke bei Kupferminen-Aktien gerechtfertigt werden. Allerdings sehen viele Beobachter Potenzial bei Kupfer nur, wenn China es schafft, wieder positive konjunkturelle Impulse setzen zu können.“
Leider sind wir diese Spekulation am 6. Januar nicht eingegangen. Der Kupfer-März Future stieg von Montag bis Donnerstag um über 5 %, zeigte eine imposante Rallye, die im Chart vier fette grüne Kerzen erzeugte, die zudem von hohem Handelsvolumen begleitet waren. Am Freitag verharrte der Kupferpreis dann auf dem am Donnerstag erreichten Niveau.
Der Anstieg kam überraschend deshalb, weil es weder positive Impulse aus China gab noch eine signifikante Abschwächung des US-Dollars gegenüber anderen Währungen.
Wir gehen nun davon aus, dass der Kupferpreis am 2. Januar sein Tief für 2025 gesehen hat und sich nun in Richtung 5 US-Dollar bewegen wird, was einem aktuellen Potenzial von etwa 16 % entspricht.
Dass die Rezession in den USA 2025 nicht kommen wird, halten wir nun für ziemlich sicher. Sollte das US-Wachstum höhere Inflationsraten erzeugen, dann wird der Kupferpreis davon profitieren. Gegenwind könnte der Kupferpreis erhalten, sofern die Stärke des US-Dollars nicht abnimmt. Auch eine ausbleibende Belebung der Konjunktur in China könnte dem Kupferpreis temporär zusetzen.
Wir spekulieren jetzt allerdings auf einen kleinen Rücksetzer, bevor wir einen Einstieg in Kupfer eingehen.
Altcoins vor der Rallye: Cardanao (ADA), Polkadot (DOT) und Cosmos (ATOM)
In unserem Musterdepot, das bei wikifolio unter dem Titel Marktradar als Zertifikat investierbar gemacht wurde, halten wir neben dem Bitcoin die Altcoins Ethereum (ETH), Ripple (XRP), Solana (SOL), Sui (SUI) und Tron (TRX). Wir gehen davon aus, dass die Dominanz des Bitcoin in der Marktkapitalisierung gegenüber den Altcoins in den kommenden Wochen weiter abnehmen wird. Falls der Bitcoin wieder über die psychologische Marke von 100.000 US-Dollar steigt, dann dürfte sein Aufwärtspotenzial recht begrenzt sein. Zumindest im Vergleich zu vielen Altcoins. Während der Bitcoin dann vielleicht noch Potenzial für Kursgewinne zwischen 10 bis wohl maximal 50 % haben wird, könnte so mancher Altcoin um 100 bis 1.000 % zulegen. Das ist zumindest die Spekulation, die wir hier aktuell spielen wollen. Daher wollen wir, bevor die zweite Bullrun-Welle beginnt, laufend Altcoins dazu kaufen.
Die erste Bullrun-Welle war mit dem Wahlsieg von Donald Trump gestartet; die zweite könnte kurz nach dem 21. Januar beginnen, wenn Donald Trump ins US-Präsidentenamt eingetreten ist.
Womöglich werden Privatanleger bereits im Vorfeld auf den Bullrun setzen. Am Freitag war zumindest gut zu erkennen, dass die meisten Altcoins den Sell-Off bei Risk-On Aktien aus dem Bereich Software nicht mitgemacht haben; also alte Tiefs nicht unterschritten haben.
Heute wollen wir drei Altcoins vorstellen, die im Bereich Interoperabilität aktiv sind und jeweils andere Umsetzungsideen für ein “Internet der Blockchains” in ihren Whitepapers als Roadmap festgelegt haben.
Cardano (ADA)
Cardano (ADA) wurde 2015 von Charles Hoskinson, einem der Mitbegründer von Ethereum, ins Leben gerufen. Hoskinson gründete das Unternehmen IOHK (Input Output Hong Kong), das die Entwicklung von Cardano leitet. Das Projekt verfolgt einen wissenschaftlichen Ansatz, indem es Peer-Reviews und evidenzbasierte Methoden einsetzt, um eine sichere und nachhaltige Blockchain-Plattform zu schaffen. Die Plattform ging 2017 live und hat seitdem mehrere Entwicklungsphasen durchlaufen, darunter Byron (Gründung), Shelley (Dezentralisierung), Goguen (Smart Contracts) und Bashon (Skalierung). Der letzte Meilenstein soll nun Voltaire werden.
Die Entwicklungsphasen oder „Epochen“ von Cardano sind nach prominenten Persönlichkeiten der Poesie und Informatik benannt, wie Lord Byron, Percy Bysshe Shelley, Joseph Goguen, Matsuo Bashō und Voltaire.
Die erste Phase „Byron“ legte den Grundstein der Cardano-Blockchain – zu diesem Zeitpunkt bestand Cardano aus einer Wallet, mit der man ADA-Tokens senden und empfangen konnte.
Die zweite Phase “Shelley“ konzentrierte sich auf die Dezentralisierung – wichtige Aufgaben in Bezug auf einer Infrastruktur, wie das Betreiben der Cardano Stakepools wurden an die Community übergeben.
Mit der dritten Phase “Goguen” implementierte Cardano Smart Contracts und markierte damit den Startschuss eines stetig wachsenden Ökosystems mit immer neuen Projekten und Anwendungsfällen.
Die vierte Phase “Bashō” konzentriert sich auf die Skalierung der Blockchain.
Die fünfte und auch letzte Phase wird “Voltaire” genannt und führt vor allem Governance-, Abstimmungs- und Finanzverwaltungsfunktionen ein.
Gemäß der Roadmap, welche bereits zu Beginn des Cardano Launches im Jahr 2015 von den Gründungsfirmen herausgegeben und seitdem systematisch Stück für Stück umgesetzt wurde, markiert die Voltaire Ära die finale Entwicklungsphase der Cardano Blockchain. Das heißt, mit erfolgreicher Implementierung wird die Cardano-Community alle nötigen Infrastrukturbausteine und Tools besitzen, um komplett die Kontrolle über das Cardano-Netzwerk zu übernehmen.
Sind die neuen Abstimmungs- und Finanzsysteme also aktiviert, befindet sich Cardano auf einem ebenen Spielfeld. Die Gründungsfirmen werden keine gesonderten Rechte oder Vorzüge mehr haben und werden wie jedes normale Community-Mitglied der dezentralen Entscheidungsfindung durch das Cardano-Governance-System untergeordnet sein.
Das Ende der Roadmap markiert damit nicht das Ende der Entwicklung, sondern vielmehr den Beginn einer neuen, nun komplett dezentral organisierten Ebene der Durchführung.
Cardano strebt auch an, verschiedene Blockchains miteinander zu verbinden, um den Austausch von Werten und Informationen innerhalb verschiedener Blockchains zu ermöglichen. Konkurrenten auf dem Gebiet der Interoperabilität sind die Projekte Polkadot und Cosmos, die die Coins DOT und ATOM herausgeben.
Am Wochenende wurde bekannt, dass Cardano eine Partnerschaft mit BitcoinOS eingeht, um ein sicheres Bitcoin-Brückensystem über die BitcoinOS Grail Bridge einzuführen. Die Partnerschaft soll Unmengen von Dollar an Liquidität freisetzen und Cardano-Benutzern Zugang zu einem riesigen Pool an Vermögenswerten gewähren. Dieser Zufluss hat erhebliches Potenzial, Cardano-DeFi-Anwendungen zu beschleunigen und die Entwicklung innovativer Finanzprodukte und -dienstleistungen zu ermöglichen. Für den Bitcoin führt diese Zusammenarbeit eine neue Ebene der Programmierbarkeit ein. Sie ermöglicht es dem Bitcoin-Netzwerk, Smart Contracts abzuschließen und nahtlos mit anderen Blockchains zu interagieren. Diese Entwicklung erweitert die Möglichkeiten für Bitcoin-Inhaber, die sich nun sicher mit ADA und den damit verbundenen Diensten verbinden können.
Außerdem wurde bekannt, dass Cardano eine Partnerschaft mit dem spanischen Erstligisten FC Barcelona eingeht, um Blockchain mit Fußball zu verbinden. Damit sollen Fans des FC Barcelona unter anderem Zugang zu NFTs bekommen, die an reale Fanartikel wie beispielsweise signierte Trikots gekoppelt sind.
Polkadot (DOT)
Polkadot (DOT) wurde 2016 von Dr. Gavin Wood, ebenfalls einem Mitbegründer von Ethereum, ins Leben gerufen. Dr. Wood entwickelte Solidity, die Programmiersprache von Ethereum, bevor er Parity Technologies gründete, die das Polkadot-Protokoll entwickelt. Das Projekt wird von der Web3 Foundation unterstützt, einer Organisation, die sich der Förderung einer dezentralisierten Internet-Architektur verschrieben hat.
Die Vision von Polkadot ist es, eine Plattform zu schaffen, die verschiedene Blockchains miteinander verbindet und gleichzeitig die Probleme der Skalierbarkeit und Sicherheit löst.
Nach einem erfolgreichen Initial Coin Offering (ICO) im Jahr 2017 und dem Start der Mainnet-Phase im Jahr 2020 hat Polkadot schnell an Bedeutung gewonnen. Inzwischen zählt Polkadot über 100 Projekte, die auf seiner Relay-Chain aufgebaut sind, darunter DeFi-Anwendungen, NFT-Marktplätze und Blockchain-basierte Identitätslösungen.
Cosmos (ATOM)
Cosmos (ATOM) wurde 2014 von Jae Kwon und Ethan Buchman gegründet, unterstützt durch die Interchain Foundation (ICF), eine Schweizer Organisation, die Forschung und Entwicklung für sichere, skalierbare und dezentralisierte Netzwerke fördert. Das Initial Coin Offering (ICO) des nativen Tokens ATOM fand 2017 statt, und das Netzwerk wurde zwei Jahre später, 2019, in Betrieb genommen.
Cosmos zielt darauf ab, ein „Internet der Blockchains“ zu schaffen, indem es verschiedenen Blockchains ermöglicht, nahtlos miteinander zu kommunizieren und Transaktionen durchzuführen. Dies wird durch die Verwendung proprietärer Open-Source-Tools erreicht, die die Interoperabilität zwischen den Blockchains im Netzwerk erleichtern. Im Cosmos-Ökosystem wird jede Blockchain als „Zone“ bezeichnet. Das Ziel ist es, so kann man es zumindest dem offiziellen Whitepaper von Cosmos entnehmen, in Parallelschaltungen Blockchains laufen zu lassen, ohne dass diese sich in ihren Sicherheits-Vorkehrungen und einzelnen Use Cases in die Quere kommen.
Der native Token ATOM spielt eine zentrale Rolle im Cosmos-Netzwerk. Er wird für die Sicherung des Netzwerks durch Staking verwendet, wobei Benutzer ATOM-Token halten und staken können, um an der Netzwerk-Governance teilzunehmen und Belohnungen zu erhalten. Zudem dient ATOM zur Bezahlung von Transaktionsgebühren innerhalb des Netzwerks.
Am Wochenende wurde bekannt, dass Babylon Labs, bekannt für seine bedeutende Rolle beim Bitcoin-Staking, eine Brücke entwickelt hat, um das Bitcoin-Netzwerk mit Cosmos zu verbinden. Dieses innovative Projekt zielt darauf ab, die Interoperabilität innerhalb des Bitcoin-Ökosystems zu verbessern. Dieses Brückenprojekt zwischen Bitcoin und Cosmos soll die Blockchain-Interoperabilität verbessern, die Nutzbarkeit digitaler Assets erweitern und die allgemeine Vielseitigkeit und Funktionalität von Bitcoin verbessern.
Fazit
Technologisch verwenden die drei Projekte unterschiedliche Ansätze, um eine Kommunikation zwischen Blockchains ermöglichen zu können.
Während Polkadot eine eigene Blockchain in Form einer Parachain aufbauen will, innerhalb derer verschiedene Blockchains parallel kommunizieren sollen und dabei an Unabhängigkeit einbüßen könnten, verzichtet Cosmos auf eine eigene Chain. Für Cosmos sollen standardisierte Inter-Blockchain Communication-Protokolle (IBC-Protokolle) genügen, um eine flexible Kommunikation zwischen Blockchains ermöglichen zu können.
IBC-Protokolle bauen auf einer Brückenarchitektur auf. Bei Brückenprotokollen gilt jede Chain als souverän und muss ihren eigenen Validator-Satz und ihre eigene wirtschaftliche Sicherheit aufrechterhalten.
Parachains versprechen, mehr Sicherheit zu bieten als eine Kommunikation über Brückenprotokolle. Wenn eine Parachain mit der Relay-Chain verbunden wird, werden Validierer zu Hütern von Sicherheit für die Zustandsübergänge dieser Parachain. Die Parachain hat nur den Overhead, einige Collator-Knoten auszuführen, um die Validierer über die neuesten Zustandsübergänge und Beweise/Zeugen auf dem Laufenden zu halten. Die Validierer überprüfen diese dann für die Parachains, denen sie zugewiesen sind. Auf diese Weise profitieren neue Parachains sofort von der Gesamtsicherheit, die die Relay-Chain bietet, selbst wenn sie gerade erst gestartet wurden.
Polkadot hebt sich also durch Parachains hervor, die eine höhere Sicherheit und zugleich mehr Flexibilität in der Kommunikation versprechen, während Cosmos die Unabhängigkeit aller Blockchains wahren will und dafür in Kauf nimmt, keine übergeordnete Sicherheitsfunktion anzubieten. Jede Blockchain muss bei Cosmos selbst für ihre Sicherheit aufkommen.
Cardano verwendet hingegen Sidechains und plant zukünftige Cross-Chain-Lösungen. Die Sidechains sollen es ermöglichen, Daten und Vermögenswerte zwischen Cardano und anderen Blockchains zu übertragen. Dieser Ansatz ist jedoch noch in der Entwicklung und weniger ausgereift als bei den Konkurrenten Polkadot und Cosmos.
Aber mit der Implementierung von Voltaire, womit die Dezentralisierung abgeschlossen ist, könnten nun bei Cardano Kräfte freigesetzt werden, die das Zukunftsthema Interoperabilität wieder stärker in den Vordergrund setzen werden. Die jüngste Nachricht über die Kooperation mit BitcoinOS verdeutlicht bereits jetzt, dass Cardano im Bereich Interoperabilität nun schnell durchstarten will.
Welche der drei technologischen Lösungen zur Interoperabilität sich letztendlich durchsetzen werden, kann aktuell nur schwer vorausgesagt werden. Möglich ist durchaus, dass alle drei Lösungen konkurrierende Eintritte in ein grenzübergreifendes Blockchain-Ökosystem bieten, um die Operabilität von Blockchains über die Grenzen des eigenen Netzwerks hinaus erweitern zu können.
Saisonale Idee der Woche: Coloplast
Laut unserem Marktradar-Modell sehen wir aktuell ein Trendfrüherkennungssignal Long für den Bereich Healthcare. Daher haben wir uns gezielt nach einer saisonalen Idee aus dem Bereich Gesundheit gemacht und sind bei dem dänischen Unternehmen Coloplast (WKN: A1KAGC; Marktkapitalisierung: 24 Mrd. Euro) fündig geworden.
Coloplast A/S ist ein weltweit führender Anbieter von Materialien, die bei einem künstlichen Darmausgang Verwendung finden (sogenanntes Stoma-Management) und auch Materialien für Patienten herstellt, die an Inkontinenz leiden. Coloplast verkauft auch Paste, Pulver, Dichtungen und Tücher. Coloplast vertreibt auch Penisimplantate, Hebegurte und Wundverbände. Coloplast entwickelt außerdem individuelle Lösungen für Menschen, die nach einem Blinddarmdurchbruch oder einem Motorradunfall starke körperliche Gebrechen bis hin zur Lähmung durchleben. Aufgrund der intimen Beschwerden der Patienten arbeitet das Unternehmen eng mit ihnen zusammen und entwickelt spezielle Lösungen, die auf die Bedürfnisse der Patienten genau abgestimmt sind.
Das Unternehmen erwirtschaftet mehr als 60 % seines Umsatzes in Europa, 24 % in anderen entwickelten Ländern und 17 % im Rest der Welt und beschäftigt etwa 15.000 Mitarbeiter. Es ist im Euro Stoxx 600 gelistet.
Eine saisonale Mittelwertberechnung zeigt, dass die Aktie die stärkste Phase im Jahr in den ersten vier Monaten des Jahres durchläuft.
Wir wollen nun schauen, wie sich die Aktie in den letzten vier Jahren zwischen dem 13. Januar und dem 30. April verhalten hat.
Vom 13. Januar bis zum 30. April 2024 stieg die Aktie um etwa 3 %. Der optimale Ein- und Ausstieg hätte 2024 aber am 25. Januar und am 12. März erfolgen müssen. Dann hätte unser Season Trader statt 3 % einen Gewinn von 26 % erzielen können.
Vom 13. Januar bis zum 30. April 2023 gewann die Aktie 13 % an Wert. Ein Ausstieg am 30. April wäre tatsächlich fast optimal gewesen. Bei einem Einstieg am 13. März, also zwei Monate später, hätte unser Season-Trader sogar einen Gewinn von 22 % erzielen können.
Vom 13. Januar bis zum 30. April 2022 verlor die Aktie 8 % an Wert. Die optimale Haltedauer in den ersten vier Monaten 2022 wäre vom 15. März bis zum 8. April gewesen. In diesen drei Wochen stieg die Aktie um 20 %.
Vom 13. Januar bis zum 30. April 2021 gewann die Aktie 15 % an Wert. Der Einstieg am 13. Januar wäre tatsächlich ein optimaler gewesen, denn unser Season-Trader wäre an keinem Tag in den Verlust gekommen. Der optimale Ausstieg wäre aber am 15. Februar gewesen. Dann hätte unser Season-Trader einen Gewinn von 17 % erzielen können. Das sind zwar nur etwa 2% mehr als am 30. April, unser Season-Trader hätte sich aber den Durchlauf einer volatilen Seitwärtsphase ersparen können.
Im Dezember 2024 hat die Aktie etwa 10 % an Wert verloren, was auch in etwa dem saisonalen Muster der Mittelwertberechnung folgt. Die Chancen stehen also ganz gut, dass die Aktie nun, Mitte Januar, wieder in eine Trendwechsel-Bewegung übergeht.
Am Freitag schloss die Aktie in Kopenhagen bei 796,80 Dänische Kronen. Um 750 Dänische Kronen sehen wir eine horizontale Unterstützung, die auf EURO-Basis etwa 100 Euro Kurswert entspricht.
Die nächsten Quartalszahlen wird Coloplast am 4. Februar veröffentlichen.
Wir planen, die Aktie über die Earnings zu halten und ein Take-Profit-Ziel um 900 Dänische Kronen zu platzieren, was einer Rendite von etwa 13 % entsprechen würde. Spätestens für den 30. April planen wir dann die Beendigung dieser saisonalen Idee.
Trades aus der vergangenen Woche im Musterdepot und weiteres geplante Vorgehen
In der vergangenen Handelswoche haben wir wieder Trades durchgeführt. Interessierte können die Trades auf wikifolio.com verfolgen, indem sie zum Beispiel im Suchfeld “Marktradar” eingeben.
Das wikifolio “Marktradar” verlor in der vergangenen Handelswoche 5,13 %, liegt seit Jahresbeginn mit 2,8 % im Minus.
Wir sind aktuell in der Anlageklasse Volatilität vorwiegend Short positioniert. Wir haben im Laufe der Handelswoche zwar wieder Long Produkte auf den VIX gekauft, nutzten den Anstieg im VIX am Freitag aber auch, um unseren Short-Vola-Anteil zu erhöhen.
Als Aktien-Favoriten für 2025 halten wir die europäischen Aktien 2G Energy, Camurus, Kontron, PVA Tepla, Raiffeisen Bank International.
Im Rahmen unserer Strategie “Defensiv von Links Unten nach Rechts oben” halten wir die Aktien von W.R. Berkley Corporation, Louisiana Pacific Corp., Parker Hannifin Corporation, RadNet, Tyler Technologies, Churchill Downs, BWX Technologies, Brown & Brown, Stryker Corp., Ensign Group, Costco Wholesale, MercadoLibre, Waste Management, Broadridge Financial Solutions, Hartford Financial Services Group, Mastercard, Alphabet, Paychex, Intercontinetal Exchange, Church & Dwight. Die Aktie von Comfort Systems haben wir verkauft, da diese Aktie gemäß unseres regelbasierten Exit-Modells als temporärer Verkaufskandidat ermittelt wurde. Aktuell halten wir 20 Dauerläufer-Aktien und wollen diese Anzahl ab nun konstant halten. Wir wollen diese Aktien über mehrere Monate halten und meist nach Kursanstiegen peu à peu abstoßen, um dafür schnell neue Dauerläufer zu kaufen.
Für unser Trading von saisonalen Chancen halten wir Call-Optionsscheine auf Micron Technology, Schlumberger und Bilfinger, Put-Optionsscheine auf die Aktien von The Trade Desk und MicroStrategy, Call-Discount-Optionsscheine auf Münchener Rück, die Aktien von Wienerberger, Vossloh, Qualys, Ansys, YOC AG. Wir planen nun einen Einstieg in Coloplast über ein Call-Hebelprodukt.
Als Earnings-Trade halten wir aktuell SLM. Pricesmart werden wir am Montag verkaufen.
Im Rahmen von Short-Trades halten wir Short-Positionen auf den Nasdaq 100 und Eli Lilly. Für den Fall, dass der S&P 500 bis etwa 5.400 Punkte korrigiert, planen wir den Kauf eines Put-Hebelproduktes auf den S&P 500.
Im Rahmen des Handels von Assets fern von Aktien halten wir aktuell sechs ETPs auf Kryptowährungen: Bitcoin (BTC), Tron (TRX), Ripple (XRP), Ethereum (ETH), Solana (SOL), Sui (SUI). Außerdem halten wir eine Short-Position für den Kakao-Future. Die Long-Position auf den Mais-Future haben wir am Freitag mit Gewinn verkauft. Wir planen Käufe in Altcoins-ETPs auf Cardano (ADA) und Polkadot (DOT). Außerdem wollen wir eine Long-Position auf den Kupfer-Future eröffnen.
Hinweis:
Gemäß §34 WpHG weise ich darauf hin, dass die Kolumne “Marktradar” ausschließlich Informationszwecken dient und in keinem Fall Empfehlungen zum Kauf von Aktien oder anderen Wertpapieren darstellen. Ich gebe hier ausschließlich meine eigene Meinung wieder und berate niemanden. Die hier vorgetragenen Ideen können vom Autor aktiv in seinen privaten Depots (inklusive wikifolios) umgesetzt werden oder auch nicht. Interessenkonflikte können in jedem Fall und jederzeit bestehen. Auch wenn ich die Kolumne nach bestem Wissen und Gewissen schreibe, können jederzeit Fehler auftauchen. Die Haftung für Vermögensschäden, die aus der Nutzung der von mir veröffentlichten Ausführungen für eine Anlageentscheidung resultieren können, ist kategorisch ausgeschlossen. Ich lehne jegliche Haftung für allfällige Verluste oder Schäden irgendwelcher Art ab, die direkt oder indirekt durch die Benutzung des Inhalts entstehen.
Seit 2014 ist Stefan Pröhl bei wikifolio aktiv. Dort setzt er Rotationsmodelle auf Wochen-, Monats- oder Quartalsbasis um.
Die Idee zum Marktradar ist entstanden, weil ihm bisher ein vernünftiges Modell fehlte, mit dem er sich täglich einen schnellen Überblick verschaffen kann, in welche Sektoren und Branchen gerade Kapital hineinfließt und aus welchen gerade Kapital abgezogen wird.
Mit dem von ihm entwickelten “Marktradar” kann er täglich für jeden Sektor bzw. jede Branche fünf Tagesstempel vergeben: “Kaufen oder Aufstocken”, “Buy the dip ?”, “Bodenbildung oder Seitwärts”, “Abwarten oder auf Sell Off spekulieren”, “Unter Beobachtung”.
Diese “Top Down” Analyse gibt ihm täglich wichtige Hinweise und Tipps zur Intermarketanalyse. Mit dem Schreiben dieser Kolumne dokumentiert er auf hoffentlich auch etwas unterhaltsame Weise die Tipps und Hinweise, die ihm der Marktradar liefert.
Mit jedem Wissen entsteht auch Unwissen. Nur so kann Stillstand, Leere, Einrosten im Kopf verhindert werden. Täglich gibt es Neues zu entdecken und täglich werden Überzeugungen revidiert. Das ist das Mindset, dem auch diese Kolumne folgt.