Neben vielen anderen Informationen findest Du in den nächsten Leseminuten Antworten auf folgende Fragen:
Warum Trump für die 50 % Zölle auf Stahl keinen Aufschub gewähren könnte
Warum der TACO-Trade nun schon passé sein könnte
Warum US-Aktien von Autoherstellern wie Ford oder General Motors heute unter Abgabedruck stehen könnten
Warum die Aktie von PayPal nun eine gute saisonale Idee sein kann
Warum die Aktie von der Friedrich Vorwerk Group immer noch eine gute Idee für Momentum-Trader sein kann
Marktradar vom Montag, 2. Juni 2025
TACO – Jedes Kind braucht einen Namen
In der vergangenen Handelswoche sorgte ein neues Schlagwort für Aufsehen an den Finanzmärkten: der sogenannte TACO-Trade. Dabei handelt es sich um ein Akronym, das der Kolumnist Robert Armstrong von der Financial Times erfunden hat:
T = Trump
A = Always
C = Chickens
O = Out
Frei ins deutsche übersetzt heißt “Trump always chickens out”, dass Donald Trump immer wieder zurück rudert – also seine harschen Drohungen nur einsetzt, um danach mit einem Faustpfand gestärkt in Verhandlungen zu gehen, damit er vor der Presse später weniger harsche Ergebnisse präsentieren kann.
Trumps öffentliche Ankündigungen, insbesondere über Truth Social, führten zuletzt regelmäßig zu starken Kurseinbrüchen, die sich im Nachhinein aber meist als gute Kaufgelegenheiten für Börsianer erwiesen haben.
So drohte Donald Trump dem europäischen Handelspartner noch am 23. Mai mit Zöllen von 50 %, nur um nach einem Gespräch mit der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, die Deadline für die Einführung der Zölle vom 1. Juni auf den 9. Juli zu verschieben, um mehr Verhandlungsspielraum zu gewähren.
Der deutsche Leitindex DAX gab am 23. Mai in der Spitze um 3 % nach, erholte sich danach aber wieder und konnte am Dienstag sogar das Allzeithoch der Vorwoche überwinden. Damit hat es sich wieder ausgezahlt, Trumps Zick-Zack Kurs zu traden, indem jeder Kursrutsch, der durch eine Trump-Drohung verursacht wurde, als Buy-The-Dip-Chance betrachtet wird. Genau das ist das, was nun als Taco-Trade bezeichnet wird.
Nun könnte am Freitag nachbörslich wieder so ein TACO-Trade ins Leben gerufen worden sein. Börsianer reagierten nach Börsenschluss aber anders, als es das TACO-Muster eigentlich nahelegen sollte.
Donald Trump verkündete am Freitag nach Börsenschluss nämlich, dass er die Zölle für die Einfuhr von Stahl in die USA von derzeit 25 Prozent auf 50 Prozent verdoppeln will. Die zusätzlichen Gebühren für Importe würden die US-Stahlindustrie stärken, sagte Trump in einer Rede im Bundesstaat Pennsylvania. Auf seiner Plattform Truth Social erklärte Trump wenig später, auch die Zölle auf Aluminium sollten auf 50 Prozent verdoppelt werden. Die höheren Zölle sollen schon an diesem Mittwoch (4. Juni) in Kraft treten.
Trump kündigte die 50%-Zölle auf Stahl am vergangenen Freitag vor Mitarbeitern eines Werkes von United States Steel an. Trump nutzte den Besuch, um ein erwartetes Abkommen zwischen United States Steel und dem japanischen Unternehmen Nippon Steel als Erfolg zu präsentieren. Trump verbreitete die Auffassung, dass das traditionsreiche US-Unternehmen weiterhin in amerikanischem Besitz und unter US-Kontrolle bleibe, auch wenn die Details der Vereinbarung mit dem japanischen Konkurrenten im Detail noch nicht bekannt sind. Die neuen Zölle würden laut Trump dem US-Geschäft des neuen Gemeinschaftsunternehmens helfen.
Wörtlich sagte er: “Ich glaube, dass die Leute, die gerade in dieses Projekt investiert haben, sehr glücklich sind, denn das bedeutet, dass niemand eure Industrie stehlen kann – bei 25 Prozent kann man irgendwie noch über den Zaun kommen, bei 50 Prozent geht das nicht mehr.”
Mister Market hat so ein America-Alone-Modell bisher eher negativ beantwortet, indem solche Ankündigungen an der Wall Street regelmäßig zu fallenden Kursen geführt haben.
US-Aktien aus dem Bereich Stahl reagierten an der Wall Street am Freitag im nachbörslichen Handel mit starken Kursanstiegen.
Der größte Flachstahlhersteller in den USA, Cliffs Natural Resources (CLF; Marktkapitalisierung: 3 Mrd. US-Dollar) stieg an der Wall Street nachbörslich um mehr als 30 %.
Das Unternehmen Commercial Metals (CMC; Marktkapitalisierung: 5,3 Mrd. US-Dollar), das Stahl vorwiegend aus Schrott produziert, stieg an der Wall Street nachbörslich um mehr als 13 %.
Nucor Corp. (NUE; Marktkapitalisierung: 25 Mrd. US-Dollar), einer der größten Stahlproduzenten in den USA, stieg nachbörslich ebenfalls um mehr als 13 %.
Steel Dynamics (STLD; Marktkapitalisierung: 18 Mrd. US-Dollar) stieg nachbörslich um mehr als 11 %.
Europäische Aktien aus dem Bereich Stahl wie das das schwedische Unternehmen SSAB (WKN: 887029; Marktkapitalisierung: 5,2 Mrd. Euro), das französische Unternehmen Vallourec (WKN: A2P22Y; Marktkapitalisierung: 3,5 Mrd. Euro) oder das deutsche Unternehmen Salzgitter (WKN: 620200; Marktkapitalisierung: 1,2 Mrd. Euro) konnten nachbörslich nicht mehr auf die Meldung reagieren, da nach 22:00 deutscher Zeit kein Handel mehr möglich war (die Meldung ging etwa um 23:00 Uhr deutscher Zeit über die Ticker).
Offensichtlich scheint Mister Market inzwischen anerkennen zu wollen, dass die Zollpolitik von Donald Trump den heimischen Unternehmen tatsächlich mehr Vorteile als Nachteile bringen wird. Das sah die Börse im April und auch im Mai aber noch ganz anders – oder ?
Tatsächlich begrüßt die heimische Stahlindustrie die Maßnahme. Sie hofft wohl darauf, dass die Stahlproduktion sich mehr ins Inland verlagert. Negative Auswirkungen werden vor allem für die Hersteller von Autos, Fahrrädern, Getränkedosen, Solarzellen und andere Fertigungen erwartet, bei denen Stahl oder Aluminium als Grundstoff verarbeitet wird.
Inzwischen hat Brüssel den USA bereits mit Vergeltungsmaßnahmen gedroht – andere Regierungen dürften folgen, sodass nicht nur Stahlexporte von Europa in die USA einen schmerzlichen Rückgang erleben dürften (sollten die 50%-Zölle am 4. Juni tatsächlich in Kraft treten), sondern auch Stahlexporte von den USA nach Europa könnten nun Stornierungen und weniger Nachfrage erfahren.
Mit den neuen Zollankündigungen löst Donald Trump konjunkturelle Sorgen in der deutschen Stahlindustrie aus. „Die von Präsident Trump angekündigte Verdoppelung der US-Zölle auf Stahlimporte markiert eine neue Eskalationsstufe im transatlantischen Handelskonflikt“, sagte die Hauptgeschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Kerstin Maria Rippel. „Eine 50-Prozent-Abgabe auf Stahlexporte ist eine massive Belastung für unsere Branche, da sie den Druck auf die ohnehin krisenhafte Konjunktur weiter erhöhen wird und unsere Stahlindustrie auf vielfältige Weise trifft.“ 50 % auf Stahlimporte würden die direkten Exporte in die USA nicht nur von Deutschland aus, sondern weltweit stark belasten.
In Deutschland wird jede dritte Tonne Stahl importiert, Russland liefert jährlich drei bis vier Millionen Tonnen Stahl in die EU. Sollten Vergeltungsmaßnahmen dazu führen, dass Deutschland sowohl Exporte in die USA als auch Importe aus den USA durch eigene Erhöhung der Zölle beschränkt, dann würde sich der Importdruck noch verstärken.
Kanadas Handelskammer verurteilte die Zollerhöhung ebenfalls umgehend. “Die Auflösung effizienter, wettbewerbsfähiger und zuverlässiger grenzüberschreitender Lieferketten, wie wir sie bei Stahl und Aluminium haben, verursacht beiden Ländern große Kosten”, erklärte Handelskammer-Präsidentin Candace Laing. Auch Australien verurteilte die Zollerhöhung als “ungerechtfertigt und nicht die Handlung eines Freundes“.
Insgeheim hofft man in Toronto, Sydney, Brüssel und Berlin wohl, dass es sich einmal mehr um ein Beispiel von Trumps erratischer Verhandlungstaktik handelt und 50 % Zölle auf Stahl niemals kommen werden.
Zugegebenermaßen etwas überspitzt formuliert, könnten wir, nachdem wir die Kursreaktion von US-Stahlaktien auf diese Meldung gesehen haben, nun folgenden Gedanken in die Welt setzen: Hatten Androhungen von hohen Zöllen von Donald Trump, noch bevor ein Journalist Trumps Deal-Taktik mit TACO einen Namen gegeben hat, in der Regel schnell und heftig zu Kurseinbrüchen von Aktien auf beiden Seiten des Atlantiks geführt, scheint das Pendel nun in eine andere Richtung zu schlagen.
Jedes Kind braucht einen Namen. Ein neuer Eigenname verändert nicht nur den sprachlichen Kontext, mit dem wir jemandem ins Gesicht sehen, sondern beeinflusst auch die Art, wie wir uns dem Gegenüber zuwenden.
Ist mit “TACO” nun etwa ein neuer Blick auf Trumps Zick-Zack-Manöver entstanden ? Verhalten wir uns nun nicht mehr so unsicher wie zuvor, als Trumps Zick-Zack-Manöver noch namenlos waren und vor allem eines, nämlich Unsicherheit in die Welt brachte. Und nun, nachdem wir “dem Kind einen Namen gegeben haben”, rechnen wir schon beim ersten Blickkontakt mit dem “Lächeln danach” ?
Statt erst einmal zu verkaufen, wurden US-Stahlaktien am Freitag ab 18 Uhr deutscher Zeit, sofort nachdem die Meldung in der Welt war, sprunghaft gekauft.
Zugegeben, die Handelsaktivitäten waren am Freitag um 23:00 Uhr an der Wall Street gering – schon eine relativ kleine Order konnte den Markt mehr bewegen als während der regulären Handelszeit. Zudem standen Stahlaktien an der Wall Street seit zwei Wochen fast täglich unter Abgabedruck – so dass der Kurssprung auch dem Buy-The-Bad-News-Effekt zugeschrieben werden könnte – Mister Market hatte – so könnte man das sehen – mal wieder diese eigentlich negative Nachricht für die Weltwirtschaft (die Trump aber als positiv für die USA hervorhebt) in den Kursen vorzeitig eingepreist.
Dass Donald Trump bis zum 4. Juni „zurückrudern“ wird, darauf wollen Börsianer nun nicht mehr warten, sondern sie antizipieren das sofort – nahezu gleichzeitig mit der Meldung.
Seit “TACO” in der Welt ist, wollen wir das damit erklärte Muster nun “von hinten aufrollen” – zumindest legt die Kursreaktion, die wir am Freitag nachbörslich bei den vier oben genannten US-Stahlaktien sahen, eine so verdrehte Interpretation nun nahe.
Börsianer sollten am heutigen Montag also einen besonderen Blick auf Aktien aus der Stahlbranche – sowohl die in den USA als auch die in Europa – richten – auch um einschätzen zu können, ob der TACO-Trade überhaupt noch relevant erscheint.
Auch amerikanische Autohersteller wie Ford und General Motors könnten nun zu einem TACO-Trade einladen.
Womöglich ist das vom Kolumnisten der Financial Times benannte Verhaltensmuster aber schon wieder passé – einfach deshalb, weil wir dem Kind nun einen Namen gegeben haben.
Womöglich hat auch Donald Trump von TACO etwas mitbekommen und agiert nun in Sachen Stahl anders als zuvor: Statt auf Aufschiebung zu spielen, werden die Zölle am Mittwoch tatsächlich in Kraft gesetzt. Punkt. Ende. So ein Agieren gegen das TACO-Prinzip würde zumindest seinem Naturell, das gern die Rolle eines strategischen Verwirrstifters einnimmt, entsprechen, oder ?
Das war ein toller Monat Mai für die Wall Street – aber wie geht es nun weiter ?
Dem im Mai aber lange namenlos gebliebenen TACO-Trade ist es indirekt auch zu verdanken, dass der Mai 2025 als einer der besten Mai-Monate für die Wall Street in die Geschichte eingehen wird.
Der ETF auf den S&P 500 (SPY) konnte im Mai um 6,28 % zulegen; der ETF auf den Nasdaq 100 (QQQ) sogar um 9,17 %. Der ETF auf den Russell 2000 (IWM) war wieder einmal der schwächste in diesem Trio und kam “nur” zu einem Plus von 5,23 %.
Während wir für die ETFs auf den S&P 500 und den Nasdaq 100 weiterhin den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken” und das Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar” vergeben, können wir dem ETF auf den Russell 2000 nur den Tagesstempel “Bodenbildung oder Seitwärts” geben – zudem verweist ein tieferes Hoch im Tageschart für den Russell 2000, dass dieser gegenüber dem S&P 500 und dem Nasdaq 100 immer noch eine charttechnische relative Schwäche zeigt – die sich ein bisschen dämpfend auf die gute Mai-Stimmung an der Wall Street auswirkt.
Außerdem wurde der größte Teil der Mai-Performance in der ersten Hälfte erzielt; seit zwei Wochen treten die großen US-Aktienindizes mehr oder weniger auf der Stelle – bilden auf hohem Niveau charttechnisch eine flache Basis aus, die regelkonform eigentlich eher auf einen Ausbruch nach oben als nach unten schließen lassen würde.
Wir wiederholen hier unsere Prognose aus den letzten drei Kolumnen. Wir machen die Entwicklung der nächsten Wochen davon abhängig, wie lange die Konsolidierung auf hohem Niveau anhält.
Sollten der S&P 500 und der Nasdaq 100 bereits im Juni neue Hochs ausbilden, dann könnten wir womöglich eine schöne Sommerrallye bis in den August, vielleicht sogar bis in den September hinein sehen.
Sollte sich die nun begonnene Konsolidierung aber bis in den Juli hinziehen, dann können wir uns gut vorstellen, dass die positive Grundstimmung grundsätzlich ins Negative kippt und es spätestens ab August noch einen Rücksetzer im S&P 500 ETF (SPY) bis in den Bereich 500 US-Dollar und im Nasdaq 100 ETF (QQQ) bis in den Bereich 420 US-Dollar geben könnte.
Vom aktuellen Niveau aus könnten der S&P 500 und der Nasdaq 100 also bis August / September noch um 15 % beziehungsweise 19 % fallen.
Was sehen wir unter dem Radar der großen US-Aktienindizes ?
Aktuell erhalten 38 von 60 beobachteten Sektor-, Branchen- und Themen ETFs den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken”. Das entspricht einer Quote von 63,33 % (in der Vorwoche lag diese Quote bei 56,66 %).
Von den 38 Sektor-, Branchen- und Themen ETFs, die den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken” erhalten, werden 17 vom Marktradar für diesen Montag auch als “Trendfolgend kaufbar” eingestuft. In der Vorwoche erhielten 20 ETFs das Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar”.
Wir zählen die 17 ETFs nun auf (in Klammern der prozentuale Abstand zum Schlusskurs vom 19. Mai 2025. Aktuell konnten weder der S&P 500 noch der Nasdaq 100 diesen Schlusskurs per Tagesschluss überwinden – eine positive prozentuale Performance signalisiert bei den unten aufgelisteten Sektor-, Branchen- und Themen ETFs also zugleich relative Stärke zum Gesamtmarkt):
Uran (URA; 15,10 %)
Silberminen (SIL; 7,79 %)
Kupferminen (COPX; 2,93 %)
Rüstung und Raumfahrt (ITA; 2,27 %)
Weltraum (ARKX; 1,40 %)
Gaming und Sport (ESPO; 1,17 %)
Automatik und Robotik (ARKQ; 0,70 %)
Basiskonsumgüter (XLP; 0,63 %)
Cybersecurity (CIBR; 0,23 %)
Quantencomputing (QTUM; -0,17 %)
Einzelhandel (XRT; -0,44 %)
Fintech (ARKF; -0,72 %)
Banken (XLF; -1,27 %)
Nichtbasiskonsumgüter (XLY; -1,54 %)
Schifffahrt (BOAT; -1,54 %)
Technologie (XLK; -1,55 %)
Semiconductor (SMH; -2,54 %)
Die Rangliste zeigt auf, dass in den vergangenen zwei Wochen – während der der US-Gesamtmarkt auf hohem Niveau konsolidierte und kein neues Hoch per Tagesschluss erreichte – neben Aktien aus dem Bereich Uran auch Aktien aus dem Bereich Silber- und Kupferminen den Gesamtmarkt schlagen konnten.
Auch der ETF für Goldminenaktien (GDX) notiert mit +1,86 % über dem Schlusskurs vom 19. Mai, allerdings bildete sich in diesem Chart im Mai eine Folge tieferer Hochs und tieferer Tiefs aus, so dass Trendfolger hier streng genommen bereits aus dem Spiel raus sind.
Dass die Industriemetalle in den letzten zwei Wochen aber relative Stärke zu den Edelmetallen zeigen, dürfte aus Risk-On / Risk-Off Sicht letztlich bullisch für die Aussichten im Edelmetall-Bereich einwirken.
Überraschend ist, das aktuell sowohl die Basiskonsumgüter (XLP) als auch die Nichtbasiskonsumgüter (XLY) als “trendfolgend kaufbar” eingestuft werden.
Normalerweise taucht nur einer der beiden ETFs in solchen Ranglisten auf, aber selten beide. Das unterstreicht, dass sich die Marktteilnehmer aktuell etwas unentschlossen zeigen, was die Haltung zu Risk-On- und Risk-Off am Aktienmarkt betrifft.
Die Marktteilnehmer wären sowohl bereit, Fuß vom Gaspedal zu nehmen als auch Vollgas zu geben.
Alle scheinen jetzt auf die Auflösung der seit dem 19. Mai begonnenen Seitwärtsbewegung im US-Aktienmarkt zu warten, um sich danach für die eine oder andere Seite zu positionieren – also sich für Risk-On oder für Risk-Off zu entscheiden.
Trendfrüherkennungssignale für die Short-Seite
Wir sehen aktuell relativ viele Sektor-, Branchen- und Themen ETFs, die zwar auf relativ hohem Niveau konsolidieren, aber im Tageschart ein oder mehrere tiefere Hochs aufweisen. Wir bezeichnen so etwas als Trendfrüherkennungssignal für die Short-Seite. Sollte der Gesamtmarkt in Kürze mehr Schwäche als Stärke zeigen, dann dürften diese ETFs unter relativ starken Verkaufsdruck geraten.
Wir listen diese ETFs nun in einer Rangliste auf (in Klammern wieder der prozentuale Abstand zum Schlusskurs am 19. Mai):
China-Internet (KWEB; -4,65 %)
Stahl (SLX; -2,81 %)
3D-Druck (PRNT; -2,68 %)
Datacenter-REITs (DTCR; -2,21 %)
Infrastruktur (PAVE; -1,98 %)
Innovation (ARKK; -1,79 %)
Medizintechnik (IHI; -1,77 %)
Wasserwirtschaft (PHO; -1,53 %)
Broker und Börsen (IAI; -1,30 %)
Software (IGV; -1,22 %)
Chemie (XLB; -1,06 %)
Industrielle Fertigung (XLI; -1,00 %)
Stromversorger (XLU; -0,73 %)
Digitale Kommunikation (XLC; -0,47 %)
Agrar-Business (MOO; -0,13 %)
Wie bei den ETFs aus der Rangliste für die “trendfolgend kaufbaren” Sektor-, Branchen- und Themen ETFs erwarten wir auch hier, dass diese ETFs bei einem Sprung des SPY-ETFs über die 600 US-Dollar Marke beziehungsweise bei einem Sprung des QQQ-ETFs über die 520 US-Dollar Marke mitziehen werden und die nun ausgebildeten tieferen Hochs im Tageschart mit viel Wucht überspringen können.
Die hier nun aufgelisteten ETFs zu shorten könnte zwar zu einem frühen Einstieg auf der Short-Seite führen – falls die Konsolidierung bis zum Juli anhält und danach die Stimmung kippt -, die Gefahr, schnell ausgestoppt zu werden, sollte aber einkalkuliert werden.
Wo könnte nun auf ein Sell-Off spekuliert werden ?
Auch der Tagesstempel “Abwarten oder auf Sell-Off spekulieren” wird für diesen Montag für einige Sektor-, Branchen- und Themen ETFs vergeben.
Wir listen diese ETFs nun in einer Rangliste auf (in Klammern wieder der prozentuale Abstand zum Schlusskurs am 19. Mai):
Cannabis (MJ; -5,85 %)
Hausbau (XHB; -5,50 %)
Lithium und Batterietechnolgie (LIT; -5,34 %)
Genomik (ARKG; -3,77 %)
Fossile Energie (XLE; -3,36 %)
Gesundheit (XLV; -1,28 %)
Biotech (XBI; -0,66 %)
Gesundheitsdienstleister (IHF; 0,04 %)
Diese Sektor-, Branchen- und Themen ETFs befinden sich aktuell in einem Bärenmarkt, auch wenn der Gesamtmarkt diesen Modus nicht widerspiegelt; Shortseller könnten auf einen Sell-Off spekulieren, der vor allem dann an Fahrt aufnehmen würde, wenn auch der Gesamtmarkt schwächelt.
Hat der schwache Gesundheitssektor nun seinen Boden erreicht ?
Allerdings erhalten wir für alle ETFs aus dem Gesundheitsbereich (XLV, XBI und IHF) zugleich für diesen Montag ein Trendfrüherkennungssignal für die Long-Seite. In den Tagescharts dieser ETFs hat sich zuletzt ein höheres Tief ausgebildet, so dass Anleger bei überschaubarem Risiko auf der Long-Seite aktiv werden könnten – einen Stopp-Loss sollten antizyklisch orientierte Trader knapp unterhalb des zuletzt ausgebildeten höheren Tiefs platzieren.
Saisonale Idee der Woche: PayPal Holdings
Die PayPal Holdings (PYPL; Marktkapitalisierung: 68 Mrd. US-Dollar) wurde 2015 von eBay ausgegliedert und bietet elektronische Zahlungslösungen für Händler und Verbraucher an, wobei das meiste Geld mit Online-Transaktionen verdient wird. Zum Unternehmen gehören auch Xoom, ein internationales Geldtransferunternehmen, und Venmo, eine Plattform für Zahlungen von Person zu Person. Über Venmo generiert Paypal den Großteil seines Gewinnwachstums.
Geldtransfers werden weltweit in über 100 Währungen unterstützt.
Inzwischen ist PayPal auch im Markt für Kryptowährungen präsent und baut seine Initiativen in diesem Bereich weiter aus. Bereits 2020 ermöglichte PayPal Privatkunden den Kauf, Verkauf und das Halten von Kryptowährungen. Seitdem hat das Unternehmen sein Angebot stetig erweitert. Ein bedeutender Meilenstein war die Einführung des eigenen Stablecoins PayPal USD (PYUSD) im Jahr 2023, der auf der Ethereum-Blockchain basiert. Dieser Stablecoin wurde 2024 in das Xoom-Überweisungssystem integriert, wodurch internationale Transaktionen ohne Gebühren möglich wurden. Zudem können US-Händler seit 2024 Kryptowährungen über ihre Geschäftskonten kaufen, halten und verkaufen, was die Akzeptanz digitaler Währungen weiter fördert. Analysten sehen in diesen Entwicklungen großes Potenzial. Die Integration von Kryptowährungen könnte PayPal helfen, neue Einnahmequellen zu erschließen und seine Marktposition zu stärken.
Seit September 2023 ist Alex Chriss der CEO und zugleich Präsident von PayPal. Er übernahm PayPal zu einer Zeit, als sich die Wachstumsraten deutlich verlangsamten. Big Player wie Apple (Apple-Pay) oder Alphabet (Google-Pay) und andere große Tech-Unternehmen wie Shopify, Block, MercadoLibre oder Sea Limited entwickelten sich immer mehr zu Payment-Plattformen, die einen Zwischenhändler wie Paypal auf der Bezahlebene nicht mehr nötig hatten.
Seit seinem Einstieg bei PayPal am 27. September 2023 hat Alex Chriss das gesamte Führungsteam umgebaut und externe Experten wie den ehemaligen Finanzvorstand von General Electric, Jamie Miller, ins Team geholt. Nachdem die neue Führungsriege komplett war, strich er Projekte, um das Team auf größere Investitionen und schnelles Handeln zu konzentrieren.
Seit Alex Chriss als CEO am Ruder ist, konnte sich der Aktienkurs von Paypal um 22 % erhöhen. Aber der Nasdaq 100 konnte in diesem Zeitraum um fast 50 % steigen.
Mit einem KGV von 17 und einem KUV von 2 erscheint die Aktie auf den ersten Blick nicht teuer. Noch vor zwei Jahren gestand der Markt PayPal ein KGV von 30 zu – dabei erscheint die Zukunft für Paypal mit dem neuen CEO am Ruder aktuell planbarer ausgerichtet als damals.
Allerdings stufen Analysten die Aktie nicht mehr als Wachstumsunternehmen ein. Bis 2027 sollen die Umsätze um etwa 10 % steigen, für den Gewinn wird ein Anstieg von nur 3 % erwartet, weshalb sich PayPal mehr und mehr zu einer eher defensiven und konservativen Aktie im Markt für elektronischen Zahlungsverkehr transformiert.
Luft nach oben gibt es dennoch reichlich, unter anderem mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz, wie das die Quartalszahlen für das erste Quartal verdeutlicht haben. Statt eines erwarteten Gewinns von 1,15 US-Dollar lieferte das Unternehmen einen Gewinn von 1,33 US-Dollar pro Aktie. Und das, obwohl die Umsätze mit 7,79 Mrd. US-Dollar leicht unter den Schätzungen von 7,82 Mrd. US-Dollar lagen. Damit konnte der operative Cashflow signifikant erhöht werden.
Der CEO, Alex Chriss, erklärte während des Earnings Calls, dass Verbesserungen im Marken-Checkout und die Einführung der Venmo-Debitkarte zu einer nachhaltigen Margensteigerung geführt hätten und dass Paypal den besten Checkout seiner Klasse für Desktop- und Mobilgeräte habe.
Der CFO, Jamie Miller, betonte Aktienrückkäufe in Höhe von 1,2 Milliarden US-Dollar im ersten Quartal und einen freien Cashflow von 6,8 Milliarden US-Dollar für das Gesamtjahr. Er begründete dies mit Investitionen in KI und Automatisierung für die betriebliche Effizienz und die Unterstützung gezielter Marketingausgaben.
Gemäß saisonaler Rückschau über eine Mittelwertberechnung durchläuft die Aktie noch bis Mitte Juli eine starke saisonale Phase – wobei die Aktie in der Vergangenheit insbesondere in den ersten drei Wochen im Monat Juli zu saisonaler Höchstform aufgelaufen ist.
Schauen wir mal, wie sich die Aktie in den vergangenen vier Jahren zwischen dem 2. Juni und 18. Juli entwickelt hat.
Vom 2. Juni bis zum 18. Juli 2024 verlor die Aktie knapp 5 %. Der 1. Juli wäre in diesem Fall tatsächlich der bessere Einstieg gewesen. Dann hätte unser Season-Trader einen Gewinn von knapp 4 % erzielen können.
Vom 2. Juni bis zum 18. Juli 2023 stieg die Aktie um etwa 16 %. Der Einstieg hätte leicht optimiert werden können, wenn unser Season-Trader den Trade wenige Tage zuvor (am 25. Mai) begonnen hätte. Der optimale Exit wäre einen Tag vor den Quartalszahlen (31. Juli) gewesen, dann hätte unser Season-Trader einen Gewinn von 20 % erzielen können.
Vom 2. Juni bis zum 18. Juli 2022 verlor die Aktie etwa 10 %. Der Einstieg hätte leicht optimiert werden können, wenn unser Season-Trader den Trade etwa drei Wochen zuvor (am 12. Mai) begonnen hätte. Der Exit war zu früh und hätte optimiert werden können, wenn unser Season-Trader die Aktie noch bis zu zwei Wochen nach den Quartalszahlen (die am 2. August kamen) gehalten hätte (bis zum 16. August), dann hätte unser Season-Trader einen Gewinn von 23 % erzielen können.
Vom 2. Juni bis zum 18. Juli 2021 gewann die Aktie mehr als 13 %. Wieder wäre ein Einstieg etwa 3 Wochen zuvor die bessere Wahl gewesen. Als bester Exit hätte sich der Tag vor den Quartalszahlen (die kamen am 26. Juli) erwiesen. Dann hätte unser Season-Trader einen Gewinn von 18 % erzielen können.
Wie viele andere Technologie-Aktien auch, sah PayPal in diesem Jahr 2025 das Jahrestief im Chart am 7. April. Inzwischen notiert Paypal etwa 14 % höher und bildet analog zu den großen US-Aktienindizes eine flache Basis aus. Zuletzt hatte sich im Tageschart ein tieferes Hoch und ein tieferes Tief ausgebildet. Sollte die Aktie im Juni über 73,20 US-Dollar steigen, dann könnte die Aktie schnell in Richtung 80 US-Dollar durchstarten – sofern auch der Gesamtmarkt die Sommerrallye startet.
Momentum-Idee der Woche: Friedrich Vorwerk Group
Die Friedrich Vorwerk Group (WKN: A255F1; Marktkapitalisierung: 1,25 Mrd. Euro) gilt neben Siemens Energy (WKN: ENER6Y; Marktkapitalisierung: 68 Mrd. Euro) als das deutlich kleinere von den zwei an der Deutschen Börse gelisteten Unternehmen, die besonders stark von der europäischen Energiewende profitieren. Das Unternehmen betreibt sein Geschäft über vier Segmente:
Das Segment Erdgas, der wichtigste Umsatzträger, umfasst den Transport und die Umwandlung von rohem Erdgas in aufbereitetes Erdgas.
Das Segment Strom stellt die Infrastruktur für den unterirdischen Transport und die Umwandlung von Strom bereit, der aus nicht-fossilen Energiequellen wie Wind, Sonne, Wasser und regenerativen Ressourcen erzeugt wird.
Das Segment sauberer Wasserstoff umfasst die Umwandlung von Energie aus Energiequellen in sauberen Wasserstoff und deren Transport zu den Verbrauchern.
Das Segment Angrenzende Geschäftsfelder fokussiert sich auf die mit dem Transport von Erdgas, Strom und Wasserstoff verbundenen schlüsselfertigen Technologien.
Das Unternehmen legt – kurz gefasst – in Deutschland die Leitungen, durch die morgen Wasserstoff und Strom fließen sollen. Dank Sondervermögen und milliardenschwerer Infrastrukturinvestitionen dürfte das Auftragsvolumen hoch bleiben.
Die Aktie gehört schon seit längerem zu den deutschen Aktien mit dem höchsten Momentum. Seit März 2023 stieg die Vorwerk-Aktie um fast 600 %. Seit Mitte April bewegt sich die Aktie seitwärts, meist zwischen 57 und 62 Euro – Schlusskurs am Freitag: 60,80 Euro.
Mitte und Ende Mai verkaufte Finanzvorstand Tim Hameister Vorwerk-Aktien zu Kursen von etwa 60 Euro im Wert von über 1 Mio Euro. Immerhin hat sich die Aktie in etwa 3 Monaten im Wert verdoppelt und stieg von 30 auf über 60 Euro. Wer will ihm da eine Auszahlung auf das private Girokonto verdenken ?
Die Aussichten sind aber weiterhin glänzend, sodass Rücksetzer in der Aktie durchaus weiterhin zum Kauf oder Nachkauf genutzt werden könnten.
So erhielt die Friedrich Vorwerk Group jüngst den Tiefbau-Auftrag für eine Hochspannungs-Gleichstromleitung. Diese soll einen 43 Kilometer langen Abschnitt durchlaufen und umfasst ein Gesamtvolumen von mehreren hundert Millionen Euro und wird gemeinsam mit einem Bauunternehmen umgesetzt. Der Anteil der Friedrich Vorwerk Group liegt für diesen Auftrag bei 40 %. Die Fertigstellung dieser Hochspannungs-Gleichstromleitung wird in der zweiten Jahreshälfte 2026 erwartet, der Bau selbst soll bis 2028 abgeschlossen sein. Dieser Bau gilt als eines der größten Infrastrukturvorhaben der Energiewende, welches Windenergie über Erdkabelverbindungen aus dem Norden Deutschlands in die Verbrauchszentren im Süden transportieren soll. Mit einer Gesamtlänge von etwa 700 Kilometern und einer Übertragungskapazität von 4 Gigawatt nutzt es die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungstechnologie für verlustarmen Energietransport.
Laut Aussage des Managements befinden sich angesichts der dringenden Notwendigkeit des Ausbaus des innerdeutschen und europäischen Stromnetzes aktuell eine Vielzahl von Hochspannungsübertragungsleitungen in Planung und sollen in den kommenden Jahren sukzessive umgesetzt werden. Hierfür sieht der aktuelle
Netzentwicklungsplan Strom ein Gesamtinvestitionsvolumen
von über 250 Mrd. EUR vor. Aufgrund ihres breiten Leistungs- und
Technologieportfolios sowie jahrzehntelanger Erfahrung im Bereich des
erdverlegten Kabelbaus erwartet die Friedrich Vorwerk Group künftig eine anhaltend
starke Nachfrage in diesem Bereich.
Analysten erwarten bis 2026 einen Anstieg im Umsatz von etwa 25 % und einen Anstieg im Gewinn von etwa 50 %.
Dafür erscheint das aktuelle KGV von 33 und das aktuelle KGV von 2,4 nicht zu teuer.
Mitte April ist die Aktie in den deutschen SDAX aufgestiegen. Experten können sich gut vorstellen, dass die Aktie das Potential hat, in einigen Jahren in den MDAX aufzusteigen beziehungsweise von einem großen Player aus der Energiebranche übernommen zu werden.
Auch wenn die neue Bundesregierung unter dem Kanzler Friedrich Merz die Klimaziele aus der Vorgängerregierung nicht in dem hohen ideologischen Maße gutheißen wird, wie es das Wirtschaftsministerium unter dem grünen Politiker Robert Habeck getan hat, so ist allen Energie-Fachleuten doch klar, dass ein Ausstieg aus der Energiewende nicht passieren wird.
Heute findet übrigens die Hauptversammlung in Hamburg statt. Nachdem im Vorjahr eine Erhöhung der Dividende von 0,12 Euro auf 0,30 Euro pro Aktie beschlossen wurde, wäre es nun nicht überraschend, wenn heute für die nächste Dividendenzahlung, die dann im Jahr 2026 erfolgen wird, noch eine Schippe draufgelegt wird.
Die Auszahlung der 2025er Dividende erfolgt am 5. Juni.
Die nächsten Quartalszahlen werden erst Mitte August erwartet.
Trades aus der vergangenen Woche im Musterdepot und weiteres geplante Vorgehen
In der vergangenen Handelswoche haben wir wieder Trades durchgeführt. Interessierte können die Trades auf wikifolio.com verfolgen, indem sie zum Beispiel im Suchfeld “Marktradar” eingeben.
Das wikifolio “Marktradar” gewann in der vergangenen Handelswoche 0,44 %, liegt seit Jahresbeginn mit 41,6 % im Minus.
Als Aktien-Favoriten für 2025 halten wir die europäischen Aktien 2G Energy, Camurus, Kontron, PVA Tepla, Raiffeisen Bank International.
Im Rahmen unserer Dauerläufer-Strategie “Defensiv von Links Unten nach Rechts oben” halten wir die Aktien von Tyler Technologies, Brown & Brown, Stryker Corp., Ensign Group, Costco Wholesale, Waste Management, Broadridge Financial Solutions, Hartford Financial Services Group, Mastercard, Alphabet, Paychex, Intercontinental Exchange, Church & Dwight, TransDigm, Euronext, Post Holdings, Halozyme Therapeutics, ExlService Holdings, Progressive, Salesforce.
Für unser Trading von saisonalen Chancen halten wir die Aktien von Meituan, Olli’s Bargain Outlet Holdings und Upwork. Außerdem einige Derivate: Ein Call-Discount-Zertifikat auf Siemens Healthineers, ein Short-Faktor Zertifikat auf Strategy, ein Put-Hebelzertifikat auf Nestlé, Put-Discount-Optionsscheine auf Netflix und Deutsche Telekom (in den Call-Discount-Optionsscheinen auf Netflix und Deutsche Telekom haben wir den Gewinn bereits realisiert). Wir planen nun den Kauf eines Call-Optionsscheins auf PayPal.
Im Rahmen unserer Momentum-Strategie halten wir die Aktien von Hims & Hers Health und Sprouts Farmers Market. Wir planen nun den Kauf von Friedrich Vorwerk Group.
Als Earnings-Trade halten wir aktuell nur die Aktie von REV Group.
Im Rahmen des Handels von Assets halten wir halten wir aktuell zehn ETPs auf Kryptowährungen: Bitcoin (BTC), Tron (TRX), Ripple (XRP), Ethereum (ETH), Solana (SOL), Sui (SUI), Cardano (ADA), Polkadot (DOT), Ondo (ONDO), Chainlink (LINK).
Im Rahmen der Anlageklasse Volatilität halten wir aktuell sowohl Long als auch Short Positionen, sind aber stärker Vola Long als Vola Short positioniert.
Hinweis:
Gemäß §34 WpHG weise ich darauf hin, dass die Kolumne “Marktradar” ausschließlich Informationszwecken dient und in keinem Fall Empfehlungen zum Kauf von Aktien oder anderen Wertpapieren darstellen. Ich gebe hier ausschließlich meine eigene Meinung wieder und berate niemanden. Die hier vorgetragenen Ideen können vom Autor aktiv in seinen privaten Depots (inklusive wikifolios) umgesetzt werden oder auch nicht. Interessenkonflikte können in jedem Fall und jederzeit bestehen. Auch wenn ich die Kolumne nach bestem Wissen und Gewissen schreibe, können jederzeit Fehler auftauchen. Die Haftung für Vermögensschäden, die aus der Nutzung der von mir veröffentlichten Ausführungen für eine Anlageentscheidung resultieren können, ist kategorisch ausgeschlossen. Ich lehne jegliche Haftung für allfällige Verluste oder Schäden irgendwelcher Art ab, die direkt oder indirekt durch die Benutzung des Inhalts entstehen.
Seit 2014 ist Stefan Pröhl bei wikifolio aktiv. Dort setzt er Rotationsmodelle auf Wochen-, Monats- oder Quartalsbasis um.
Die Idee zum Marktradar ist entstanden, weil ihm bisher ein vernünftiges Modell fehlte, mit dem er sich täglich einen schnellen Überblick verschaffen kann, in welche Sektoren und Branchen gerade Kapital hineinfließt und aus welchen gerade Kapital abgezogen wird.
Mit dem von ihm entwickelten “Marktradar” kann er täglich für jeden Sektor bzw. jede Branche fünf Tagesstempel vergeben: “Kaufen oder Aufstocken”, “Buy the dip ?”, “Bodenbildung oder Seitwärts”, “Abwarten oder auf Sell Off spekulieren”, “Unter Beobachtung”.
Diese “Top Down” Analyse gibt ihm täglich wichtige Hinweise und Tipps zur Intermarketanalyse. Mit dem Schreiben dieser Kolumne dokumentiert er auf hoffentlich auch etwas unterhaltsame Weise die Tipps und Hinweise, die ihm der Marktradar liefert.
Mit jedem Wissen entsteht auch Unwissen. Nur so kann Stillstand, Leere, Einrosten im Kopf verhindert werden. Täglich gibt es Neues zu entdecken und täglich werden Überzeugungen revidiert. Das ist das Mindset, dem auch diese Kolumne folgt.