Season-trader

Marktradar vom 24. Februar 2025

Neben vielen anderen Informationen findest Du in den nächsten Leseminuten Antworten auf folgende Fragen:

 

Warum für Cathie Wood der Sprint zur Stolperfalle wurde

 

Warum Warren Buffett Investoren nun Angst einjagt

 

Warum Alibaba seit Jahresbeginn um 70 % steigen konnte

 

Warum BYD in diesem Jahr Tesla in den Schatten stellt

 

Warum Nvidia und Salesforce mit ihren Earnings am Mittwoch die Einschätzung zu KI-Aktien für 2025 nachhaltig mitbestimmen werden

 

Warum Siemens Healthineers nun eine gute saisonale Idee sein kann





Marktradar vom Montag, 24. Februar 2025




Mister Market schreit immer lauter: Raus aus US-Aktien !

 

Im Marktradar vom 17. Februar hatten wir für die großen US-Aktienindizes S&P 500, Nasdaq 100 und Russell 2000 und auch für viele Sektor-, Branchen- und Themen ETFs mit Fokus auf US-Aktien auf eine charttechnisch konstruktive Lage hingewiesen, die wir durch in den Charts entstandene höhere Tiefs beziehungsweise bullische Outside-Reversals am Mittwoch, 12. Februar ausgemacht hatten. Dies zog den Schluss nahe, dass wir in Kürze neue Hochs sehen könnten.

 

Zugleich haben wir auf die Wahrscheinlichkeit hingewiesen, dass die US-Märkte bis zum großen Verfallstag für Terminmarktgeschäfte (21. März) saisonal auf eine Seitwärtsbewegung mit relativ geringen Schwankungen nach oben und unten laufen könnten, so dass wir keine großen Spikes nach oben im CBOE Volatility Index (VIX) erwarten.

 

Wenn der ETF auf den S&P 500 (SPY) am 21.März zwischen 600 und 620 US-Dollar notieren wird, dann dürften wir Recht behalten haben.

 

Am vergangenen Freitag sahen wir aber einen Sell-Off am US-Aktienmarkt, der sich nach 18:00 Uhr deutscher Zeit noch verstärkt hat.

 

Der CBOE Volatility Index (VIX) stieg am Freitag um mehr als 15 %, schloss aber noch unter der 19 Punke Marke, die institutionelle Händler als Schwellenwert besonders auf dem Schirm haben, wenn es um die Frage geht: Sollen wir Risk-On oder Risk-Off am Aktienmarkt spielen ?

 

Während der ETF für den Russell 2000 (IWM) am Freitag deutlich unter seinem höheren Tief vom 12. Februar schloss, konnten sich der ETF auf den S&P 500 (SPY) und der ETF auf den Nasdaq 100 (QQQ) immerhin noch oberhalb dieser wichtigen charttechnischen Unterstützung halten.

 

Der ETF auf den S&P 500 (SPY) schloss die vergangene Handelswoche denkbar knapp unterhalb der runden 600er Marke (exakt bei 599,90 US-Dollar) ab; dass sich die Bullen am Freitag so von den Bären überrennen ließen und nahezu ohne Gegenwehr zu Wochenschluss kapitulierten, lässt zumindest vermuten, dass wir am heutigen Montag mit einem Down-Gap eröffnen werden und wir damit das Verlauftief vom 12. Februar intraday unterschreiten werden. Falls sich im Laufe des heutigen Handelstages ein Outside-Reversal bilden sollte, dann dürften wir uns weiterhin in der Range zwischen 600 und 620 US-Dollar im SPY-ETF bewegen und unsere Prognose einer Seitwärtsbewegung bis zum 21. März könnte damit von Mister Market erst einmal bestätigt werden. Schließen wir heute jedoch nah am Tagestief, dann könnte die nächste Rebound-Bewegung es nicht mehr schaffen, über die 600er Marke zu steigen. Trader sollten in einem solchen Fall einen Trendwechsel hin zu einem Bärenmarkt nicht mehr gänzlich ausschließen.

 

Handfeste Gründe für den Abverkauf von US-Aktien zum Wochenschluss gab es eigentlich keine – nur die Altbekannten: Zu hohe Inflationserwartungen und damit verbunden wenig Spielraum für Zinssenkungen.

 

Auffällig war am Freitag, dass wir einen kleinen Momentum-Crash sahen. Aktien, die noch in der Vorwoche (und auch das gesamte Jahr davor) zu den Highflyern gehörten, standen am Freitag vorrangig auf der Abschussliste.

 

In der Woche zuvor konnten vor allem ETFs von Cathie Wood Sprint-Höchstleistungen vollbringen, was aber jetzt – nur eine Woche später – eher wie eine Stolperfalle aussieht.

 

Der Ark Innovation ETF (ARKK), der als Flaggschiff der bekannten, aber auch umstrittenen Growth-Fondsmanagerin gilt, verlor aus Wochensicht fast 12 % und schloss am Freitag auch unterhalb des so wichtigen Verlauftiefs vom 12. Februar.

 

Wenn die ETFs von Cathie Wood besser als der Markt laufen, dann ist das eigentlich ein klares Zeichen für eine Risk-On Stimmung. In der vergangenen Woche verlor diese Risk-On Stimmung jedoch an Überzeugungskraft und Risk-Off übernahm spätestens zum Wochenschluss das Zepter.

 

Zu den stärksten Wochengewinnern in den USA gehörten folgerichtig defensive Branchen wie Basiskonsumgüter und Versorger

 

Außerdem konnten Internet-Aktien aus China, die an der Wall Street handelbar sind, gegenüber US-Internet-Aktien weiter an Boden gut machen. Wir beobachten diese China-Tech Aktien über den CSI China Internet ETF (KWEB), der aus Wochensicht um 2,8 % steigen konnte – zum Vergleich: Der Wisdomtree Cloud Computing Fund (WCLD), der nahezu zu 100 % in US-Aktien aus dem Internet-Bereich investiert, verlor auf Wochensicht über 6 % an Wert.

 

 

Alibaba: der neue (alte) Stern am chinesischen Aktienhimmel ?

 

Der chinesische Staatschef Xi Jinping empfing Alibaba-Mitbegründer Jack Ma und andere Top-Tech-Manager des Landes am vergangenen Montag in Peking. Das Treffen deutet darauf hin, dass die Beamten das Land nach jahrelangem und hartem regulatorischen Durchgreifen in eine unternehmerfreundliche Richtung lenken wollen. 

 

Jack Ma hat im Jahr 2020 in einer Aufsehen erregenden Rede die chinesischen Finanzaufsichtsbehörden und Banken scharf kritisiert. Seine Teilnahme an dem Treffen mit Xi fand viel Beachtung, zumal Jack Ma, der früher so freimütige Gründer, seit 2020 weitgehend aus der Öffentlichkeit verschwunden war. Die Rehabilitation von Jack Ma seitens der chinesischen Regierung deutet nun darauf hin, dass die Behörden ihr damals hartes Vorgehen als nun nicht mehr zeitgemäß betrachten, auch weil die Bedenken hinsichtlich seines zu stark wachsenden Geschäftsimperiums weitgehend ausgeräumt sind, so Angela Huyue Zhang, Juraprofessorin an der University of Southern California, die ein Buch über die Regulierung von Technologieunternehmen in China geschrieben hat.

 

Angesichts der Abschwächung der Binnenwirtschaft und des eskalierenden geopolitischen Drucks macht die Regierung deutlich, dass sie den privaten Sektor schätzt und sich auf ihn verlässt, um Innovationen voranzutreiben und Wachstum anzukurbeln”, sagte sie gegenüber CNN. Der Zeitpunkt dieses Treffens sei bedeutsam, da es erneute Bemühungen zur Unterstützung privater Unternehmen, insbesondere im Technologiesektor, und zur Wiederherstellung des Vertrauens pro Unternehmertum signalisiere, fügte sie hinzu.

 

Xis Treffen mit privaten Unternehmern “stellt eindeutig eine große Kurskorrektur” in Chinas Politik gegenüber privaten Unternehmen dar, sagte Fred Hu, Vorsitzender der Investmentfirma Primavera Capital, gegenüber Reuters. “Der Privatsektor, lange Zeit das Rückgrat der chinesischen Wirtschaft und der wichtigste Wachstumsmotor, wurde in den letzten Jahren durch zunehmende politische und regulatorische Unsicherheiten schwer getroffen, was verheerende Folgen für die chinesische Wirtschaft und, schlimmer noch, für den Arbeitsmarkt mit steigender Jugendarbeitslosigkeit hatte”, sagte er.

 

Charttechnisch sehen viele chinesische Aktien nun tatsächlich so aus, als wäre Lethargie ein Zustand von gestern. Seit Oktober 2024 ist der chinesische Aktienmarkt in einer relativ engen Konsolidierung gefangen, nachdem es im September zu einem kurzen, aber raketenhaften Kursanstieg gekommen war: Die chinesische Zentralbank und die Finanzaufsichtsbehörden verabschiedeten verschiedene politische Anreizmaßnahmen, um den angeschlagenen Immobiliensektor zu stabilisieren, seiner wirtschaftliche Abschwächung entgegen zu steuern und die Deflation zu bekämpfen. Der Gouverneur der People’s Bank of China, Pan Gongsheng, kündigte damals Liquiditätshilfen in Höhe von mindestens 500 Mrd. Yuan (etwa 70 Mrd. US-Dollar) für Aktien an. Es soll eine Swap-Fazilität geben, die es Finanzdienstleistern ermöglicht, die chinesische Zentralbank zum Kauf von Aktien anzuzapfen.

 

Es kam jedoch zu keiner mehrmonatigen Rallye bei chinesischen Aktien, stattdessen dümpeln die chinesischen Aktienindizes seit Oktober, uninspiriert von den Stimulus-Bekundungen, seitwärts.

 

Der im Jahr 2024 noch augenscheinlich zu hohe Bewertungsabschlag gegenüber US-Aktien hat sich in diesem Jahr zwar bereits reduziert, dennoch dürfte eine Rückkehr zu einer unternehmerfreundlichen Politik dem chinesischen Aktienmarkt weiterhin eher gut tun als schaden.

 

 

Alibaba meldete am Donnerstag starke Geschäftszahlen

 

Jack Ma’s Firma Alibaba (BABA; Marktkapitalisierung: 340 Mrd. US-Dollar) meldete am Donnerstag beeindruckende Geschäftszahlen. Der E-Commerce-Riese konnte seinen Nettogewinn im letzten Quartal um satte 239 % auf 48,95 Mrd. Yuan steigern, während der Umsatz um 8 % auf 280,15 Mrd. Yuan kletterte. Besonders das Cloud-Geschäft, das zunehmend von künstlicher Intelligenz profitiert, verzeichnete ein solides Wachstum von 13 %, während die internationalen E-Commerce-Aktivitäten um 32 % zulegen konnten. Der Fokus auf KI-gestützte Cloud-Dienste sorgt bereits seit sechs Quartalen für dreistellige Wachstumsraten beim chinesischen Internet-Giganten.

 

Auch die Alibaba-Tochter Ant Group sorgte am Donnerstag für Schlagzeilen: Das Unternehmen drängt in den Bereich humanoide Robotik vor und verstärkt damit seine Technologie-Offensive. Die neue Tochtergesellschaft Shanghai Ant Lingbo Technology sucht aktiv nach Fachkräften für den Aufbau dieses zukunftsträchtigen Geschäftsbereichs. Jack Ma sieht humanoide Roboter (wie auch Elon Musk, Marc Zuckerberg und andere CEOs von Amerikas Tech-Riesen) als eine Schlüsseltechnologie für das wirtschaftliche Wachstum, und Ant Group will frühzeitig von diesem Trend profitieren.

 

Neben strategischen Investitionen setzt Alibaba auch auf finanzielle Stärke. Das Unternehmen hat sein Aktienrückkaufprogramm weiter ausgebaut und allein im letzten Quartal für 1,3 Mrd. US-Dollar eigene Aktien zurückgekauft. Zudem wurden nicht zum Kerngeschäft gehörende Assets verkauft, um sich stärker auf margenstarke Zukunftsbereiche zu konzentrieren. Mit seiner wachsenden Marktpräsenz in Europa und dem Nahen Osten sowie der strategischen Partnerschaft mit Shinsegae in Südkorea stärkt Alibaba seine Position als globaler Tech- und Handelsgigant.

 

 

Ein Pair-Trade Alibaba Long und Amazon Short hätte in 7 Wochen 70 % Rendite gebracht !

 

Während US-Konkurrent Amazon (AMZN; Marktkapitalisierung: 2,3 Billionen US-Dollar) mit einem 2024er KGV von 42 bewertet ist (das bis 2026 auf 28 sinken soll), wird Alibaba mit einem 2024er KGV von 32 bewertet (das bis 2026 auf 17 sinken soll).

 

Alibaba konnte seit Jahresbeginn allerdings bereits um 70 % steigen, während Amazon seit Jahresbeginn etwas über 1 % im Verlust liegt.

 

Ein Großteil des Bewertungsabschlages ist von Mister Market seit Jahresbeginn bereits korrigiert worden – trotzdem könnte ein Pair-Trade Alibaba Long und Amazon Short weiterhin gute Renditen versprechen – allerdings sollten 70 % in 7 Wochen nicht zur Messlatte bis zum Jahresende werden.

 

 

Warren Buffett verkauft den S&P 500

 

Vielen Aktieninvestoren aus den USA könnte zum Wochenausklang außerdem auf den Magen geschlagen haben, dass Warren Buffett im vierten Quartal 2024 den Großteil seines Bestandes an S&P 500 Indexfonds verkauft hat – wie aus der vierteljährlichen Meldung von Berkshire Hathaway an die Börsenaufsicht SEC, die in der vergangenen Woche veröffentlicht wurde, bekannt wurde. Womöglich hält Warren Buffett den US-Aktienmarkt für überbewertet – aber diese ihm von der Presse in den Mund gelegten Meinung, die er im nun veröffentlichten, einmal jährlich erscheinenden Brief an die Aktionäre auch selbst nicht kundtut, wird dadurch relativiert, dass er weiterhin vermehrt auf US-Aktien setzt.

 

Zu dem riesigen Bargeldbestand schreibt Buffett an seine Aktionäre: “Trotz der Tatsache, dass Berkshire nach Ansicht einiger Kommentatoren derzeit eine außerordentliche Cash-Position hat, bleibt der Großteil Ihres Geldes in Aktien. Diese Präferenz wird sich nicht ändern.”

 

Während der Besitz an börsenfähigen Aktien im vergangenen Jahr von 354 Milliarden Dollar auf 272 Milliarden gesunken sei, sei der Wert der nicht börsennotierten kontrollierten Aktien leicht gestiegen und “weit größer als der Wert des börsenfähigen Portfolios”.

 

Außerhalb der Börse investiert Berkshire in viele Unternehmen, die nicht börsennotiert sind und hält Beteiligungen unter anderem an der Eisenbahngesellschaft BNSF und an Einzelhandelsmarken wie Dairy Queen Eiscreme, Fruit of the Loom Unterwäsche und See’s Süßigkeiten.

 

Außerhalb der USA ist Warren Buffett an der Börse vor allem in Japan investiert. Im Brief verwies er darauf, dass er davon ausgeht, dass sein Nachfolger Greg Abel sein japanisches Erbe zu schätzen weiß: In dem Brief betont Buffett die Langfristigkeit seiner Investitionen in die japanischen Handelshäuser: “Ich gehe davon aus, dass Greg und seine späteren Nachfolger diese Position in Japan viele Jahrzehnte lang innehaben werden und dass Berkshire andere Wege finden wird, um produktiv mit den fünf Unternehmen zusammenzuarbeiten”, schreibt Buffett und fügt hinzu: “Uns beiden gefällt ihr Kapitaleinsatz, ihr Management und ihre Haltung ihren Investoren gegenüber.”

 

Buffett setzt mit seinen 94 Jahren aber auch Seitenhiebe an die derzeitige US-Regierung: “Der Kapitalismus habe Fehler und werde missbraucht – in gewisser Hinsicht jetzt ungeheuerlicher als je zuvor”. Das Fehlverhalten von “Schurken” sei in vollem Gange. “Kümmern Sie sich um die vielen Menschen, die ohne eigenes Verschulden die kürzeren Strohhalme im Leben ziehen”, schrieb Buffett an die Adresse der Trump-Regierung.

 

 

Mister Market schichtet bereits in ex-USA Aktien um

 

Seit Jahresbeginn sehen wir deutlich, wie Geld aus US-Aktien fließt und dafür in Aktien aus Europa und China fließt. 

 

Schon seit längerem kann auch beobachtet werden, dass Fondsmanager mit Fokus auf Asien raus aus dem indischen Aktienmarkt und rein in den chinesischen Aktienmarkt gehen.

 

Wer zu Jahresbeginn auf China und Europa statt auf die USA gesetzt hat, der hat nun einen First Mover Vorteil. Und das trotz (oder gerade wegen ?) der America First Politik von Donald Trump.

 

An der Börse sieht Mister Market aktuell keine Notwendigkeit, eine America-First Anlagestrategie zu fahren – Im Gegenteil: Raus aus US-Aktien und Rein in ex-USA Aktien scheint aktuell die Devise von Mister Market zu sein, der jetzt auch verspätet viele Portfoliomanager folgen könnten – denn Mister Market ist in der Umsetzung seiner Einschätzungen meist schneller dran als der Rest der Börsianer.





Was sehen wir unter dem Radar der großen US-Aktienindizes ?

 

Aktuell erhalten 16 von 60 beobachteten Sektor-, Branchen- und Themen ETFs den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken”. Das entspricht einer Quote von 26,6 % (in der Vorwoche lag diese Quote bei 50 %).

 

Von den 16 Sektor-, Branchen- und Themen ETFs, die den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken” erhalten, werden 13 ETFs vom Marktradar für diesen Montag als “Trendfolgend kaufbar” eingestuft. In der Vorwoche erhielten 21 ETFs das Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar”.

 

Sektor-, Branchen- und Themen ETFs, die wir mit dem Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar” einstufen, verfügen neben relativer Stärke zum Gesamtmarkt auch über ein im Tageschart sichtbares höheres Tief. Solange dieses nicht unterschritten wird, können Trendfolger davon ausgehen, dass in Kürze neue Verlaufhochs erreicht werden.

 

Wir wollen nun die 13 Sektor-, Branchen- und Themen ETFs in einer Rangliste aufzählen (in Klammern der prozentuale Abstand zum Intraday-Tief vom 12. Februar):

 

China-Internet (KWEB; 11,12 %)

 

Datacenter-REITs (DTCR; 8,87 %)

 

Gaming & Sport (ESPO; 6,07 %)

 

Lithium & Batterietechnik (LIT; 5,10 %)

 

Basiskonsumgüter (XLP; 2,89 %)

 

Stromversorger (XLU; 2,88 %)

 

Pharma (IHE; 2,49 %)

 

Fossile Energie (XLE; 2,30 %)

 

Semiconductor (SMH; 2,22 %)

 

Quantencomputing (QTUM; 2,19 %)

 

Medizintechnik (IHI; 1,62 %)

 

Social Media (SOCL; 1,55 %)

 

Digitale Kommunikation (XLC; 0,54 %)

 

 

Die Rangliste wirkt noch etwas unentschieden, was die Neigung der Sektor-Rotationstrader hin zu Risk-On oder Risk-Off Aktivitäten betrifft. Neben den klassischen Risk-Off Branchen Basiskonsumgüter, Stromversorger und Pharma können sich auch noch Risk-On-Branchen wie Semiconductor, Lithium oder Quantencomputing als “trendfolgend kaufbar” behaupten.

 

Ein Pair-Trade BYD Long und Tesla Short hätte in 7 Wochen 60 % Rendite gebracht !

 

Der GX Lithium & Battery Tech ETF (LIT) kann übrigens erstmals seit drei Monaten wieder das Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar” aufweisen. 

 

Der LIT-ETF konnte zuletzt im November 2021 ein Allzeithoch ausbilden – das ist lange her. Seitdem befindet sich der ETF im freien Fall und notiert immer noch mehr als 50 % unter dem Allzeithoch. Eine Phase der Bodenbildung befindet sich nun, wenn überhaupt, im Anfangsstadium – ein Befreiungsschlag würde im ETF erst sichtbar, wenn dieser nachhaltig über 50 US-Dollar steigen könnte – am Freitag schloss der ETF bei 42,59 US-Dollar.

 

Die drei größten Positionen im LIT-ETF sind die beiden US-Aktien Albemarle (ALB) und Tesla (TSLA) und die chinesische Aktie BYD (WKN: A0M4W9) – diese drei Aktien machen zusammen knapp 20 % von der Gewichtung im LIT-ETF aus.

 

Während Tesla seit Jahresbeginn etwa 16 % an Wert verloren hat, konnte der chinesische Konkurrent BYD um etwa 44 % steigen. Auch hier hätte ein Pair-Trade BYD Long und Tesla Short einen komfortablen First-Mover Gewinn für 2025 einbringen können: 60 % in 7 Wochen.

 

Wir vermuten, dass die augenblickliche relative Stärke dieses Lithium-ETFs eher darin gesehen werden kann, dass der Anteil an US-Aktien mit 30 % im ETF relativ gering ist. Der LIT-ETF profitiert vermutlich mehr vom ex-USA Vorteil als von der Branche Lithium- und Batterietechnologie selbst.

 

 

Kolumbien und Argentinien zeigten zuletzt in Lateinamerika relative Stärke; Griechenland und die Schweiz in Europa

 

Wir beobachten aktuell 50 ex-USA-Länder-ETFs, davon kommen 18 aus Europa. Aktuell erhalten 30 von 50 beobachteten ex-USA-Länder ETFs den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken”. Das entspricht einer hohen Quote von 60 %.

 

Von den 30 ex-USA-Länder-ETFs, die den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken” erhalten, werden 20 ETFs vom Marktradar für diesen Montag als “Trendfolgend kaufbar” eingestuft.

 

Unten listen wir diese in einer Rangliste auf (in Klammern der Abstand zum Intraday-Tief vom 12. Februar): 

 

Kolumbien (GXG; 6,36 %)

 

Argentinien (ARGT; 6,09 %)

 

Südkorea (EWY; 5,66 %)

 

Griechenland (GREK; 4,53 %)

 

Schweiz (EWL; 3,86 %)

 

Polen (EPOL; 3,54 %)

 

Emerging Markets (EEM; 3,50 %)

 

China; CSI-300 (ASHR; 3,20 %)

 

Schweden (EWD; 3,14 %)

 

Italien (EWI; 2,62 %)

 

Euro Stoxx 50 (FEZ; 2,33 %)

 

Singapur (EWS; 2,26 %)

 

Niederlande (EWN; 2,25 %)

 

Südafrika (EZA; 2,21 %)

 

Frankreich (EWQ; 2,20 %)

 

Taiwan (EWT; 2,16 %)

 

Spanien (EWP; 1,99 %)

 

Deutschland (EWG; 1,98 %)

 

Chile (ECH; 1,12 %)

 

Lateinamerika (ILF; 0,64 %)

 

 

Aus den USA erhält nur noch der Nasdaq 100 Equal Weighted Index ETF (QQQE) das Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar”, was verdeutlicht, dass im Nasdaq 100 die Magnificent 7 nicht mehr zu den Highflyern des Jahres gehören. Zugleich signalisiert diese Beobachtung, dass ein Abverkauf von US-Tech-Aktien in der Breite noch nicht stattgefunden hat.

 

Innerhalb Europas zeigten zuletzt Aktien aus Griechenland, Schweiz und Polen relative Stärke.

 

Sechs ex-USA-Länder-ETFs zeigen relative Stärke durch eine impulsive Umkehrbewegung auf, der aber noch ein höheres Tief im Tageschart fehlt, um von uns als “Trendfolgend kaufbar” eingestuft zu werden. Von diesen sechs ETFs wollen wir nun die drei ex-USA-Länder-ETFs auflisten, die mit dem weitesten Abstand zum Intraday-Tief vom 12. Februar aufwarten können:

 

China; Large Caps (FXI; 7,82 %)

 

Hongkong (EWH; 4,75 %)

 

Finnland (EFNL; 3,63 %)

 



In welchen Branchen wurden Trader vergangene Woche auf dem falschen Fuß erwischt ?

 

Wir sahen in der vergangenen Handelswoche auf der anderen Seite bei vielen Sektor-, -Branchen- und Themen ETFs eine Umkehrbewegung in Richtung Süden. Wir wollen nun die ETFs auflisten, deren Umkehrbewegung am überraschendsten kam, weil zuvor noch ein höheres Verlaufshoch gebildet werden konnte, auf das dann jedoch die Unterschreitung eines höheren Tiefs gefolgt ist. Hier sind Anleger klar auf dem falschen Fuß erwischt worden und Trader könnten sich aus diesem Umfeld Kandidaten für Short-Trades heraussuchen.

 

In Klammern wieder der Abstand zum Intraday-Tief vom 12. Februar (je weiter weg, desto wahrscheinlicher, dass die nächste Rebound-Bewegung ein guter Einstieg in einen Short-Trade werden könnte):

 

Fintech (ARKF; -3,04 %)

 

Weltraum (ARKX; -2,94 %)

 

Software (IGV; -2,94 %)

 

Schifffahrt (BOAT; -2,68 %)

 

Automatik und Robotik (ARKQ; -2,64 %)

 

Kupferminen (COPX; -2,36 %)

 

Cybersecurities (CIBR; 2,30 %)

 

Broker und Börsen (IAI; -1,38 %)

 

Industrie (XLI; -1,15 %)

 

Transport (IYT; -0,52 %)

 

Innovation (ARKK; -0,46 %)

 

 

Da wir eher von einem Seitwärtsgeplänkel als einem Trendwechsel in Richtung Bärenmarkt für die kommenden vier Wochen ausgehen, erwarten wir spätestens für den Dienstag eine Rebound-Bewegung am US-Aktienmarkt.

 

Am kommenden Mittwoch werden Nvidia und Salesforce nachbörslich Quartalszahlen vorlegen. Beide Unternehmen gehören in den USA zu den Hoffnungsträgern für die weltweite Verbreitung von KI-Agenten (Salesforce) und für von der KI unterstützten maschinell lernenden Sprachmodellen (Nvidia) made in USA. 

 

Nvidia vor den Zahlen

 

Sollte Nvidia (NVDA; Marktkapitalisierung: 3,2 Billionen US-Dollar) am Mittwoch mit seinen Quartalsergebnissen und insbesondere den Aussichten positiv überraschen, dann könnte schnell das Allzeithoch fallen, was zur Folge hätte, dass auch der Nasdaq 100 weiter nach oben ziehen kann.

 

Entscheidend bei den Zahlen dürfte wohl die Prognose sein, speziell was das Management über die Blackwell-Chips sagen wird. Bei Blackwell handelt es sich inzwischen um das Flaggschiff-Produkt des Konzerns, das Ende letzten Jahres auf den Markt gebracht wurde. Sollten wir hier auch nur die kleinsten Anzeichen einer schwächelnden Nachfrage sehen, könnte das dazu führen, dass die Nvidia-Aktie mittelfristig die 100 US-Dollar Marke testen wird (Schlusskurs am Freitag: 134,43 US-Dollar).

 

Wenn sich jedoch herausstellt, dass die Hyperscaler weiterhin eine starke Nachfrage nach dem neuen KI-Chip signalisieren, dann könnte die Aktie mittelfristig über 150 US-Dollar steigen. 

 

Aktuell scheint es so zu sein, dass trotz der neuen Billig-Konkurrenten, die durch DeepSeek nun wie Pilze aus dem Boden schießen, das US-Unternehmen Nvidia für Hyperscaler immer noch die erste Wahl darstellt.

 

Zurückzuführen ist dies nicht nur auf die Hardware-Innovationen des Unternehmens, sondern auch darauf, dass Nvidia mit seiner CUDA-Plattform ein Ökosystem geschaffen hat, das es Wettbewerbern schwer macht, zu Nvidia aufzuschließen. Wie Evercore Anfang Februar sagte, sei Nvidia der Konkurrenz auf dem Markt für KI-Chips fünf bis zehn Jahre voraus.

 

In einem Video-Interview bezog Nvidia-Chef Jensen Huang Ende vergangener Woche erstmals selbst Stellung zu den Erfolgen des chinesischen Startups DeepSeek. Jenes sorgte für großes Aufsehen mit seinem KI-Modell DeepSeek R1, welches mit erstaunlich geringer Leistung betrieben werden kann. Allerdings machte der Anbieter nur Angaben zum Pre-Training – und Jensen Huang verwies darauf, dass die Marktbeobachter damit auf eine falsche Fährte geführt worden sind. Bei diesem Pre-Training wird eine KI dafür trainiert, grundsätzlich Fragen beantworten zu können. Verfeinert wird dies dann im sogenannten Post-Training, mit dem eine KI noch weiter reichende Fähigkeiten zum Nachdenken erhält. Genau für diesen Post-Training-Prozess braucht es nach Ansicht von Jensen Huang auch weiterhin starke Hardware. Das übersahen laut Jensen Huang viele Kommentatoren. 

 

Dass die eigenen Chips also in Zukunft weniger Abnehmer finden könnten, damit scheint Jensen Huang nicht zu rechnen.



Salesforce vor den Zahlen

 

Sollte Salesforce (CRM; Marktkapitalisierung: 294 Mrd. US-Dollar) am Mittwoch mit seinen Quartalsergebnissen und insbesondere den Aussichten positiv überraschen, dann könnte die Februar-Korrektur der Aktie schnell beendet werden. Seit dem 1. Februar hat die Aktie knapp 10 % an Wert verloren.

 

Das Unternehmen hat mit der Einführung von Agentforce kürzlich eine KI-Suite vorgestellt, die verspricht, langfristig ein Erfolgsprodukt zu werden.

 

Die neue digitale Arbeitsplattform Agentforce 2.0 ermöglicht es Unternehmen, eine unbegrenzte Anzahl von KI-Agenten für jede Abteilung zu schaffen, die Aufgaben wie Kundensupport oder Vertriebsentwicklung ohne menschliche Aufsicht erledigen können. Die autonome KI von Agentforce 2.0 ist immer besser in der Lage, auf komplexe und mehrstufige Fragen zu reagieren und liefert durch eine verbesserte Argumentationskette präzisere Antworten und Aktionen als noch vor wenigen Wochen.

 

Der CEO von Salesforce, Marc Benioff, hat es laut eigenen Aussagen noch nie erlebt, dass sich bei Salesforce etwas so schnell entwickelt und verändert hat, wie das aktuell der Fall ist, betonte er im Januar auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Marc Benioff ist begeistert von der Entwicklung seiner Firma. Allein im 4. Quartal wird man Tausende von Agentforce-Deals sehen und die Welt befindet sich erst am Startpunkt einer großen Veränderung. Die Technologiebranche ist durch KI in der Lage, die Art und Weise, wie gearbeitet wird, zu revolutionieren. Jeder Mitarbeiter muss sich jetzt umschulen lassen, um gemeinsam mit KI-Agenten produktiv zu sein. Das habe Benioff selbst bei seiner täglichen Arbeit mit der Technologie bemerkt. 

 

Bei der Vorlage der Quartalszahlen am kommenden Mittwoch wird sich zeigen müssen, wie stark Salesforce von den Einnahmen mit seinen KI-Agenten bisher profitieren kann; die Firma verdient pro erfolgreich abgeschlossener Anfrage bis zu 2 US-Dollar pro Gespräch. Das hört sich auf den ersten Blick nach wenig an – entscheidend wird demnach sein, wie stark das Umsatzwachstum durch Agentforce 2.0 im vierten Quartal tatsächlich nach oben katapultiert werden konnte.

 

Die Experten von BMO Capital zeigen sich für die Quartalszahlen am Mittwoch und insbesondere auch für die Zahlen, die Agentforce 2.0 für das vierte Quartal liefern wird, pessimistisch, haben das Kursziel von 425 auf 375 US-Dollar gesenkt – Schlusskurs der Aktie am Freitag: 309,80 US-Dollar. Die Aktie wurde zudem von der „Top Picks“-Liste entfernt – obwohl mit dem neuen Kursziel immer noch ein Kursgewinn von über 20 % verbunden wäre.

 

BMO Capital warnt, dass Salesforce zu den ersten Softwareunternehmen gehören könnte, deren Prognose für das Jahr 2026 die Investoren enttäuschen wird. Die Analysten sehen potenzielle Unsicherheiten in der Umsatzentwicklung, die sich negativ auf das kurzfristige Marktvertrauen auswirken könnten. BMO Capital erwartet nämlich, dass Einnahmen über Agentforce 2.0 aufgrund des erst vor kurzem angelaufenen und zudem rein verbrauchsabhängigen Umsatzmodells am Mittwoch nicht markant in den Geschäftszahlen für das vierte Quartal 2024 herausstechen werden, was dann Enttäuschungspotenzial bei denen mit sich bringt, die die Zukunft von Salesforce vor allem in KI-Agenten wie Agentforce sieht.

 

Entscheidend wird sein, inwiefern das Management von Salesforce im Earnings Call die Anleger von den monetären Aussichten von Agentforce 2.0 überzeugen kann – hier ist wohl wirklich Überzeugungsarbeit notwendig, da es für die harten Zahlen vermutlich noch zu früh sein wird, um für Begeisterung bei den Aktienanalysten sorgen zu können.

 



Saisonale Idee der Woche: Siemens Healthineers AG

 

Siemens Healthineers (WKN: SHL100; Marktkapitalisierung: 62 Mrd. Euro) ist im deutschen Leitindex DAX gelistet und im Bereich Medizintechnik tätig. Das Unternehmen ist weltweit führend bei der therapeutischen Bildgebung, Strahlentherapie, Labor- und Vor-Ort-Diagnostik.

 

Das Bildgebungssegment macht etwa 50 % des Umsatzes aus, dabei ist das Unternehmen mit Geräten in den gängigen Bildgebungsuntersuchungsverfahren wie MRT, CT oder Ultraschall am Markt präsent.

 

Nordamerika macht etwa 40 % des Gesamtumsatzes aus, Europa, der Nahe Osten und Afrika etwa 30 % und ebenfalls etwa 30 % entfallen auf den der asiatisch-pazifischen Raum.

 

Anfang Februar hat das Unternehmen unerwartet gute Zahlen geliefert, nachdem das Unternehmen in den Jahren davor etwas unter der abschwächenden Nachfrage nach Corona-Tests gelitten hat.

 

In den drei Monaten bis Ende Dezember kletterte der Gesamtumsatz um fast sechs Prozent auf knapp 5,5 Milliarden Euro. Vor allem die Geschäfte in Amerika und in der Region Asien, Pazifik, Japan legten zu – in China ging der Erlös aber aufgrund der weiterhin verzögerten Auftragsvergaben im mittleren einstelligen Prozentbereich zurück. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern legte vor allem wegen Kosteneinsparungen im Zusammenhang mit Restrukturierungen im Diagnostikbereich um elf Prozent auf 822 Millionen Euro zu. Damit übertrafen Umsatz und operativer Gewinn die Erwartungen von Analysten recht deutlich.

 

„Wir sind stark in das Jahr gestartet“, sagte Vorstandschef Bernd Montag. Der Auftragseingang für Geräte vom Röntgengerät bis zur Laborstraße lag mehr als ein Fünftel über dem Umsatz.

 

Bis 2027 erwarten Analysten, dass die Umsätze um knapp 20 % gesteigert werden können und der Gewinn pro Aktie um knapp 60 % steigen wird. Das 2024er KGV liegt bei 30 und soll bis 2027 auf etwa 15 fallen.

 

Am vergangenen Mittwoch platzierte der Mutterkonzern Siemens 26,5 Millionen Stammaktien von seiner Tochter Siemens Healthineers bei institutionellen Anlegern. Wie Siemens mitteilte, wurde die Zahl der Aktien dabei wegen der hohen Nachfrage zwischenzeitlich erhöht. Dadurch sank der Anteil von Siemens an dem Medizintechnikkonzern von gut 75 auf 73 Prozent. Für die kommenden drei Monate hat sich der Konzern verpflichtet, keine weiteren Aktien zu verkaufen. Ein vollständiger Verzicht auf eine Mehrheitsbeteiligung wird von Siemens inzwischen aber nicht mehr ausgeschlossen. 

 

Vorstandschef Bernd Montag sagte am Tag nach Verkündung der guten Geschäftszahlen, dass man nicht vor sieben Jahren an der Börse gestartet sei, um nicht unabhängig zu sein. Am Anfang habe man von der Zugehörigkeit zu Siemens profitiert, zum Beispiel bei der Übernahme von Varian, einem Spezialisten für Strahlentherapien in den USA, die vor allem bei Krebsuntersuchungen angewendet werden. Doch inzwischen ist die Tochtergesellschaft von Siemens weitgehend unabhängig und auch ohne “Mutter-Einfluss” sehr erfolgreich unterwegs.

 

Der Verkauf der Anteile war erwartet worden, da der Mutterkonzern Siemens aktuell versucht, die größte Übernahme des Konzerns – das US-Unternehmen Altair soll für rund 10 Milliarden US-Dollar übernommen werden – zu finanzieren, indem unter anderem Beteiligungen verkauft werden.

 

Eine saisonale Rückschau über eine Mittelwertanalyse zeigt auf, dass die Aktie vom 20. Februar bis zum 22. Mai meist eine Outperformance zum DAX ausgebildet hat – saisonal läuft die Aktie dann sogar bis Ende Juli nach oben, auch wenn sich der DAX in diesem Zeitraum oft noch etwas besser entwickelt hat.

 

Schauen wir mal, wie sich die Aktie in den vergangenen vier Jahren vom 24. Februar bis zum 29. Juli entwickelt hat:

 

Vom 24. Februar bis zum 29. Juli 2024 verlor die Aktie etwa 1,2 % an Wert. Ein optimaler Ausstieg hätte für den Season-Trader bereits am 8. März erfolgen sollen, dann hätte er den Trade mit einem Gewinn von über 5 % beenden können.

 

Vom 24. Februar bis zum 29. Juli 2023 gewann die Aktie etwa 6 %. Ein optimaler Ausstieg hätte für den Season-Trader am 24. April erfolgen sollen, dann hätte er den Trade mit einem Gewinn von etwa 13 % beenden können.

 

Vom 24. Februar bis zum 29. Juli 2022 verlor die Aktie 7 % an Wert. Ein optimaler Ausstieg hätte für den Season-Trader bereits am 30. Mai erfolgen sollen, dann hätte er den Trade mit einem Gewinn von 6 % beenden können.

 

Vom 24. Februar bis zum 29. Juli 2021 gewann die Aktie 19 %. Hätte unser Season-Trader den Trade erst am 19. August beendet, dann hätte er einen Gewinn von 30 % erzielen können.

 

Infolge der guten Quartalszahlen konnte die Aktie am 6. Februar, also vor 1 ½ Wochen, um über 5 % steigen (von 54,28 auf 57,14 Euro), konnte aber das Intraday-Hoch vom Earning Day (58,44 Euro) seitdem nicht mehr übersteigen. Am vergangenen Freitag schloss die Aktie im Xetra-Handel bei 55,74 Euro.

 

Analysten nannten nach den Earnings Kursziele zwischen 53 und 61 Euro für die Aktie.



Trades aus der vergangenen Woche im Musterdepot und weiteres geplante Vorgehen

 

In der vergangenen Handelswoche haben wir wieder Trades durchgeführt. Interessierte können die Trades auf wikifolio.com verfolgen, indem sie zum Beispiel im Suchfeld “Marktradar” eingeben.

 

Das wikifolio “Marktradar” verlor in der vergangenen Handelswoche 0,73 %, liegt seit Jahresbeginn mit 2,6 % im Minus.

 

Wir sind aktuell in der Anlageklasse Volatilität sowohl Long als auch Short positioniert. Die Short/Long-Ratio liegt aktuell bei 0,78, d. h. wir sind aktuell in Vola Long übergewichtet, profitieren momentan also vermehrt von einem Anstieg der Volatilität.

 

Als Aktien-Favoriten für 2025 halten wir die europäischen Aktien 2G Energy, Camurus, Kontron, PVA Tepla, Raiffeisen Bank International.

 

Im Rahmen unserer Strategie “Defensiv von Links Unten nach Rechts oben” halten wir die Aktien von W.R. Berkley Corporation, Louisiana Pacific Corp., Parker Hannifin Corporation, RadNet, Tyler Technologies, Churchill Downs, BWX Technologies, Brown & Brown, Stryker Corp., Ensign Group, Costco Wholesale, MercadoLibre, Waste Management, Broadridge Financial Solutions, Hartford Financial Services Group, Mastercard, Alphabet, Paychex, Intercontinental Exchange, Church & Dwight. Aktuell halten wir 20 Dauerläufer-Aktien und wollen diese Anzahl konstant halten. Wir wollen diese Aktien über mehrere Monate halten und meist nach Kursanstiegen peu à peu abstoßen, um dafür schnell neue Dauerläufer zu kaufen.

 

Für unser Trading von saisonalen Chancen halten wir Call-Optionsscheine auf Micron Technology, Coloplast und Salesforce, die Aktien von YOC AG, Primoris Service Corp., Porr AG, Beijer. Die Aktien von Ansys, Vossloh und Wienerberger haben wir verkauft.  Wir planen, die Aktie von Siemens Healthineers zu einem Discount zu erwerben und wollen dafür ein Discount-Zertifikat mit Basispreis 54 Euro und Laufzeit 20. Juni kaufen. Da wir eine Mindestrendite von 5 % erzielen wollen, setzen wir für das Discount-Zertifikat ein entsprechendes Kauflimit. Sollte dieses bis Mitte März nicht erreicht worden sein, dann streichen wir die Kauforder und verzichten auf den Trade.

 

Als Earnings-Trade halten wir aktuell Aktien von Henry Schein, ExlService, Merit Medical Systems, CBIZ, Pure Storage, Red Violet, Costco Wholesale. Die Aktie von Globus Medical werden wir am Montag verkaufen.

 

Im Rahmen von Short-Trades halten wir Short-Positionen auf den S&P 500 und Nvidia.

 

Im Rahmen des Handels von Assets fern von Aktien halten wir aktuell zehn ETPs auf Kryptowährungen: Bitcoin (BTC), Tron (TRX), Ripple (XRP), Ethereum (ETH), Solana (SOL), Sui (SUI), Cardano (ADA), Polkadot (DOT), Ondo (ONDO), Chainlink (LINK). Außerdem halten wir eine Long-Position in Kupfer.

 

Hinweis:

Gemäß §34 WpHG weise ich darauf hin, dass die Kolumne “Marktradar” ausschließlich Informationszwecken dient und in keinem Fall Empfehlungen zum Kauf von Aktien oder anderen Wertpapieren darstellen. Ich gebe hier ausschließlich meine eigene Meinung wieder und berate niemanden. Die hier vorgetragenen Ideen können vom Autor aktiv in seinen privaten Depots (inklusive wikifolios) umgesetzt werden oder auch nicht. Interessenkonflikte können in jedem Fall und jederzeit bestehen. Auch wenn ich die Kolumne nach bestem Wissen und Gewissen schreibe, können jederzeit Fehler auftauchen. Die Haftung für Vermögensschäden, die aus der Nutzung der von mir veröffentlichten Ausführungen für eine Anlageentscheidung resultieren können, ist kategorisch ausgeschlossen. Ich lehne jegliche Haftung für allfällige Verluste oder Schäden irgendwelcher Art ab, die direkt oder indirekt durch die Benutzung des Inhalts entstehen.



Seit 2014 ist Stefan Pröhl bei wikifolio aktiv. Dort setzt er Rotationsmodelle auf Wochen-, Monats- oder Quartalsbasis um.

Die Idee zum Marktradar ist entstanden, weil ihm bisher ein vernünftiges Modell fehlte, mit dem er sich täglich einen schnellen Überblick verschaffen kann, in welche Sektoren und Branchen gerade Kapital hineinfließt und aus welchen gerade Kapital abgezogen wird.

Mit dem von ihm entwickelten “Marktradar” kann er täglich für jeden Sektor bzw. jede Branche fünf Tagesstempel vergeben: “Kaufen oder Aufstocken”, “Buy the dip ?”, “Bodenbildung oder Seitwärts”, “Abwarten oder auf Sell Off spekulieren”, “Unter Beobachtung”.

Diese “Top Down” Analyse gibt ihm täglich wichtige Hinweise und Tipps zur Intermarketanalyse. Mit dem Schreiben dieser Kolumne dokumentiert er auf hoffentlich auch etwas unterhaltsame Weise die Tipps und Hinweise, die ihm der Marktradar liefert.

Mit jedem Wissen entsteht auch Unwissen. Nur so kann Stillstand, Leere, Einrosten im Kopf verhindert werden. Täglich gibt es Neues zu entdecken und täglich werden Überzeugungen revidiert. Das ist das Mindset, dem auch diese Kolumne folgt.

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