Neben vielen anderen Informationen findest Du in den nächsten Leseminuten Antworten auf folgende Fragen:
Warum die USA im ersten Halbjahr 2025 auf eine Rezession zulaufen könnte
Warum Zinssenkungen in Kürze kommen könnten
Warum der Zollstreit auch US-Unternehmen schaden wird
Warum der S&P 500 am Freitag vermutlich kein finales Tief erreicht hat
Warum Bitcoins und Altcoins sich nun von negativen Einflüssen auf den US-Aktienmarkt abkoppeln könnten
Warum ein Short-Trade auf Boeing nun eine gute saisonale Idee sein kann
Marktradar vom Montag, 3. März 2025
Führt Donald Trump die USA nun in die Rezession ?
Aktuell kommt dem von der FED of Atlanta veröffentlichten GDP-Now-Indikator eine Indikation zu, die der Realwirtschaft gegenüber als vorauslaufend bezeichnet werden kann, da bereits mehr als 8 Wochen im ersten Quartal verstrichen sind. Im Laufe der vierten Woche eines Quartals schwenken die Daten nämlich auf Forward, wenden sich also vom abgelaufenen dem laufenden Quartal zu, weil erst ab diesem Zeitpunkt genügend Daten vorliegen, die einen Ausblick auf das Quartalsende zulassen.
Die am Freitag veröffentlichten Forward-Daten für das Bruttoinlandsprodukt in den USA dürften so manchen US-Ökonomen in eine Schockstarre versetzt haben; mancher dürfte zuerst geglaubt haben, dass da ein Tippfehler vorliegt.
Noch am 19. Februar hatte die FED of Atlanta ein Bruttoinlandsprodukt in Höhe von annulliert 2,3 % für das erste Quartal 2025 prognostiziert. Am Freitag, 28. Februar, ging diese Prognose um sage und schreibe 3,8 Prozentpunkte zurück, so dass mit Stichtag 31. März (Quartalsende) nun ein Wachstumsrückgang in Höhe von 1,5 % für die US-Wirtschaft prognostiziert wird.
Damit könnte die USA im ersten Halbjahr 2025 auf eine Rezession zulaufen – ein solches Szenario hatten wohl viele Ökonomen bis Donnerstagabend nicht auf dem Schirm gehabt; Mister Market aber womöglich schon, denn die großen US-Indizes standen 6 Handelstage unter Abgabedruck – bis am Freitag dann gemäß dem Motto “Buy The Bad News” Handler auf Schnäppchenjagd gingen – wir vermuten aber, dass in den USA mit den nun aufkommenden Rezessionsängsten im Rücken die Bären das Ruder übernehmen werden.
Wo liegen die Gründe für die Rezessionsängste ?
Die Fed of Atlanta nennt als Gründe für diesen extrem hohen Rückgang im Bruttoinlandsprodukt zwei Datenquellen. Zum einen dürften die Nettoexporte im ersten Quartal von -0,41 Prozentpunkte auf -3,70 Prozentpunkte zurückgehen. Zum anderen wird nun erwartet, dass die Konsumausgaben im ersten Quartal auf 1,3 Prozent schrumpfen werden – im Vorquartal lagen die Konsumausgaben noch bei 2,3 Prozent.
Damit werden Zinssenkungen nun wahrscheinlicher als Zinsanhebungen, zumindest wenn wir davon ausgehen, dass wir in den USA zwei Quartale mit rückläufigem Wachstum sehen werden.
Der unabhängige Datenanbieter Truflation, der Real-Time Daten nutzt, um möglichst wirtschaftsnahe und auch regierungsunabhängige Prognosen zur Inflation zu ermitteln, geht aktuell nur noch von einer Inflation von 1,5 % für die USA aus – zur Erinnerung: Zu Jahresanfang ging dieser Anbieter noch von einer Inflation von 3 % für die USA aus.
Ein solcher starker Rückgang der Inflationserwartung verwundert uns sehr und steht auch konträr zu dem, was viele Marktbeobachter prognostizieren. Wir können die Gründe für so eine geringe Inflationserwartung aktuell nicht benennen – erwarten im Gegenteil für die USA in den kommenden Wochen eher steigende als sinkende Inflationsraten – diese Erwartung ist allerdings an den nun beginnenden Handelskrieg der USA mit dem Rest der Welt gekoppelt.
Bei einem solchen Szenario (rückläufiges Wachstum und fallende Inflation plus Handelskrieg) verwundert es nicht, dass wir im CME Fed-Watch-Tool wieder erste Anzeichen für Zinssenkungen sehen: die Börsianer gehen nun wieder von zwei Zinssenkungen Mitte Juni und Ende Juli aus, während für Mitte März und Anfang Mai noch die Meinung überwiegt, dass die Zinsen von der FED unverändert gelassen werden.
Noch vor kurzem waren sich die Marktteilnehmer einig gewesen, dass wir, wenn überhaupt, frühestens Zinssenkungen im Juli sehen werden.
Beginnen die USA nun einen Handelskrieg gegen den Rest der Welt ?
Der aktuelle Stand im von Donald Trump initiierten Zollstreit ist, dass die Zölle gegen Mexiko (25 %) und Kanada (25 %) am 4. März kommen werden, ebenso die Zölle gegen China (vermutlich 20 %). Europa darf zeitnah mit Importzöllen in Höhe von 25 % rechnen.
Bemerkenswert ist, dass Großbritannien in Aussicht gestellt wurde, ungeschoren davonzukommen. Dementsprechend konnte der Länder-ETF für Großbritannien (EWU) am Freitag nah an einem 5- Monats-Hoch schließen und zeigte gegen Wochenschluss gegenüber anderen europäischen Länder-ETFs relative Stärke.
Die Hoffnung vieler Börsianer, dass Donald Trump mit seinen Manövern eher Verhandlungen und Deals erzwingen will als einen offenen Handelskrieg, scheint sich nun mehr und mehr in Luft aufzulösen – ein Handelskrieg der USA gegen den Rest der Welt scheint morgen, am 4. März, von der Trump-Administration eingeläutet zu werden.
John Murphy, Vizepräsident der US-Handelskammer, bezeichnete die Einführung der Zölle als “beispiellos”. Diese würden keine Probleme lösen, sondern lediglich “die Preise für amerikanische Familien erhöhen und Lieferketten auf den Kopf stellen”.
Experten erwarten, dass die Vergeltungsmaßnahmen, mit denen nun Kanada, Mexiko, China und Europa den USA drohen, den jährlichen Handel der USA in Höhe von mehr als 2 Billionen US-Dollar beeinträchtigen könnten. Den Preis dafür bezahlen dann am Ende die Konsumenten, vor allem durch höhere Lebenshaltungskosten.
Die US-amerikanische Autoindustrie, die abhängig ist von den kanadischen und mexikanischen Zulieferern, könnte nach Ansicht von Experten innerhalb von kürzester Zeit zum Erliegen kommen. Die aktuellen Preise für Autos dürften nicht mehr zu halten sein und in den nächsten Wochen stark ansteigen.
Nach Einschätzung vieler Experten könnte die Inflationsrate wieder auf bis zu vier Prozent steigen, sollte die Trump-Administration nicht mehr vom Handelskrieg abrücken.
Die US-Zollpolitik von Donald Trump stellt für den deutschen Volkswirt Folker Hellmeyer einen Bruch internationalen Handelsrechts dar und ist Ausdruck einer (vermeintlichen ?) Macht des Stärkeren.
Im ersten Moment mag diese Politik den USA Nutzen verschaffen, schreibt Folker Hellmeyer im aktuellen Newsletter an seine Abonnenten, aber die mittel- und langfristigen Konsequenzen sind verheerend. Die USA könnten von Handelspartnern nicht mehr als vertrauenswürdig angesehen werden, auch US-Unternehmen könnten nun durch Endverbraucher oder sogar durch Regierungen sanktioniert werden – so hat die chinesische Regierung jüngst den US-Modekonzern PVH (Eigentümer unter anderem der Marken Tommy Hilfiger und Calvin Klein) auf die Liste der “unzuverlässigen Unternehmen” gesetzt.
Auch US-Unternehmen werden die Auswirkungen der Zollpolitik also negativ zu spüren bekommen. Wie will man ausländische Märkte seitens der US-Unternehmen auch verlässlich bedienen können, wenn bei einer von oben erwirkten Zollpolitik nach Gutsherrenart kein freier Handel mehr möglich scheint ?
Trumps Zollpolitik wirkt außerdem den Anstrengungen, Produktionskapazitäten in die USA zu verlagern, entgegen. Die übrige Welt, allen voran Länder des Globalen Südens, wird sich ermuntert sehen, sich von den USA als Import- und Exportmarkt unabhängiger zu machen und auch den Produktionsstandort USA aus handelspolitischen Gründen mehr und mehr in Frage stellen. Handelspolitische Unsicherheiten könnten dann über betriebswirtschaftliche Kostenrechnungen gestellt werden.
Zölle schützen heimische Unternehmen zwar auf den ersten Blick vor ausländischer Konkurrenz. Ohne Konkurrenz sinkt aber der Innovationsdruck, ineffiziente Firmen bleiben länger im Markt, und die Qualität von Produkten kann leiden. Außerdem würde ein Zollkrieg zu erhöhten Produktionskosten führen, da die Importkosten für die Produktion in die Höhe schnellen werden.
Der Einbruch in der GDP-Now-Prognose für Netto-Exporte, die von den USA an andere Länder fließen, könnte ein erster Vorgeschmack für eine Abkehr von US-Produkten weltweit sein.
So erfährt Tesla in China und Europa aktuell starken Gegenwind. In Europa verkaufte Tesla im Januar nur 9.945 Fahrzeuge, was einem Rückgang von 45 % gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres entspricht. Zurückzuführen ist dies laut Beobachtern auf die zunehmende Unbeliebtheit von Elon Musk in Europa.
Während die Zollpolitik von Donald Trump nun die Innovationskraft bei US-Unternehmen abschwächen könnte, verweisen Experten nun darauf, dass eine solche Zollpolitik bei Ländern, die ihre Produktionsketten und -Exporte nun neu ordnen müssen, bisher ungeahnte Innovationskräfte wachrufen könnte und auch neue Handelspartnerschaften entstehen könnten – mit Partnern, die zuvor im Schatten der USA gestanden haben.
US-Privatanleger sind aktuell so bärisch gestimmt wie lange nicht mehr
US-Privatanleger, die sich in ihren Handelsentscheidungen in der Regel noch stärker als institutionelle Händler von der Charttechnik beeinflussen lassen, scheint der Abverkauf im US-Aktienmarkt am Freitag, 21. Februar, zu Wochenbeginn immer noch massiv verschreckt zu haben.
Anfang der letzten Handelswoche kam es zu keinem Rebound, der den Bullen hätte in die Karten spielen können. Diesen sahen wir erst am Freitag, als das “Kind bereits in den Brunnen gefallen war”.
Mit Stand vom letzten Mittwoch erwarten laut der Sentiment-Umfrage der American Association of Individual Investors (AAII) nur noch weniger als 20 % der Privatanleger, dass der S&P 500 in sechs Monaten, also Ende August, über 6.000 Punkte notieren wird. Rekordverdächtige 60 % der Privatanleger gehen nun davon aus, dass die kommenden sechs Monate in den Händen der Bären liegen werden.
Einen Wert über 60 % für die Bären sahen wir nach dem Ende der Finanzkrise im März 2009 nur an zwei Tagen: am 22. und am 29. September 2022. Damals notierte der S&P 500 etwa 15 % unter seinem letzten Verlaufshoch – zugleich läutete ein Lager der Bären von über 60 % das Ende des Bärenmarktes 2022 ein und bildete damit einen idealen Einstiegszeitpunkt für langfristige Investoren – wer am 29. September 2022 den ETF auf den S&P 500 (SPY) gekauft hätte, der wäre nun mit fast 70 % im PLus. Wer stattdessen den ETF auf den Nasdaq 100 (QQQ) gekauft hätte, der käme nun auf 90 % Gewinn.
Für Ende Februar 2025 jetzt einen gleich guten Einstiegszeitpunkt wie im September 2022 zu erwarten, fällt uns schwer. Denn wir befinden uns nun definitiv nicht am Ende eines Bärenmarktes, sondern viel wahrscheinlicher erscheint uns, dass wir uns in den USA nun am Beginn eines Bärenmarktes befinden – dieser wird durch negative Einflüsse wie Rezession in den USA, Handelskrieg und einer hohen Bewertung des US-Aktienmarktes im Vergleich zu Aktienmärkten in Europa und Asien befeuert.
Und zu einem solchen frühen Zeitpunkt eines Trendwechsels eine so negative Erwartungshaltung bei Privatanlegern zu sehen, passt überhaupt nicht in das übliche Schema der Sentiment-Betrachtung.
Vielleicht bietet sich hier eher ein Vergleich zu Anfang Oktober 2008 an. Am 9. Oktober 2008 ist das Lager der Bären nach einer AAII-Umfrage auch über 60 % gestiegen. Allerdings befanden wir uns damals schon zehn Monate in einem Bärenmarkt. In den Wochen und Monaten danach schwankte das Lager der Bären zwischen 30 und 50 % und erreichte am 5. März 2009 mit einem Wert von über 70 % seinen Höhepunkt, der dann auch das finale Ende des Bärenmarktes darstellte.
Auch wenn wir in der AAII-Umfrage in den kommenden Wochen eine Angleichung von Bullen und Bären sehen werden, heißt das nicht zwangsläufig, dass wir am Donnerstag ein finales Tief im S&P 500 gesehen haben. Vom 16. Oktober 2008 bis zum 2. März 2009 verlor der S&P 500 weitere 25 % an Wert, ohne während dieser Zeit auch nur ein einziges Mal einen Wert von über 60 % bei den Bären bei dieser Sentiment-Erhebung zu erreichen.
Was sehen wir unter dem Radar der großen US-Aktienindizes ?
Aktuell erhalten 11 von 60 beobachteten Sektor-, Branchen- und Themen ETFs den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken”. Das entspricht einer Quote von 18,3 % (in der Vorwoche lag diese Quote bei 26,6 %).
Von den 11 Sektor-, Branchen- und Themen ETFs, die den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken” erhalten, werden 7 ETFs vom Marktradar für diesen Montag als “Trendfolgend kaufbar” eingestuft. In der Vorwoche erhielten 13 ETFs das Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar”.
Sektor-, Branchen- und Themen ETFs, die wir mit dem Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar” einstufen, verfügen neben relativer Stärke zum Gesamtmarkt auch über ein im Tageschart sichtbares höheres Tief. Solange dieses nicht unterschritten wird, können Trendfolger davon ausgehen, dass in Kürze neue Verlaufhochs erreicht werden.
Wir wollen nun die 7 Sektor-, Branchen- und Themen ETFs in einer Rangliste aufzählen, die wir als “Trendfolgend kaufbar” einstufen (in Klammern der prozentuale Abstand zum Intraday-Tief vom 12. Februar):
Versicherungen (KIE; 5,58 %)
Real Estate (XLRE; 4,15 %)
Pharma (IHE; 4,12 %)
Basiskonsumgüter (XLP; 4,01 %)
Fossile Energien (XLE; 2,38 %)
Datacenter-REITs (DTCR; 1,78 %)
Versorger (XLU; 1,53 %)
Die Rangliste zeigt eindeutig, dass aktuell defensive Sektoren gefragt sind. Damit ist der US-Markt klar in den Risk-Off-Modus gerückt.
Der CBOE Volatility Index schloss am Freitag auch über dem Schwellenwert von 19 Punkte (19,63), der die Grenze aufzeigt, ab wo institutionelle Händler keine großen Risiken mehr eingehen wollen.
In unserem Marktmodell sichten wir bei einer Vielzahl von Sektor-, Branchen- und Themen ETFs sogenannte Short-Reversal Bewegungen. Obwohl ein früheres Verlaufshoch überschritten werden konnte, erfolgte danach ein Unterschreiten eines Verlauftiefs, so dass Trader auf dem falschen Fuß erwischt worden sind und, sofern noch nicht geschehen, von Long auf Short wechseln könnten.
Aktuell sichten wir 19 Sektor-, Branchen- und Themen ETFs, die den Tagesstempel “Abwarten oder auf Sell-Off spekulieren” erhalten. Sollten wir mit unserer Meinung, die wir mit den Privatanlegern in den USA teilen, richtig liegen – nämlich dass in den USA am 21. Februar ein mehrmonatiger Bärenmarkt eingeläutet wurde -, so könnten Trendfolger nun die Short-Seite spielen; Kurserholungen also dafür nutzen, um auf neue tiefere Tiefs in den Tagescharts zu spekulieren.
Wir listen nun die 19 Sektor-, Branchen- und Themen ETFs auf, die den Tagesstempel “Abwarten oder auf Sell-Off spekulieren” erhalten (in Klammern wieder der prozentuale Abstand zum Intraday-Tief vom 12. Februar):
Bitcoin Miners (WGMI; -18,40 %)
Uran (URA; -14,30 %)
Cannabis (MJ; -11,59 %)
Öl- und Gasdienstleister (XES; -6,18 %)
Kupferminen (COPX; -4,97 %)
Semiconductor (SMH; -4,81 %)
Schifffahrt (BOAT; -4,76 %)
Einzelhandel (XRT; -4,72 %)
Clean Energy (QCLN; -3,03 %)
Öl- und Gasproduzenten (XOP; -2,61 %)
Infrastruktur (PAVE; -2,35 %)
Hausbau (XHB; -1,82 %)
Gesundheitsdienstleister (IHF; -1,28 %)
Transport (IYT; -0,97 %)
Holz- und Forstwirtschaft (WOOD; -0,16 %)
Biotechnologie (XBI; +0,92 %)
Wasserwirtschaft (PHO; +0,94 %)
Chemie (XLB; +1,13 %)
Agrar (MOO; +1,64 %)
Auch das Sentiment bei Bitcoin ist im Keller
Der Bitcoin schloss am Freitag mit der Wall-Street-Schlussglocke bei 77.714 Euro, was einem Rückgang von etwa 23 % seit seinem zu Jahresbeginn erreichten Allzeithoch von 101.000 Euro entspricht. Allerdings notiert der von Blackrock emittierte Ishares Bitcoin Trust ETF (IBIT) seit dem Wahlsieg von Donald Trump am 6. November immer noch fast 12 % im Plus. Zum Vergleich: der Gold-ETF (GLD) konnte sich seit dem 6. November nur um 7 % verteuern.
Versprechungen der Trump-Administration, den regulatorischen Rahmen für Bitcoin und Altcoins zu lockern, die USA zur Bitcoin-Welthauptstadt zu machen und überdies eine nationale strategische Kryptowährungsreserve zu schaffen, stehen weiterhin im Raum, so dass der 12 % Anstieg im Bitcoin-Spot-ETF seit Trumps-Wahlsieg immer noch dafür steht, dass die Zukunft des Bitcoin bei Kursen über 100.000 Euro liegen wird.
Der drohende Handelskrieg dämpft nun jedoch die Begeisterung der Anleger für Risiko-Assets und veranlasste sie insbesondere im Lauf der vergangenen Handelswoche, auf sichere Häfen zu setzen sowie risikoreiche Anlagen, zu denen der Bitcoin und mehr noch viele Altcoins immer noch zählen, zu meiden.
Aus Bitcoin-ETFs flossen allein am vergangenen Dienstag unter dem Strich über 1,14 Mrd. US-Dollar ab – der größte Vermögensabfluss seit Auflegung dieser ETFs.
Zeitgleich hat Michael Saylors Unternehmen Strategy (MSTR) gemeldet, dass die Bitcoin-Bestände auf fast 500.000 BTC erhöht worden sind, was durch einen Erwerb im Wert von 2 Milliarden US-Dollar, finanziert durch wandelbare Anleihen, möglich gemacht wurde. Am Tag darauf hat Michael Saylor vorgeschlagen, Bitcoin-Reserven zu nutzen, um die US-Staatsverschuldung anzugehen, und hebt dabei einen ehrgeizigen Plan hervor, 20 % des weltweiten Bitcoin-Angebots zu sichern.
Trotz der jüngsten Abflüsse aus Bitcoin-ETFs und der doch recht hohen Volatilität im Krypto-Sektor bleibt BlackRock von den positiven Werterhaltungseigenschaften des Bitcoin für konservative Anleger überzeugt. Michael Gates, leitender Portfoliomanager für die Target Allocation ETF-Modellsuite des Unternehmens, bekräftigte diese Überzeugung in einem Anlagekommentar vom 27. Februar und erklärte: “Wir glauben, dass Bitcoin einen langfristigen Anlagewert hat und potenziell einzigartige und zusätzliche Diversifizierungsquellen für Portfolios bieten kann.”
Am 26. Februar fiel der Crypto Fear & Greed Index, ein weithin beachteter Indikator für die Anlegerstimmung, mit einem Wert von 10 auf “extreme Angst” – vergleichbar den Sentiment-Werten, die wir aktuell bei Privatanlegern für den S&P 500 sehen. Der Wert von 10 im Crypto Fear & Greed Index war der niedrigste Wert seit Juni 2022, als der Zusammenbruch von Three Arrows Capital (3AC) Schockwellen im Kryptomarkt verursachte. Damals notierte der Bitcoin bei etwa 20.000 Euro.
Während BlackRock nun verkündet hat, Bitcoin in seine Modellportfolios zu integrieren, passt sich die Finanzbranche weiterhin an die zunehmende Präsenz von Kryptowährungen in traditionellen Wertpapierdepots an. Während die Volatilität weiterhin Anlass zur Sorge gibt, wächst die institutionelle Akzeptanz, was darauf hindeutet, dass digitale Vermögenswerte in diversifizierten Anlagestrategien eine immer wichtigere Rolle spielen werden.
Inwieweit auch ETFs auf Altcoins dabei eine Rolle spielen werden, bleibt noch unklar. Wir gehen davon aus, dass solche ETFs, die in Kürze aufgelegt werden sollten, eher mit Aktien aus dem Russell 2000 konkurrieren werden und nicht wie Bitcoin mit Gold als Wertspeicher.
Der Bybit-Hack war der größte Cyberdiebstahl der Geschichte
Für einen Schreckmoment sorgte am 21. Februar die Meldung, dass nordkoreanische Hacker unglaublich hohe 1,5 Mrd. US-Dollar von der Bybit-Plattform abgezogen haben.
Der Hack von Bybit am 21. Februar 2025 ist tatsächlich der mit Abstand größte Cyberdiebstahl der Geschichte. Umso erstaunlicher, wie gelassen die Weltpresse darauf reagierte – mehr als ein Schulterzucken war kaum zu vernehmen.
Weil sich die Krypto-Community direkt nach dem Hack am Freitag, 21. Februar, größtenteils bereits über das Wochenende gegenseitig zur Hilfe gekommen war, und die meisten Retail-Trader, denen ihre Coins auf der Bybit-Plattform gestohlen worden sind, relativ schnell entschädigt werden konnten – natürlich zu Lasten von Geldreserven der Blockchain-Betreiber, allen voran Bybit – erzeugte dieser Krypto-Raub in der Presse nur erstaunlich leise Wellen.
Was für die enorme Finanzstärke hinter den Blockchain-Betreibern spricht, ist auch die Tatsache, dass Bybit aktuell über Ether-Reserven in Höhe von 11 Mrd. US-Dollar verfügt – erst nach zehn solchen Hackerangriffen käme Bybit laut ihrem CEO Ben Zhou in die prekäre Lage, seine Kunden nach dem Diebstahl von Ether-Coins nicht mehr entschädigen zu können. Das zeigt eigentlich, dass es vielen Blockchain-Unternehmen finanziell recht gut geht und sie nicht mehr in “Kinderschuhen” stecken – sie also bereits weit über dem stehen, was Start-Up Unternehmen an Kapitalspritzen benötigen, um überhaupt ihre Wachtumsziele umsetzen zu können.
Experten gehen davon aus, dass die Hacker am 21. Februar sehr professionell vorgegangen sind, diese am Ende aber auf menschliche Schwächen gesetzt haben, um den Raub erfolgreich durchführen zu können.
Die Angreifer nutzten einen hochentwickelten UI-Spoofing-Angriff, um die Multisignatur-Cold-Wallet von Bybit zu kompromittieren. Dabei manipulierten sie die Benutzeroberfläche, um autorisierte Mitarbeiter zu täuschen und Transaktionen zu initiieren, die zur Übertragung der Ethereum-Bestände auf Wallets der Hacker führten.
Dieser Vorfall hat hohe Sicherheitsstandards im Krypto-Bereich in Frage gestellt. Er zeigt, dass selbst Cold Wallets mit Multisignatur-Schutz nicht vollständig vor raffinierten Angriffen sicher sind. Die Branche steht nun vor der Herausforderung, ihre Sicherheitsprotokolle zu überarbeiten und zu stärken, um das Vertrauen der Nutzer zurückzugewinnen.
Nur vier Tage nachdem Hacker mehr als 1,4 Milliarden US-Dollar an Vermögenswerten von Bybit gestohlen haben, hat der Mitbegründer und CEO der Kryptowährungsbörse Bybit, Ben Zhou, sich vorgenommen, gegen die Verantwortlichen vorzugehen.
In einem X-Post vom 25. Februar rief der CEO die Nutzer dazu auf, einen “Krieg gegen Lazarus” zu unterstützen. Dabei bezog er sich auf die mit Nordkorea verbundene Gruppe, die am 21. Februar Geld von Bybit gestohlen hatte. Der CEO kündigte eine Bounty-Website an, auf der diejenigen, die illegal verschobene Gelder einfrieren, mit einem Kopfgeld zwischen 70 und 140 Millionen US-Dollar belohnt werden können.
“Wir haben ein Team damit beauftragt, diese Website zu pflegen und zu aktualisieren, und wir werden nicht aufhören, bis Lazarus oder andere kriminelle Akteure in der Branche beseitigt sind”, sagte Zhou. “In Zukunft werden wir sie auch für andere Opfer von Lazarus öffnen.”
Bitcoin und Altcoins am Wochenende mit teils starken Kursgewinnen
Der Bitcoin (BTC) konnte bis zum Sonntagabend gegen 20 Uhr deutscher Zeit gegenüber dem Schluss an der Wall Street am Freitag um 15 % zulegen. Der Altcoin Cardano (ADA) sogar um fast 70 %.
Als Grund wird wieder einmal Donald Trump angeführt. Donald Trump hat am Sonntag nämlich eine Kryptoreserve für die USA angekündigt, die neben Cardano (ADA) auch die Coins von Ripple (XRP) und Solana (SOL) enthalten soll. Daher ist es nicht verwunderlich, dass auch die Coins XRP und SOL über das Wochenende starke Kursanstiege verzeichnen (30 % und 17 %).
Womöglich können solche positiven Aussichten nun dazu führen, dass sich die Assets Bitcoin und Blockchain von den negativen Aussichten für den US-Aktienmarkt abkoppeln können.
Saisonale Idee der Woche: Boeing (Short)
Boeing (BA; Marktkapitalisierung: 130 Mrd. US-Dollar) gehört neben Airbus zu den weltweit größten Luftfahrtunternehmen, das auch im Bereich Rüstung und Weltall als Big Player gilt.
Mit Hauptsitz in Chicago ist es in vier Segmenten tätig: Der Bau von Verkehrsflugzeugen erwirtschaftet etwa 60 % des Umsatzes und macht ungefähr 65 % vom Betriebsgewinn aus. Der Bau von Militärflugzeugen und Waffen macht etwa 25 % des Umsatzes aus und etwa 13 % des Betriebsgewinns. Hinzu kommt ein Dienstleistungsgeschäft für kommerzielle und militärische Flugzeuge, das etwa 15 % des Umsatzes und 22 % des Betriebsgewinns ausmacht.
Boeing veröffentlichte Ende Januar Zahlen für das vierte Quartal. Der Umsatz in Höhe von 15,2 Mrd. US-Dollar lag dabei leicht unter den Erwartungen von 16,6 Mrd. US-Dollar. Im Vorjahresquartal konnte noch ein Umsatz von 22 Mrd. US-Dollar erreicht werden. Der Verlust pro Aktie im vierten Quartal lag bei 5,46 US-Dollar, verglichen mit dem Verlust von 1,55 US-Dollar, den Analysten erwartet hatten. Damit wurden die Verlustschätzungen deutlich verfehlt. Vor einem Jahr erreichte Boeing noch fast die Gewinnschwelle. In seiner Pressemitteilung zu den schwachen Ergebnissen des vierten Quartals erklärte das management von Boeing, dieser hohe Verlust sei größtenteils auf Gewerkschaftsstreiks der International Association of Machinists (IAM) im vergangenen Herbst sowie auf Kosten im Zusammenhang mit der Reduzierung der Belegschaft zurückzuführen.
Das vierte Quartal beinhaltete einen umstrittenen Streik, der etwa sieben Wochen dauerte und hohe Barauszahlungen an die Arbeiter mit sich brachte. Boeing verbuchte außerdem Kosten für viele Entlassungen und schrieb Vermögenswerte ab. Boeing beendete das Jahr außerdem mit 26,3 Mrd. US-Dollar in bar und 53,9 Mrd. US-Dollar Schulden. Die Nettoverschuldung betrug demnach 27,6 Mrd. US-Dollar, gegenüber 47,2 Mrd. US-Dollar Ende 2023, womit die Nettoverschuldung deutlich reduziert werden konnte, aber immer noch 21 % von der Marktkapitalisierung ausmacht.
Boeing hat seit 2018, dem Jahr, bevor der zweite von zwei Abstürzen des 737 MAX-Jets zu einer längeren weltweiten Stilllegung des Flugzeugs führte, keinen Jahresgewinn mehr erwirtschaftet. 2018 lieferte das Unternehmen mehr als 800 Flugzeuge aus. Seitdem hat es in keinem Jahr mehr als 528 ausgeliefert. Die Wall Street erwartet, dass Boeing im Jahr 2025 etwa 540 Flugzeuge ausliefern und einen Gewinn pro Aktie von einem US-Dollar erzielen wird, also den Turnaround schafft. Boeing lieferte im Jahr 2024 nur 348 Flugzeuge aus, darunter 260 MAX-Jets. Eine schnellere Produktion könnte Boeing 2025 helfen, seinen Rückstand an nicht ausgeführten Aufträgen abzuarbeiten, der inzwischen auf etwa 6.200 Flugzeuge hinausläuft. Der Gesamtauftragsbestand von Boeing belief sich zum Jahresende 2024 auf über eine halbe Billion US-Dollar, was verdeutlicht, dass Boeings Kapazitäten, Flugzeuge zu bauen, aktuell nicht ausgeschöpft werden können.
Wenn man jedoch bedenkt, dass zahlreiche Vorprodukte noch im Ausland hergestellt werden, die ab dem 4. März hohen Importzöllen unterliegen dürften, wird fraglich, ob im Jahr 2025 tatsächlich der Turnaround beim Gewinn geschafft werden könnte.
Am Donnerstag sorgte zudem ein Großbrand bei einem wichtigen Zulieferer für negative Schlagzeilen.
Der US-Flugzeugbauer Boeing, sein europäischer Rivale Airbus sowie andere führende Luftfahrtunternehmen müssen ihre Lieferketten nach einem Großbrand in einer Teilefabrik im Raum Philadelphia neu sortieren. Dies berichteten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen am Donnerstag. Das tagelang wütende Feuer in der Fabrik von SPS Technologies dürfte die bereits angespannte Liefersituation der Branche weiter verschärfen. Die Luft- und Raumfahrtunternehmen versuchen nun herauszufinden, wer die verlorene Produktion des Werks ersetzen kann und wer über entsprechende Ersatzteile verfügt, so die Insider.
Sowohl Boeing als auch das französische Unternehmen Safran haben bereits Kontakt zu Zulieferern aufgenommen, um sich über die möglichen Auswirkungen zu informieren. In einem Brief, der nach dem Brand vom 17. Februar an die Zulieferer geschickt wurde und der von Reuters eingesehen werden konnte, fragte Boeing die Unternehmen, ob sie regelmäßig Teile aus der SPS-Fabrik in Jenkintown verwendeten und welche Auswirkungen es hätte, wenn SPS bestellte Teile nicht liefern könnte. Ein weiterer Insider aus der Branche sagte, SPS sei auch ein wichtiger Zulieferer für Airbus. “Es ist noch zu früh, um das Ausmaß unserer Gefährdung zu bestätigen, aber wir erwarten, dass die Auswirkungen auf unseren Betrieb begrenzt sein werden”, hieß es dazu offiziell vonseiten eines Airbus-Sprechers. Der Triebwerkshersteller GE Aerospace, das größte Luft- und Raumfahrtunternehmen der Welt, teilte mit, dass man Teams zu SPS geschickt habe und nach alternativen Produktionsstätten und Ersatzlieferanten sucht.
Turnaround-Kandidaten wie Boeing sollte man eigentlich inmitten einer Rezession oder gegen Ende solcher Durststrecken kaufen, nicht dann, wenn die Rezession noch nicht wirklich in der Realwirtschaft angekommen ist, sondern nur von verlässlicher Seite prognostiziert wird.
Saisonal zeigt eine Mittelwertanalyse auf, dass Boeing vom 20. Februar bis zum 20. Mai die schlechteste Kursentwicklung des Jahres durchläuft. Seit dem 20. Februar hat die Boeing-Aktie etwa 3,5 % verloren, nachdem am 18. Februar knapp unter 190 US-Dollar ein neues 6-Monats-Hoch erreicht werden konnte. Am vergangenen Freitag gehörte die Aktie auch zu den schwächsten Aktien im S&P 500, konnte das Intraday-Hoch vom Vortag nicht übersteigen. Damit könnte der saisonale Absturz der Aktie an der Börse tatsächlich nun gestartet werden, oder ?
Schauen wir mal, wie sich die Aktie in den vergangenen vier Jahren zwischen dem 3. März und dem 20. Mai entwickelt hat:
Vom 3. März bis zum 20. Mai 2024 verlor die Aktie knapp 7 % an Wert. Ein optimaler Ausstieg hätte für den Season-Trader am Tag der vorbörslich verkündeten Quartalszahlen (24. April) erfolgen können; da hätte der Leerverkäufer mit dem Short-Trade einen Gewinn von 18 % erzielen können.
Vom 3. März bis zum 20. Mai 2023 verlor die Aktie etwas über 2 % an Wert. Ein optimaler Ausstieg hätte für den Season-Trader am 4. Mai erfolgen können; da hätte der Leerverkäufer mit dem Short-Trade einen Gewinn von 6 % erzielen können.
Vom 3. März bis zum 20. Mai 2022 verlor die Aktie knapp 40 % an Wert. Der 20. Mai wäre auch der optimale Ausstieg für unseren Short-Trader gewesen.
Vom 3. März bis zum 20. Mai 2021 gewann die Aktie etwas über 2 % an Wert. Der 20. Mai wäre ein recht guter Exit-Zeitpunkt für unseren Short-Trader gewesen, da er am 12. März, nur 8 Handelstage nach dem Einstieg, bereits mit 20 % im Minus gewesen wäre. In diesem Jahr wäre also nicht der 3. März, sondern der 12. März der optimale Einstieg für unseren Season-Short-Trader gewesen.
Die nächsten Quartalszahlen bei Boeing sind für Ende April angekündigt.
Trades aus der vergangenen Woche im Musterdepot und weiteres geplante Vorgehen
In der vergangenen Handelswoche haben wir wieder Trades durchgeführt. Interessierte können die Trades auf wikifolio.com verfolgen, indem sie zum Beispiel im Suchfeld “Marktradar” eingeben.
Das wikifolio “Marktradar” verlor in der vergangenen Handelswoche 2,44 %, liegt seit Jahresbeginn mit 5 % im Minus.
Wir sind aktuell in der Anlageklasse Volatilität sowohl Long als auch Short positioniert. Die Short/Long-Ratio liegt aktuell bei 1,15, d. h. wir sind aktuell in der Vola relativ neutral positioniert, haben einen leichten Überhang bei Vola Short, profitieren also etwas mehr von einem Rückgang der Volatilität.
Als Aktien-Favoriten für 2025 halten wir die europäischen Aktien 2G Energy, Camurus, Kontron, PVA Tepla, Raiffeisen Bank International.
Im Rahmen unserer Strategie “Defensiv von Links Unten nach Rechts oben” halten wir die Aktien von W.R. Berkley Corporation, Louisiana Pacific Corp., Parker Hannifin Corporation, RadNet, Tyler Technologies, Churchill Downs, BWX Technologies, Brown & Brown, Stryker Corp., Ensign Group, Costco Wholesale, MercadoLibre, Waste Management, Broadridge Financial Solutions, Hartford Financial Services Group, Mastercard, Alphabet, Paychex, Intercontinental Exchange, Church & Dwight. Aktuell halten wir 20 Dauerläufer-Aktien und wollen diese Anzahl konstant halten. Wir wollen diese Aktien über mehrere Monate halten und meist nach Kursanstiegen peu à peu abstoßen, um dafür schnell neue Dauerläufer zu kaufen.
Für unser Trading von saisonalen Chancen halten wir Call-Discount-Zertifikate auf Siemens Healthineers, Call-Optionsscheine auf Micron Technology und Coloplast, die Aktien von YOC AG, Primoris Service Corp., Porr AG, Beijer. Den Trade auf Salesforce (Long) haben wir am Freitag beendet. Wir planen, eine Short-Position auf Boeing zu eröffnen.
Als Earnings-Trade halten wir aktuell Aktien von Costco Wholesale und United Natural Foods. Die Aktie von Red Violet werden wir am Montag verkaufen.
Im Rahmen von Short-Trades halten wir Short-Positionen auf den S&P 500. Den Short-Trade auf Nvidia haben wir am Freitag beendet. Wir planen, die Short-Position im S&P 500 zu erhöhen und auch einen Short-Trade auf den Nasdaq 100 zu eröffnen.
Im Rahmen des Handels von Assets fern von Aktien halten wir aktuell zehn ETPs auf Kryptowährungen: Bitcoin (BTC), Tron (TRX), Ripple (XRP), Ethereum (ETH), Solana (SOL), Sui (SUI), Cardano (ADA), Polkadot (DOT), Ondo (ONDO), Chainlink (LINK). Außerdem halten wir eine Long-Position in Kupfer.
Hinweis:
Gemäß §34 WpHG weise ich darauf hin, dass die Kolumne “Marktradar” ausschließlich Informationszwecken dient und in keinem Fall Empfehlungen zum Kauf von Aktien oder anderen Wertpapieren darstellen. Ich gebe hier ausschließlich meine eigene Meinung wieder und berate niemanden. Die hier vorgetragenen Ideen können vom Autor aktiv in seinen privaten Depots (inklusive wikifolios) umgesetzt werden oder auch nicht. Interessenkonflikte können in jedem Fall und jederzeit bestehen. Auch wenn ich die Kolumne nach bestem Wissen und Gewissen schreibe, können jederzeit Fehler auftauchen. Die Haftung für Vermögensschäden, die aus der Nutzung der von mir veröffentlichten Ausführungen für eine Anlageentscheidung resultieren können, ist kategorisch ausgeschlossen. Ich lehne jegliche Haftung für allfällige Verluste oder Schäden irgendwelcher Art ab, die direkt oder indirekt durch die Benutzung des Inhalts entstehen.
Seit 2014 ist Stefan Pröhl bei wikifolio aktiv. Dort setzt er Rotationsmodelle auf Wochen-, Monats- oder Quartalsbasis um.
Die Idee zum Marktradar ist entstanden, weil ihm bisher ein vernünftiges Modell fehlte, mit dem er sich täglich einen schnellen Überblick verschaffen kann, in welche Sektoren und Branchen gerade Kapital hineinfließt und aus welchen gerade Kapital abgezogen wird.
Mit dem von ihm entwickelten “Marktradar” kann er täglich für jeden Sektor bzw. jede Branche fünf Tagesstempel vergeben: “Kaufen oder Aufstocken”, “Buy the dip ?”, “Bodenbildung oder Seitwärts”, “Abwarten oder auf Sell Off spekulieren”, “Unter Beobachtung”.
Diese “Top Down” Analyse gibt ihm täglich wichtige Hinweise und Tipps zur Intermarketanalyse. Mit dem Schreiben dieser Kolumne dokumentiert er auf hoffentlich auch etwas unterhaltsame Weise die Tipps und Hinweise, die ihm der Marktradar liefert.
Mit jedem Wissen entsteht auch Unwissen. Nur so kann Stillstand, Leere, Einrosten im Kopf verhindert werden. Täglich gibt es Neues zu entdecken und täglich werden Überzeugungen revidiert. Das ist das Mindset, dem auch diese Kolumne folgt.