Season-trader

Marktradar vom 6. Januar 2025

Neben vielen anderen Informationen findest Du in den nächsten Leseminuten Antworten auf folgende Fragen:

 

Warum wir nach den ersten zwei Handelstagen 2025 nun wieder zu Bullen werden

 

Warum Aktien aus den Branchen Hausbau und Konsum so schlecht in das neue Jahr gestartet sind

 

Warum der Fokus auf Trendfrüherkennung zu Jahresbeginn besonders sinnvoll erscheint

 

Warum der Preisanstieg beim Kakao-Future nun beendet sein könnte

 

Warum die Altcoins Solana und Sui zu Konkurrenten für Ethereum anwachsen können

 

Warum Bilfinger SE nun saisonal Rückenwind bekommen könnte




Marktradar vom Montag, 6. Januar 2025

 

 

Sahen wir Silvester ein Stimmungstief ?

 

 

Höhere Tiefs sorgen in den Charts für einen optimistischen Ausblick

 

In der Marktradar-Kolumne der vergangenen Woche haben wir einen recht bärischen Ausblick für den Monat Januar gegeben. Wir hatten diesen unter anderem darin begründet, dass die Tagescharts von vielen Sektor-, Branchen- und Themen-ETFs mit tieferen Tiefs “gepflastert” sind, was wir als charttechnisch nicht gesund eingestuft hatten:

 

Erst wenn wir in den Charts wieder vermehrt höhere Tiefs sichten, dürften wir eine Wendung zum Besseren erleben. 

 

Diese Wendung zum Besseren erfolgte schneller als gedacht. 

 

Wie wir unten noch genauer ausführen werden, können wir nun überraschend viele höhere Tiefs in Sektor-, Branchen- und Themen-ETFs sichten, so dass wir den bärischen Ausblick für den Monat Januar nun erst einmal revidieren und stattdessen jetzt einen bullischen Ausblick für die nächsten Tage favorisieren.

 

Die Tagestiefs kurz vor Silvester sind größtenteils seit Jahresbeginn nicht unterschritten worden.

 

Zugleich lassen sich zahlreiche höhere Tiefs nun in den Tagescharts auf den Handelstag am 30. Dezember verorten.

 

Sofern wir sehen, dass US-Aktien vermehrt unter das letzte höhere Tief fallen, müssen wir unsere nun optimistischer gewordene Haltung zum US-Aktienmarkt jedoch wieder kritisch hinterfragen.

 

 

Donald Trump erhielt politische Rückenstärkung

 

Unterstützung erhielten die US-Börsen am Freitag von der Wiederwahl des Republikaners Mike Johnson zum Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses. Dies könnte bewirken, dass sich die Republikaner geschlossen hinter der wirtschaftsfreundlichen, auf Deregulierung ausgerichteten Politik des designierten Präsidenten Donald Trump stellen.

 

 

US-Konjunktur schrumpft langsamer als erwartet

 

Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes erhöhte sich auf 49,3 (Vormonat: 48,4). Ökonomen hatten einen Rückgang auf 48,0 prognostiziert. Das Stimmungsbarometer liegt damit unter der Marke von 50 Zählern, ab der es ein Schrumpfen signalisiert. Dennoch sorgten die besser als erwartet ausgefallenen Daten dieses konjunkturellen Frühindikators kurz vor der Börseneröffnung am Freitag für gute Laune.

 

 

Bau- und Konsumsektor mit Gegenwind

 

Am Donnerstag gab es aber enttäuschende Daten aus dem Bau- und Konsumsektor, die im noch recht dünnen Handel zu Jahresbeginn mit dazu beigetragen haben, dass Aktien aus dem Bereich Hausbau und Konsum zu den schwächsten beim Jahresstart gehörten.

 

Insbesondere die Meldung, dass sich die Kreditkartenausfälle in den ersten neun Monaten 2024 in den USA um rund 50 % auf 46 Mrd. US-Dollar erhöht haben, könnte in Kürze zu einem Einbruch beim US-Verbrauchervertrauen führen. Immerhin ist es das höchste Niveau für Kreditkartenausfälle seit 2008.

 

Verbraucher mit niedrigem Einkommen sind demnach in den USA so hoch verschuldet wie seit mehr als 15 Jahren nicht mehr.

 

Die Aktien von Mastercard und Visa reagierten am Donnerstag auf die Meldung mit Verlusten. Auch Aktien aus dem Bereich Einzelhandel wie Costco Wholesale, Dollar General, Dollar Tree und Walmart starteten verhalten beziehungsweise mit Verlusten in das neue Jahr.

 

Neue Daten zum Verbrauchervertrauen in den USA werden am 14. Januar vorbörslich gemeldet. 

 

Wir können uns gut vorstellen, dass Aktien aus dem Bereich Einzelhandel und Konsum und auch die beiden genannten Kreditkartenanbieter bis dahin wenig Kaufinteresse bei US-Tradern wecken werden.

 

Ebenfalls enttäuschten am Donnerstag Daten zum Bausektor in den USA. Die beiden großen Aktien aus dem Bereich Hausbau in den USA, D.R. Horton und Lennar, notieren seit Jahresbeginn entsprechend im Minus, bewegen sich weiterhin recht nah an ihren Tiefständen vom Dezember.

 

Börsianer gingen angstfrei ins Wochenende

 

Insgesamt konnten wir am Freitag aber beobachten, dass sich unter den wenigen Akteuren an der Wall Street wieder Optimismus breit machte.

 

Der CBOE Volatility Index (VIX) konnte zu Jahresbeginn einen Schlusskurs über 19 Punkte verhindern, überschritt diese kritische Marke am Donnerstag zwar intraday, schloss dann aber am Donnerstag sogar unter 18 Punkte (17,93) und fiel am Freitag sogar bis zum Handelsende auf 16,13 Punkte runter. Damit gingen die Börsianer frei von Angst in das Wochenende.

 

Wir können uns nun durchaus vorstellen, dass der CBOE Volatility Index im Januar nicht mehr über 19 steigen wird und stattdessen den Bereich um 12 Punkte ansteuern wird.

 

 

Sahen wir zum Jahresende ein Stimmungstief bei Privatanlegern ?

 

Die letzte von der American Association of Individual Investors (AAII) im Jahr 2024 durchgeführte Erhebung verwies auf eine neutrale und damit recht unentschlossene Stimmung unter den Privatanlegern zum Jahresende. Mit der am 1. Januar publizierten Erhebung gaben 35,4 % der Befragten an, für die nächsten 6 Monate im S&P 500 steigende Kurse zu erwarten; 34,2 % der Befragten erwarten hingegen sinkende Kurse im S&P 500. Damit war die Stimmung bei den Bullen so tief gefallen wie seit April 2024 nicht mehr. Wir erinnern uns: Von Mitte April bis Mitte Juli stieg der S&P 500 um 14 %. Sollten wir nun wieder das Stimmungstief bei den Bullen für drei Monate gesehen haben, dann könnte der S&P 500 Ende März deutlich höher stehen als jetzt; falls es wieder 14 % Gewinn werden, dann stünde der S&P 500 Ende März bei etwa 675 US-Dollar.



Was sehen wir unter dem Radar der großen US-Aktienindizes ?

 

Aktuell erhalten 7 von 60 beobachteten Sektor-, Branchen- und Themen ETFs den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken”. Das entspricht einer Quote von 11,6 % (in der Vorwoche lag diese Quote ebenfalls bei 11,6 %).

 

Von den 7 Sektor-, Branchen- und Themen ETFs, die den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken” erhalten, werden 3 ETFs vom Marktradar für diesen Montag als “Trendfolgend kaufbar” eingestuft. In der Vorwoche erhielt nur ein ETF das Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar”.

 

Die 3 ETFs, die vom Marktradar als “Trendfolgend kaufbar” eingestuft werden, listen wir nun auf (in Klammern die Performance seit Jahresbeginn):

 

 

Green Energy (QCLN; 6,71 %)

 

Semiconductor (SMH; 4,00 %)

 

Quantencomputing (QTUM; 2,99 %)

 

 

Beenden Solaraktien in Kürze die Bodenbildung ?

 

Nachdem Anleger mit Aktien aus dem Bereich Green Energy und damit in den Teilbranchen Solarenergie und Windkraft im Jahr 2024 auf die falschen Pferde an der Börse gesetzt haben, könnte sich das nun ändern.

 

Aus dem Bereich Solarenergie waren es vor allem kleinere Unternehmen wie Sunnova Energy International (NOVA; Marktkapitalisierung: 560 Mio US-Dollar), Shoals Technologies (SHLS; Marktkapitalisierung: 960 Mio US-Dollar), Array Technologies (ARRY; Marktkapitalisierung: 1 Mrd. US-Dollar), Sunrun (RUN; 2,5 Mrd. US-Dollar) und Nextracker (NXT; Marktkapitalisierung: 5 Mrd. US-Dollar), die mit hohen Gewinnen zu Jahresbeginn punkten konnten.

 

Anleger könnten nun darauf spekulieren, dass diese Branche die Bodenbildungsphase im Laufe dieses Jahres abschließen wird. Viel Negatives ist bis zum Jahresende 2024 reichlich eingepreist worden, sodass institutionelle Investoren hier nun womöglich Licht am Ende des Tunnels sehen.

 

 

Höhere Tiefs laden nun zu Long-Spekulationen ein

 

Von den 60 Sektor-, Branchen- und Themen ETFs, die wir wöchentlich checken, können wir in 24 ETFs im Tageschart ein höheres Tief sichten, das aus Ende 2024 stammt. Anleger könnten hier den ein oder anderen Long-Trade wagen und einen Stopp-Loss knapp unter dem Tief des letzten Hochs platzieren.

 

Wir listen die 24 ETFs nun auf (in Klammern die Performance seit Jahresbeginn):

 

Genomic (ARKG; 9,04 %)

 

Green Energy (QCLN; 6,71 %)

 

Solar (TAN; 6,12 %)

 

Semiconductor (SMH; 4,00 %)

 

Quantencomputing (QTUM; 2,99 %)

 

Biotech (XBI; 2,60 %)

 

Gaming & Sport (ESPO; 2,48 %)

 

Clean Energy (ICLN; 2,37 %)

 

Kupferminen (COPX; 2,04 %)

 

Erneuerbare Energie Produzenten (RNRG; 1,95 %)

 

Stromversorger (XLU; 1,83 %)

 

Schifffahrt (BOAT; 1,71 %)

 

Transport (IYT; 1,50 %)

 

Gesundheitsdienstleister (IHF; 1,45 %)

 

Cybersecurities (CIBR; 1,41 %)

 

Broker und Börsen (IAI; 1,35 %)

 

Beteiligungsgesellschaften (PSP; 1,06 %)

 

Gesundheit (XLV; 1,01 %)

 

Rüstung und Raumfahrt (ITA; 0,58 %)

 

Banken (XLF; 0,53 %)

 

Real Estate (XLRE; 0,41 %)

 

Pharmaceuticals (IHE; 0,25 %)

 

Versicherungen (KIE; -0,05 %)

 

Holz- und Forstwirtschaft (WOOD; -0,13 %)

 



Steht die Biotech-Teilsparte Genomik vor einer Trendwende ?

 

Da Aktien aus dem Bereich Genomik im Jahr 2024 keine Outperformance zum Gesamtmarkt schafften und eher zu den Verlierern des Jahres gehörten, könnten Trader den guten Start dieser Branche zu Jahresbeginn als Zeichen dafür deuten, dass es 2025 für Aktien aus diesem Spezialbereich der Biotechnologie besser laufen könnte.

 

Der von Cathie Wood gemanagte ARK Genomic Revolution ETF (ARKG) setzt auf Unternehmen, die sich der Aufgabe widmen, genetische Informationen zu analysieren, zu interpretieren und gezielt zu nutzen. Die Entschlüsselung des menschlichen Genoms im Jahr 2003 durch Craig Venter war ein Meilenstein, der den Weg für Innovationen wie Gentechnik, CRISPR-Cas9 und personalisierte Medizin ebnete. 

 

Die größten drei Positionen im ARKG-ETF sind Twist Bioscience (TWST; Marktkapitalisierung: 3 Mrd. US-Dollar), Recursion Pharmaceuticals (RXRX; Marktkapitalisierung: 3,3 Mrd. US-Dollar) und CRISPR Therapeutics (CRSP; Marktkapitalisierung: 3,5 Mrd. US-Dollar).

 

Wir wollen diese drei Aktien nun kurz charttechnisch beleuchten.

 

Twist Bioscience und Recursion Pharmaceuticals liefen charttechnisch zuletzt seitwärts und befinden sich nun am oberen Rand ihrer Ranges.

 

CRISPR Therapeutics hingegen verließ Mitte Dezember eine Range nach unten und bildete am 30. Dezember ein 52-Wochen-Tief aus.

 

Breakout-Trader können in Twist Bioscience bei einem Schlusskurs über 50 US-Dollar einen Einstieg wagen – Schlusskurs am Freitag: 47,33 US-Dollar.

 

Bei Recursion Pharmaceuticals bietet sich ein Einstieg an, wenn die Aktie über die 8 US-Dollar Marke ausbricht – Schlusskurs am Freitag: 7,80 US-Dollar.

 

Spekulative Trader, die nach antizyklischen Einstiegen suchen, können direkt bei CRISPR Therapeutics einsteigen und einen Stopp-Loss unter dem Tief vom 30. Dezember platzieren. Schlusskurs am Freitag war bei 41,02 US-Dollar – das Intraday-Tief vom 30. Dezember notierte bei 38,20 US-Dollar.



Trendfrüherkennung lohnt sich besonders zu Jahresbeginn

 

Der Beginn eines Kalenderjahres ist prädestiniert für Trendfrüherkennungssignale, wie wir sie oben im Bereich Genomik und Green Energy bereits angesprochen haben.

 

In einem so guten Börsenjahr am US-Aktienmarkt wie 2024 verkaufen viele Privatanleger zum Ende des Jahres die Aktien, mit denen sie Verluste gemacht haben, damit sie diese Verluste steuerlich mit den Verkäufen im Gewinn, von denen 2024 womöglich recht viele angefallen sind, gegenrechnen können. 

 

Die Verluste mit in das neue Kalenderjahr rüber zu nehmen, birgt das Risiko, dass es ein schlechtes Börsenjahr wird und es schwierig werden kann, den Verlust dann mit Gewinnen Ende 2025 gegenrechnen zu können. 

 

Ziel solcher steuerlich vorteilhafter Trades ist, die Steuerquote für das abgelaufene Kalenderjahr nach unten zu drücken.

 

Nehmen wir die oben erwähnte Aktie CRISPR Therapeutics als Beispiel. Dass die Aktie am 30. Dezember ein 52-Wochen-Tief erreichte, könnte dadurch erwirkt worden sein, dass kein Anleger mit dieser Aktie aus Jahressicht im Gewinn lag. Also hatten viele Privat-Trader ein Interesse daran, noch vor Jahresende den Buchverlust zu realisieren.

 

Anleger, die jedoch meinen, dass CRISPR Therapeutics langfristig Kursgewinne verspricht, kaufen die Aktie dann zu Beginn des neuen Kalenderjahres wieder neu in das Depot. Der realisierte Verlust aus 2024 half dem Anleger, die Steuerlast in 2024 zu reduzieren.

 

Ab Jahresbeginn schauen sich Privatanleger häufig also die Verlustbringer des letzten Jahres noch einmal genauer an und entscheiden dann, wo ein antizyklischer Einstieg nach dem Ausstieg nun zu einem Gewinn-Trade am Ende des Jahres führen könnte.

 

 

Sechs Trendfrüherkennungssignale

 

Wir sichten für diesen Montag auch tatsächlich einigeTrendfrüherkennungssignale, von denen wir sechs nun auflisten und kommentieren wollen:

 

Russell 1000 Value Ishares ETF (IWD): Höheres Tief im Tageschart am 30. Dezember.

Falls sich das Trendfrüherkennungssignal als richtig erweist, würde unsere Vermutung aus den beiden letzten Marktradar-Kolumnen bestätigt werden, nämlich dass Value-Aktien zu Beginn 2025 endlich mal wieder besser als Growth-Aktien performen. Allerdings spricht im Moment noch vieles dagegen, unter anderem die relative Stärke zu Jahresbeginn bei Aktien aus dem Bereich Semiconductor (SMH) und die deutliche relative Schwäche beim defensiven Sektor Basiskonsumgüter (XLP). Beides spricht eher dafür, dass Growth-Aktien weiterhin von Anlegern favorisiert werden.



Sonicshares Global Shipping ETF (BOAT): Höheres Tief im Tageschart am 30. Dezember. 

Eine Tendenz zur Erholung der Branche Schifffahrt sehen wir auch im Breakwave Dry Bulk Shipping ETF (BDRY), in dem sich am 30. Dezember auch ein höheres Tief verorten lässt. Der ETF strebt gemäß Prospekt danach, von Preissteigerungen bei Frachttermingeschäften über das hinaus zu profitieren, was bereits am Markt eingepreist ist. Seit Anfang Oktober korrelieren die Kursverläufe beider ETFs; es gab in der Vergangenheit aber auch Phasen, in denen sich einer der beiden ETFs kaum verändert hatte, während der andere nach oben oder unten schoss. 



GX Coppers MIners ETF (COPX): Höheres Tief im Tageschart am 30. Dezember. 

Da Aktien aus dem Bereich Kupferminen aktuell relative Stärke gegenüber dem Kupferpreis zeigen, weil der Kupfer-März Future (HG) am 2. Januar ein 8-Monats-Tief erreichte, würden wir aus Risk-On / Risk-Off Gesichtspunkten davon ausgehen, dass die Kupferminenaktien den Kupferpreis nach oben ziehen werden und nicht umgekehrt. Ein antizyklischer Einstieg in den Kupferpreis könnte also jetzt durch die relative Stärke bei Kupferminen-Aktien gerechtfertigt werden. Allerdings sehen viele Beobachter Potenzial bei Kupfer nur, wenn China es schafft, wieder positive konjunkturelle Impulse setzen zu können. Am Donnerstag wurde der “Caixin Einkaufsmanager-Index” veröffentlicht. Der fiel zwar nicht katastrophal aus, Anlass zur Euphorie oder Anzeichen einer Trendwende bieten die Daten allerdings auch nicht. Monatlich werden Einkaufsmanager von chinesischen Staats- und Privatunternehmen nach ihrer Einschätzung zu Produktion, Stimmung und Aussichten befragt. Werte über 50 signalisieren eine gute, expansive Stimmung, Werte darunter eine Kontraktion. Der aktuelle Wert: 50,5. Knapp positiv also. Erwartet wurden allerdings 51,7, und im November wurde ein Wert bei 51,5 gemessen. Der lang und heiß ersehnte Aufschwung aus China – er lässt einmal wieder auf sich warten. Der Kupferpreis reagierte am 2. Januar mit Unentschlossenheit auf die chinesischen Konjunkturdaten. Der Kupfer-März-Future testete dabei die 4 US-Dollar Marke. Am Freitag konnte sich der Kupferpreis dann etwas von der 4 US-Dollar Marke entfernen und schloss bei 4,07 US-Dollar.

 



S&P 500 Utilities Sector (XLU): Höheres Tief im Tageschart am 30. Dezember. 

Zu den Highflyern seit Jahresbeginn gehörten insbesondere Betreiber von Atomkraftwerken wie Vistra Energy (VST; 17,76 %), Constellation Energy (CEG; 12,82 %), aber auch Versorger, die auf Erneuerbare Energien setzen, verzeichneten hohe Kursgewinne seit Jahresbeginn: Altus Power (AMPS; 9,83 %) oder Nextera Energy Partners (NEP; 5,06 %).



 

Silver Trust Ishares (SLV): Höheres Tief im Tageschart am 30. Dezember. 

Der GX Silver MIners ETF (SIL) hat am 30. Dezember jedoch ein tieferes Tief ausgebildet, so dass das Trendfrüherkennunssignal für den Silberpreis eigentlich negiert wird. 

 



Kakao-März-Future (CC) Short: Tieferes Hoch am 31. Dezember. 

Nachrichten über anhaltend hohe Lieferungen von Kakaobohnen von Bauern aus der Elfenbeinküste, dem weltweit größten Produzenten, könnten nun auf fallende Kakaopreise hinweisen. Regierungsdaten vom Freitag zeigten, dass die Bauern der Elfenbeinküste vom 1. Oktober bis zum 29. Dezember 1,05 Millionen Tonnen Kakao an Häfen geliefert haben, was einem Anstieg von 27 % gegenüber 824.730 Tonnen im gleichen Zeitraum des Vorjahres entspricht. Stärkere Kakao-Exporte aus Nigeria, dem weltweit sechstgrößten Produzenten, könnten ebenfalls Gründe für fallende Kakaopreise liefern. Nigerias Kakao-Exporte stiegen im November im Jahresvergleich um 35 % auf 38.015 Tonnen. Der Preis für Kakao stieg im Jahr 2024 um 200 %. Die Gründe für diesen enormen Preisanstieg werden vorwiegend mit dem Klimawandel begründet. Die Hauptanbauländer für Kakao, insbesondere die Elfenbeinküste und Ghana, sind zunehmend von extremen Wetterbedingungen betroffen. Lange Regenperioden wechselten sich 2024 mit intensiver Trockenheit ab, was die Kakaoproduktion erheblich beeinträchtigte. Diese klimatischen Veränderungen haben zu einem Rückgang der Kakao-Lieferungen geführt; von Oktober 2023 bis Anfang Februar 2024 verzeichnete die Elfenbeinküste einen Rückgang von rund 40 % im Vergleich zum Vorjahr. Die veränderten klimatischen Bedingungen begünstigen außerdem die Ausbreitung von Pflanzenkrankheiten, der unter anderem zu einem Absterben der Kakaobäume geführt hat. Die Verknappung des Angebots hat auf der anderen Seite Spekulanten auf den Plan gerufen, die den Kakaopreis womöglich zusätzlich in die Höhe schießen ließ, so dass diese nun gewillt sein könnten, ihre spekulativen Positionen aufzulösen oder zur Short-Seite zu wechseln.

 



Altcoins vor der Rallye: Solana (SOL) und Sui (SUI)

 

In unserem Musterdepot, das bei wikifolio unter dem Titel Marktradar als Zertifikat investierbar gemacht wurde, halten wir neben dem Bitcoin die Altcoins Ethereum (ETH), Ripple (XRP) und Tron (TRX). Wir gehen davon aus, dass die Dominanz des Bitcoin in der Marktkapitalisierung gegenüber den Altcoins in den kommenden Wochen weiter abnehmen wird. Falls der Bitcoin wieder über die psychologische Marke von 100.000 US-Dollar steigt, dann dürfte sein Aufwärtspotenzial recht begrenzt sein. Zumindest im Vergleich zu vielen Altcoins. Während der Bitcoin vielleicht noch Potenzial für Kursgewinne zwischen 10 bis wohl maximal 50 % hat, könnte so mancher Altcoin um 100 bis 1.000 % zulegen. Das ist zumindest die Spekulation, die wir hier aktuell spielen wollen. Daher wollen wir, bevor die zweite Bullrun-Welle beginnt (die erste war gestartet mit dem Wahlsieg von Donald Trump), laufend Altcoins dazu kaufen.

 

Heute wollen wir zwei Altcoins vorstellen, die im Bereich Smart Contracts aktiv sind und als potentielle Konkurrenten für Ethereum gelten.

 

 

Solana (SOL)

 

Solana (SOL) wurde 2017 von Anatoly Yakovenko gegründet, einem ehemaligen Qualcomm-Ingenieur. Ziel war es, eine hochskalierbare Blockchain-Plattform zu schaffen, die die Geschwindigkeit und Effizienz von Transaktionen maximiert. Das Whitepaper wurde 2017 veröffentlicht, und 2019 ging die Plattform offiziell an den Start. Ein Initial Coin Offering (ICO) fand im Juni 2021 statt, an dem namhafte Investoren wie Andreessen Horowitz beteiligt waren.

 

Solana ist eine führende Layer-1-Blockchain und gilt bei manchen Kommentatoren als aussichtsreichster “Ethereum-Killer”, wobei die Solana-Blockchain proprietär und modular aufgebaut ist, jedoch nicht mit der Ethereum Virtual Machine kompatibel ist.

 

Wie wir bereits im Marktradar vom 23. Dezember geschrieben haben, gehen wir davon aus, dass der Erfolg einer Plattform nicht zwangsläufig den Niedergang einer anderen bewirkt. Diese Perspektive unterstreicht eine breitere Sicht auf das Blockchain-Ökosystem, in dem mehrere Plattformen koexistieren und expandieren können, was zur allgemeinen Weiterentwicklung der Technologie beiträgt.

 

Daher teilen wir die Auffassung mancher Kommentatoren, dass Solana ein “Ethereum-Killer” sein wird, überhaupt nicht.

 

Solana zeichnet sich durch hohe Transaktionsgeschwindigkeit und niedrige Gebühren aus. Mit einer Kapazität von bis zu 65.000 Transaktionen pro Sekunde (TPS) und einer durchschnittlichen Transaktionsgebühr von etwa 0,00025 US-Dollar ist Solana besonders attraktiv für dezentrale Anwendungen (dApps), dezentrale Finanzdienstleistungen (DeFi) und den Handel mit Non-Fungible Tokens (NFTs). 

 

Die Plattform unterstützt Smart Contracts, womit sie in Konkurrenz zu Ethereum tritt, und bietet Entwicklern eine leistungsstarke Infrastruktur für die Erstellung skalierbarer Anwendungen.

 

Solana hat in den letzten Monaten erhebliche Fortschritte gemacht. Die Integration von Solana-NFTs auf der Plattform OpenSea im April 2022 hat das Interesse an der Blockchain weiter gesteigert.

 

Benutzer können auf OpenSea kostenlos NFTs erzeugen und zum Direktkauf oder zur Auktion anbieten. OpenSea basiert auf dem Ethereum-ERC-721-Standard, der Polygon- sowie der SolanaBlockchain. Zum Handel wird eine Krypto-Wallet wie beispielsweise Bitski oder MetaMask eingebunden. Auch eine krypto freie Bezahlung über Kredit- und Debitkarten per Visa und Mastercard ist inzwischen möglich, da OpenSea mit dem Zahlungsdienst MoonPay kooperiert, der Kryptowährungen in Fiat-Währungen innerhalb einer Wallet umwandelt.

 

Bekannte Künstler, die digitale Versionen ihrer Kunstwerke auf OpenSea versteigern, sind unter anderem Takashi Murakami und Damien Hirst. Aber auch Fan-Erzeuger wie die US-Basketballmannschaft Golden State Warriors aus San Francisco bieten NFTs auf dem Blockchain Marktplatz OpenSea an.

 

Das Beispiel Golden State Warriors verdeutlicht, wie sich digitale und physische Sammlerstücke so ergänzen können, dass das NFT höherwertig erscheint als das physische Sammlerstück. So ist beispielsweise ein Meisterschaftsring der Golden State Warriors aus dem Jahr 2018 auf OpenSea als Erinnerungsstück in limitierter Auflage verfügbar. Der Käufer dieses NFTs (Auflage 1/50 bis 50/50) erhält außerdem eine physische Version des Rings, individuell angepasst und persönlich graviert, hergestellt vom berühmten Schmuckdesigner Jason aus Beverly Hills. Erst das NFT legitimiert den Käufer als Besitzer dieses individuell angepassten Rings, so dass das physische Sammlerstück erst durch das NFT zu einem Unikat geworden ist.

 

Dem Beispiel dieser Basketballmannschaft können viele potentielle Fan-Erzeuger folgen. So könnten Musiker im Prinzip individuell angepasste Vinyl-Platten über den Kauf von NFTs produzieren, sodass eine nicht duplizierbare Verzahnung zwischen physischer und digitaler Welt entsteht.

 

Damit könnten NFTs irgendwann im Kunstmarkt dazu führen, dass materielle Sammlerstücke eine Aufwertung erfahren, weil sie zuvor (und nicht danach) als NFT digitalisiert wurden.

 

Kritiker hatten anfangs kritisiert, dass NFTs zu einer Entwertung des materiell hergestellten Kunstwerks führen würden. Sofern jedoch zuerst das NFT und danach erst das materielle Werk als individuell angepasstes Unikat hergestellt wird, kann diese Entwertung unterlaufen werden.

 

Ein anderes Beispiel aus der NFT-Welt ist ein Kunstwerk des Streetart Künstlers Banksy, das von einer krypto-affinen Gruppe zerstört und die Handlung der Zerstörung gefilmt wurde, weshalb daraus ein “Meme” wurde. Danach wurde der Film der Zerstörung als neues Kunstwerk versteigert. Die Gruppe hatte den Banksy-Druck in einer New Yorker Galerie gekauft, im gezeichneten Werk hat Banksy den Kunstmarkt kritisch aufs Korn genommen. Nach der Verbrennung konnte der in der realen Welt zerstörte Druck als NFT ersteigert werden. 

 

Ein Kunstwerk wurde also bewusst dem Materiellen entzogen, um es nur noch im Digitalen für die Ewigkeit weiterleben zu lassen – ähnlich wie längst verstorbene Schauspieler in ihren Filmen weiterleben und damit theoretisch bis in die Ewigkeit angeschaut und vermarktet werden können.

 

Eine der größten Herausforderungen für Kryptowährungen ist es, das Blockchain-Trilemma zu lösen. Das heißt, Skalierung, Dezentralisierung und Sicherheit unter einen Hut zu bekommen. 

 

Während Solana Skalierung und Dezentralisierung gut in den Griff bekommt, hapert es noch bei der Sicherheit.

 

Zwischen September 2021 und Juni 2022 kam es in der Solana-Blockchain zu Ausfällen, die zwischen 4 und 17 Stunden gedauert haben. 

 

Viele Krypto-Beobachter hatten damals in der Solana-Blockchain keine Zukunft mehr gesehen.

 

Obwohl die Solana-Blockchain für ihre technischen Innovationen und die hohen Geschwindigkeiten schon damals gelobt worden war, führten die Ausfälle zu einem Vertrauensverlust. Auch 2024 kam es immer wieder zu kurzen Ausfällen, so dass die Entwickler hinter der Solana-Blockchain noch nicht im Soll sind, was die Stabilität und Sicherheit der Blockchain betrifft. Hier bekommt Ethereum immer noch die weit besseren Noten.

 

Abhilfe für Solana soll 2025 aber “Firedancer” schaffen. Solana plant, die vollständige Version des Firedancer-Upgrades im Jahr 2025 zu veröffentlichen. Zuvor wird eine “Lite”-Version auf den Markt kommen. Firedancer soll eine umfassende Neuentwicklung des Validators darstellen. Dies ist die zentrale Komponente, die Transaktionen verarbeitet und die Integrität des Solana-Netzwerks sicherstellt. Diese neue Validator-Software verbessert Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit. Das Upgrade zielt also darauf ab, die Zuverlässigkeit und Skalierbarkeit von Solana zu erhöhen.

 

Die Technologie hinter Firedancer, insbesondere die Kombination aus Tiles (modulare Architektur), NUMA (Non-Uniform Memory Access, womit partiell voneinander getrennte lokale Arbeitsspeicher gemeint sind) und QUIC (modernes Netzwerkprotokoll, das schnellere und effizientere Handshakes ermöglicht), soll zentrale Schwachstellen beheben, die Solana in der Vergangenheit hatte, wie Netzwerkausfälle und begrenzte Skalierbarkeit.

 

Firedancer wird von Jump Crypto entwickelt, einem Unternehmen, das sich auf Web3-Infrastruktur spezialisiert hat.​​ Experten erwarten, dass der vollständige Launch irgendwann im Jahr 2025 stattfinden wird. Firedancer befindet sich aktuell noch in der Testphase.

 

Gelingt das Firedancer-Upgrade in dem Maße, wie sich Solana das vorstellt, dann könnte das Solana zu einem deutlichen Sprung nach oben, was die Marktkapitalisierung betrifft, führen.

 

Mit einer insbesondere im Jahr 2024 rasant angewachsenen Community von über 20.000 aktiven Entwicklern, mehr als 300 großen dApps, dem einzigartigen Feature der “komprimierten NFTs” (eine Millionen NFTs zu minen kostet bei Solana nur etwa 100 US-Dollar) und durch die Migration namhafter Projekte wie Helium und Audius von Ethereum zur Solana-Blockchain hat sich Solana als Platzhirsch und technisch fortschrittliche Layer-1-Blockchain in der Krypto-Szene einen Namen gemacht. Anwender geben die beste Note für Solana meist jedoch dem Kriterium der Benutzerfreundlichkeit.

 

Noch ist Ethereum, was die Marktkapitalisierung betrifft, um ein 4faches höher als Solana bewertet. Sollten Ausfälle bei Solana mit dem Firedancer-Launch tatsächlich der Vergangenheit angehören, dann können wir uns gut vorstellen, dass Ethereum und Solana, was die Marktkapitalisierung betrifft, näher aneinander rücken werden.

 

Solana sollte sich aber nicht nach seinem Erfolg aus 2024 ausruhen, denn es entstehen im Altcoin-Segment laufend neue potenzielle Konkurrenten, von denen einer beispielsweise Sui (SUI) ist, der in der Rangliste der an Marktkapitalisierung wachsenden Altcoins aktuell das Feld von unten abräumt. 

 

Wir glauben, dass mehrere Blockchains im Smart Contracts Segment durchaus koexistieren können, denn die Qual der Wahl zu haben bedeutet im Kapitalismus immer auch, dass einer wachsenden Nachfrage ein sich potenziell steigendes Angebot gegenübersteht. Ohne Wettbewerb würden Wachstum und Innovationen hingegen im Keim erstickt werden.

 

Kurz noch ein charttechnischer Blick auf Solana: Solana ist wohl der einzige von mehr als 1.000 Altcoins, der die Hochs aus dem letzten Altcoin-Bullrun, der Ende November 2021 endete, im Jahr 2024 hinter sich gelassen hat. Das gelang im November 2024.

 

2024 konnte Solana auf Euro-Basis um etwa 100 % steigen. Zum Vergleich: Ethereum (ETH) konnte das charttechnische Hoch des Bullruns von November 2021 bisher noch nicht übersteigen, konnte 2024 nur die Hälfte an Performance schaffen wie Solana, nämlich 50 %. 

 

Am Freitag konnte Solana die 200 Euro Marke überwinden, notiert aktuell noch etwa 15 % unter dem Allzeithoch von November 2024. 

 

Während viele Altcoins nach der Wahl von Donald Trump zum designierten US-Präsidenten in wenigen Wochen um mehrere Hundert Prozent steigen konnten, schaffte Solana nur etwa 60 %. Zum Vergleich: Ripple (XRP) stieg vom 6. November bis zum 3. Dezember um fast 400 % !



Sui (SUI)

 

Sui wurde von ehemaligen Ingenieuren von Meta Platforms (ehemals Facebook) entwickelt, die zuvor am Projekt Diem gearbeitet hatten. Nach der Einstellung von Diem beschlossen diese Experten, ihre Erfahrungen zu nutzen, um eine eigene Blockchain-Plattform zu schaffen. Sui wurde mit dem Ziel gegründet, eine hochskalierbare und effiziente Blockchain zu entwickeln, die den steigenden Anforderungen moderner dezentraler Anwendungen gerecht wird.

 

Sui zeichnet sich durch eine hohe Transaktionsgeschwindigkeit und niedrige Gebühren aus. Mit einer beeindruckenden Kapazität von bis zu 297.000 Transaktionen pro Sekunde (TPS) und einer durchschnittlichen Transaktionszeit von 390 Millisekunden bietet Sui eine leistungsstarke Infrastruktur für dezentrale Finanzdienstleistungen (DeFi), Spiele und andere Anwendungen. Diese Eigenschaften machen Sui besonders attraktiv für Entwickler und Unternehmen, die skalierbare Lösungen im Blockchain-Bereich suchen.

 

Um Konsens im Netzwerk herzustellen, setzt SUI “Authorities” ein, die eine ähnliche Funktion wie Miner (Bitcoin) oder Validatoren (Solana) einnehmen. Diese Authorities überprüfen Transaktionen. Dabei verwendet das Projekt ein Kommunikationsprotokoll mit byzantinischer Konsistenz, statt, wie üblich, eine byzantinische Fehlertoleranz erreichen zu wollen. 

 

Benannt ist das Problem nach einem Gedankenexperiment, in dem es um byzantinische Generäle geht. Sie alle wollen gemeinsam von verschiedenen Seiten aus eine Stadt angreifen, haben aber aufgrund ihrer örtlichen Entfernung zueinander Probleme mit der Verständigung.

 

In Blockchain-Systemen kommen zur Vermeidung solcher Kommunikationsprobleme verschiedene Systeme zum Einsatz, meistens im Rahmen der Konsensmechanismen Proof of Work oder Proof of Stake. Ersterer kämpft mit der Skalierbarkeit, zweiterer mit der Dezentralisierung. Das Blockchain-Projekt SUI setzt den Validatoren und Minern wie bereits oben geschrieben “Authorities” dagegen und arbeitet mit einem Delegated-Proof-of-Stake-Mechanismus.

 

Statt die byzantinische Fehlertoleranz anzustreben, versucht SUI ein Modell der byzantinischen Konsistenz zu entwickeln. Durch den Einsatz der Authorities soll so laut eigenen Angaben ein hoher Durchsatz an Transaktionen möglich sein. Der Clou an der Sache: Wer Transaktionen auf die Reise durchs Netzwerk schickt, muss nicht – wie etwa bei Bitcoin – warten, bis global alle Transaktionen eines Blockes bestätigt werden, sondern erhält sofort eine Bestätigung. Damit ermöglicht Sui noch mehr Benutzerfreundlichkeit, weil User nicht mehr auf die Bestätigung ihrer vorigen Transaktionen warten müssen. Es ist nicht mehr wie bei vielen anderen Blockchains nötig, auf die Bestätigung aller getätigten Transaktionen zu warten, bevor es weitergehen kann.

 

Sui wird oft mit Solana verglichen, da beide Plattformen auf hohe Skalierbarkeit, Geschwindigkeit und Benutzerfreundlichkeit abzielen. Analysen zeigen, dass Sui in bestimmten Bereichen, wie der Transaktionsgeschwindigkeit, Solana übertreffen kann. Mit einer Verarbeitungskapazität von 297.000 TPS und niedrigeren Gebühren positioniert sich Sui damit als ernstzunehmender Konkurrent im Blockchain-Sektor. 

 

In den letzten Monaten übertraf Sui zeitweise sogar Solana in der Gesamtzahl der Transaktionen, weshalb Sui von manchen Kommentatoren und Bloggern schon als künftiger “Solana-KIller” bezeichnet wird.

 

Tim Kravchunovsky, CEO des auf Sui basierenden Telekommunikationsnetzwerks Chirp, musste am 21. November 2024 erstmals einen unerwarteten Ausfall gegenüber der Community rechtfertigen. Dieser Vorfall führte dazu, dass die Blockproduktion für mehr als zwei Stunden zum Stillstand kam, was in der Krypto-Community für Aufsehen sorgte. Tim Kravchunovsky betonte, dass dies der erste größere Ausfall der Sui Blockchain sei. Frühere Probleme traten nur im Testnetz auf und konnten schnell behoben werden. Kravchunovsky relativierte die Situation, indem er darauf hinwies, dass Solana im Jahr 2022 und auch später wiederholt mit Ausfällen zu kämpfen hatte, was die Bedeutung der schnellen Problemlösung bei Sui, zumindest nach Ansicht des CEOs, unterstreicht.

 

Sui hat es inzwischen auf Platz 12 der Rangliste des Bitcoins und der Altcoins gemäß der Marktkapitalisierung geschafft.

 

Seit der Wahl von Donald Trump zum designierten US-Präsidenten konnte Sui um knapp 200 % steigen. Dabei zeigt Sui seit Jahresbeginn relative Stärke, konnte das Dezember-Hoch am Freitag überrennen und damit auf einem Allzeithoch schließen – das schafften von den nach Marktkapitalisierung gerankten Top 20 bisher nur die Stablecoins USDT (Tehther) und USDC (Coinbase), die zuletzt natürlich von der Stärke des US-Dollars profitiert haben.

 

Wir wollen in dieser Bullrun-Phase bei den Altcoins auch auf relative Stärke achten und werden daher im Musterdepot in den Altcoin Sui investieren.



Saisonale Idee der Woche: Bilfinger SE

 

Die Bilfinger SE (WKN: 590900; Marktkapitalisierung: 1,7 Mrd. Euro) war früher als Baukonzern bekannt, hat sich in den letzten Jahren aber zu einem Industriedienstleister transformiert.

 

Der in Mannheim ansässige Konzern hat sich auf Anlagen für den Energiebereich fokussiert, hierbei stehen die Bereiche Batterieproduktion, Biogas, Flüssiggas, Wärmespeicherung, Wasserstoff  und Windkraft im Fokus der Geschäftstätigkeit. Man besitzt aber auch Expertise in der Betreuung von Industrieanlagen aus den Bereichen Chemie und Pharma.

 

Die Bilfinger SE bietet ihren Kunden ein umfassendes Leistungsportfolio an, das ihre Anlagen effizienter, sicherer und nachhaltiger macht. Dabei deckt der Konzern die gesamte Wertschöpfungskette ab, von der Beratung und Planung bis hin zur Installation und Wartung.

 

Bilfinger ist überwiegend in Europa, in Nordamerika und im Mittleren Osten aktiv. 

 

Am 16. Dezember gab Bilfinger bekannt, die Rodoverken Group mit Standorten in Schweden und Polen zu übernehmen. Der Mannheimer Industriedienstleister verspricht sich davon einen Zugewinn an Expertise in Speichertechnologien und stärkt seine Position im wachsenden europäischen Markt für thermische Energiespeicherung.

 

“Der Markt für thermische Energiespeicherung wird weiterhin sehr schnell wachsen, da er eine Schlüsselrolle bei der erfolgreichen Gestaltung der Energiewende in Deutschland spielt”, sagte Thomas Schulz, Vorstandsvorsitzender von Bilfinger. “Mit den Fachkräften und dem Know-how von Rodoverken gewinnen wir als Unternehmen wertvolle Fähigkeiten und Kapazitäten, um unsere Entwicklung zum Marktführer in diesem Sektor weiter zu beschleunigen.”  

    

Die Entscheidung zur Übernahme basiert auf einer mehr als 20-jährigen Partnerschaft, da Bilfinger bereits seit 2003 erfolgreich mit Rodoverken zusammenarbeitet. Mit dem erwarteten Abschluss der Transaktion werden Rodoverken und die rund 100 Mitarbeiter in Schweden und Polen vollständig in den Bilfinger-Konzern integriert.

 

Der Abschluss der Transaktion wird im ersten Quartal 2025 erwartet.

 

Wenige Tage später gab Bilfinger ein umfangreiches Aktienrückkaufprogramm bekannt, das spätestens am 31. Januar 2025 starten und bis Ende 2025 laufen soll. Im Rahmen dieser Initiative plant das Unternehmen den Erwerb von eigenen Aktien im Wert von bis zu 50 Millionen Euro, was etwa 3 Prozent der Marktkapitalisierung entspricht.

 

Gemäß einer saisonalen Mittelwertberechnung läuft die Aktie von Mitte November bis Ende Dezember seitwärts, was in etwa auch dem Kursverlauf zuletzt entsprach. Ab Januar beginnt dann eine bullische Phase für die Aktie, die gemäß der Mittelwertanalyse bis etwa zum 20. Februar anhält.

 

Schauen wir zurück, wie sich die Aktie in den letzten vier Jahren zwischen dem 6. Januar und dem 20. Februar entwickelt hat.

 

Vom 6. Januar bis zum 20. Februar 2024 konnte die Aktie um 20 % steigen. Wer die Aktie bis zum 20. Mai gehalten hätte, konnte sogar einen Gewinn von etwa 50 % mit der Aktie erzielen.

 

Vom 6. Januar bis zum 20. Februar 2023 konnte die Aktie um 28 % steigen. Wer die Aktie bis zum 30. März gehalten hätte, konnte sogar einen Gewinn von fast 40 % mit der Aktie erzielen.

 

Vom 6. Januar bis zum 20. Februar 2022 konnte die Aktie um 12 % steigen. Nach dem 20. Februar fiel die Aktie auf das Einstiegsniveau zurück, um danach aber bis Ende April um mehr als 20 % zu steigen.

 

Vom 6. Januar bis zum 20. Februar 2021 konnte die Aktie um 11 % steigen. Danach verlief die Aktie bis Ende April seitwärts, so dass ein Halten über den 20. Februar hinaus keinen zusätzlichen Mehrwert gebracht hätte. Der optimale Ausstieg hätte aber bereits am 11. Februar erfolgen können, dann hätte ein Season-Trader mit der Aktie einen Gewinn von 18 % erzielt.

 

In den vergangenen vier Jahren wären mit der Bilfinger-Aktie also vom 6. Januar bis zum 20. Februar Renditen zwischen minimal 11 % und maximal 28 % möglich gewesen. Das sind starke Werte und spricht für ein robustes saisonales Muster.

 

Der Bericht für den Jahresabschluss soll am 4. März vorgelegt werden. 

 

Die Deutsche Bank und die UBS nannten zuletzt unisono ein Kursziel von 59 Euro für die Aktie. Die Aktie schloss am Freitag im Xetra-Handel bei 45,85 Euro, sodass ein Kursziel von 59 Euro einer Rendite von etwa 28 % entsprechen würde.



Trades aus der vergangenen Woche im Musterdepot und weiteres geplante Vorgehen

 

In der vergangenen Handelswoche haben wir wieder Trades durchgeführt. Interessierte können die Trades auf wikifolio.com verfolgen, indem sie zum Beispiel im Suchfeld “Marktradar” eingeben.

 

Das wikifolio “Marktradar” gewann in der vergangenen Handelswoche 1,03 %, liegt seit Jahresbeginn mit 2,4 % im Plus.

 

Wir sind aktuell in der Anlageklasse Volatilität vorwiegend Short positioniert.

 

Als Aktien-Favoriten für 2025 halten wir die europäischen Aktien 2G Energy, Camurus, Kontron, PVA Tepla, Raiffeisen Bank International.

 

Im Rahmen unserer Strategie “Defensiv von Links Unten nach Rechts oben” halten wir die Aktien von W.R. Berkley Corporation, Comfort Systems, Louisiana Pacific Corp., Parker Hannifin Corporation, RadNet, Tyler Technologies, Churchill Downs, BWX Technologies, Brown & Brown, Stryker Corp., Ensign Group, Costco Wholesale, MercadoLibre, Waste Management, Broadridge Financial Solutions, Hartford Financial Services Group, Mastercard, Alphabet, Paychex, Intercontinetal Exchange, Church & Dwight. Aktuell halten wir 21 Dauerläufer-Aktien. Wir wollen diese Aktien über mehrere Monate halten und meist nach Kursanstiegen peu à peu abstoßen, um dafür schnell neue Dauerläufer zu kaufen.

 

Für unser Trading von saisonalen Chancen halten wir Call-Optionsscheine auf Micron Technology und Schlumberger, Put-Optionsscheine auf die Aktien von The Trade Desk und MicroStrategy, Call-Discount-Optionsscheine auf Münchener Rück, die Aktien von Wienerberger, Vossloh, Qualys, Ansys, YOC AG. Wir planen nun einen Einstieg in Bilfinger SE über einen Call-Optionsschein.

 

Als Earnings-Trade halten wir aktuell nur die Aktie von Pricesmart.

 

Im Rahmen von Short-Trades halten wir Short-Positionen auf den Nasdaq 100 und Eli Lilly.

 

Im Rahmen des Handels von Assets fern von Aktien halten wir aktuell vier ETPs auf Kryptowährungen: Bitcoin (BTC), Tron (TRX), Ripple (XRP) und Ethereum (ETH). Außerdem halten wir eine Long-Position für den Mais-Future. Wir planen Käufe in Altcoins-ETPs auf Solana und Sui. Außerdem wollen wir eine Short-Position auf den Kakao-Future eröffnen.



Hinweis:

Gemäß §34 WpHG weise ich darauf hin, dass die Kolumne “Marktradar” ausschließlich Informationszwecken dient und in keinem Fall Empfehlungen zum Kauf von Aktien oder anderen Wertpapieren darstellen. Ich gebe hier ausschließlich meine eigene Meinung wieder und berate niemanden. Die hier vorgetragenen Ideen können vom Autor aktiv in seinen privaten Depots (inklusive wikifolios) umgesetzt werden oder auch nicht. Interessenkonflikte können in jedem Fall und jederzeit bestehen. Auch wenn ich die Kolumne nach bestem Wissen und Gewissen schreibe, können jederzeit Fehler auftauchen. Die Haftung für Vermögensschäden, die aus der Nutzung der von mir veröffentlichten Ausführungen für eine Anlageentscheidung resultieren können, ist kategorisch ausgeschlossen. Ich lehne jegliche Haftung für allfällige Verluste oder Schäden irgendwelcher Art ab, die direkt oder indirekt durch die Benutzung des Inhalts entstehen.



Seit 2014 ist Stefan Pröhl bei wikifolio aktiv. Dort setzt er Rotationsmodelle auf Wochen-, Monats- oder Quartalsbasis um.

Die Idee zum Marktradar ist entstanden, weil ihm bisher ein vernünftiges Modell fehlte, mit dem er sich täglich einen schnellen Überblick verschaffen kann, in welche Sektoren und Branchen gerade Kapital hineinfließt und aus welchen gerade Kapital abgezogen wird.

Mit dem von ihm entwickelten “Marktradar” kann er täglich für jeden Sektor bzw. jede Branche fünf Tagesstempel vergeben: “Kaufen oder Aufstocken”, “Buy the dip ?”, “Bodenbildung oder Seitwärts”, “Abwarten oder auf Sell Off spekulieren”, “Unter Beobachtung”.

Diese “Top Down” Analyse gibt ihm täglich wichtige Hinweise und Tipps zur Intermarketanalyse. Mit dem Schreiben dieser Kolumne dokumentiert er auf hoffentlich auch etwas unterhaltsame Weise die Tipps und Hinweise, die ihm der Marktradar liefert.

Mit jedem Wissen entsteht auch Unwissen. Nur so kann Stillstand, Leere, Einrosten im Kopf verhindert werden. Täglich gibt es Neues zu entdecken und täglich werden Überzeugungen revidiert. Das ist das Mindset, dem auch diese Kolumne folgt.

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