Neben vielen anderen Informationen findest Du in den nächsten Leseminuten Antworten auf folgende Fragen:
Warum Elon Musk mit dem Vorschlag einer transatlantischen Freihandelszone Donald Trump nicht wirklich in den Rücken fällt
Warum das Black Swan Event am Freitag nicht durch die USA, sondern durch China ausgelöst wurde
Warum wir ab heute eine V-förmige Erholung im S&P 500 sehen könnten
Warum wir nun direkt vor einem Aktiencrash im S&P 500 stehen könnten
Warum der DAX nun dem MDAX und TecDAX in den Bärenmarkt folgen könnte
Warum ein Short-Trade auf Deere & Co. nun eine gute saisonale Idee sein kann
Marktradar vom Montag, 7. April 2025
Vom Schwarzen Schwan zum Goldenen Schwan – wie wahrscheinlich wird das jetzt ?
Chinas Gegenzölle sorgten am Freitag für Panik an der Börse, aber Elon Musks Vorschlag einer transatlantischen Freihandelszone ohne Zölle am Samstag könnte nun zu einer kräftigen Gegenbewegung an den weltweiten Aktienmärkten führen
Der CBOE Volatility Index (VIX) schloss am Freitag bei 45,31 Punkten und signalisierte damit Panik im Markt. Denn sobald der VIX-Index über die Marke von 30 Punkten steigt, kann am US-Aktienmarkt von Panik gesprochen werden, die durch ein unerwartetes Ereignis ausgelöst worden ist.
Nun war der Termin von Donald Trumps Verkündung der Zölle am 3. April vorher bekannt gewesen, was eigentlich, so könnte man zumindest meinen, einen Schwarzen Schwan als Event ausschließt.
An der Börse bezeichnet man als “Schwarzer Schwan” ein unerwartetes, seltenes und einschneidendes Ereignis, das extreme Auswirkungen auf die Märkte oder die Weltwirtschaft hat. Zumindest “unerwartet” kam das Ereignis am 3. April um 22:00 Uhr deutscher Zeit nicht, allerdings hatten Marktteilnehmer gehofft, dass Donald Trumps Verkündung der Zölle deutlich weniger aggressiv und in nicht so einem harschen Ton verbreitet wird, wie es dann im Rosengarten vor dem Weißen Haus geschehen ist.
Bevor wir auf die Auswirkungen des Zoll-Hammers auf die Weltwirtschaft und die Börsenentwicklung eingehen, wollen wir uns die Definition eines “Schwarzen Schwans” näher ansehen.
Der Begriff stammt aus der “Schwarzer-Schwan-Theorie” des Statistikers und Philosophen Nassim Nicholas Taleb, der dem “Schwarzen Schwan” folgende drei Merkmale zuspricht:
- Das Ereignis ist extrem unwahrscheinlich und liegt außerhalb des Erwartungshorizonts.
- Es hat massive Konsequenzen – z. B. starke Kursverluste, Finanzkrisen, geopolitische Verwerfungen etc.
- Nach dem Ereignis neigen Menschen dazu, es als “vorhersehbar” zu deuten, obwohl es das nicht war.
Dass die Verkündung von Einfuhrzöllen von Donald Trump am Mittwoch, 3. April, nach Börsenschluss verkündet wurde, war allen Marktteilnehmern zuvor bekannt gewesen – es war also nicht plötzlich ein neuer Erwartungshorizont aufgetaucht.
Noch am Mittwoch stiegen die großen US-Aktienindizes in den USA sogar in der Erwartung, dass das Event positiv vom Markt aufgenommen wird, weil es weniger schlimm kommen wird als befürchtet.
Danach mussten jedoch viele Beobachter konstatieren, dass der Zoll-Hammer wuchtiger und damit schmerzlicher auf den globalen Freihandel einschlagen könnte, als zuvor angenommen wurde.
Was den CBOE Volatility Index so stark ansteigen ließ, war daher nicht, dass der Zoll-Hammer unerwartet kam, sondern dass sich sofort die Befürchtung breit machte, dass der Zoll-Hammer nun zu starken Kursverlusten, Finanzkrisen, geopolitischen Verwerfungen führen könnte, die aktuell in den Kursen noch nicht eingepreist sind.
Natürlich hat Donald Trump einen Masterplan. Es geht ihm nicht um eine Anhebung der Zölle weltweit, das würde tatsächlich zu einer Weltwirtschaftskrise führen, die Donald Trump natürlich nicht herbeiführen will. Zölle sind für ihn vielmehr Mittel zum Zweck, um seinen Masterplan “durchzuboxen”.
Wir hatten einen solchen Masterplan im Marktradar vom 24. März ausführlich anhand eines Essays mit dem Titel “A User’s Guide To Restructuring The Global Trading System” erläutert – dieser Essay wurde von Stephen Miran verfasst, der seit dem 12. März Berater für Wirtschaftspolitik im Weißen Haus ist und daher als “rechte Hand Trumps in Sachen Wirtschaftspolitik” neben seinem Handelsminister Howard Lutnick und seinem Finanzminister Scott Bessent gesehen werden kann. Der von Stephen Miran verfasste Essay zeichnet nichts Geringeres als einen Leitfaden für die künftige Wirtschaftspolitik der USA unter dem Präsidenten Donald Trump vor.
Statt sich nur als Teil des Freihandels in der Welt zu sehen, möchte eine Politik àla Donald Trump eigene Interessen durchboxen.
Und “Durchboxen” scheint uns genau das richtige Wort dafür zu sein, unter welchem Stern der aktuelle Präsident nun sein Agieren in der Weltwirtschaft und im Umgang mit Handelspartnern aufgehen lassen will.
Was hat Donald Trump denn nun am 3. April im Rosengarten vor dem Weißen Haus verkündet ?
Donald Trump hat die Einführung eines Basiszolls auf alle US-Importe in Höhe von 10% angekündigt. Für einzelne Länder fallen unterschiedlich hohe, sogenannte reziproke Zölle an. Sie gehen in der Spitze bis zu 50%. Beispielsweise für die EU liegt der reziproke Zoll bei 20%, für China bei 34%, für Taiwan bei 32%, für Japan bei 24%, für Indien bei 26%, für die Schweiz bei 31% und für Großbritannien bei 10%. Hohe Zölle werden auch für andere asiatische Länder verhängt: Für Vietnam 46 %, für Kambodscha 49%, für Indonesien 32 %, für Bangladesch 37 %.
China reagierte am Freitag mit der Ankündigung von Gegenzöllen in Höhe von 34% auf US-Produkte. Manche Beobachter meinen, dass diese Meldung maßgeblich für den Abverkauf an der Wall Street am Freitag verantwortlich gewesen ist. Nicht Donald Trumps Zoll-Hammer, sondern Chinas Antwort stellt damit den eigentlichen Schwarzen Schwan dar.
Ganz anders hingegen Vietnam: US-Präsident Donald Trump zufolge will Vietnam nämlich die eigenen Zölle auf US-Importe auf null Prozent senken, wenn es zu einem für beide Länder tragfähigen “Deal” kommen würde. Er habe ein “produktives” Telefonat mit To Lam, dem Generalsekretär der Kommunistischen Partei in Vietnam, geführt, schrieb Trump auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social.
An der Wall Street reagierten Anleger bereits auf dieses Telefonat. Unter allen von uns beobachteten Länder-ETFs schloss nur der Vaneck Vietnam ETF (VNM) am Freitag nicht im roten Bereich: Stattdessen bewirkte das Telefonat von To Lam mit Donald Trump, dass der VNM-ETF am Freitag um 22:00 Uhr deutscher Zeit mit etwa 2 % im Plus schloss.
Insbesondere wenn Gegenmaßnahmen wie nun aus China vermehrt kommen, sehen Volkswirte eine weltweite Rezession auf uns zukommen, denn die von Trump nun verhängten hohen Einfuhrzölle in die USA werden nicht nur das Leben der US-Bürger verschlechtern – auch wenn Donald Trump langfristig davon ausgeht, dass die US-Amerikaner als großartige Sieger aus dem Ring treten werden -, sondern auch das Leben vieler Menschen außerhalb der USA – insbesondere, sofern diese Länder Trumps Zollpolitik mit hohen Zöllen ihrerseits beantworten.
Interessant ist hierzu die Einschätzung des republikanischen Senators Ted Cruz, der eigentlich nicht zum Trump-kritischen Lager in der Partei gehört.
Ein mögliches positives Szenario sei, dass andere Länder infolge von Trumps Ankündigung an den Verhandlungstisch zurückkehren, sich einigen und Zölle auf US-Waren deutlich senken würden. “Das könnte durchaus geschehen”, sagte Cruz. In einem solchen Fall würde er “in Begeisterung ausbrechen”.
Doch es gebe auch eine andere, deutlich schlechtere Entwicklung: Andere Staaten könnten mit eigenen, höheren Zöllen auf US-Produkte reagieren – während die von Trump verhängten Zölle bestehen blieben. Auch dies sei „ein sehr reales Risiko“ und wäre „schrecklich für Amerika“. Ted Cruz selbst sei „kein Fan von Zöllen“.
Und das ist auch kein Wunder, denn selbst Donald Trump erhöht ja nicht die Zölle um der Zölle willen. Zölle verkleinern – und da sind sich alle Volkswirte (und wohl auch Donald Trump) einig – nun einmal den Kuchen, den es zu verteilen gibt.
Der CEO des Börseninformationsdienstes TraderFox, Simon Betschinger, sieht nun eher lange Schatten als viel Sonne auf die US-Wirtschaft und -Gesellschaft zukommen und schrieb am Freitag an seine Kunden: “Der Wohlstand aus dem internationalen Handel entsteht im Wesentlichen dadurch, dass sich Länder und ihre Firmen spezialisieren können. Wir Ökonomen sprechen von komparativen Vorteilen. Das Arbeitskräftepotenzial in den USA ist begrenzt. Sie können nicht alles selbst produzieren. Für jedes Produkt, das sie herstellen, müssen sie auf die Herstellung von etwas anderem verzichten. Das sind relative Kosten. Es ist sinnvoll und wohlstandsbringend, wenn Länder Produkte mit den höchsten relativen Kosten aus dem Ausland importieren.”
Viele Ökonomen sehen nun fassungslos zu, wie der amtierende US-Präsident sehenden Auges die Weltwirtschaft auf die Bremse treten lässt – und das, obwohl es keine Notrufe von US-amerikanischen Wirtschaftsberatern gab – nur Donald Trump alleine scheint bis heute der Meinung zu sein, dass die nun erhobenen Zölle einem Agieren in einem Notfall gleichkommen. Genau deshalb bezeichnete er den 3. April als “Liberation Day”.
Die amerikanischen Zölle werden nach diesem Tag der Befreiung der USA von ungerecht verteilten Handelsbilanzdefiziten in eine Größenordnung vordringen, die es zuletzt im Jahr 1910 gab – nur wenige Jahre, nachdem der 25. Präsident der USA, William McKinley, der für Donald Trump als historisches Idol für seine Zollpolitik gilt, Schutzzölle ins Leben rief, um damit die amerikanische Industrie vor einer Schwemme von Importen aus Übersee schützen zu können.
Statt wie bisher etwa 2 Prozent möchte Donald Trump nun bald im Schnitt 25 Prozent Zoll auf Einfuhren fällig werden lassen. Diese werden – wie bei McKinley – unter anderem auch als Schutzzölle gesehen. Es ist der schnellste Anstieg von Importzöllen in der Geschichte der USA. Donald Trump wird nicht müde zu betonen, dass damit die Europäer, die Chinesen und alle anderen, die die USA im Welthandel unrecht getan haben, endlich zur Rechenschaft gezogen würden.
Dass die USA in punkto Handelsbilanzdefizit schon seit Jahren von nahezu allen Ländern dieser Erde über den Tisch gezogen werden, weil sich die meisten Länder gegen Importe aus den USA versperren, um ihre eigenen Industrien vor der Wirtschafts-Übermacht USA zu schützen, ist auch nichts, was von Gegnern Donald Trumps bestritten wird. Selbst seine Gegner geben ihm hier recht – meinen aber, dass die USA bisher trotzdem eine wirtschaftliche Stärke ausbilden konnten, die in der Welt vergeblich ihresgleichen findet. Warum sich also an so einem Randthema festbeißen ?
Einen bitterbösen Beigeschmack erhält die Zollpolitik vor allem dadurch – und hier geben wir dem republikanischen Senator Ted Cruz absolut recht – dass es zu einer weltweiten Anhebung von Importzöllen, ausgelöst durch den Zollstreit von Donald Trump, kommen könnte. Allein, dass Donald Trump dieses Risiko mit seinem Zoll-Hammer einzugehen bereit ist, ist das, was Mister Market aktuell als Grund genug betrachtet, um die großen US-Indizes auch charttechnischer Sicht in den Bärenmarkt zu schicken.
Donald Trump geht es nach eigenen Aussagen auch nicht primär um höhere Zölle weltweit, sondern um eine fairere Gleichbehandlung der USA, was die Exportchancen der USA in Regionen außerhalb der USA betrifft.
Natürlich wollen viele Länder nicht, dass Hühner- oder Rindfleisch oder Eier aus den USA ohne Zollschranken in Supermarktregalen in Berlin, Mailand oder Paris landen oder Getreide aus den USA nach Europa oder Afrika geflogen wird, weil dann die heimischen europäischen Landwirte nicht mehr die Preise verlangen können, die deren Betriebe über Wasser hält, und die afrikanischen Getreideanbauflächen dann als billiger Getreidelieferant für wohlhabende Länder auf anderen Kontinenten womöglich Konkurrenz von jenseits des Atlantiks bekommen würden.
In dem oben erwähnten Essay von Stephen Miran ist die Rede davon, dass moderate Zölle für eine große Volkswirtschaft bis zu einem gewissen Punkt wohlfahrtssteigernd sein können, da die reduzierte Nachfrage die Preise importierter Güter drückt. Schätzungen deuten darauf hin, dass der optimale Zollsatz für die USA unter plausiblen Annahmen bei etwa 20 % liegt.
Eine solche Begründung halten viele Ökonomen jedoch für suboptimal, weil eine über Zölle erreichte reduzierte Nachfrage wegen zu hoher Preise nichts ist, was zu einem Anstieg des Verbrauchervertrauens, geschweige denn Wirtschaftswachstums führen würde. Eine solche Rechtfertigung von Importzöllen um 20 % würde nach Ansicht der meisten Ökonomen eine Schrumpfung der Wirtschaft billigend in Kauf nehmen.
Fast alle außer Donald Trump fragen sich: Was für ein Notfall bitte ?
Der US-Wirtschaft ging es unter Joe Biden vor Donald Trumps Wahlsieg blendend – sie strotzte nur so vor Innovations-Kraft, insbesondere, was digitale Entwicklungen, allen voran die Künstliche Intelligenz, betraf.
Seit Mittwoch ist die Wirtschaft aber von Trumps Weiterführung einer schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts erprobten und letztendlich wenig erfolgreichen McKinley-Politik befallen, und – das sollte unbedingt konstatiert werden – mit dem protektionistischen Gestus, den Trump nun zelebriert, was die Innovationskraft der Unternehmen betrifft, rückwärts-, statt vorwärts gerichtet.
Die meisten Ökonomen sehen die USA nun in eine Rezession hineinlaufen
Wir haben oben ausgeführt, dass der “Black Swan” Effekt weniger einem unerwarteten Ereignis geschuldet ist, sondern vielmehr auf der Einsicht beruht, dass dieses Ereignis massive negative Konsequenzen mit sich bringen wird.
Analysten prognostizieren nun erhebliche Einbußen bei den Unternehmensgewinnen – außerdem werden künftige Gewinn- und Umsatzschätzungen mit großen Fragezeichen versehen müssen – und eine solche Unsicherheit auf die Zukunft ist etwas, was Mister Market gar nicht gefällt und meistens mit Kursrückgängen beantwortet.
Wir sehen es nun als ziemlich sicher an, dass die USA in eine Rezession rutschen werden – von dieser werden sich wohl auch andere Länderindizes an der Börse nicht abkoppeln können – insbesondere, wenn von den Regierungsvertretern hohe Gegenmaßnahmen verhängt werden oder nach alternativen und womöglich auch ganz neuen Handelspartner ex-USA gesucht wird. Eine solche Suche, geschweige denn ein darauf folgender Beginn neuer Handelsbeziehungen ist nichts, was kurzfristig funktionieren wird – das sind Prozesse, die womöglich Jahre benötigen, um zu reifen.
Es gibt auch positive Einschätzungen zu Trumps Zollpolitik
Der deutsche Börsenexperte Thomas Gebert sieht die Zollpolitik von Donald Trump sogar positiv in Bezug auf die Förderung eines neuen, gerechteren Freihandels – wie er jüngst in einem Video betonte. Er erwartet, dass die USA bereits ab dem Sommer in einen neuen Wirtschaftsboom geraten könnte, weil Donald Trump es schafft, faire Deals zu machen und (wichtig!:) sogar in der Summe geringere Zölle weltweit initiieren könnte. Das oben erwähnte Beispiel von Vietnam, wo nun sogar vom gegenseitigen Wegfall aller Zölle die Rede ist, könnte dann sogar ein Vorbild für einen Weg zum fairen und womöglich auch freieren Welthandel führen, paradoxerweise ausgelöst durch eine eher protektionistische Maßnahme. Thomas Gebert steht mit dieser Marktmeinung (Börsenboom ab dem Sommer 2025) allerdings klar im Schatten von Mister Market, der durch den Börsencrash in den USA (der S&P 500 verlor an zwei Handelstagen mehr als 10 % an Wert) klar zu verstehen gibt, was er von der Zollpolitik Donald Trumps erwartet: nämlich nichts Gutes !
Aber vielleicht ist an den Überlegungen einer durch Trumps Zollpolitik erwirkte neue Freihandelszone mit in der Summe niedrigeren Zöllen als vor dem 3. April mehr dran, als viele noch am Freitag geglaubt haben.
Denn Tesla-Chef Elon Musk, dessen Meinung bei Trump sicherlich immer noch ein hohes Maß an Relevanz haben dürfte, plädierte am Samstag überraschend für eine transatlantische Freihandelszone ohne Zölle.
Er hoffe, dass sich die USA und Europa auf eine noch engere Partnerschaft als bisher einigen könnten, sagte Musk bei einem Parteitag der rechten italienischen Regierungspartei Lega am Samstag in Florenz, zu dem er per Video zugeschaltet wurde. “Und was die Zölle anbelangt, hoffe ich, dass wir uns auf eine Null-Zoll-Situation hinbewegen, mit einer Freihandelszone zwischen Europa und Nordamerika”, sagte Musk laut italienischer Simultanübersetzung.
Im Falle einer Rezession könnte der S&P 500 in Richtung 3.000 Punkte fallen
Goldman Sachs hat kürzlich Zahlen veröffentlicht, die Prognosen für den S&P 500 abgeben, und zwar unter anderem auch für den Fall, dass die USA in eine Rezession eintreten. Sollte es dazu kommen, dann wird die Bewertung eines Unternehmens häufig als wichtiger erachtet als ein zukünftig hohes Gewinnwachstum. Das Durchschnitts-Forward-KGV im S&P liegt historisch zwischen 17 und 18. Inmitten einer Rezession schaffte es der S&P 500 in der Vergangenheit meist zu einer Trendwende erst dann, wenn das Durchschnitts-KGV unter dem Median lag.
Angenommen, die Schmerzgrenze liegt bei einem Forward-KGV von 14, dann könnte der S&P 500 laut Goldman Sachs noch deutliches Rückschlagspotenzial vor sich haben: ginge es nach den Experten von Goldman Sachs, dann würde die Schmerzgrenze etwa bei 3.100 Punkten im S&P 500 erreicht sein. Am Freitag schloss der S&P 500 bei 5.052,80 Punkten. Damit könnte der S&P 500 noch um 40 % fallen, womit wir uns aktuell – fundamental betrachtet und eine Rezession vorwegnehmend – eher am Beginn als am Ende eines Bärenmarktes befinden.
Wie könnte sich der CBOE Volatility Index (VIX) nun entwickeln?
Als der CBOE Volatility Index während der Finanzkrise am 15. September 2008 über die 30 Punkte-Marke und dann am 26. September 2008 über die 45 Punkte-Marke stieg, begann ein etwa vier Wochen andauernder Anstieg im VIX, der ihn bis an die 80 Punkte-Marke nach oben lenkte – der S&P 500 verlor in diesen vier Wochen etwa 30 % an Wert.
Droht uns nun ein ähnliches Szenario, womöglich jetzt im April ?
Sollte der VIX-Index in den kommenden Tagen nicht massiv fallen, dann dürften institutionelle Player am US-Aktienmarkt einen relativ schnellen Kursrutsch im S&P 500 unter 4.000 Punkte nicht mehr ausschließen und sich entsprechend Crash-resistent positionieren.
Historisch betrachtet sind Regionen von 45 Punkten im CBOE Volatility Index (VIX), wie wir sie aktuell sehen, jedoch eine sehr gute Gelegenheit, um die Volatilität Short zu handeln und im S&P 500 Long zu gehen.
Daher ist für uns das wahrscheinlichste Szenario, dass eine 50 % Korrektur im VIX ab heute oder morgen beginnen wird – das wäre dann der Fall, wenn die Meinung “… wird alles schon nicht so schlimm kommen …” plötzlich die Oberhand gewinnt.
Entscheidend dürfte sein, ob die vom Zoll-Hammer betroffenen Handelspartner nun mit hohen Gegenzöllen reagieren (aktuell China) oder gemäßigt (aktuell Europa) oder sogar offensiv entgegenkommend (aktuell Vietnam) reagieren.
Würden Europas Regierungsvertreter nun Donald Trump vorschlagen, beiderseits auf Zölle weitgehend zu verzichten, also eine wie von Elon Musk am Samstag vorgeschlagene transatlantische Freihandelszone einzurichten befürworten, dann könnten wir tatsächlich eine V-förmige Erholung in den weltweiten Aktienmarktindizes sehen. Der zunächst transatlantische Freihandel könnte über Vietnam dann auch ganz Asien überziehen – also zu einer transpazifischen Freihandelszone zwischen den USA und Südostasien ausgeweitet werden. Damit würde der freie Welthandel paradoxerweise über einen eher protektionistischen Input eine unerwartete Wiederbelebung erfahren.
Aus dem Schwarzen Schwan würde dann definitiv ein Goldener Schwan werden.
Was sehen wir unter dem Radar der großen US-Aktienindizes ?
Aktuell erhalten 0 von 60 beobachteten Sektor-, Branchen- und Themen ETFs den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken”. Das entspricht einer Quote von 0 % (in der Vorwoche lag diese Quote bei 13,3 %).
Damit sind wir klar in einem Bärenmarkt angekommen. Trendfolger sollten sich nun – falls überhaupt – mit dem Shortselling beschäftigen.
Aktuell erhalten tatsächlich 42 von 60 beobachteten Sektor-, Branchen- und Themen ETFs den Tagesstempel “Abwarten oder auf Sell-Off spekulieren”. Das entspricht einer Quote von 70 %.
Die meisten von uns beobachteten Sektor-, Branchen- und Themen ETFs schlossen am Freitag nah an einem Tagestief. Trader, die nun nach Short-Chancen suchen, sollten eine Gegenbewegung abwarten, bevor sie sich den Rückfall auf alte Tiefs zu Nutze machen wollen.
Bei 4 Sektor-, Branchen- und Themen ETFs sehen wir ein neues Short-Reversal Signal. Dieses entsteht, wenn ein altes höheres oder tieferes Tief unterschritten wird, obwohl danach noch ein höheres Hoch ausgebildet worden ist. Letzteres hat sich aber als Fehlsignal entpuppt, sodass Long-Trader auf dem falschen Fuß erwischt worden sind. Damit stehen die Chancen gut, dass das Short-Potenzial jetzt recht groß ist.
Wir listen die 4 ETFs nun auf (in Klammern der prozentuale Abstand zum letzten Verlaufstief, das unterschritten wurde; danach das Datum des Verlaufstiefs).
Goldminen Junior (GDXJ; -6,81 % / 31. März)
Goldminen (GDX; -6,33 % / 31. März)
Einzelhandel (XRT; -3,70 %) / 31. März)
Stromversorger (XLU; -2,65 % / 25. März)
Bei den Assets fern von Aktien sehen wir widersprüchliche Korrelationen
Wir beobachten wöchentlich 23 ETFs beziehungsweise Futures, die Assets fern von Aktien abbilden. Von diesen erhalten aktuell nur 3 Produkte das Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar” (in Klammern der prozentuale Abstand zum 31. März, an dem der S&P 500 und der Nasdaq 100 ihre letzten Verlaufstiefs ausgebildet haben, die jeweils am Donnerstag nach Trumps Zoll-Hammer unterschritten wurden):
EUR / USD (FXE; 1,17 %)
US-Staatsanleihen mit 1 – 3 Jahre Laufzeit (SHY; 0,27 %)
Gold (GLD; -2,92 %)
Wir hatten in der Vorwoche bereits geschrieben, dass die Gold-, Silber- und Kupferminenaktien relative Schwäche zu den Metallpreisen aufgezeigt haben. Weil Aktien von Bergminenbetreibern gegenüber den Metallpreisen den Risk-On-Part darstellen, sollten Trader davon ausgehen, dass die relative Schwäche des Risk-On Parts (z. B. Goldminen) den Risk-Off Part (z. B. Goldpreis) mit nach unten ziehen wird.
Genau das sahen wir in der letzten Woche.
Trotz eines von privaten Tradern über Social Media-Foren angekündigten Short-Squeeze Events für den Silberpreis am Montag, 31. März – der sich letztendlich als belanglose Luftnummer erwies – gab es für Gold-, Silber- und Kupferbullen nach dem Zoll-Hammer kein Pardon: die Preise für Gold, Silber und Kupfer wurden am Donnerstag und Freitag praktisch genauso stark nach unten gedrückt wie Aktien von Betreibern von Gold-, Silber- und Kupferminen, die wiederum fast genauso stark unter Druck gerieten wie Risk-On Aktien aus den Sektoren Technologie oder Industrieller Fertigung.
Gegenüber Gold konnte sich der Bitcoin recht stabil verhalten, was immer mehr den Schluss zulässt, dass das digitale Gold Bitcoin sich zum erdenen Gold immer mehr wie ein Konkurrenzprodukt verhält.
Schwächelt der Goldpreis, dann zeigt der Bitcoin gegenüber Gold relative Stärke auf.
Gold und Bitcoin sind unseres Erachtens noch nicht so eng miteinander verzahnt, dass wir den Bitcoin bereits als Risk-On Part zum Risk-Off Part Gold betrachten sollten, sondern tatsächlich als Konkurrenzprodukt.
Wenn Anleger Gold verkaufen, dann gehen sie nicht nur in Cash, sondern kaufen auch Bitcoin.
Ob sich ein solches inner-konträres Zusammenspiel als dauerhaft erweisen wird, bleibt abzuwarten. Auch ob sich der Bitcoin gänzlich vom Goldpreis abkoppeln kann, wenn dieser in den kommenden Wochen weiter unter Gewinnmitnahmen leiden sollte, muss jetzt beobachtet werden.
Eigentlich können wir uns nicht vorstellen, dass der Bitcoin in die Höhe schießt, wenn Gold unter massiven Verkaufsdruck geraten würde.
Immerhin werden beide als Mittel zur sicheren Wertaufbewahrung für Krisenzeiten gehandelt.
Wider der historischen Korrelation führte ein Anstieg des Euros, der gegenüber dem US-Dollar traditionell den Risk-On Part darstellt, nicht gleichzeitig zu einem Anstieg von Gold.
Am Freitag sahen wir, dass der US-Dollar gegenüber dem Euro aufwerten konnte – trotz der schlechten Aussichten für US-Aktien infolge der Zollpolitik von Trump wurde am Crash-Tag der US-Dollar als sicherer Hafen mehr geschätzt als der Euro und Gold.
Wird der DAX nun vom MDAX und TecDax mit nach unten gerissen ?
Im Marktradar vom 10. März hatten wir für Deutschland ein paradoxes Risk-On / Risk Off Verhalten beobachtet:
Der deutsche Nebenwerte-Index MDAX entwickelte sich in den Jahren 2023 und 2024 deutlich schlechter als der DAX. Folglich hätte aus Risk-On / Risk-Off Gesichtspunkten der DAX dem MDAX nachlaufen müssen – wir also erst eine Korrektur im DAX hätten abwarten müssen, bevor dann der MDAX als vorlaufender Risk-On Part einen neuen Bullrun hätte starten können.
Nun sahen wir im ersten Quartal 2025 jedoch einen fulminanten Bullrun bei deutschen Aktien aus dem Nebenwerte-Bereich. Der Risk-On Part MDAX schien dem Risk-Off Part DAX nachzulaufen. Das ist paradox. Wir haben aus diesem paradoxen Verhalten geschlossen, dass der Bullrun im DAX und MDAX nicht von langer Dauer sein sollte, denn eigentlich müsste zuerst der MDAX gegenüber dem DAX relative Stärke zeigen und nicht umgekehrt, bevor es zu einem nachhaltigen Aufschwung im MDAX kommen kann, dem der DAX dann zu folgen weiß.
Ab dem zweiten Quartal 2025, das am Dienstag begann, sehen wir jedoch, dass der MDAX mittelfristig nun wieder im Bärenmarkt gelandet ist, während der DAX sich aktuell – trotz des Kurssturzes am Freitag – immer noch im Bullenmarkt verortet sehen kann.
Wir machen solche mittelfristigen Trendwechsel immer am RSI 27 Wochen und am Gleitenden Durchschnitt für die Periode 32 Wochen fest. Sobald ein Index im RSI 27 Wochen unter 50 fällt und gleichzeitig unter dem GD 32 Wochen notiert, ist ein Trendwechsel in den Bärenmarkt für uns besiegelt worden. Genau das sehen wir für diesen Montag im MDAX, im TecDAX und im General All Share Index und latent auch bereits im SDAX, auch wenn sich dieser noch hauchdünn über dem GD 32 Wochen behaupten kann.
Der DAX hingegen kann sich noch vollends im Szenario eines intakten Bullenmarktes verorten. Wir ziehen aber gemäß Risk-On / Risk Off Logik nun den Schluss, dass der DAX ab jetzt von der Schwäche im MDAX und TecDax nachhaltig mit nach unten gezogen wird.
Trader könnten sich nun auch für deutsche Aktien (und damit wohl auch für die meisten europäischen Aktien) auf einen Bärenmarkt einstellen.
Der Russell 2000 wird nun zum Taktgeber
Ab nun können damit alle Augen auf den ETF des Russell 2000 (IWM) gerichtet werden. Wenn dieser beginnt, relative Stärke zum ETF für den S&P 500 (SPY) zu entwickeln, dann könnten auch MDAX und TecDAX diese relative Stärke zum DAX aufbauen und die USA hätten die Leader-Funktion an den globalen Aktienmärkten wieder inne, die sie im ersten Quartal 2025 an Europa abgeben musste.
Die paradoxe Leader-Funktion europäischer Aktien gegenüber US-Aktien könnte nun zu Ende gehen; wir vermuten, dass wir – nach einer technischen Gegenbewegung – jetzt weltweit in den Bärenmarkt abrutschen – auch Europa und die Emerging Markets dürften von einem Abrutschen des S&P 500 in Richtung 4.000 Punkte mit nach unten gezogen werden; es sei denn, der von Trump angestiftete Zollkrieg nimmt schneller als gedacht ein gutes Ende und – wie oben ausgeführt – transatlantische und transpazifische Freihandelszonen ohne Zölle werden auch von Trump und nicht nur von Elon Musk offiziell begrüßt.
Dann würde sich der Schwarze Schwan tatsächlich als Goldener Schwan entpuppen.
Saisonale Idee der Woche: Deere & Company Short
Deere & Company (DE; Marktkapitalisierung: 116 Mrd. US-Dollar) produziert Traktoren für die Landwirtschaft und gilt in diesem Bereich als Weltmarktführer.
Das Unternehmen erwirtschaftet rund 60% seines Umsatzes in den USA und Kanada, an nächster Stelle stehen Europa und Südamerika.
Deere bietet inzwischen auch Traktoren an, die ohne Menschen in der Kabine arbeiten können. Der weltweit größte Traktor-Bauer ist bestrebt, sein Angebot an autonomen Maschinen weiter auszubauen.
Gemäß einer saisonalen Rückschau per Mittelwertberechnung durchläuft die Aktie von Mitte Februar bis Mitte Mai die schwächste Phase des Jahres. Für das laufende Jahr 2025 kann dieses Muster bisher bestätigt werden: Mitte Februar sahen wir tatsächlich das Allzeithoch in der Aktie und seitdem korrigiert die Aktie. In den letzten zwei Handelstagen verlor die Aktie mit dem Gesamtmarkt an Wert, und zwar 8,7 % (zum Vergleich: der S&P 500 verlor an den beiden letzten Handelstagen 10,49 % an Wert).
Schauen wir mal, wie sich die Aktie in den vergangenen vier Jahren zwischen dem 7. April und 20. Mai entwickelt hat:
Vom 7. April bis zum 20. Mai 2024 verlor die Aktie 5,1 % an Wert. Im Jahr 2024 gab es zwischen Mitte Februar und dem 7. April jedoch eine saisonal untypische Rallye: Vom 23. Februar bis zum 7. April stieg die Aktie um 16 %. Der Gewinn für unseren Season-Short-Trader wäre maßgeblich über die Earnings erfolgt, die am 16. Mai veröffentlicht wurden und auf die ein harscher Abverkauf in der Deere-Aktie folgte. Ein optimaler Exit hätte für unseren Season-Short-Trader am 29. Mai erfolgen können: Dann wäre ein Gewinn von 11,5 % möglich gewesen.
Vom 7. April bis zum 20. Mai 2023 verlor die Aktie 1,65 % an Wert. Ein Einstieg am 7. April wäre suboptimal gewesen, da die Aktie – wie auch im laufenden Jahr – Anfang April an zwei Handelstagen fast 10 % an Wert verloren hat. Besser wäre es gewesen, wenn unser Short-Trader eine Gegenbewegung abgewartet hätte und dann am 18. April den Short-Trade eröffnet hätte. Auch im Jahr 2023 wäre der Gewinn maßgeblich durch das Halten der Short-Position über die Earnings hinaus möglich geworden, die am 19. Mai veröffentlicht wurden. Ein optimaler Exit hätte für unseren Season-Short-Trader am 31. Mai erfolgen können: Dann wäre ein Gewinn von 6,4 % möglich gewesen. Bei einem Einstieg am 18. April (statt 7. April) wäre dann sogar ein Gewinn von 12,7 % möglich gewesen.
Vom 7. April bis zum 20. Mai 2022 verlor die Aktie satte 23,8 %. Auch im Jahr 2022 hätte sich ein Halten über die Earnings für den Trader gelohnt.
Vom 7. April bis zum 20. Mai 2021 verlor die Aktie 5,4 % an Wert. Auch im Jahr 2022 hätte sich ein Halten über die Earnings für den Trader gelohnt.
Wir können also konstatieren, dass die Aktie nach Veröffentlichung der Quartalszahlen Mitte Mai in den vergangenen vier Jahren danach immer abverkauft wurde. Daher könnte ein Season-Short-Tade hier auch als ein Earning-Short-Trade gelten. Die Shortposition in der Deere-Aktie sollte damit mindestens über den Earning Day, eventuell auch ein paar Tage darüber hinaus gehalten werden.
Aktuell ist die Deere-Aktie am Freitag charttechnisch regelkonform aus einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation nach unten ausgebrochen. Season-Trader sollten nach dem Abverkauf am Donnerstag und Freitag – wie 2023 – erst eine Gegenbewegung abwarten, bevor sie den Short-Trade auf einem höheren Kursniveau als am Freitag eröffnen.
Trades aus der vergangenen Woche im Musterdepot und weiteres geplante Vorgehen
In der vergangenen Handelswoche haben wir wieder Trades durchgeführt. Interessierte können die Trades auf wikifolio.com verfolgen, indem sie zum Beispiel im Suchfeld “Marktradar” eingeben.
Das wikifolio “Marktradar” verlor in der vergangenen Handelswoche 32,13 %, liegt seit Jahresbeginn mit 30,8 % im Minus.
Der hohe Wochenverlust ist maßgeblich unserer recht hohen Gewichtung von VIX Future Short Produkten geschuldet und auch ein bisschen dem zu frühen Verkauf von VIX Long Produkten am Donnerstag. Wir werden nun den CBOE Volatility Index (VIX) sehr genau beobachten. Sollte er ab heute oder morgen beginnen zu fallen, dann dürften wir in Kürze den Wochenverlust wieder aufgeholt haben. Sollten wir aber sehen, dass sich der VIX-Index seitwärts bewegt, dann werden wir die VIX-Short-Positionen durch Short-Produkte auf den S&P 500 und den Nasdaq 100 ersetzen, weil dann der VIX signalisiert, dass ein Crash (Kurse im S&P 500 bei 4.000 Punkten oder darunter) unmittelbar bevorsteht.
Die Ausführungen von Elon Musk am Samstag über eine transatlantische Freihandelszone zwischen Europa und den USA stimmen uns nun aber zuversichtlich, dass die implizite Volatilität ab heute merklich abnehmen wird.
Als Aktien-Favoriten für 2025 halten wir die europäischen Aktien 2G Energy, Camurus, Kontron, PVA Tepla, Raiffeisen Bank International.
Im Rahmen unserer Dauerläufer-Strategie “Defensiv von Links Unten nach Rechts oben” halten wir die Aktien von W.R. Berkley Corporation, Louisiana Pacific Corp., Parker Hannifin Corporation, Tyler Technologies, Churchill Downs, BWX Technologies, Brown & Brown, Stryker Corp., Ensign Group, Costco Wholesale, MercadoLibre, Waste Management, Broadridge Financial Solutions, Hartford Financial Services Group, Mastercard, Alphabet, Paychex, Intercontinental Exchange, Church & Dwight, TransDigm.
Für unser Trading von saisonalen Chancen halten wir ein Call-Discount-Zertifikat auf Siemens Healthineers, ein Put-Hebelzertifikat auf Netflix, ein Short-Faktor Zertifikat auf Strategy, die Aktien von Beijer, Meituan, Tongcheng Travel. Wir planen, eine Short-Position auf Deere & Co. zu kaufen.
Als Earnings-Trade halten wir aktuell keine Aktien. Wir warten hier auf Einstiegssignale.
Im Rahmen von Short-Trades halten wir noch eine Short-Position auf den Nasdaq 100. Wir behalten uns vor, sowohl im Nasdaq 100 als auch im S&P 500 weitere Short-Positionen zu kaufen.
Im Rahmen des Handels von Assets fern von Aktien halten wir ein Put-Hebelzertifikat auf Kaffee und ein Put-Hebelzertifikat auf Natural Gas. Unsere zehn ETPs auf Kryptowährungen haben wir alle am Donnerstag verkauft.
Hinweis:
Gemäß §34 WpHG weise ich darauf hin, dass die Kolumne “Marktradar” ausschließlich Informationszwecken dient und in keinem Fall Empfehlungen zum Kauf von Aktien oder anderen Wertpapieren darstellen. Ich gebe hier ausschließlich meine eigene Meinung wieder und berate niemanden. Die hier vorgetragenen Ideen können vom Autor aktiv in seinen privaten Depots (inklusive wikifolios) umgesetzt werden oder auch nicht. Interessenkonflikte können in jedem Fall und jederzeit bestehen. Auch wenn ich die Kolumne nach bestem Wissen und Gewissen schreibe, können jederzeit Fehler auftauchen. Die Haftung für Vermögensschäden, die aus der Nutzung der von mir veröffentlichten Ausführungen für eine Anlageentscheidung resultieren können, ist kategorisch ausgeschlossen. Ich lehne jegliche Haftung für allfällige Verluste oder Schäden irgendwelcher Art ab, die direkt oder indirekt durch die Benutzung des Inhalts entstehen.
Seit 2014 ist Stefan Pröhl bei wikifolio aktiv. Dort setzt er Rotationsmodelle auf Wochen-, Monats- oder Quartalsbasis um.
Die Idee zum Marktradar ist entstanden, weil ihm bisher ein vernünftiges Modell fehlte, mit dem er sich täglich einen schnellen Überblick verschaffen kann, in welche Sektoren und Branchen gerade Kapital hineinfließt und aus welchen gerade Kapital abgezogen wird.
Mit dem von ihm entwickelten “Marktradar” kann er täglich für jeden Sektor bzw. jede Branche fünf Tagesstempel vergeben: “Kaufen oder Aufstocken”, “Buy the dip ?”, “Bodenbildung oder Seitwärts”, “Abwarten oder auf Sell Off spekulieren”, “Unter Beobachtung”.
Diese “Top Down” Analyse gibt ihm täglich wichtige Hinweise und Tipps zur Intermarketanalyse. Mit dem Schreiben dieser Kolumne dokumentiert er auf hoffentlich auch etwas unterhaltsame Weise die Tipps und Hinweise, die ihm der Marktradar liefert.
Mit jedem Wissen entsteht auch Unwissen. Nur so kann Stillstand, Leere, Einrosten im Kopf verhindert werden. Täglich gibt es Neues zu entdecken und täglich werden Überzeugungen revidiert. Das ist das Mindset, dem auch diese Kolumne folgt.