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Marktradar vom 16. Juni 2025

Marktradar vom Montag, 16. Juni 2025

 

USA – Die drei Hauptindizes S&P 500, Nasdaq 100 und Russell 2000

Während die ETFs auf die beiden US-Aktienindizes S&P 500 (SPY) und Nasdaq 100 (QQQ) weiterhin den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken” und zugleich das Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar” erhalten, wird der ETF auf den Russell 2000 (IWM) für diesen Montag auf den Tagesstempel “Bodenbildung oder Seitwärts” abgestuft.

Allerdings sind die zuletzt im Tageschart ausgebildeten höheren Tiefs in allen drei ETFs noch intakt, sodass Trendfolger noch keinen Grund sehen, an der Ausbildung neuer Hochs in den kommenden Wochen zu zweifeln. 

Allerdings sollten Trader für die nächsten Handelstage einkalkulieren, dass die höheren Tiefs in Kürze unterschritten werden – sofern es danach sofort zu einer Reversal-Bewegung kommt, bietet sich vermutlich eine gute Buy-the-Dip Chance  – wenn diese jedoch nach dem Unterschreiten der höheren Tiefs auf sich warten lässt, dann sollten Trader sich für eine längere Durststrecke oder gar für den Beginn einer Korrektur in Richtung niedriger Kurstegionen wappnen.

Die Marktbreite sieht für den Nasdaq 100 weiterhin etwas besser als für den S&P 500 aus, was darauf hindeutet, dass die Risk-On Bereitschaft aktuell noch am etwas längeren Hebel sitzt.

 

USA – Faktor-Indizes

Drei von fünf von uns beobachteten Faktor-Indizes erhalten den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken” und zugleich das Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar”: Value (IWD), Growth (IWF) und Burggraben (MOAT)

Der ETF für Momentum (MTUM) wird von uns allerdings nicht mehr als “Trendfolgend kaufbar” eingestuft, sondern erhält nun den Tagestempel “Buy the Dip ?”.

Der ETF für Breakouts (BOUT) hat sich in unserer Bewertung gegenüber der Vorwoche ebenfalls verschlechtert und erhält nun den Tagesstempel “Unter Beobachtung” – hier könnte ein mittelfristiger Trendwechsel hin zum Bärischen drohen, wenn Breakouts in Kürze nicht wieder zu funktionieren beginnen.

 

USA – IPOs

Der IPO-ETF (IPO) erhält für diesen Montag den Tagesstempel “Buy the Dip ?“ – hat also wie der MTUM-ETF das Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar” verloren.

 

USA – Volatilität

Der CBOE Volatility Index (VIX) stieg am Freitag im Zuge der geopolitischen Spannungen zwischen Israel und dem Iran über 19 Punkte und schloss bei 20,82 Punkten. Damit dürften institutionelle Trader sich aktuell mit Risk-On-Manövern zurückhalten.

 

Fazit USA: 

Die am Freitag angestiegene implizite Volatilität deutet darauf hin, dass die noch intakten höheren Tiefs in den drei großen US-Aktienindizes S&P 500, Nasdaq 100 und Russell 2000 in Kürze unterschritten werden dürften – danach muss sich zeigen, wie der Konflikt zwischen Israel und den USA von Mister Market in Bezug auf den weltweiten Aktienmarkt eingestuft wird: Eskaliert dieser zu einem Flächenbrand oder wird er als lokaler Konflikt bewertet ?

 

Regionen ex-USA

Aktuell erhalten 29 von 49 Regionen ex-USA Aktien-ETFs den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken”. Das entspricht einer Quote von 59,18 % (in der Vorwoche lag diese Quote bei 79,59 %).

Von den 29 ex-USA Aktien-ETFs, die den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken” erhalten, werden 18 vom Marktradar für diesen Montag auch als “Trendfolgend kaufbar” eingestuft. In der Vorwoche erhielten 32 ETFs das Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar”.

Wir listen die 18 ETFs, die das Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar” erhalten, nun sortiert nach Regionen in einer Rangliste auf (in Klammern der Abstand zum Schlusskurs am 30. Mai. Der S&P 500 konnte im Juni bisher um 1,29 % steigen.).

 

Amerika ex-USA:

Peru (EPU; 3,53 %)

Brasilien (EWZ; 3,41 %)

Lateinamerika (ILF; 2,37 %)

Kanada (EWC; 2,04 %)

Kolumbien (GXG; 1,69 %)

 

Europa:

Norwegen (ENOR; 7,41 %)

Dänemark (EDEN; 4,55 %)

Irland (EIRL; 2,26 %)

Griechenland (GREK; 1,81 %)

Belgien (EWK; 1,36 %)

Niederlande (EWN; 1,30 %)

Großbritannien (EWU; 1,25 %)

Frankreich (EWQ; 0,80 %)

Schweiz (EWL; 0,07 %)



Asien:

Südkorea (EWY; 9,54 %)

Hongkong (EWH; 4,27 %)

 

Afrika und arabische Welt

Afrika (AFK; 3,22 %)

Südafrika (EZA; 2,08 %)



Norwegen profitiert vom Anstieg des Ölpreises

Der OMX Index aus Norwegen profitierte in der vergangenen Handelswoche vom starken Anstieg des Ölpreises. Die Öl- und Gasunternehmen DNO, Equinor und Aker BP konnten an der Börse in Oslo aus Wochensicht jeweils um etwa 10 % zulegen.

 

Brasilien bildet wieder relative Stärke aus

Der Länder-ETF von Brasilien (EWZ) hat seit vergangenen Mittwoch eine relative Stärke zum S&P 500 aufgebaut; das mag auch mit dem Anstieg des Ölpreises zusammenhängen. Außerdem erhalten Aktien aus Brasilien momentan mehr institutionelle Nachfrage als Aktien aus Argentinien. Der Länder-ETF für Argentinien (ARGT) hat seit dem zuletzt erreichten Allzeithoch (19. Mai) bereits um knapp 10 % korrigiert. Der Länder-ETF für Brasilien notiert hingegen nur 0,74 % unter dem am 19. Mai erreichten Tageshoch.

 

Wird Afrika nun zum Fertigungsland für Exporte nach China ?

Der ETF für Aktien aus Afrika (AFK) zeigt weiterhin relative Stärke zum ETF für Aktien aus Südafrika (EZA). Etwa die Hälfte der Aktien aus dem AFK-ETF stammen aus Südafrika (33,9 %) und Marokko (15,08 %). Dass der ETF relative Stärke zum ETF aus Südafrika (EZA) aufzeigt, unterstreicht, dass die Marktbreite dafür spricht, dass auch andere Regionen auf diesem Kontinent als Südafrika mehr und mehr auf institutionelle Nachfrage treffen.

Uns überraschte Mitte der Woche die Meldung, dass China sämtliche Zölle für afrikanische Produkte abschaffen will. 

China zeigt sich schon seit längerem wirtschaftlich offen für den afrikanischen Kontinent und geht den entgegengesetzten Weg wie die USA. Während die USA Zölle von bis zu 50 Prozent auf bestimmte afrikanische Produkte erhoben hat, plant China nun Zölle für afrikanische Exporte nach China weitgehend abzuschaffen. Ziel sei laut Afrik.com, die afrikanischen Exporte nach China anzukurbeln. Die Maßnahme dürfte unmittelbare Auswirkungen auf Länder wie Nigeria, Südafrika, Kenia, Ägypten oder Marokko haben, die ihre Absatzmärkte diversifizieren und ihre Präsenz auf den asiatischen Märkten sowieso stärken wollen.

 

Sektor-, Branchen- und Themen ETFs

Aktuell erhalten 35 von 60 beobachteten Sektor-, Branchen- und Themen ETFs den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken”. Das entspricht einer Quote von 58,33 % (in der Vorwoche lag diese Quote bei 75 %).

Von den 35 Sektor-, Branchen- und Themen ETFs, die den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken” erhalten, werden 30 vom Marktradar für diesen Montag auch als “Trendfolgend kaufbar” eingestuft. In der Vorwoche erhielten 32 ETFs das Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar”.

Wir zählen die 30 ETFs nun auf (in Klammern der Abstand zum Schlusskurs am 30. Mai. Der S&P 500 konnte im Juni bisher um 1,29 % steigen.).

 

Bitcoin-Miners (WGMI; 14,51 %)

Silberminen (SIL; 13,11 %)

Uran (URA; 12,87 %)

Genomik (ARKG; 12,18 %)

Öl- und Gasproduzenten (XOP; 11,06 %)

Innovation (ARKK; 10,32 %)

Goldminen Junior (GDXJ; 9,04 %)

Solar (TAN; 8,09 %)

Fossile Energie (XLE; 8,05 %)

Goldminen (GDX; 7,52 %)

Semiconductor (SMH; 7,19 %)

Fintech (ARKF; 7,17 %)

Social Media (SOCL; 6,33 %)

Schifffahrt (BOAT; 5,44 %)

Clean Energy (ICLN; 4,97 %)

Kupferminen (COPX; 4,35 %)

Stahl (SLX; 4,17 %)

Weltraum (ARKX; 3,88 %)

Pharma (IHE; 3,70 %)

Technologie (XLK; 3,57 %)

Automatik und Robotik (ARKQ; 3,43 %)

Quantencomputing (QTUM; 3,36 %)

Agrar-Business (MOO; 2,61 %)

Software (IGV; 2,52 %)

Rüstung und Raumfahrt (ITA; 1,68 %)

Chemie (XLB; 1,20 %)

Digitale Kommunikation (XLC; 1,16 %)

Cybersecurity (CIBR; 0,80 %)

Real Estate (XLRE; 0,38 %)

Stromversorger (XLU; -0,61 %)

 

Die Risk-On Bereitschaft hält noch an

Dass Risk-On Branchen wie Bitcoin-Miners (WGMI), Uran (URA), Genomik (ARKG), Solar (TAN) und Semiconductor (SMH) immer noch so weit oben in unserer Rangliste der trendfolgend kaufbaren Sektor-, Branchen- und Themen ETFs stehen, zeigt an, dass die durch Israels Angriff auf den Iran erwartete Flucht in sichere Häfen noch nicht den breiten US-Aktienmarkt erfasst hat.

Zwar konnten Aktien aus dem Bereich Goldminen (GDX) und Fossile Energie (XLE) von der Angst vor einer drohenden Eskalation im nahen Osten aus Wochensicht profitieren, zugleich sahen wir am Freitag aber auch relative Stärke bei Aktien aus dem Bereich Schifffahrt (BOAT) und Solar (TAN).



Solaraktien vor wichtigen charttechnischen Widerständen

Je teurer die Preise für Öl werden, desto attraktiver erscheint vielen der Ausbau von erneuerbarer Energie aus Wind oder Sonne.

Der ETF für Solar (TAN) erhält für diesen Montag erstmals seit Anfang Oktober 2024 wieder das Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar”. 

US-Solaraktien wie First Solar (FSLR) oder Solaredge (SEDG) notieren nun aber nah an wichtigen charttechnischen Widerständen. Sollten diese tatsächlich überwunden werden, dann dürften viele Anleger, die auf technische Analyse spezialisiert sind, eine charttechnische Neubewertung dieser beiden Aktien und damit wohl auch für die Branche Solarenergie vornehmen.

 

Steigen die Frachtraten für Öl und Gas nun steil an ?

Im ETF für Schifffahrt (BOAT) sahen wir am Freitag einen charttechnisch bedeutsamen Ausbruch. Nachdem der BOAT-ETF vom 7. April bis zum 16. Mai von 22,57 US-Dollar auf 29,99 US-Dollar gestiegen ist (32,87 %), bildete der BOAT-ETF im Chart eine flache Basis aus, die am Freitag bei erhöhtem Handelsvolumen nach oben verlassen werden konnte.

Das verwundert auf den ersten Blick schon ein bisschen, da ein nun drohender Krieg zwischen Israel und dem Iran wichtige Handelsrouten für den Transport von Öl und Gas nur noch schwer passierbar machen lassen könnte.

Ein iranischer Brigadegeneral hat bereits mit der Schließung der strategisch wichtigen Straße von Hormus gedroht. “Die Schließung der Straße von Hormus wird derzeit geprüft, und der Iran wird mit voller Entschlossenheit die angemessene Entscheidung treffen”, sagte der Abgeordnete Ismail Kosari laut der Zeitung „Entekhab“.

Täglich nehmen rund 20 Millionen Barrel Öl auf etwa 30 bis 40 großen Tankschiffen diese Route, das entspricht etwa einem Fünftel des weltweiten Bedarfs. Zudem spielt sie besonders im Bereich Flüssigerdgas (LNG) eine zentrale Rolle: Rund ein Viertel des weltweiten LNG-Handels passiert die Meerenge. Darunter sind auch Exporte aus Katar, die zur Versorgungssicherheit in Europa beitragen.

Sollte der Iran die Meerenge sperren, könnten die fossilen Rohstoffpreise sprunghaft steigen – die Frachtraten für Öl- und Gas aber auch.  

Der ETF für Frachtraten (BDRY) konnte aus Wochensicht um 8,5 % steigen. 

Der Breakwave Dry Bulk Shipping ETF (BDRY) erhält für diesen Montag erstmals seit über einem Jahr wieder das Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar”. 

 

Neue Trendfrüherkennungssignale

Ein Trendfrüherkennungssignal entsteht für die Long-Seite, wenn wir im Tageschart ein erstes höheres Tief in einem noch intakten Abwärtstrend sehen. 

Ein Trendfrüherkennungssignal für die Short-Seite entsteht entsprechend, wenn wir ein erstes tieferes Hoch in einem intakten Aufwärtstrend sehen.

 

Trendfrüherkennungssignale Long:

Unten die Rangliste für einen Long-Einstieg (in Klammern der prozentuale Abstand zum letzten höheren Tief im Tageschart und das Datum, an dem das Tief aufgetaucht ist):

 

Erdgas-Future (NG; 3,70 % – 11. Juni)

US-Staatsanleihen mit Laufzeit 20 Jahre oder länger (TLT; 1,52 % – 9. Juni)

 

Der Natural Gas Future arbeitet weiter an der Bodenbildung – in Amsterdam sehen wir bei europäischem Erdgas aber bereits den Kurssprung

Während der ETF für Brent Oil (BNO) am Freitag infolge der drohenden geopolitischen Eskalation zwischen Israel und dem Iran um über 6 % steigen konnte, verharren die Futures für Natural Gas (NG) noch auf niedrigen Niveaus – konnten also vom ruckartigen Preisanstieg am Freitag bei Rohöl noch nicht profitieren. 

Seit dem 19. Mai bewegt sich der Juli-Future für Natural Gas in einer Range zwischen 3,40 und 3,90 US-Dollar (Schlusskurs am Freitag: 3,68 US-Dollar). Inzwischen können wir im Juli-Future schon zwei höhere Tiefs im Tageschart verorten (30. Mai und 11. Juni).

Anders sieht es bei europäischem Erdgas aus. An der Börse in Amsterdam sprang die Notierung für europäisches Erdgas zur Auslieferung in einem Monat bis auf 38,57 Euro je Megawattstunde (MWh). Das ist ein Zuwachs von mehr als fünf Prozent im Vergleich zum Vortag und der höchste Preis seit Anfang April. 

 

Ist der Käuferstreik bei langlaufenden US-Staatsanleihen nun beendet ?

Eine mit Spannung erwartete Auktion von 30-jährigen US-Staatsanleihen verzeichnete am Donnerstag eine überraschend hohe Nachfrage. Zuvor hatte der Markt die Sorge gehabt, dass Investoren langfristige Schuldtitel der US-Regierung weiter meiden würden. Aber offensichtlich war dem am Donnerstag nicht so. Die Auktion hatte ein Volumen von 22 Milliarden US-Dollar und signalisierte ein robustes Interesse an US-amerikanischen Staatsanleihen. Händler sprachen von einem “Kollektiven Aufatmen” am US-Anleihemarkt.

Der ETF für US-Staatsanleihen mit Laufzeiten 20 Jahre oder länger (TLT) arbeitet wie der Natural Gas Future an einer Bodenbildung und konnte ebenfalls zuletzt zwei höhere Tiefs im Tageschart ausbilden (2. Juni und 9. Juni).

Eigentlich werden langlaufende US-Staatsanleihen im Moment nicht als sicherer Hafen für die Geldanlage herangezogen. Diese Eigenschaft wird aktuell eher Gold, Silber oder Bitcoin zugestanden.

Aber womöglich dreht sich nun der Wind und US-Staatsanleihen könnten bei Gewinnmitnahmen im US-Aktienmarkt wieder in so manchen Portfolios aufgestockt werden.

 

Trendfrüherkennungssignale Short:

Für diesen Montag haben wir nur ein Trendfrüherkennungssignal für die Short-Seite entdeckt:

 

Gaming und Sport (ESPO; 1,82 % – 9. Juni)

 

Trendwechselsignale Short:

Dafür konnten wir einige Trendwechsel-Signale für die Short-Seite sichten. Diese entstehen, wenn ein höheres Tief im Tageschart unterschritten wird (in Klammern der prozentuale Abstand zum letzten höheren Tief im Tageschart und das Datum, an dem sich das Tief gebildet hat):

 

Fluggesellschaften (JETS; 3,82 % – 5. Juni)

Internet Cloud (WCLD; 3,34 % – 2. Juni)

Israel (EIS; 2,21 % – 30. Mai)

Vietnam (VNM; 1,36 % – 9. Juni)

Deutschland (EWG; 1,14 % – 10. Juni)

Italien (EWI; 0,77 % – 10. Juni)

Philippinen (EPHE; 0,32 % – 10. Juni)

Schweden (EWD; 0,30 % – 10. Juni)

 

Der ETF für Aktien aus Israel (EIS) kam natürlich unter Druck, nachdem am Freitag bekannt wurde, dass das Land Atomanlagen im Iran angegriffen hat. 

Trendwechsel-Signale sollten erst gehandelt werden, nachdem die überverkaufte Situation sich gelegt hat und die anschließende Erholung nur wenig Dynamik zeigt.

Aber Shortseller sollten aufpassen: Zur Erinnerung: Nachdem Israel am 7. Oktober 2023 Gaza angegriffen hat, fiel der EIS-ETF bis zum 26. Oktober wie ein Stein nach unten und verlor 18 % in nur 2 ½ Wochen an Wert. Danach setzte aber eine äußerst trendstarke Aufwärtsbewegung ein, die für den EIS-ETF bis Mitte Februar 2025 ein Plus von 90 % einbrachte.

 

Saisonale Idee der Woche: FactSet Research Systems

FactSet Research Systems (FDS; Marktkapitalisierung: 16 Mrd. US-Dollar) gilt in den USA neben Morningstar als der größte Finanzdatenanbieter. 

Das Unternehmen entwickelt Tools für Finanzanalysten, Portfoliomanager, Investmentbanker und globale Finanzinstitute. So nutzen mehr als 8.000 Kunden die Dienste, zu denen über 200.000 Anlageexperten gehören – darunter Vermögensverwalter, Investmentbanker, Hedgefonds, Firmenkunden sowie Private-Equity- und Venture-Capital-Experten. 

Außerdem bietet FactSet seinen Kunden Informationsfilter sowie Börsennachrichten an. 

Eine saisonale Rückschau über die Mittelwertanalyse ergibt, dass sich die Aktie von Mitte Juni bis Mitte Dezember in der Vergangenheit besser entwickelt hat als von Mitte Dezember bis Mitte Juni. Demnach könnten für die Aktie nun sechs saisonal starke Monate bevorstehen.

Schauen wir mal, wie sich die Aktie in den letzten vier Jahren vom 16. Juni bis zum 15. Dezember entwickelt hat.

 

Vom 16. Juni bis zum 15. Dezember 2024 stieg die Aktie um 22 %. 

 

Vom 16. Juni bis zum 15. Dezember 2023 stieg die Aktie um 8,5 %. 

 

Vom 16. Juni bis zum 15. Dezember 2022 stieg die Aktie um fast 22 %. 

 

Vom 16. Juni bis zum 15. Dezember 2021 stieg die Aktie um fast 44 %. 

 

Solche Ergebnisse beim Zurückschauen liebt unser Season-Trader.

Ein Einstieg just jetzt bietet sich auch charttechnisch an. Nach dem ex-Dividenden-Tag am 30. Mai verlor die Aktie 10 % – dabei verlor die Aktie fast täglich an Wert. Der 10%-Anstieg in den ersten zwei Maiwochen wurde in den ersten zwei Wochen im Juni wieder egalisiert.

Die Aktie von FactSet führt schon seit Jahren ein gewisses Eigenleben an der Börse, so dass saisonale Rückschauen relativ benchmark-unabhängig betrachtet werden können – obwohl die Geschäftsentwicklung durchaus abhängig von der Börsenentwicklung ist: Die Höhe der Einnahmen ist grundsätzlich von den Handelsaktivitäten der Akteure an der Börse abhängig. Vereinfacht gesagt: Wird an den Märkten weniger investiert, werden auch weniger Finanzdaten benötigt. 

Offensichtlich verläuft die Kursentwicklung der Aktie aber nicht ganz im Gleichlauf mit der Geschäftsentwicklung, sondern die Aktie hat sich hier in einem saisonalen Eigenleben eingenistet.

Das Unternehmen wird am Montag, 23. Juni vorbörslich neue Quartalszahlen vorlegen. 



Momentum-Idee der Woche: Konami Corp.

Die Konami Group Corp. (Marktkapitalisierung: 18 Mrd. Euro) ist ein japanisches Unternehmen, das neben Fitnessclubs und Spielautomaten auch Software für Videospiele veröffentlicht, vermarktet und vertreibt. 

Den Großteil seines Umsatzes (fast 75 %) erwirtschaftet das Unternehmen im Segment Digital Entertainment, das sich mit der Produktion, Herstellung und dem Vertrieb digitaler Inhalte für die Gaming-Industrie beschäftigt. 

Geografisch erwirtschaftet das Unternehmen den Großteil seines Umsatzes in Japan, den Rest in den USA, Europa, Asien und Ozeanien.

Zu den bekanntesten Videospielen von Konami gehören neben dem E-Soccer Spiel Pro Evolution Soccer das erstmals 1987 erschienene Spiel Metal Gear und das erstmals 1999 erschienene Spiel Silent Hill.

Anfang Februar hatte Konami neue Geschäftszahlen veröffentlicht, die allesamt überzeugten. Der Umsatz im Segment Digital Entertainement stieg gegenüber dem Vorjahr um 32 %, der Gewinn sogar um fast 45 %. 

Das Remake von Silent Hill 2 hatte einen großen Einfluss auf Konamis letztes Quartal 2024 und verkaufte sich seit seiner Veröffentlichung im Oktober 2024 über zwei Millionen Mal. 

Die Verkäufe wurden auch durch die Veröffentlichungen von Professional Baseball Spirits 2024-2025, eBaseball MLB Pro Spirit und dem neuesten eFootball-Teil gesteigert. Letzterer wurde weltweit über 800 Millionen Mal auf Konsolen, PCs und Mobilgeräten heruntergeladen. 

Konami gab außerdem Einblicke für den Rest des Geschäftsjahres und erklärte, dass man „fleißig“ an Metal Gear Solid Delta: Snake Eater arbeite. 

Was das Silent Hill-Franchise betrifft, kündigte das Unternehmen an, weiterhin „völlig neue Titel“ zu produzieren, wobei ein Update über die Silent Hill Transmission-Plattform ausgestrahlt wird. 

Außerdem verzeichnete Konami einen leichten Umsatzanstieg im Unterhaltungssegment, der um 3,6 % auf 16,9 Milliarden Yen stieg. Der Geschäftsgewinn stieg im gleichen Zeitraum um 16,2 % auf 2,5 Milliarden Yen.

Aufgrund des erfreulichen Umsatz- und Gewinnanstiegs hat Konami seine Prognosen für das laufende Geschäftsjahr nach oben angepasst. Das Unternehmen hatte ursprünglich mit einem Jahresumsatz von 380 Milliarden Yen (ca. 2,4 Milliarden US-Dollar) gerechnet. Dieser wurde nun auf 412 Milliarden Yen (ca. 2,6 Milliarden US-Dollar) erhöht.

In der vergangenen Woche kündigte das Unternehmen eine wichtige Updates an:

Nachdem das Remake von Silent Hill 2 bei vielen Spielern gut angekommen war, widmet sich der Publisher nun dem Ursprung der Reihe: Das originale Silent Hill erhält ebenfalls eine Neuauflage.

Für die Umsetzung dieser Aufgabe setzt Konami auf ein bekanntes Team. Erneut wurde das polnische Studio Bloober Team mit der Entwicklung beauftragt, das bereits für die Umsetzung des zweiten Teils verantwortlich war.

Außerdem gab es Neuigkeiten zu anderen Projekten. So wurde der kommende Hauptteil Silent Hill F, der am 25. September erscheinen soll und erstmals in Japan angesiedelt ist, mit neuen Details beleuchtet. Auch die Neuauflage Metal Gear Solid Delta: Snake Eater erhielt mit dem 28. August ein festes Erscheinungsdatum und Informationen zu neuen Online-Modi.

Nach dem starken Rück- und Ausblick auf die Geschäftsentwicklung, den das Unternehmen am 3. Februar bekanntgegeben hat, stieg die Aktie an der Börse Frankfurt um 14 %. Seitdem bewegt sich die Aktie recht konstruktiv und könnte in Kürze zur Trendfortsetzung übergehen.

 

Trades aus der vergangenen Woche im Musterdepot und weiteres geplante Vorgehen

In der vergangenen Handelswoche haben wir wieder Trades durchgeführt. Interessierte können die Trades auf wikifolio.com verfolgen, indem sie zum Beispiel im Suchfeld “Marktradar” eingeben.

Das wikifolio “Marktradar” verlor in der vergangenen Handelswoche 2,45 %. 

Als Aktien-Favoriten für 2025 halten wir die europäischen Aktien 2G Energy, Camurus, Kontron, PVA Tepla, Raiffeisen Bank International.

Im Rahmen unserer Dauerläufer-Strategie “Defensiv von Links Unten nach Rechts oben” halten wir die Aktien von Tyler Technologies, Brown & Brown, Stryker Corp., Ensign Group, Costco Wholesale, Waste Management, Broadridge Financial Solutions, Hartford Financial Services Group, Mastercard, Alphabet, Paychex, Intercontinental Exchange, Church & Dwight, TransDigm, Euronext, Post Holdings, Halozyme Therapeutics, ExlService Holdings, Progressive, Salesforce.

Für unser Trading von saisonalen Chancen halten wir die Aktien von Meituan, Olli’s Bargain Outlet Holdings, Upwork und Centrus Energy. Außerdem einige Derivate: Ein Call-Discount-Zertifikat auf Siemens Healthineers, einen Call-Optionsschein auf PayPal, Put-Discount-Optionsscheine auf Netflix und Deutsche Telekom (in den Call-Discount-Optionsscheinen auf Netflix und Deutsche Telekom haben wir den Gewinn bereits realisiert). Wir planen nun den Kauf der Aktie von FactSect Research Systems.

Im Rahmen unserer Momentum-Strategie halten wir die Aktien von Hims & Hers Health, Sprouts Farmers Market, Friedrich Vorwerk Group und Turning Point Brands. Wir planen nun den Kauf von Konami.

Als Earnings-Trade halten wir aktuell keine Aktien. Wir warten hier auf neue Signale.

Im Rahmen des Handels von Assets halten wir halten wir aktuell zehn ETPs auf Kryptowährungen: Bitcoin (BTC), Tron (TRX), Ripple (XRP), Ethereum (ETH), Solana (SOL), Sui (SUI), Cardano (ADA), Polkadot (DOT), Ondo (ONDO), Chainlink (LINK). Wir planen Long-Einstiege in Silber und Erdgas.

Im Rahmen der Anlageklasse Volatilität halten wir aktuell sowohl Long als auch Short-Positionen, sind in Short leicht übergewichtet.

 

Hinweis:

Gemäß §34 WpHG weise ich darauf hin, dass die Kolumne “Marktradar” ausschließlich Informationszwecken dient und in keinem Fall Empfehlungen zum Kauf von Aktien oder anderen Wertpapieren darstellen. Ich gebe hier ausschließlich meine eigene Meinung wieder und berate niemanden. Die hier vorgetragenen Ideen können vom Autor aktiv in seinen privaten Depots (inklusive wikifolios) umgesetzt werden oder auch nicht. Interessenkonflikte können in jedem Fall und jederzeit bestehen. Auch wenn ich die Kolumne nach bestem Wissen und Gewissen schreibe, können jederzeit Fehler auftauchen. Die Haftung für Vermögensschäden, die aus der Nutzung der von mir veröffentlichten Ausführungen für eine Anlageentscheidung resultieren können, ist kategorisch ausgeschlossen. Ich lehne jegliche Haftung für allfällige Verluste oder Schäden irgendwelcher Art ab, die direkt oder indirekt durch die Benutzung des Inhalts entstehen.



Seit 2014 ist Stefan Pröhl bei wikifolio aktiv. Dort setzt er Rotationsmodelle auf Wochen-, Monats- oder Quartalsbasis um.

Die Idee zum Marktradar ist entstanden, weil ihm bisher ein vernünftiges Modell fehlte, mit dem er sich täglich einen schnellen Überblick verschaffen kann, in welche Sektoren und Branchen gerade Kapital hineinfließt und aus welchen gerade Kapital abgezogen wird.

Mit dem von ihm entwickelten “Marktradar” kann er täglich für jeden Sektor bzw. jede Branche fünf Tagesstempel vergeben: “Kaufen oder Aufstocken”, “Buy the dip ?”, “Bodenbildung oder Seitwärts”, “Abwarten oder auf Sell Off spekulieren”, “Unter Beobachtung”.

Diese “Top Down” Analyse gibt ihm täglich wichtige Hinweise und Tipps zur Intermarketanalyse. Mit dem Schreiben dieser Kolumne dokumentiert er auf hoffentlich auch etwas unterhaltsame Weise die Tipps und Hinweise, die ihm der Marktradar liefert.

Mit jedem Wissen entsteht auch Unwissen. Nur so kann Stillstand, Leere, Einrosten im Kopf verhindert werden. Täglich gibt es Neues zu entdecken und täglich werden Überzeugungen revidiert. Das ist das Mindset, dem auch diese Kolumne folgt.

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