Marktradar vom Montag, 23. Juni 2025
USA – Die drei Hauptindizes S&P 500, Nasdaq 100 und Russell 2000
Der ETF auf den Russell 2000 (IWM) erhält für diesen Montag den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken” und zugleich das Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar”, nachdem dieser ETF in der Vorwoche noch auf den Tagesstempel “Bodenbildung oder Seitwärts” abgestuft wurde. In einem eher schwachen Gesamtmarkt erhält der Russell 2000 ETF damit eine Aufstufung, was wir gemäß Risk-On / Risk-Off Logik als bullisch interpretieren.
Die anderen beiden ETFs auf die großen US-Aktienindizes S&P 500 (SPY) und Nasdaq 100 (QQQ) erhalten zwar weiterhin den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken”, haben aber das Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar” verloren.
Sowohl der ETF für den S&P 500 als auch für den Nasdaq 100 haben am Montag (16. Juni) ein tieferes Hoch im Tageschart ausgebildet und damit ein Trendfrüherekennungssignal für die Short-Seite ausgebildet. Solange das Intraday-Hoch vom Montag (604,45 im SPY-ETF und 535,37 US-Dollar im QQQ-ETF) nicht überschritten wird, könnten antizyklisch orientierte Shortseller nun diese frühe Einstiegschance ergreifen – sollten sich aber bewusst sein, dass ein Stopp-Loss eng gesetzt und knapp über den Hochs vom Montag platziert werden sollte.
USA – Faktor-Indizes
Die ETFs für die Faktor-Indizes Value (IWD) und Growth (IWF) erhalten zwar beide weiterhin den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken”, aber nur der ETF für Value (IWD) erhält weiterhin das Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar”.
Im ETF für Growth (IWF) sehen wir im Tageschart, dass am Montag ein tieferes Hoch im Tageschart ausgebildet wurde, hier liegt also auch ein Trendfrüherkennungssignal für die Short-Seite vor.
Dass Value zum Wochenschluss eine leichte relative Stärke zu Growth aufweist, dämpft nun die Risk-On Erwartung.
Die ETFs für Momentum (MTUM) und auch für Burggraben (MOAT) erhalten für diesen Montag den Tagestempel “Buy the Dip ?”.
Der ETF für Breakouts (BOUT) erhält den Tagesstempel “Bodenbildung oder Seitwärts” – erhält damit eine leichte Aufstufung gegenüber der Vorwoche (“Unter Beobachtung”).
USA – IPOs
Der IPO-ETF (IPO) erhält für diesen Montag den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken” und zugleich das Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar”.
USA – Volatilität
Der CBOE Volatility Index (VIX) notiert weiterhin bei über 19 Punkte (20,62). Damit dürften sich institutionelle Trader aktuell mit Risk-On-Manövern zurückhalten.
Fazit USA:
Die wenn auch letztendlich marginal erscheinende relative Stärke des Russell 2000 zum Wochenschluss gibt den Bullen ein bisschen Hoffnung, dass wir in den beiden anderen großen US-Aktienindizes S&P 500 und Nasdaq 100 in Kürze wieder neue Hochs erklimmen könnten. Allerdings erscheint diese Hoffnung kurzfristig äußerst fragil, da sowohl die implizite Volatilität als auch die charttechnische Situation im S&P 500 als auch im Nasdaq 100 alles andere als euphorisch aussehen.
Nach dem großen Verfallstag für Termingeschäfte, der am vergangenen Freitag war, und vor dem nun bevorstehenden Halbjahresende am 30. Juni ist vermutlich eher Rebalancing als Trendumkehr angesagt.
Es stehen jetzt vielleicht Gewinnmitnahmen bei Aktien, die zuletzt gut gelaufen sind, vor der Tür.
Regionen ex-USA
Aktuell erhalten 14 von 49 Regionen Länder-Aktien-ETFs ex-USA den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken”. Das entspricht einer Quote von 28,57 % (in der Vorwoche lag diese Quote bei 59,18 %).
Von den 14 Länder-Aktien-ETFs ex-USA , die den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken” erhalten, werden 5 vom Marktradar für diesen Montag auch als “Trendfolgend kaufbar” eingestuft. In der Vorwoche erhielten 18 ETFs das Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar”.
Wir listen die 5 ETFs, die das Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar” erhalten, nun sortiert nach Regionen in einer Rangliste auf (in Klammern der Abstand zum Schlusskurs am 30. Mai. Der S&P 500 konnte im Juni bisher um 0,82 % steigen.).
Amerika ex-USA:
Brasilien (EWZ; 3,59 %)
Kanada (EWC; 0,98 %)
Europa:
Norwegen (ENOR; 5,39 %)
Irland (EIRL; 1,33 %)
Asien:
Südkorea (EWY; 13,02 %)
Bei den 49 von uns beobachteten Länder-ETFs ex-USA dominiert für diesen Montag klar der Tagesstempel “Buy the Dip ?”, den 30 Länder-ETFs ex-USA (also über 60 %) erhalten.
Länder-ETFs ex-USA senden kurzzeitig bärische Signale aus
Wir sehen in Sachen Umkehrung einen klaren Überhang auf der Short-Seite. Das heißt, mehr Länder-ETFs ex-USA haben in der vergangenen Handelswoche im Tageschart ein höheres Tief unterschritten als ein tieferes Hoch überschritten.
Aktien aus Israel mit kräftigem Rebound
Auffällig war der Umkehr-Impuls wieder beim ETF für Israel (EIS). Nachdem wir in der Vorwoche ein Short-Reversal Signal erhielten, kehrte sich dieses nun in ein Long-Reversal-Signal um. Das hat natürlich geopolitische Gründe. Nachdem der Kriegseintritt von Israel mit dem Iran wegen des Atomstreits in der Woche zuvor Aktien aus Tel Aviv abstürzen ließen, kam es in der vergangenen Handelswoche zu einem kräftigen Rebound: Der EIS-ETF stieg aus Wochensicht um mehr als 7 %, schloss am Freitag sogar auf Allzeithoch (der ETF wurde im Jahr 2008 emittiert).
Sektor-, Branchen- und Themen ETFs
Aktuell erhalten 30 von 60 beobachteten Sektor-, Branchen- und Themen ETFs den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken”. Das entspricht einer Quote von 50 % (in der Vorwoche lag diese Quote bei 58,33 %).
Von den 30 Sektor-, Branchen- und Themen ETFs, die den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken” erhalten, werden 20 vom Marktradar für diesen Montag auch als “Trendfolgend kaufbar” eingestuft. In der Vorwoche erhielten 30 ETFs das Gütesiegel “Trendfolgend kaufbar”.
Wir zählen die 20 ETFs nun auf (in Klammern der Abstand zum Schlusskurs am 30. Mai. Der S&P 500 konnte im Juni bisher um 0,82 % steigen.):
Innovation (ARKK; 20,15 %)
Fintech (ARKF; 15,83 %)
Uran (URA; 14,87 %)
Genomik (ARKG; 13,76 %)
Bitcoin-Miners (WGMI; 12,81 %)
Öl- und Gasproduzenten (XOP; 12,54 %)
Social Media (SOCL; 10,80 %)
Fossile Energie (XLE; 9,13 %)
Semiconductor (SMH; 8,55 %)
Weltraum (ARKX; 5,36 %)
Nasdaq Green Energy (QCLN; 4,76 %)
Technologie (XLK; 4,17 %)
Windenergie (FAN; 3,85 %)
Quantencomputing (QTUM; 3,70 %)
Goldminen (GDX; 3,23 %)
Gaming und E-Sport (ESPO; 2,97 %)
Broker und Börsen (IAI; 2,97 %)
Schifffahrt (BOAT; 2,31 %)
Agrar-Business (MOO; 2,03 %)
Software (IGV; 1,40 %)
Die Rangliste zeigt deutlich auf, dass Sektor-, Branchen- und Themen ETFs, die das Risk-On Lager präsentieren, immer noch die stabilste Trendstärke aufweisen.
Auch wenn der CBOE Volatility Index (VIX) inzwischen eher zu einem Risk-Off Verhalten mahnt, scheint Mister Market, was die Sektor Rotation betrifft, diese nicht befolgen zu wollen.
Neue Trendfrüherkennungssignale
Ein Trendfrüherkennungssignal entsteht für die Long-Seite, wenn wir im Tageschart ein erstes höheres Tief in einem noch intakten Abwärtstrend sehen.
Ein Trendfrüherkennungssignal für die Short-Seite entsteht entsprechend, wenn wir ein erstes tieferes Hoch in einem intakten Aufwärtstrend sehen.
Neue Trendfrüherkennungssignale Long:
Während der vergangenen Handelswoche konnten wir keine neuen Trendfrüherkennungssignale für die Long-Seite sichten.
Neue Trendfrüherkennungssignale Short:
Für diesen Montag haben wir 14 Trendfrüherkennungssignale für die Short-Seite entdeckt (in Klammern der prozentuale Abstand zum letzten tieferen Hoch im Tageschart und das Datum, an dem das Tief aufgetaucht ist):
Goldminen Junior (GDXJ; 6,28 % – 13. Juni)
Silberminen (SIL; 3,56 % – 17. Juni)
Emerging Markets (EEM; 2,44 % – 16. Juni)
Growth USA (IWF; 1,97 % – 16. Juni)
Peru (EPU; 1,89 % – 16. Juni)
S&P 500 (SPY; 1,68 % – 16. Juni)
Nasdaq 100 (QQQ; 1,59 % – 16. Juni)
Automatik und Robotik (ARKQ; 1,55 % – 16. Juni)
Real Estate (XLRE; 1,39 % – 16. Juni)
Datacenter-REITs (DTCR; 1,19 % – 16. Juni)
S&P 500 gleich gewichtet (RSP; 1,17 % – 16. Juni)
Kolumbien (GXG; 0,97 % – 16. Juni)
Rüstung und Raumfahrt (ITA; 0,55 % – 16. Juni)
Einzelhandel (XRT; 0,27 % – 16. Juni)
Neue Umkehrsignale:
Umkehrsignale entstehen, wenn ein tieferes Hoch (Intraday) per Tagesschluss überschritten werden kann, nachdem es zuvor ein tieferes Tief im Tageschart gab (Long) beziehungsweise wenn ein höheres Tief (Intraday) per Tagesschluss unterschritten wird, nachdem es zuvor ein höheres Hoch im Tageschart gab (Short).
Neue Umkehrsignale Long:
Für diesen Montag sichten wir nur 3 Umkehrsignale Long (in Klammern der prozentuale Abstand zum letzten tieferen Hoch und das Datum, an dem dieses tiefere Hoch entstanden war):
Weizen Future (ZW; 1,79 % – 9. Juni)
Israel (EIS; 1,41 % – 9. Juni)
Versicherungen (KIE; 0,10 % – 16. Juni)
Weizen Future am Mittwoch mit charttechnischem Breakout
Wie im bereits erwähnten Länder-ETF für Israel (EIS) sehen wir auch im Weizen Future (ZW), dass nach einem Short-Reversal-Signal in der Woche zuvor sofort ein Long-Reversal-Signal in der jüngst vergangenen Handelswoche folgte. Wenn wir zwei gegensätzliche Umkehrsignale innerhalb weniger Tage sehen, dann sind Trader in kurzer Zeit mehrmals auf dem falschen Fuß erwischt worden, so dass wir in solchen Umkehrsignalen eine höhere Wertigkeit sehen.
Im Weizen Future für Juli (ZWN) kam es am Mittwoch zu einem starken Breakout über die Marke von 5,50 US-Dollar, der auch von hohem Handelsvolumen begleitet war. Händler verweisen darauf, dass diese Bewegung vor allem auf Eindeckungen der Shortseller zurückzuführen ist und dass keine fundamentalen Neuigkeiten vorliegen, die auf einen Trendwechsel bei Weizen deuten würden – daher sprechen sie von einem technisch bedingten Ausbruch.
Charttechnisch wäre es nun möglich, dass sich der nächstfolgende Weizen-Future mit Laufzeit September (ZWU) in einer Handelsspanne zwischen 5,50 und 6 US-Dollar bewegen könnte – ein Rückfall unter 5,40 US-Dollar dürfte nun als unwahrscheinlich erachtet werden.
Umkehrsignale Short
Für diesen Montag sichten wir 17 Umkehrsignale Short (in Klammern der prozentuale Abstand zum letzten höheren Tief und das Datum, an dem dieses höhere Tief entstanden war):
Indonesien (EIDO; 4,23 % – 3. Juni)
Chile (ECH; 3,05 % – 10. Juni)
Schweiz (EWL; 1,95 % – 3. Juni)
Lithium und Batterietechnologie (LIT; 1,81 % – 9. Juni)
Hongkong (EWH; 1,60 % – 13. Juni)
Mexiko (EWW; 1,34 % – 6. Juni)
China Large Caps (FXI; 1,27 % – 16. Juni)
Japan (EWJ; 1,15 % – 5. Juni)
Kupferminen (COPX; 0,92 % – 13. Juni)
Euro Stoxx 50 (FEZ; 0,45 % – 30. Mai)
Burggraben USA (0,26 % – 13. Juni)
Neuseeland (ENZL; 0,29 % – 13. Juni)
Silber (SLV; 0,09 % – 11. Juni)
Frankreich (EWQ; 0,07 % – 30. Mai)
Österreich (EWO; 0,03 % – 3. Juni)
Banken (XLF; +0,13 % – 2. Juni)
Regionalbanken (KRE; +1,51 % – 6. Juni)
Risk-On und Risk-Off im Finanzsektor
Die ETFs für Banken und Regionalbanken (XLF und KRE) zeigten in den letzten zwei Handelstagen zwar eine leichte relative Stärke zum S&P 500, aber dass der ETF für Versicherungen (KIE) zuletzt eine relative Stärke zu Banken und Regionalbanken zeigte, verweist nun darauf, dass im traditionellen Finanzsektor eine Risk-Off Stimmung latent die Oberhand gewinnt.
Dass aber Aktien aus dem von Cathie Wood gemanagten ETF für Fintechs (ARKF) zu den trendstärksten Aktien überhaupt gehören, verweist wiederum darauf, dass traditionelle Banken aktuell einem höheren Gesamtmarktrisiko ausgesetzt erscheinen als Fintechs, deren Zukunft von vielen Finanzanalysten zunehmend als erfolgreich disruptiv und wachstumsstark eingeschätzt werden. Leidtragende dieser Entwicklung werden traditionelle Geldhäuser sein.
Vor diesem Hintergrund ist interessant, dass Coinbase in der vergangenen Handelswoche quasi der Mehrzahl der US-Banken, Investmentgesellschaften und auch Aktienbörsen den Kampf angesagt hat, weil Coinbase in naher Zukunft als Konkurrent in Erscheinung treten will.
Coinbase bereitet sich nämlich auf eine strategische Neuausrichtung vor: Geplant ist, den Handel mit rund um die Uhr verfügbaren tokenisierten Aktien einzuführen. Um dieses Vorhaben rechtlich abzusichern, hat Coinbase bei der US-Börsenaufsicht SEC eine Ausnahmegenehmigung („No-Action Letter“) beantragt. Finanzanlagen wie Aktien, Anleihen und Fonds könnten dann nativ digitalisiert werden, um den Zugang zu vereinfachen und den Erwerb kostengünstiger zu gestalten.
Solange sich die hegemonische Stellung von Fintechs gegenüber traditionellen Banken in der Branchen-Rotation behaupten kann, dürfte sich dies positiv auf die Risk-On Aktivitäten der Marktteilnehmer auswirken.
Die Schweiz führt die Nullzinspolitik wieder ein
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat Mitte der Woche den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 0 Prozent gesenkt. Das war der fünfte Zinsschritt nach unten in Folge. Damit reagiert sie auf das unsichere Wirtschaftsumfeld, den starken Franken sowie die Schweizer Inflationsrate, die im Mai von +0,3 % auf -0,1 % gesunken ist.
Niedrigzinsen sind grundsätzlich gut für Sachwerte wie Aktien. Dennoch zeigte der Länder-ETF für die Schweiz (EWL) nach dem Zinsentscheid als erste Reaktion relative Schwäche gegenüber anderen Länder-ETFs aus Europa.
Saisonale Idee der Woche: Regal Rexnord
Regal Rexnord (RRX; Marktkapitalisierung: 9 Mrd. US-Dollar) ist ein global agierendes Industrieunternehmen, das sich auf die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von hochentwickelten Antriebs-, Automatisierungs- und Energielösungen spezialisiert hat.
Das Unternehmen bedient verschiedene Endmärkte, darunter Industrie, Energie, Luft- und Raumfahrt, Gebäudetechnik, Bergbau und zunehmend auch die Robotik.
Im Bereich Robotik dürfte das Unternehmen vor allem von der steigenden Nachfrage für humanoide Roboter profitieren.
Das Unternehmen hat bereits Komponenten für die humanoide Robotik an andere Unternehmen ausgeliefert, wobei jüngst langfristige Aufträge im Wert von über 20 Mio. US-Dollar pro Jahr gewonnen wurden. Regal Rexnord meldete, dass man bereits weitere 100 Mio.US-Dollar in der Pipeline habe, für die in Kürze Auslieferungen anstünden.
Im März gab es eine Investorenkonferenz, bei der das Thema Humanoide Robotik noch nicht erwähnt wurde. Erst nach Verkündung der Quartalszahlen am 5. Mai nachbörslich wurde das Thema Humanoide Robotik als künftiger Umsatztreiber vom Management gegenüber der Presse erwähnt.
Der CEO von Regal Rexnord, Louis Pinkham sagte zum Thema Humanoide Robotik im Earnings Call, dass der Markt für humanoide Roboter sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium befindet, aber in naher Zukunft hohe Investitionen aus einer Vielzahl von Endmärkten auf den Weg bringen würde. Weiter sagte er zu den Finanzanalysten: “Es dürfte Sie nicht überraschen, dass Regal Rexnord mit seinem Automatisierungsportfolio in diesem Bereich sehr gut positioniert ist und hier an Dynamik gewinnt.” Das geht nach Ansicht des CEOs so weit, dass das Angebot im Bereich humanoide Roboter in den nächsten Jahren das Wachstum der Unternehmensumsätze von Regal Rexnord maßgeblich beeinflussen könnte.
Dabei verfügt das Unternehmen bereits über lange Erfahrung in diesem Bereich: “Unsere Automatisierungsteams arbeiten seit Jahrzehnten an humanoiden Robotik-Projekten, darunter auch an einigen Meilensteinen in der Geschichte der humanoiden Entwicklung, wie der Entwicklung von Rettungsrobotern für das US-Verteidigungsministerium oder dem ersten humanoiden Robonaut, der von der NASA im Weltraum eingesetzt wurde.”
Nach dem Earnings Call stieg die Aktie an der Wall Street um 13 %. Im darauf folgenden Post-Earning Drift konnte die Aktie innerhalb von 5 Handelstagen um weitere 15 % steigen. Aktuell notiert die Aktie etwa 5 % unter dem nach dem Earnings Call erreichten höchsten Kurs; bildet seit Mitte Mai eine konstruktiv aussehende flache Basis nach dem Post-Earning Drift aus.
Gemäß einer saisonalen Rückschau über die Mittelwertanalyse bildet die Aktie etwa ab der vierten Juni-Woche bis Ende Juli eine starke saisonale Phase aus. Dieser folgte dann aber von Anfang August bis Anfang November eine saisonal schwache Phase.
Schauen wir mal, wie sich die Aktie in den vergangenen vier Jahren in der Zeit vom 23. Juni bis zum 1. August entwickelt hat:
Vom 23. Juni bis zum 1. August 2024 stieg die Aktie um etwa 15 %. Nach Veröffentlichung der Quartalszahlen am 31. Juli nachbörslich verlor die Aktie in drei Handelstagen einen Großteil der über mehrere Wochen angefallenen Gewinn.
Vom 23. Juni bis zum 1. August 2023 stieg die Aktie um etwa 11 %. Wieder verzeichnete die Aktie am 1. August (übrigens wieder am Tag nach dem Earnings Call) einen Hochpunkt im Chart.
Vom 23. Juni bis zum 1. August 2022 stieg die Aktie um etwa 19 %. In diesem Jahr konnte die Aktie nach dem Earnings Call (der am 1. August stattfand) jedoch einen Post-Earning Drift hinlegen und stieg um weitere 11 %.
Vom 23. Juni bis zum 1. August stieg die Aktie um knapp 12 %. Der Earnings Call erfolgte am 3. August, hinterließ aber keine große Kursbewegung. Dafür stieg die Aktie noch bis Anfang September recht stetig weiter nach oben.
Wir sahen in den vergangenen vier Jahren also mit schöner Regelmäßigkeit, dass die Aktie in den 5 Wochen vor dem Earnings Calls jeweils zweistellige Kursgewinne produzieren konnte. Warum sollte das ausgerechnet 2025 nicht so sein ?
Die Unternehmenslenker von Regal Rexnord werden den nächsten Earnings Call wieder Ende Juli oder Anfang August abhalten.
Trades aus der vergangenen Woche im Musterdepot und weiteres geplante Vorgehen
In der vergangenen Handelswoche haben wir wieder Trades durchgeführt. Interessierte können die Trades auf wikifolio.com verfolgen, indem sie zum Beispiel im Suchfeld “Marktradar” eingeben.
Das wikifolio “Marktradar” stieg in der vergangenen Handelswoche um 0,94 %.
Als Aktien-Favoriten für 2025 halten wir die europäischen Aktien 2G Energy, Camurus, Kontron, PVA Tepla, Raiffeisen Bank International.
Im Rahmen unserer Dauerläufer-Strategie “Defensiv von Links Unten nach Rechts oben” halten wir die Aktien von Tyler Technologies, Brown & Brown, Stryker Corp., Ensign Group, Costco Wholesale, Waste Management, Broadridge Financial Solutions, Hartford Financial Services Group, Mastercard, Alphabet, Paychex, Intercontinental Exchange, Church & Dwight, TransDigm, Euronext, Post Holdings, Halozyme Therapeutics, ExlService Holdings, Progressive, Salesforce.
Für unser Trading von saisonalen Chancen halten wir die Aktien von Meituan, Olli’s Bargain Outlet Holdings, Upwork, FactSect Research Systems. Außerdem zwei Derivate: Einen Call-Optionsschein auf PayPal, einen Put-Discount-Optionsschein auf die Deutsche Telekom (im zugleich gekauften Call-Discount-Optionsscheinen auf Deutsche Telekom haben wir den Gewinn bereits realisiert). Wir planen nun den Kauf der Aktie von FactSect Research Systems.
Im Rahmen unserer Momentum-Strategie halten wir die Aktien von Hims & Hers Health, Sprouts Farmers Market, Friedrich Vorwerk Group, Turning Point Brands und Konami.
Als Earnings-Trade halten wir aktuell keine Aktien. Wir warten hier auf neue Signale.
Im Rahmen von Short-Ideen planen wir einen Short-Einstieg in den S&P 500.
Im Rahmen des Handels von Assets halten wir halten wir aktuell zehn ETPs auf Kryptowährungen: Bitcoin (BTC), Tron (TRX), Ripple (XRP), Ethereum (ETH), Solana (SOL), Sui (SUI), Cardano (ADA), Polkadot (DOT), Ondo (ONDO), Chainlink (LINK). Außerdem halten wir Call-Discount Optionsscheine auf Silber und Erdgas.
Im Rahmen der Anlageklasse Volatilität halten wir aktuell mehr Long als Short-Positionen, sind in VIX-Long also übergewichtet.
Hinweis:
Gemäß §34 WpHG weise ich darauf hin, dass die Kolumne “Marktradar” ausschließlich Informationszwecken dient und in keinem Fall Empfehlungen zum Kauf von Aktien oder anderen Wertpapieren darstellen. Ich gebe hier ausschließlich meine eigene Meinung wieder und berate niemanden. Die hier vorgetragenen Ideen können vom Autor aktiv in seinen privaten Depots (inklusive wikifolios) umgesetzt werden oder auch nicht. Interessenkonflikte können in jedem Fall und jederzeit bestehen. Auch wenn ich die Kolumne nach bestem Wissen und Gewissen schreibe, können jederzeit Fehler auftauchen. Die Haftung für Vermögensschäden, die aus der Nutzung der von mir veröffentlichten Ausführungen für eine Anlageentscheidung resultieren können, ist kategorisch ausgeschlossen. Ich lehne jegliche Haftung für allfällige Verluste oder Schäden irgendwelcher Art ab, die direkt oder indirekt durch die Benutzung des Inhalts entstehen.
Seit 2014 ist Stefan Pröhl bei wikifolio aktiv. Dort setzt er Rotationsmodelle auf Wochen-, Monats- oder Quartalsbasis um.
Die Idee zum Marktradar ist entstanden, weil ihm bisher ein vernünftiges Modell fehlte, mit dem er sich täglich einen schnellen Überblick verschaffen kann, in welche Sektoren und Branchen gerade Kapital hineinfließt und aus welchen gerade Kapital abgezogen wird.
Mit dem von ihm entwickelten “Marktradar” kann er täglich für jeden Sektor bzw. jede Branche fünf Tagesstempel vergeben: “Kaufen oder Aufstocken”, “Buy the dip ?”, “Bodenbildung oder Seitwärts”, “Abwarten oder auf Sell Off spekulieren”, “Unter Beobachtung”.
Diese “Top Down” Analyse gibt ihm täglich wichtige Hinweise und Tipps zur Intermarketanalyse. Mit dem Schreiben dieser Kolumne dokumentiert er auf hoffentlich auch etwas unterhaltsame Weise die Tipps und Hinweise, die ihm der Marktradar liefert.
Mit jedem Wissen entsteht auch Unwissen. Nur so kann Stillstand, Leere, Einrosten im Kopf verhindert werden. Täglich gibt es Neues zu entdecken und täglich werden Überzeugungen revidiert. Das ist das Mindset, dem auch diese Kolumne folgt.