Season-trader

Marktradar vom 7. Oktober 2024

Marktradar vom Montag, 7. Oktober 2024



Schwache Konsumnachfrage und starker Arbeitsmarkt – wie passt das zusammen ?

 

Am Freitag vorbörslich wurden die US-Arbeitsmarktdaten für den Monat September gemeldet. Marktteilnehmer erwarteten im Vorfeld 140.000 neu geschaffene Arbeitsplätze. Tatsächlich wurden aber 254.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, womit die Schätzungen derart deutlich geschlagen wurden, dass sich die Frage stellt: Wie kann das denn sein ?

Aber nicht nur die Arbeitsmarktzahlen für den Monat September hat manchen sonst so redseligen Ökonomen sprachlos zurückgelassen, nein, auch die Zahlen für Juli und August wurden im Nachhinein deutlich nach oben revidiert, was wieder mal die Verlässlichkeit dieser Zahlen zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung grundsätzlich in Frage stellen könnte. 

Fakt ist, und daran sollte jetzt nicht gezweifelt werden, dass die meisten neuen Stellen in den Bereichen Baugewerbe, Gastronomie, Gesundheit und beim Staat geschaffen wurden. 

Was fehlt, ist ein Beschäftigungszuwachs beim Einzelhandel. 

Insbesondere die Bevölkerungsgruppe der Geringverdiener, die sich von Kredit zu Kredit hangelt, klagt in den USA über die Angst, in Kürze ihren Arbeitsplatz zu verlieren – womit sie sich mit Neuanschaffungen zurückhalten. Laut einer Umfrage aus dem Juli 2024 bezeichnen 44 % der US-Amerikaner die wirtschaftliche Lage in den USA als gut, verglichen mit 68 % aus dem Januar 2020. Verglichen mit der Zeit unmittelbar vor der Pandemie sehen viele ihre wirtschaftliche Zukunft heute skeptischer als damals.

Dass insbesondere Geringverdiener aktuell eine Kaufzurückhaltung an den Tag legen, war recht deutlich aus den jüngsten Quartalsergebnissen des Betreibers von Discount-Gemischtwarenläden Dollar Tree (DLTR; Marktkapitalisierung: 15 Mrd. US-Dollar) herauszulesen. Bei diesem Quartalsbericht, der Anfang September veröffentlicht wurde, lag der Gewinn fast 30 % unter den Erwartungen, während der Umsatz nur moderat um 0,7 % zulegte. Der Discounter Dollar Tree musste also die Preise noch niedriger senken, um die Waren überhaupt aus den Regalen zu bekommen. Dollar Tree senkte zudem seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr um 20 %. Als Discounter ist das Unternehmen einerseits Profiteur einer Rezession, weil Kunden während solcher Abschwünge zu günstigeren Produkten greifen, andererseits anfälliger als andere Einzelhändler, wenn sich die USA in einer “Vibecession” befindet – “Vibecession” bezeichnet das allgemeinen Gefühl, dass die Wirtschaft viel schlechter dasteht, als sie tatsächlich ist. Und genau einen solchen “Bad Vibe” spüren aktuell viele US-Amerikaner beim Gang durch die Regale, verstärkt dadurch, dass sie zudem meist hoch verschuldet sind.

Der letztendlich geglückte Versuch der US-Notenbank, die Inflation durch hohe Zinsen einzudämmen, hatte als Kehrseite zur Folge, dass die Budgets von Amerikanern mit niedrigem Einkommen belastet wurden. Viele leben von Gehaltsscheck zu Gehaltsscheck und können dementsprechend wenig konsumieren. Ende Juli sagte der Chief Financial Officer, Chris Suh, vom Kreditkartenanbieter Visa gegenüber Analysten: “In den USA blieb das Wachstum im Segment der ausgabefreudigen Verbraucher im Vergleich zu den Vorquartalen stabil, während wir im Segment der Verbraucher mit geringeren Ausgaben eine leichte Abschwächung verzeichneten”. Aktuell sieht es so aus, als ob sich die Schere zwischen der US-Mittelschicht und den Niedrigverdienern ausgeweitet hat, worauf zumindest der düstere Ausblick von Dollar Tree hinweist.

Diese Verlustängste schürenden Gefühle scheinen sich nun in Taten umzusetzen, denn Unternehmen stellten in jüngsten Telefongesprächen mit Investoren mehr und mehr fest, dass die Verbraucher ihre Ausgaben zurückfahren, nachdem sie nach dem Lockdown extrem ausgabefreudig wurden – vor der Pandemie wurde kaum Geld ausgegeben (außer vielleicht für das Horten von Toilettenpapier) und nach der Pandemie wurde dafür umso mehr Geld ausgegeben, vor allem für den Urlaub und für Konzertkarten.

Viele US-Amerikaner, die im Einzelhandel tätig sind, bekunden derzeit, dass sie Angst davor haben, ihren Job zu verlieren. Und das, obwohl die offiziellen Arbeitsmarktzahlen jenseits des Einzelhandels mit Stand Freitag sehr robust aussehen: Die Zahl der Arbeitslosen sank im September auf 6,8 Millionen (gegenüber rund 7,1 Millionen im August und rund 7,2 Millionen im Juli), und die Arbeitslosenquote ging im vergangenen Monat ebenfalls leicht auf 4,1 % zurück (gegenüber 4,2 % im August und gegenüber 4,3 % im Juli). Zur Erinnerung: Im April 2020 lag die Arbeitslosenquote für kurze Zeit in den USA bei über 14 % – kein Wunder, dass die Trump-Regierung damals Stimulus-Checks an die Bevölkerung aussandte.

Nochmal zurück zur Gegenwart: Die durchschnittlichen Stundenlöhne sind laut den Daten vom Freitag nur gering gestiegen, so dass nicht erwartet werden sollte, dass sich die Inflation arbeitsmarktbedingt schnell wieder über die 2 %-Grenze hinaus bewegen dürfte.

Es wird nun immer deutlicher, dass die am 18. September vorgenommene Zinssenkung um gleich 0,50 Basispunkte (statt der meist üblichen 0,25 Basispunkte) von der FED nicht aus der Not heraus vorgenommen wurde: Nicht zulassen zu wollen, dass der Arbeitsmarkt im Rahmen einer Konjunkturabschwächung “unter die Räder” kommt – ein solches Argument erscheint nun, etwas mehr als zwei Wochen später ein bisschen fadenscheinig – hat der FED-Chef Jerome Powell die relative Stärke des US-Arbeitsmarktes tatsächlich Mitte September nicht Kommen sehen ?

Eher als der Arbeitsmarkt könnten nun Zinssenkungsphantasien “unter die Räder” kommen, wobei aktuell die Marktteilnehmer noch fest davon ausgehen, dass die US-Leitzinsen im November und Dezember um jeweils 0,25 Basispunkte gesenkt werden.

Dass aus der Erwartung von Zinssenkungen urplötzlich eine Erwartung von Zinssteigerungen werden könnte, signalisiert aktuell ein bisschen der Anleihemarkt vorweg – denn die Kurse von US-Staatsanleihen sind über alle Laufzeiten hinweg am Freitag unter charttechnische Unterstützungen gefallen und haben in den Charts den stabilen Aufwärtstrend – zumindest vorläufig – kaputt gemacht. Sowohl der ETF für US-Staatsanleihen mit Laufzeiten 7 bis 10 Jahre (IEF) als auch der ETF für US-Staatsanleihen mit Laufzeiten von 20 Jahren und mehr (TLT) schlossen am Freitag unter dem Tief vom 30. August.

Der Euro-Bund Future fällt seit drei Handelstagen wie ein Stein nach unten, konnte am Freitag aber immerhin noch über dem Tief vom 2. September schließen.

Von Zinssteigerungen spricht weltweit aktuell aber eigentlich niemand – höchstens die Bank of Japan – und dass wir 2025 in den USA Zinssteigerungen sehen können, halten auch wir vom Marktradar momentan für recht unwahrscheinlich – aber der Kurssturz bei den Staatsanleihen in den USA und in Europa sollte zumindest als Warnhinweis dafür gelten, dass ein beginnender Zinssenkungszyklus keine Garantie dafür darstellt, dass sich diese Tendenz nicht urplötzlich wieder umkehren könnte.

Dass wir aktuell erst am Anfang eines mehrere Jahre andauernden Wirtschaftsaufschwungs stehen, der eigentlich eher von steigenden als fallenden Zinsen begleitet werden sollte – zumindest steht das so in den ökonomischen Lehrbüchern – halten wir für gut möglich: Denn dank weiter anhaltender Modernisierung der maroden Infrastruktur, dank der auf Stromeffizienz zielende Energiewende, was zu einem Wirtschaftsboom bei Dienstleistern für die Stromverteilung führen wird, dank mobiler Elektrifizierung, dank Verlagerung von in China angesiedelten Produktionsstätten zurück in die USA und natürlich dank Künstlicher Intelligenz und dem dafür notwendigen massiven Ausbau von Rechenzentren und der durch die Künstliche Intelligenz steigenden Effizienz in den Prozessabläufen innerhalb der Unternehmen wird sich das US-Wirtschaftswachstum weiter fortsetzen und werden Arbeitskräfte weiterhin händeringend in der Industrie gesucht werden – mag sein, dass die Nachfrage nach Arbeitskräften auf den Verkaufsflächen oder an Supermarktkassen zurückgehen wird, dafür dürfte der Fachkräftemangel bei der Auftragsfertigung so schnell nicht verschwinden, was die aktuellen Zahlen zum Arbeitsmarktbericht am Freitag deutlich belegen. Vor diesem Hintergrund können steigende Zinsen eigentlich kein Tabu sein.

Im Marktradar vom 23. September hatten wir bereits als eigentlichen Grund für die Zinssenkung genannt, dass die US-Leitzinsen von 5,25 %, wie wir sie noch bis vor dem 18. September sahen, schlicht zu hoch waren – womit Zinssenkungen von 5,25 % auf 3,25 % bis Ende 2025 eher so etwas wie den Gang in die Normalität einläuten und keine aus einer Krise geborene Notwendigkeit darstellen. Daher sind wir auch in dem Lager derjenigen, die von fallenden Zinsen bis mindestens Ende 2025 ausgehen.

Sollte dieser Zinssenkungszyklus tatsächlich mit einer florierenden US-Konjunktur und steigenden Gewinnen bei der Mehrzahl der US-Unternehmen, die vor allem als Auftragsfertiger tätig sind, einhergehen, dann dürften US-Aktien, die sensibel auf Konjunkturzyklen reagieren, zu den Gewinnern in den nächsten Monaten zählen.

Aktien aus dem Bereich Stromversorger, Baugewerbe, Industrie, Technologie und womöglich auch zinssensitive Aktien aus dem Bereich Biotechnologie, die nun günstiger Geld am Kapitalmarkt aufnehmen können, könnten dann 2025 zu den Top-Performern gehören. 

Defensive Konsumaktien könnten 2025 dann aber zu den Flops des Jahres gehören. Also Caterpillar top und Colgate flop ?

 

Was sehen wir unter dem Radar der großen US-Aktienindizes ?

 

Aktuell erhalten 47 von 60 beobachteten Sektor-, Branchen- und Themen ETFs den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken”. Das entspricht einer Quote von 78,3 % (in der Vorwoche lag diese Quote bei 83,3 %).

Von den 47 Sektor-, Branchen- und Themen ETFs, die den Tagesstempel “Kaufen oder Aufstocken” erhalten, werden 19 ETFs vom Marktradar für diesen Montag als trendfolgend kaufbar eingestuft. In der Vorwoche erhielten noch 30 ETFs das Gütesiegel “trendfolgend kaufbar”.

 

Welche Branchen könnte man im Laufe des Oktobers kaufen ?

Trendfolgend kaufbar sind aktuell folgende Sektor-, Branchen- und Themen ETFs (in Klammern der Abstand zum letzten Zwischenhoch):

 

Software (IGV; 0,10 %)

 

Uran (URA; 0,16 %)

 

Automatik und Robotik (ARKQ; 0,23 %)

 

Energie (XLE; 0,31 %)

 

Rüstung und Raumfahrt (ITA; 0,34 %)

 

Cybersecurity (CIBR; 0,37 %)

 

Gaming & Sport (ESPO; 0,47 %)

 

Industrie (XLI; 0,48 %)

 

Social Media (SOCL; 0,77 %)

 

Stromversorger (XLU; 0,91 %)

 

Holz- und Forstwirtschaft (WOOD; 0,96 %)

 

Global Robotic and AI (BOTZ; 1,08 %)

 

Technologie allgemein (XLK; 1,56 %)

 

Agrar (MOO; 1,70 %)

 

Fluggesellschaften (JETS; 1,84 %)

 

3D-Druck (PRNT; 2,48 %)

 

Semiconductor (3,19 %)

 

Silberminen (SIL; 5,52 %)

 

Bitcoin Miners (WGMI; 6,92 %)

 

 

Diese 19 ETFs zeichnen sich dadurch aus, dass sich in den Charts bereits höhere Tiefs gebildet haben, die bisher auch nicht unterschritten worden sind.

Ebenfalls für mittelfristig kaufenswert sind wir für den Oktober bei ETFs gestimmt, bei denen wir in den Charts seit mindestens zwei Wochen eine Reversal-Bewegung beobachten können. Diese ETFs haben zwar alte, meist tiefere Hochs überschritten, konnten seit der Umkehrbewegung aber noch kein höheres Tief auf Tagesbasis ausbilden.

Zu diesen mittel- und langfristig aussichtsreichen Sektor-, Branchen- und Themen ETFs gehören folgende 8 ETFs (in Klammern wieder der Abstand zum letzten Zwischenhoch):

 

Digitale Kommunikation (0,11 %)

 

Lithium und Batterietechnologie (LIT; 0,26 %)

 

China-Internet (KWEB; 0,75 %)

 

Infrastruktur (PAVE; 0,94 %)

 

Fintech (ARKF; 1,03 %)

 

Weltraum (ARKX; 1,08 %)

 

Nichtbasiskonsumgüter (XLY; 1,85 %)

 

Chemie (2,67 %)

 

 

Bei welchen Branchen könnte man im Laufe des Oktobers Gewinne mitnehmen ?

 

In der vergangenen Handelswoche sahen wir bei 6 Sektor-, Branchen- und Themen ETFs, dass höhere Tiefs auf Tagesbasis per Schlusskurs unterschritten wurden. In diesen ETFs könnte ein Short-Trade attraktiv werden. Ein Stopp-Buy-Loss sollte oberhalb des zuletzt erreichten Zwischenhochs im Markt platziert werden. Dazu zählen folgende ETFs:

 

Schifffahrt (BOAT; Abstand zum letzten höheren Tief: -2,24 %)

 

Windenergie (FAN; Abstand zum letzten höheren Tief: -1,63 %)

 

Transport (IYT; Abstand zum letzten höheren Tief: +0,88 %)

 

Beteiligungsgesellschaften (PSP; Abstand zum letzten höheren Tief: +1,37 %)

 

Einzelhandel (XRT; Abstand zum letzten höheren Tief: +1,59 %)

 

Internet Cloud (WCLD; Abstand zum letzten höheren Tief: +1,97 %)

 

 

Eine Möglichkeit zum Shorten sehen wir auch bei 5 ETFs, für die wir ein Trendfrüherkennungssignal für die Short-Seite in den Charts sehen. Diese ETFs haben in den Charts mindestens ein tieferes Hoch ausgebildet und notieren trotzdem noch recht nah an alten Hochs. Ein Stopp-Buy-Loss sollte oberhalb des zuletzt ausgebildeten tieferen Hochs gesetzt werden. 

 

Innovation (ARKK; Abstand zum letzten tieferen Hoch: 3,16 %)

 

Goldminen (GDX; Abstand zum letzten tieferen Hoch: 3,04 %)

 

Kupferminen (COPX; Abstand zum letzten tieferen Hoch: 2,33 %)

 

Stahl (SLX; Abstand zum letzten tieferen Hoch: 2,17 %)

 

Datacenter-REITs (DTCR; Abstand zum letzten tieferen Hoch: 1,69 %)

 

 

Ein bereits bestätigtes Trendfrüherekennungssignal für die Short-Seite sehen wir bei 2 ETFs. Diese haben die in der Vorwoche begonnene Korrekturbewegung in der zuletzt vergangenen Handelswoche fortgesetzt, so dass wir annehmen, dass diese beiden Branchen im Oktober eine relative Schwäche zum Gesamtmarkt beibehalten werden:

 

Real Estate (XLRE; Abstand zum tieferen Hoch: 3,44 %)

 

Basiskonsumgüter (XLP; Abstand zum tieferen Hoch: 2,27 %)

 

 

Insgesamt deuten diese ETF-Listen im Rahmen einer Sektoranalyse darauf hin, dass, obwohl der CBOE Volatility Index (VIX) aktuell einen Wert über 19 aufweist (Schlussstand am Freitag im VIX: 19,21) und damit eigentlich bei institutionellen Händlern den Risk-Off Reflex auslösen müsste, die Händler, was die Branchen-Favoriten betrifft, weiterhin im Risk-On Modus verharren wollen.

Praktisch jeder, der sich mit Saisonalität an der US-Börse beschäftigt, geht davon aus, dass die Risk-On Rallye erst beginnen wird, wenn wir wissen, wer nach dem 5. November Joe Biden im Amt als US-Präsident folgen wird – denn ab da wird – fast so sicher wie das Amen in der Kirche – die implizite Volatilität in sich zusammenfallen und den VIX wohl schnell wieder unter 15 fallen lassen. Und mit fallender Volatilität dürfte auch die Handbremse für den US-Aktienmarkt gelöst werden und institutionelle Aktienhändler dürfen dann wieder Gas geben. Bis dahin scheint es aber so zu sein, als ob alle mit angezogener Handbremse bei Aktien Gas geben wollen – ein eigentlich unvernünftiges Unterfangen; angetrieben wird dieses “toxische Verhalten”, weil das Börsenumfeld aktuell zu sehr einem Schlaraffenland für Aktionäre gleicht: Fallende Zinsen und steigende Unternehmensgewinne – wer will bei so einem Szenario wirklich auf die Bremse treten ? – Richtig: Niemand!

 

Aber, irrational und ineffektiv, wie die Märkte nun mal sind, treten wir doch alle bis zum 5. November auf die Bremse, oder ?



China: Jetzt Gas geben ohne Handbremse ?

 

Fern jeder “Handbremse” stiegen zuletzt die Aktienmärkte in Hongkong und China senkrecht nach oben. Wir berichteten ausführlich im Marktradar vom 30. September darüber.

Am 2. Oktober erlebten chinesische Aktien in Hongkong den stärksten Anstieg seit fast zwei Jahren, getrieben von wachsendem Optimismus über die Konjunkturmaßnahmen der chinesischen Regierung. Nach einer Feiertagspause stieg der Hang Seng China Enterprises Index um bis zu 8,5 % und setzte seine Rallye auf 13 Handelstage in Folge fort. 

Besonders stark zeigten sich die Immobilienentwickler, deren Branchenindex mit einem Tagesplus von 35 % ein Rekordhoch verzeichnete. Direkt danach folgten Aktien von Brokern in China, die eine in Kürze anspringende Risikobereitschaft, insbesondere bei jungen Chinesen, wahrscheinlich werden lassen. 

In China findet mit der Golden Week eine der wichtigsten Ferien des Landes statt. Das heißt, dass viele zwar eigentlich Zeit haben, sich mit der Börse zu beschäftigen und den “Run” auch mitbekommen, aber momentan eigentlich gar nicht handeln können, da die Börsen in Shanghai und Shenzhen bis heute wegen der Feiertage noch geschlossen sind. Außerdem dürften viele junge Chinesen jetzt erst anfangen, sich entsprechend auszustatten, sprich sich Apps für den Börsenhandel zu besorgen und Bargeld auf entsprechende Wertpapierdepots zu überweisen.

“Hedgefonds und Investmentfonds, die bislang untergewichtet waren, drängen jetzt verstärkt in chinesische Vermögenswerte”, erklärt Billy Leung, Investmentstratege bei Global X Management in Sydney. Der breitere Markteinfluss zeigt sich auch in Rohstoff- und Währungsgewinnen in der Asien-Pazifik-Region, gestützt durch neuen Optimismus über Chinas Wachstumsprognosen.

Vor allem die attraktiven Bewertungen chinesischer Aktien, die derzeit bei einem KGV von weniger als 9 für die nächsten 12 Monate liegen – deutlich unterhalb des S&P 500 – locken zunehmend Käufer auch aus den USA an.

Bekannte Investoren wie David Tepper und der weltweit größte Vermögensverwalter BlackRock setzen jetzt verstärkt auf China. Tepper kauft zunehmend China-Profiteure wie beispielsweise die im S&P 500 gelisteten Aktien von Betreibern von Spielcasinos wie Las Vegas Sands oder Wynn Resorts, während BlackRock chinesische Aktien übergewichtet hat. US-basierte Fonds wie Mount Lucas Management und das in Singapur ansässige GAO Capital steigen ebenfalls in chinesische Aktien ein.

“Sollten die weiteren politischen Maßnahmen die Erwartungen übertreffen, könnte die Rallye bis zu sechs Monate anhalten”, prognostiziert Bo Pei, Analyst bei US Tiger Securities. “Korrekturen bei solch steilen Anstiegen sind üblich, entscheidend ist, ob die Rallye danach wieder Fahrt aufnimmt; ich bin da zuversichtlich”, sagte Bo Pei.

Die Rallye an den Aktienmärkten beeinflusst auch den Währungsmarkt. Die Kreditkosten in Hongkong sind aufgrund der gestiegenen Handelsaktivität und saisonaler Bargeldnachfrage gestiegen. Der Hongkong-Dollar bewegt sich nahe dem oberen Ende seiner erlaubten Bandbreite, was auf eine hohe Nachfrage hinweist. Gleichzeitig legt der Offshore-Yuan an Wert zu, was das wachsende Vertrauen in die chinesische Wirtschaft widerspiegelt.




Saisonale Idee der Woche: Siemens AG

 

Die Siemens AG (WKN: 723610; Marktkapitalisierung: 140 Mrd. Euro) ist ein global agierendes Technologieunternehmen mit Hauptsitz in München, das sich auf die Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung und inzwischen auch auf die E-Mobilisierung spezialisiert hat.

Mit der im Juni 2022 eröffneten Xcelerator-Plattform bietet Siemens für die industrielle Automatisierung und die digitale Transformation eine innovative Lösung an, die Unternehmen bei der Optimierung ihrer Produktionsprozesse unterstützt und gleichzeitig neue Wachstumschancen erschließt. Es handelt sich bei der Xcelerator-Plattform um ein digitales Ökosystem für Geschäftsabläufe, das die Kunden dabei unterstützt, ihre digitale Transformation zu beschleunigen. Die Plattform kombiniert Software, Hardware und digitale Dienstleistungen in einer Alles-aus-einer-Hand-Lösung, um die Entwicklung von unter anderem Datenanalysen und Internet-of-Things-Produkten zu erleichtern.

Beispielsweise ermöglicht Xcelerator die Nutzung digitaler Zwillinge. Dies sind virtuelle Modelle von physischen Objekten oder Systemen. Sie bilden die realen Bedingungen, die Eigenschaften und das Verhalten dieser Objekte ab. Der digitale Zwilling einer Maschine in einer Fabrik wäre beispielsweise ein Computerprogramm, das alle wichtigen Informationen über die Maschine enthält: ihre Größe, ihre Teile, wie sie funktioniert und wie sie sich unter verschiedenen Bedingungen verhält. Das Xcelerator-System von Siemens nutzt diese digitalen Zwillinge, um Unternehmen zu helfen, ihre Produktionsanlagen besser zu verwalten und zu optimieren.

Ein weiterer Unternehmensbereich von Siemens ist die Energieinfrastruktur, in welcher das Unternehmen über das an der Börse notierte Partnerunternehmen Siemens Energy Technologien entwickelt, um die Integration erneuerbarer Energien in die Stromnetze zu erleichtern und die Energieeffizienz zu steigern. 

Darüber hinaus hat die Siemens AG mit Sivacon ein sicheres Stromverteilungssystem für die Verteilung von Elektrizität in Gebäuden, Anlagen und anderen Infrastrukturen entwickelt. Das modulare System ist speziell für größere Infrastrukturen wie Fabriken, Krankenhäuser und Rechenzentren konzipiert. Außerdem zeichnen sich die Systeme durch eine hohe Betriebssicherheit, eine einfache Wartung und flexible Erweiterungsmöglichkeiten aus. Dank ihrer modularen Bauweise lassen sie sich leicht an die individuellen Anforderungen verschiedener Typen im Anlagenbau anpassen und tragen zur Steigerung der Energieeffizienz bei ihren Kunden bei.

Im neuen und immer bedeutender werdenden Bereich E-Mobilität ist die Siemens AG mit dem Velaro-Hochgeschwindigkeitszug und intelligenten Ladeinfrastrukturen aktiv dabei, um an einer dringend notwendigen Beschleunigung der Mobilitätswende, insbesondere in Europa, aktiv beitragen zu können. 

Am 16. September gab Siemens die Unterzeichnung eines Rahmenvertrags mit dem deutschen Energieunternehmen E.ON bekannt, um das öffentliche Ladenetzwerk für Elektrofahrzeuge in Europa zu erweitern. Der Vertrag umfasst die Lieferung von Hochleistungsladegeräten und einen webbasierten Backend-Service, der die Zuverlässigkeit und Betriebszeit der Ladegeräte maximiert. Dies ermöglicht E.ON eine effiziente Verwaltung und Überwachung des gesamten Ladeinfrastrukturnetzes. Für Siemens eröffnet dieser Vertrag bedeutende Umsatz- und Wachstumspotenziale. Die Bereitstellung von intelligenten Ladeinfrastrukturen ist ein wachsender Markt, da die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und entsprechenden Lademöglichkeiten steigt. Siemens positioniert sich als Schlüsselanbieter in diesem Bereich, was den Zugang zu neuen Kunden und Märkten in mehreren europäischen Ländern wie Deutschland, Italien, Schweden und Großbritannien ermöglichen dürfte.

Genau eine Woche später, am 23. September, gab die Siemens AG bekannt, das Geschäft mit Ladelösungen für Elektrofahrzeuge ausgliedern zu wollen. Der Bereich mit weltweit rund 1.300 Mitarbeitern, der personell noch stark wachsen wird, soll eine eigene rechtliche Struktur bekommen. Dadurch bekomme Siemens eMobility mehr Freiraum und wäre gut positioniert, um nach dem Vertragsabschluss mit E.ON neue Partnerschaften mit anderen Playern aus dem Energiemarkt einzugehen, so Siemens-Vorstand Matthias Rebellius.

Mit dem an der Börse notierten Partner Siemens Healthineers bietet das Unternehmen zudem moderne Medizintechnologien an, wie MRT-Scanner und Diagnoseinstrumente, die den Gesundheitssektor, teils auch über Künstliche Intelligenz, digital transformieren und die Patientenversorgung verbessern soll.

Die Siemens AG ist auf zahlreichen Zukunftsfeldern mit innovativen Lösungen gut positioniert. Nur der Bereich Automatisierung zeigt aktuell etwas Schwäche, wie  Finanzvorstand Ralf Thomas Ende September einräumen musste. „Beim Umsatzwachstum im Automatisierungsgeschäft geht der Trend nicht in Richtung 4 Prozent, sondern in Richtung 3 Prozent“, sagte er in einem Interview für die Börsen-Zeitung.

Die Mittelwertberechnung für die Saisonalität zeigt an, dass die Aktie zwischen dem 3. Oktober und dem 29. Dezember den besten Lauf des Jahres hat.

 

2023 fand die Siemens-Aktie ihr Herbsttief am 26. Oktober. Bis zum 29. Dezember 2023 konnte die Aktie dann um 40 % steigen.

 

2022 fand die Siemens-Aktie ihr Herbsttief bereits am 28. September. Bis zum 29. Dezember 2022 konnte die Aktie dann um 30 % steigen.

 

2021 fand die Siemens-Aktie ihr Herbsttief am 6. Oktober. Bis zum 29. Dezember 2021 konnte die Aktie dann um 12 % steigen.

 

2020 fand die Siemens-Aktie ihr Herbsttief am 30. Oktober. Bis zum 29. Dezember 2020 konnte die Aktie dann um 16 % steigen.

 

Und wie sieht es für 2024 aus ?

 

Seit dem Yen-Carry-Crash-Tag am 5. August konnte die Siemens-Aktie bereits um 20 % steigen. Ein Zwischentief erfolgte am 11. September bei etwas über 160 Euro. Infolge der Bekanntgabe einer möglichen Abspaltung von Siemens eMobility kam es für die Aktie zu einem Schub nach oben, so dass die Aktie nun etwa 12 % über diesem Zwischentief notiert.

Da wir davon ausgehen, dass relative Stärke in der Regel zu besserer Performance als relative Schwäche führt, können wir uns gut vorstellen, dass die Siemens-Aktie am 29. Dezember um die 20 % höher stehen wird als jetzt, womit sich ein Kursziel von etwa 220 Euro errechnen ließe. 

Aktienanalysten nannten zuletzt Kursziele zwischen 197 und 220 Euro für die Siemens-Aktie. Am Freitag schloss die Aktie bei 182,88 Euro.



Trendfolge-Dauerläufer Idee der Woche: Stryker Corp.

 

Stryker Corp. (SYK; Marktkapitalisierung: 133 Mrd. US-Dollar) ist ein weltweit führender Anbieter von medizinischen und chirurgischen Produkten. Das Medizintechnik-Unternehmen stellt orthopädische Implantate und verschiedene chirurgische Instrumente her, die lange Zeit vorwiegend der Behandlung von Knochen (Knie, Hüfte und Extremitäten) und der Heilung von Knochenverletzungen dienten. 

Inzwischen sind aber viele neue Produkte für verschiedene orthopädische Anwendungen hinzugekommen, so dass das Unternehmen über ein diversifiziertes Portfolio verfügt, was die medizintechnischen Dienstleistungen und Produkte betrifft. So ist die Stryker Corp. inzwischen auch auf dem Robotik-Markt mit der Mako Robotic-Arm-Assisted Technologie präsent und liefert zahlreiche Instrumente, die der chirurgischen Bildgebung oder der Navigation in empfindlichen Organen wie der Lunge dienen.

Außerdem kann Stryker Wirbelsäulenimplantate herstellen sowie weitere Produkte für verschiedene medizinische Fachgebiete, unter anderem auch chirurgisches Hilfsmaterial für neurologische Störungen im menschlichen Gehirn.

Die Stryker Corp. wurde 1946 von Dr. Homer Stryker gegründet, einem bedeutenden Orthopäden und Erfinder von mehreren orthopädischen Produkten. Das Unternehmen vertreibt seine Produkte in mehr als 75 Ländern und versorgt damit mehr als 150 Millionen Patienten im Jahr.

Goldman Sachs hat die Aktie in einer Analyse vom 30. Mai mit “Neutral” und Kursziel 372 US-Dollar bewertet, als die Aktie noch um 340 US-Dollar notiert hat. Am 17. September überschritt die Aktie das von Goldman Sachs formulierte Kursziel; seitdem korrigiert die Aktie und testete am Freitag die 350 US-Dollar Marke. Zugleich fand die Aktie am Freitag Halt am Gleitenden Durchschnitt mit der Periodeneinstellung 50 Tage.

Für eine Dauerläufer-Aktie wie der Stryker Corp. könnte das nun ein guter Einstieg für noch nicht investierte Aktionäre sein. 

Mike Polark, Aktienanalyst bei Wolfe Research, hat die Aktie am 10. September mit “Outperform” eingestuft, nannte dabei ein Kursziel von 405 US-Dollar. Der Analyst betonte, dass Stryker das weltweit führende Orthopädie-Portfolio habe, die Nummer zwei bei Knien, die Nummer zwei oder drei bei Hüften, die Nummer eins bei Trauma und Extremitäten und die Nummer eins bei orthopädischen Robotern mit Mako inne habe. Das breit gestreute Wachstum bei Stryker zeige klare Anzeichen dafür, dass konsistente Zuwächse an Marktanteilen in allen Kategorien möglich seien. Das Medizintechnikunternehmen dürfte also mindestens so stark wachsen können, wie es auch in den vergangenen 10 Geschäftsjahren gelungen ist. Das diversifizierte Portfolio des Unternehmens bedeutet heute, dass Stryker nicht nur eine führende Marke in verschiedenen medizinischen Fachbereichen sei, sondern auch für Krankenhausbetreiber.

Aktionäre konnten mit der Aktie in den vergangenen 10 Jahren einen Gewinn von 400 % erzielen, was einer Rendite pro Annum von 40 % entspricht.



Trades aus der vergangenen Woche im Musterdepot und weiteres geplante Vorgehen

 

In der vergangenen Handelswoche haben wir wieder Trades durchgeführt. Interessierte können die Trades auf wikifolio.com verfolgen, indem sie zum Beispiel im Suchfeld “Marktradar” eingeben.

 

Das wikifolio “Marktradar” verlor in der vergangenen Handelswoche 1,29 %, liegt seit Jahresbeginn mit 2 % im Plus.

 

Solange der CBOE Volatility Index (VIX) am Steigen ist, was wohl bis vor den US-Präsidentschaftswahlen der Fall sein wird, haben wir es mit Gegenwind im wikifolio Marktradar zu tun. Über unser Handeln der Anlageklasse Volatilität haben wir in der vergangenen Handelswoche Faktor-Zertifikate auf den VIX-Future Long dazugekauft, um so die Differenz zwischen Vola Long und Vola Short weiter einzuengen. Aktuell beträgt unsere Vola Short/Long-Ratio 0,85, was bedeutet, dass wir im wikifolio inzwischen sogar über einen Überhang bei Vola Long verfügen. Wir handeln die VIX-Futures regelbasiert und wollen nun relativ glimpflich über die Zeit bis zur US-Wahl kommen. Nach dem 5. November dürfte das wikifolio mit einem starken Überhang bei Vola Short positioniert sein und zusammen mit der erwarteten Jahresendrallye erwarten wir zum Ende des Jahres einen deutlich höheren Kurs im wikifolio als aktuell.

 

Unser Themenschwerpunkt liegt momentan bei Smart Grid Profiteuren und bei der US-Präsidentschaftswahl. Für das Thema Smart Grid halten wir die Aktien von Ameresco, IES Holdings, MYR Group, Quanta Services, Tetra Tech. Im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahl halten wir ein gehebeltes Short-Produkt auf den S&P 500, Put Discount Optionsscheine auf den Nasdaq 100 und eine Vola-Long Position auf den CBOE Volatility Index (VIX).

 

Für unser Trading von saisonalen Chancen halten wir Call-Optionsscheine auf Swiss Re, Call-Discount-Optionsscheine auf BMW und Münchener Rück, die Aktien von Collegium Pharmaceutical und Wienerberger, eine Short-Position auf NXP Semiconductors und einen ETC auf den Bitcoin. Wir planen, einen Call-Discount-Optionsschein auf die Siemens AG zu kaufen.

 

Im Rahmen unserer Strategie “Defensiv von Links Unten nach Rechts oben” halten wir die Aktien von W.R. Berkley Corporation, Comfort Systems, Louisiana Pacific Corp., Parker Hannifin Corporation, RadNet, Tyler Technologies, Churchill Downs, BWX Technologies, Brown & Brown. In dieser Woche wollen wir die Aktie Stryker Corp. dazu kaufen.

 

Als Earning-Trades halten wir aktuell Aktien von AZZ, Delta Airlines, Bank of New York Mellon, Progressive, Intuitive Surgical, Fifth Third Bancorp.

 

Unser Trading von relativ kurzfristig orientierten Trendfolge- und Swing Trades pausieren wir jetzt, um unsere Cash-Reserven nicht zu sehr zu belasten. Wir sehen im Handeln von Saisonalen Ideen und Tredfolge-Dauerläufer Ideen aktuell mehr Renditepotenzial. Außerdem behalten wir uns vor, Cash für Bitcoin- und China-Investments freizuhalten.



Hinweis:

Gemäß §34 WpHG weise ich darauf hin, dass die Kolumne “Marktradar” ausschließlich Informationszwecken dient und in keinem Fall Empfehlungen zum Kauf von Aktien oder anderen Wertpapieren darstellen. Ich gebe hier ausschließlich meine eigene Meinung wieder und berate niemanden. Die hier vorgetragenen Ideen können vom Autor aktiv in seinen privaten Depots (inklusive wikifolios) umgesetzt werden oder auch nicht. Interessenkonflikte können in jedem Fall und jederzeit bestehen. Auch wenn ich die Kolumne nach bestem Wissen und Gewissen schreibe, können jederzeit Fehler auftauchen. Die Haftung für Vermögensschäden, die aus der Nutzung der von mir veröffentlichten Ausführungen für eine Anlageentscheidung resultieren können, ist kategorisch ausgeschlossen. Ich lehne jegliche Haftung für allfällige Verluste oder Schäden irgendwelcher Art ab, die direkt oder indirekt durch die Benutzung des Inhalts entstehen.



Seit 2014 ist Stefan Pröhl bei wikifolio aktiv. Dort setzt er Rotationsmodelle auf Wochen-, Monats- oder Quartalsbasis um.

Die Idee zum Marktradar ist entstanden, weil ihm bisher ein vernünftiges Modell fehlte, mit dem er sich täglich einen schnellen Überblick verschaffen kann, in welche Sektoren und Branchen gerade Kapital hineinfließt und aus welchen gerade Kapital abgezogen wird.

Mit dem von ihm entwickelten “Marktradar” kann er täglich für jeden Sektor bzw. jede Branche fünf Tagesstempel vergeben: “Kaufen oder Aufstocken”, “Buy the dip ?”, “Bodenbildung oder Seitwärts”, “Abwarten oder auf Sell Off spekulieren”, “Unter Beobachtung”.

Diese “Top Down” Analyse gibt ihm täglich wichtige Hinweise und Tipps zur Intermarketanalyse. Mit dem Schreiben dieser Kolumne dokumentiert er auf hoffentlich auch etwas unterhaltsame Weise die Tipps und Hinweise, die ihm der Marktradar liefert.

Mit jedem Wissen entsteht auch Unwissen. Nur so kann Stillstand, Leere, Einrosten im Kopf verhindert werden. Täglich gibt es Neues zu entdecken und täglich werden Überzeugungen revidiert. Das ist das Mindset, dem auch diese Kolumne folgt.

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